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Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 15 SP2

4 Offline-Upgrade

In diesem Kapitel finden Sie Anweisungen zum Upgraden einer vorhandenen SUSE Linux Enterprise-Installation mithilfe von YaST, das von einem Installationsmedium gebootet wird. Das YaST-Installationsprogramm kann beispielsweise von einer DVD oder über das Netzwerk bzw. auch von der Festplatte, auf der sich das System befindet, gestartet werden.

4.1 Konzeptüberblick

Vor dem Upgrade des Systems lesen Sie bitte zunächst Kapitel 3, Vorbereiten des Upgrades.

Zum Upgraden des Systems booten Sie von einer Installationsquelle, ebenso wie bei einer Neuinstallation. Im Bootbildschirm wählen Sie dabei jedoch Upgrade (statt Installation). Das Upgrade kann wie folgt gestartet werden:

4.2 Starten der Aufrüstung über ein Installationsmedium

Im nachfolgenden Verfahren wird das Booten von DVD beschrieben. Sie können jedoch auch ein anderes lokales Installationsmedium verwenden, z. B. ein ISO-Image auf einem USB-Massenspeichergerät. Das Medium und die Bootmethode sind abhängig von der Systemarchitektur und von der Ausstattung des Systems (herkömmliches BIOS oder UEFI).

Vorgehen 4.1: Manuelles Upgraden von SUSE Linux Enterprise Server 15 SP2
  1. Wählen Sie ein Bootmedium aus und bereiten Sie es vor, siehe Teil I, „Installationsvorbereitung“.

  2. Legen Sie die Unified Installer DVD für SUSE Linux Enterprise Server 15 SP2 ein und booten Sie Ihren Rechner. Ein Begrüßungsbildschirm wird geöffnet, gefolgt vom Bootbildschirm.

  3. Optional: Fügen Sie die Boot-Option media_upgrade=1 hinzu, um zu erzwingen, dass das Installationsprogramm nur Pakete von der DVD installiert und nicht von Netzwerkressourcen.

  4. Starten Sie das System und wählen Sie im Bootmenü die Option Upgrade.

  5. Fahren Sie gemäß Abschnitt 4.4, „Upgraden von SUSE Linux Enterprise“ mit der Installation fort.

4.3 Starten der Aufrüstung über eine Netzwerkquelle

Zum Upgraden über eine Netzwerkinstallationsquelle müssen die folgenden Anforderungen erfüllt sein:

Anforderungen für das Upgraden von einer Netzwerkinstallationsquelle
Netzwerkinstallationsquelle

Eine Netzwerkinstallationsquelle ist gemäß Kapitel 16, Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle eingerichtet.

Netzwerkverbindung und Netzwerkdienste

Sowohl der Installationsserver als auch der Zielcomputer müssen eine funktionsfähige Netzwerkverbindung haben. Erforderliche Netzwerkdienste:

  • Domänennamen-Service

  • DHCP (nur beim Booten über PXE; IP-Adresse kann manuell bei der Einrichtung festgelegt werden)

  • OpenSLP (optional)

Bootmedium

Eine bootfähige SUSE Linux Enterprise-DVD, ein ISO-Image oder eine funktionsfähige PXE-Einrichtung. Weitere Informationen zum Booten über PXE finden Sie im Abschnitt 17.4, „Vorbereiten des Zielsystems für PXE-Boot“. Detaillierte Informationen zum Starten des Upgrades von einem Remote-Server finden Sie im Kapitel 11, Installationen auf Remote-Systemen.

4.3.1 Manuelles Upgraden von einer Netzwerkinstallationsquelle – Booten von DVD

In diesem Verfahren wird das Booten von DVD als Beispiel beschrieben. Sie können jedoch auch ein anderes lokales Installationsmedium verwenden, z. B. ein ISO-Image auf einem USB-Massenspeichergerät. Das Verfahren zum Auswählen der Bootmethode und zum Starten des Systems vom Medium hängt von der Systemarchitektur und davon ab, ob der Computer mit einem herkömmlichen BIOS oder mit UEFI ausgestattet ist. Weitere Informationen finden Sie unter den nachfolgenden Links.

