In diesem Handbuch finden Sie Details dazu wie einzelne oder mehrere Systeme installiert und die produktspezifischen Funktionen für eine Bereitstellungsinfrastruktur genutzt werden.
- Vorwort
- I Installationsvorbereitung
- 1 Planung für SUSE Linux Enterprise Server
- 2 Installation auf AMD64 und Intel 64
- 3 Installation in der Arm AArch64-Architektur
- 4 Installation auf IBM POWER
- 5 Installation unter IBM Z und LinuxONE
- 6 Installation auf Virtualisierungshosts
- 7 Installation auf Hardware, die zum Zeitpunkt der Freigabe nicht unterstützt wurde
- II Installationsvorgang
- 8 Boot-Parameter
- 9 Installationsschritte
- 9.1 Übersicht
- 9.2 Selbstaktualisierung des Installationsprogramms
- 9.3 Auswahl der Sprache, der Tastatur und des Produkts
- 9.4 Lizenzvereinbarung
- 9.5 IBM Z: Datenträgeraktivierung
- 9.6 Netzwerkeinstellungen
- 9.7 Registrierung
- 9.8 Auswahl der Erweiterungen und Module
- 9.9 Add-on-Produkt
- 9.10 Systemrollen
- 9.11 Partitionierung
- 9.12 Uhr und Zeitzone
- 9.13 Erstellen von neuen Benutzern
- 9.14 Authentifizierung für den Systemadministrator-
root
- 9.15 Installationseinstellungen
- 9.16 Ausführen der Installation
- 10 Registrieren von SUSE Linux Enterprise und Verwalten von Modulen/Erweiterungen
- 11
- 12 Ferninstallation
- 13 Fehlersuche
- III Anpassen von Installations-Images
- IV Einrichten eines Installationsservers
- 17 Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle
- 17.1 Einrichten eines Installationsservers mithilfe von YaST
- 17.2 Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys
- 17.3 Manuelles Einrichten eines FTP-Repositorys
- 17.4 Manuelles Einrichten eines HTTP-Repositorys
- 17.5 Verwalten eines SMB-Repositorys
- 17.6 Verwenden von ISO-Images der Installationsmedien auf dem Server
- 18 Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung
- 19 Einrichten eines UEFI HTTP-Boot-Servers
- 20 Installieren von benutzerdefinierten Vorinstallationen
- 17 Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle
- A Image-Erstellung und Anlegen von Produkten
- B GNU licenses
- 8.1 Der Boot-Bildschirm auf Computern mit herkömmlichem BIOS
- 8.2 Der Boot-Bildschirm auf Computern mit UEFI
- 8.3 Editor für GRUB-Optionen
- 9.1 Auswahl der Sprache, der Tastatur und des Produkts
- 9.2 Lizenzvereinbarung
- 9.3 Datenträgeraktivierung
- 9.4 DASD-Datenträgerverwaltung
- 9.5 Konfigurierte zFCP-Geräte
- 9.6 Netzwerkeinstellungen
- 9.7 Registrierung beim SUSE Customer Center
- 9.8 Installation ohne Registrierung
- 9.9 Auswahl der Erweiterungen und Module
- 9.10 Add-on-Produkt
- 9.11 Systemrolle
- 9.12 Vorgeschlagene Partitionierung
- 9.13 Uhr und Zeitzone
- 9.14 Erstellen von neuen Benutzern
- 9.15 Authentifizierung für den Systemadministrator-
root
- 9.16 Installationseinstellungen
- 9.17 Software-Auswahl und System-Tasks
- 11.1 YaST-Partitionierung
- 11.2 Btrfs-Subvolumes im YaST-Partitionierer
- 11.3 Anlegen einer Volume-Gruppe
- 11.4 Verwaltung von logischen Volumes
- 11.5 RAID-Partitionen
- 13.1 US-Tastaturbelegung
- 5.1 Konfiguration eines z/VM-Verzeichnisses
- 5.2 Beispiel einer XML-Domänendatei
- 5.3 Übertragen der Binärdateien über FTP
- 5.4 sles.exec
- 5.5 Unterstützte Netzwerkverbindungstypen und Treiberparameter
- 5.6 Treiberparameter für das Netzwerkgerät
- 5.7 Netzwerkparameter
- 5.8 Parmfile für eine Installation von NFS mit VNC und AutoYaST mit automatischer Konfiguration von E/A-Geräten
- 5.9 Parmfile zur Installation mit NFS, SSH und HSI sowie AutoYaST mit NFS
- 5.10 Parmfile zur Installation im VLAN
- 9.1
regcodes.txt
- 9.2
regcodes.xml
- 20.1 Konfigurieren von Vorschlagsbildschirmen
- 20.2 Konfigurieren des Workflow-Abschnitts
- 20.3 Konfigurieren der Liste der Workflow-Komponenten
Copyright © 2006–2024 SUSE LLC und Mitwirkende. Alle Rechte vorbehalten.