  1. Legen Sie die Unified Installer DVD für SUSE Linux Enterprise Server 15 SP2 ein und booten Sie Ihren Rechner. Ein Begrüßungsbildschirm wird geöffnet, gefolgt vom Bootbildschirm.

  2. Wählen Sie die gewünschte Netzwerkinstallationsquelle aus (FTP, HTTP, NFS, SMB oder SLP). Diese Auswahl erhalten Sie in der Regel mit F4. Falls der Computer mit UEFI statt mit einem herkömmlichen BIOS ausgestattet ist, müssen Sie ggf. die Bootparameter manuell anpassen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel 7, Boot-Parameter und im Kapitel 8, Installationsschritte.

  3. Fahren Sie gemäß Abschnitt 4.4, „Upgraden von SUSE Linux Enterprise“ mit der Installation fort.

4.3.2 Manuelles Upgraden von einer Netzwerkinstallationsquelle – Booten über PXE

So führen Sie das Upgrade von einer Netzwerkinstallationsquelle mit dem PXE-Boot aus:

  1. Passen Sie das Setup Ihres DHCP-Servers an, damit die für den PXE-Boot erforderlichen Adressinformationen angegeben werden. Weitere Informationen finden Sie im Prozedur 17.0, „“.

  2. Richten Sie einen TFTP-Server ein, auf dem das Boot-Image für das Booten über PXE abgelegt wird. Verwenden Sie dazu die Installations-DVD für SUSE Linux Enterprise Server 15 SP2 oder befolgen Sie die Anweisungen im Abschnitt 17.2, „Einrichten eines TFTP-Servers“.

  3. Bereiten Sie den PXE-Boot und Wake-on-LAN auf dem Zielcomputer vor.

  4. Starten Sie den Boot des Zielsystems und verwenden Sie VNC, um sich entfernt mit der auf diesem Computer ausgeführten Installationsroutine zu verbinden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 11.3, „Überwachen der Installation über VNC“.

  5. Fahren Sie gemäß Abschnitt 4.4, „Upgraden von SUSE Linux Enterprise“ mit der Installation fort.

4.4 Upgraden von SUSE Linux Enterprise

Vor dem Upgrade des Systems beachten Sie Kapitel 3, Vorbereiten des Upgrades Gehen Sie folgendermaßen vor, um eine automatische Migration auszuführen:

Anmerkung
Anmerkung: SUSE Customer Center und Internetverbindung

Wenn das System, das aufgerüstet werden soll, im SUSE Customer Center registriert ist, muss für die folgende Vorgehensweise eine Internetverbindung bestehen.

  1. Nach dem Booten (von einem Installationsmedium oder über das Netzwerk) wählen Sie im Bootbildschirm die Option Upgrade.

    Warnung
    Warnung: Möglicher Datenverlust durch falsche Auswahl

    Vergewissern Sie sich, dass Sie zu diesem Zeitpunkt Upgradeausgewählt haben. Falls Sie versehentlich Installationauswählen, wird Ihre Datenpartition mit einer Neuinstallation überschrieben.

    YaST startet das Installationssystem.

  2. Wählen Sie im Begrüßungsbildschirm die Optionen Sprache und Tastatur. Fahren Sie mit Weiter fort.

    YaST sucht auf den Partitionen nach bereits installierten SUSE Linux Enterprise-Systemen.

  3. Wählen Sie im Bildschirm Zum Upgraden auswählen die Partition zum Upgraden aus und klicken Sie auf Weiter.

  4. YaST hängt die ausgewählte Partition ein und zeigt die Lizenzvereinbarung für das upgegradete Produkt an. Akzeptieren Sie die Lizenz, damit Sie den Vorgang fortsetzen können.

  5. Passen Sie am Bildschirm Zuvor verwendete Repositorys den Status der Repositorys an. Standardmäßig werden alle Repositorys entfernt. Wenn Sie keine benutzerdefinierten Repositorys hinzugefügt haben, dürfen Sie die Einstellungen nicht ändern. Die Upgrade-Pakete werden von DVD installiert. Sie können optional im nächsten Schritt die standardmäßigen Online-Repositorys aktivieren.

    Bei benutzerdefinierten Repositorys haben Sie zwei Wahlmöglichkeiten:

    • Belassen Sie das Repository im Status "Entfernt". Software, die von diesem Repository installiert wurde, wird beim Upgrade entfernt. Verwenden Sie diese Methode, wenn keine Version des Repositorys verfügbar ist, die der neuen Version entspricht.

    • Aktualisieren und aktivieren Sie das Repository, falls es der neuen Version entspricht. Ändern Sie deren URL durch Klicken auf das Repository in der Liste. Klicken Sie dann auf Ändern. Aktivieren Sie das Repository mit Status wechseln bis der Status auf Aktivieren festgelegt ist.

    Behalten Sie keine Repositorys der vorigen Version bei, da das System dann möglicherweise instabil wird oder gar nicht mehr funktioniert. Klicken Sie danach zum Fortfahren auf Weiter.

  6. Der nächste Schritt ist davon abhängig, ob das aufgerüstete System im SUSE Customer Center registriert wurde.

    1. Wenn das System nicht im SUSE Customer Center registriert ist, zeigt YaST eine Popup-Meldung an und schlägt ein zweites Installationsmedium vor, das Image SLE-15-SP2-Full-ARCH-GM-media1.iso.

      Sollte dieses Medium nicht zur Verfügung stehen, ist ein Upgrade des Systems ohne Registrierung nicht möglich.

    2. Wenn das System im SUSE Customer Center registriert ist, zeigt YaST die möglichen Migrationsziele und eine Zusammenfassung an.

      Wählen Sie ein Migrationsziel in der Liste aus und setzen Sie den Vorgang mit Weiter fort.

  7. Im nächsten Dialogfeld können Sie optional ein zusätzliches Installationsmedium hinzufügen. Wenn Sie zusätzliche Installationsmedien besitzen, aktivieren Sie die Option Ich möchte ein zusätzliches Add-on-Produkt installieren und geben Sie den Medientyp an.

  8. Prüfen Sie die Installationseinstellungen für das Upgrade.

  9. Wenn die Einstellungen Ihren Anforderungen entsprechen, starten Sie den Installations- und Löschvorgang mit Aktualisieren.

    Tipp
    Tipp: Upgrade-Fehler auf SMT-Clients

    Handelt es sich bei dem Rechner, der upgegradet werden soll, um einen SMT-Client und das Upgrade wird nicht ausgeführt, schlagen Sie das Verfahren in Prozedur 3.1, „Aufheben einer Registrierung von SUSE Linux Enterprise Client bei einem SMT-Server“ nach und starten Sie den Upgradevorgang dann neu.

  10. Führen Sie nach einem erfolgreichen Upgrade die Prüfungen nach dem Upgrade durch, die in Abschnitt 4.4.1, „Prüfungen nach dem Upgrade“ beschrieben sind.

4.4.1 Prüfungen nach dem Upgrade

  • Prüfen Sie, ob verwaiste Pakete vorhanden sind. Bei verwaisten Paketen handelt es sich um Pakete, die keinem aktiven Repository mehr angehören. Mit dem folgenden Kommando erhalten Sie eine entsprechende Liste:

    tux > zypper packages --orphaned

    Mithilfe dieser Liste können Sie entscheiden, ob ein Paket nach wie vor benötigt wird oder gefahrlos deinstalliert werden kann.

  • Suchen Sie nach *.rpmnew und *.rpmsave, untersuchen Sie deren Inhalt und führen Sie gewünschte Änderungen zusammen, falls möglich. Wenn ein Upgrade Änderungen an einer Standardkonfigurationsdatei umfasst, schreibt das Paket eine dieser Dateitypen statt die Konfigurationsdatei zu überschreiben. Die Datei *.rpmnew enthält die neue Standardkonfiguration und lässt Ihre Originaldatei unverändert. *.rpmsave ist eine Kopie der ursprünglichen Konfiguration, die durch die neue Standarddatei ersetzt wurde.

    Sie brauchen nicht das gesamte Dateisystem nach *.rpmnew- und *.rpmsave-Dateien zu durchsuchen. Die wichtigsten Dateien sind im Verzeichnis /etc gespeichert. Listen Sie sie mit folgendem Kommando auf:

    tux > find /etc -print | egrep "rpmnew$|rpmsave$"

4.5 Upgraden mit AutoYaST

Das Upgrade kann bei Bedarf automatisch ausgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie im Section 4.10, “Upgrade”.