Es wird die Genehmigung erteilt, dieses Dokument unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder (optional) Version 1.3 zu vervielfältigen, zu verbreiten und/oder zu verändern; die unveränderlichen Abschnitte hierbei sind der Urheberrechtshinweis und die Lizenzbedingungen. Eine Kopie dieser Lizenz (Version 1.2) finden Sie in Abschnitt „GNU Free Documentation License“.
Die SUSE Marken finden Sie im https://www.suse.com/company/legal/. Die Rechte für alle Marken von Drittanbietern liegen bei den jeweiligen Eigentümern. Markensymbole (®, ™ usw.) kennzeichnen Marken von SUSE und seinen verbundenen Unternehmen. Sternchen (*) kennzeichnen Marken von Drittanbietern.
Alle Informationen in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Auch hierdurch kann jedoch keine hundertprozentige Richtigkeit gewährleistet werden. Weder SUSE LLC, ihre Tochtergesellschaften, die Autoren noch die Übersetzer können für mögliche Fehler und deren Folgen haftbar gemacht werden.
Vorwort #
1 Verfügbare Dokumentation #
- Online-Dokumentation
Unsere Dokumentation ist online verfügbar unter https://documentation.suse.com. Durchsuchen Sie die Dokumentation oder laden Sie sie in verschiedenen Formaten herunter.
Anmerkung: Neueste AktualisierungenDie neuesten Aktualisierungen sind normalerweise in der englischen Version dieser Dokumentation verfügbar.
- SUSE Knowledgebase
Wenn Sie auf ein Problem stoßen, lesen Sie die Technischen Informationsdokumente (TIDs), die online verfügbar sind unter https://www.suse.com/support/kb/. Durchsuchen Sie die SUSE Knowledgebase nach bekannten Lösungen, die sich an den Bedürfnissen der Kunden orientieren.
- Versionshinweise
Die Versionshinweise finden Sie unter https://www.suse.com/releasenotes/.
- In Ihrem System
Für die Offline-Nutzung sind die Versionshinweise auch unter
/usr/share/doc/release-notes
auf Ihrem System verfügbar. Die Dokumentation zu den einzelnen Paketen finden Sie unter/usr/share/doc/packages
.Viele Befehle sind auch auf den Handbuchseiten beschrieben. Führen Sie zu deren Anzeige
man
gefolgt von einem bestimmten Befehlsnamen aus. Sollte derman
-Befehl nicht auf Ihrem System installiert sein, müssen Sie es mitsudo zypper install man
installieren.
2 Verbessern der Dokumentation #
Feedback und Beiträge Ihrerseits zu dieser Dokumentation sind willkommen. Für Feedback stehen die folgenden Kanäle zur Verfügung:
- Serviceanforderungen und Support
Informationen zu Diensten und Support-Optionen, die für Ihr Produkt verfügbar sind, finden Sie unter https://www.suse.com/support/.
Zum Öffnen einer Service-Anforderung benötigen Sie ein SUSE-Abonnement, das beim SUSE Customer Center registriert ist. Gehen Sie zu https://scc.suse.com/support/requests, melden Sie sich an und klicken Sie auf .
- Fehlerberichte
Melden Sie Probleme mit der Dokumentation unter https://bugzilla.suse.com/.
Klicken Sie zur Vereinfachung dieses Vorgangs neben einer Überschrift in der HTML-Version dieses Dokuments auf das Symbol
(Problem melden). Dadurch wird das richtige Produkt und die Kategorie in Bugzilla vorab ausgewählt und ein Link zum aktuellen Abschnitt hinzugefügt. Sie können somit sofort mit der Eingabe Ihres Berichts beginnen.Ein Bugzilla-Konto ist erforderlich.