4.6 Upgraden mit SUSE Manager

SUSE Manager ist eine Serverlösung für die Bereitstellung von Aktualisierungen, Patches und Sicherheitsreparaturen für SUSE Linux Enterprise-Clients. Hier finden Sie eine Reihe von Werkzeugen und eine webgestützte Bedienoberfläche für Verwaltungsaufgaben. Weitere Informationen zu SUSE Manager finden Sie unter https://www.suse.com/products/suse-manager/.

Mit SUSE Manager können Sie das System upgraden. Mit der integrierten AutoYaST-Technologie sind Upgrades von einer Hauptversion zur nächst höheren möglich.

Wenn Ihr Rechner mit SUSE Manager verwaltet wird, aktualisieren Sie das Programm entsprechend der Beschreibung in der Dokumentation zu SUSE Manager. Das Verfahren zur Client-Migration wird im SUSE Manager-Upgrade-Handbuch beschrieben. Es ist verfügbar unter https://documentation.suse.com/suma/.

4.7 Aktualisieren des Registrierungsstatus nach einem Rollback

Bei einem Service Pack-Upgrade muss die Konfiguration auf dem Registrierungsserver geändert werden, um den Zugriff auf die neuen Repositorys zu ermöglichen. Wenn ein Upgradevorgang unterbrochen oder (durch Wiederherstellung auf Basis einer Sicherung oder eines Snapshots) rückgängig gemacht wird, stimmen die Informationen auf dem Registrierungsserver nicht mehr mit dem Status des Systems überein. Dies kann dazu führen, dass Sie nicht auf die Aktualisierungs-Repositorys zugreifen können oder die falschen Repositorys auf dem Client verwendet werden.

Wenn über Snapper ein Rollback erfolgt, benachrichtigt das System den Registrierungsserver, um sicherzustellen, dass während des Bootvorgangs der Zugriff auf die richtigen Repositorys eingerichtet wird. Wenn das System mit einer anderen Methode wiederhergestellt wurde oder wenn bei der Kommunikation mit dem Registrierungsserver ein Fehler aufgetreten ist, lösen Sie das Rollback auf dem Client manuell aus. Ein Rollback muss beispielsweise manuell ausgelöst werden, wenn der Server aufgrund von Netzwerkproblemen nicht erreichbar war. Mit dem folgenden Befehl führen Sie ein Rollback aus:

tux > sudo snapper rollback

Es wird empfohlen, grundsätzlich zu prüfen, ob die richtigen Repositorys auf dem System eingerichtet wurden. Dies gilt insbesondere nach der Aktualisierung des Service mit:

tux > sudo zypper ref -s

Diese Funktionalität ist im rollback-helper- Paket verfügbar.

4.8 Registrieren des Systems

Falls das System vor dem Upgrade noch nicht registriert war, können Sie das System jederzeit mit dem Modul Produktregistrierung in YaST registrieren.

Die Registrierung der Systeme bietet die folgenden Vorteile:

  • Recht für Support

  • Bereitstellung von Sicherheitsaktualisierungen und Fehlerbehebungen

  • Zugang zum SUSE Customer Center

  1. Starten Sie YaST und wählen Sie Software › Produktregistrierung. Das Dialogfeld Registrierung wird geöffnet.

  2. Geben Sie die Email-Adresse für das SUSE-Konto ein, mit dem Sie oder Ihr Unternehmen die Abonnements verwalten. Falls Sie noch kein SUSE-Konto besitzen, wechseln Sie zur SUSE Customer Center-Startseite (https://scc.suse.com/), und erstellen Sie dort ein Konto.

  3. Geben Sie den Registrierungscode ein, den Sie zusammen mit Ihrem Exemplar von SUSE Linux Enterprise Server erhalten haben.

  4. Wenn ein oder mehrere lokale Registrierungsserver in Ihrem Netzwerk verfügbar sind, können Sie einen Server aus einer Liste auswählen.

  5. Starten Sie die Registrierung mit Weiter.

    Nach erfolgter Registrierung zeigt YaST eine Liste der verfügbaren Erweiterungen, Add-ons und Module für Ihr System an. Zum Auswählen und Installieren eines Elements fahren Sie mit Abschnitt 20.1, „Installieren von Modulen und Erweiterungen über Online-Kanäle“ fort.