- Beiträge
Wenn Sie zu dieser Dokumentation beitragen möchten, klicken Sie neben einer Überschrift in der HTML-Version dieses Dokuments auf das Symbol
(Quelldokument bearbeiten). So gelangen Sie zum Quellcode auf GitHub, wo Sie eine Pull-Anforderung öffnen können.Ein GitHub-Konto ist erforderlich.
Anmerkung:(Quelldokument bearbeiten) nur auf Englisch verfügbarDie Symbole für
(Quelldokument bearbeiten) sind nur in der englischen Version jedes Dokuments verfügbar. Für alle anderen Sprachen können Sie stattdessen die Symbole (Problem melden) verwenden.Weitere Informationen zur Dokumentationsumgebung für diese Dokumentation finden Sie in der README des Repositorys.
Sie können auch E-Mails mit Fehlerberichten und Feedback zur Dokumentation an <doc-team@suse.com> senden. Geben Sie den Titel des Dokuments, die Produktversion und das Datum der Veröffentlichung des Dokuments an. Stellen Sie außerdem die entsprechende Abschnittsnummer und den Titel bereit (oder geben Sie die URL an), und fügen Sie eine kurze Beschreibung des Problems hinzu.
3 Konventionen in der Dokumentation #
Im vorliegenden Dokument werden die folgenden Hinweise und typografischen Konventionen verwendet:
/etc/passwd
: Verzeichnis- und DateinamenPLACEHOLDER: Ersetzen Sie PLACEHOLDER durch den tatsächlichen Wert.
PATH
: Eine Umgebungsvariablels
,--help
: Befehle, Optionen und Parameteruser
: Der Name eines Benutzers oder einer Gruppepackage_name: Der Name eines Softwarepakets
Alt, Alt–F1: Eine zu drückende Taste bzw. Tastenkombination. Tasten werden wie auf einer Tastatur in Großbuchstaben dargestellt.
AMD/Intel Dieser Absatz ist nur für die AMD64-/Intel 64-Architekturen relevant. Die Pfeile kennzeichnen den Anfang und das Ende des Textblocks.
IBM Z, POWER Dieser Absatz ist nur für die Architekturen
IBM Z
undPOWER
relevant. Die Pfeile kennzeichnen den Anfang und das Ende des Textblocks.Chapter 1, „Example chapter“: Ein Querverweis auf ein anderes Kapitel in diesem Handbuch.
Befehle, die mit
root
-Privilegien ausgeführt werden müssen. Sie können diesen Befehlen auch den Befehlsudo
voranstellen, um sie als nicht privilegierter Benutzer auszuführen:#
command
>
sudo
command
Befehle, die von nicht privilegierten Benutzern ausgeführt werden können:
>
command
Befehle können durch ein Backslash-Zeichen (
\
) am Ende einer Zeile in zwei oder mehrere Zeilen aufgeteilt werden. Mit dem Backslash wird die Shell darüber informiert, dass der Befehlsaufruf nach dem Ende der Zeile fortgesetzt wird:>
echo
a b \ c dEin Codeblock, der sowohl den Befehl (mit vorangestellter Eingabeaufforderung) als auch die entsprechende von der Shell zurückgegebene Ausgabe anzeigt:
>
command
outputHinweise
Warnung: WarnhinweisWichtige Informationen, die Sie kennen müssen, bevor Sie fortfahren. Warnt vor Sicherheitsrisiken, potenziellen Datenverlusten, Beschädigung der Hardware oder physischen Gefahren.
Wichtig: Wichtiger HinweisWichtige Informationen, die Sie beachten sollten, bevor Sie den Vorgang fortsetzen.
Anmerkung: AnmerkungErgänzende Informationen, beispielsweise zu unterschiedlichen Softwareversionen.
Tipp: TippHilfreiche Informationen, etwa als Richtlinie oder praktische Empfehlung.
Kompaktinfos
Ergänzende Informationen, beispielsweise zu unterschiedlichen Softwareversionen.
Hilfreiche Informationen, etwa als Richtlinie oder praktische Empfehlung.
4 Support #
Nachfolgend finden Sie die Supportbestimmung für SUSE Linux Enterprise Server und allgemeine Informationen zu Technologievorschauen. Details über den Produktlebenszyklus finden Sie unter https://www.suse.com/lifecycle.
Wenn Sie Anspruch auf Support haben, finden Sie Details zum Sammeln von Informationen für ein Support-Ticket unter https://documentation.suse.com/sles-15/html/SLES-all/cha-adm-support.html.
4.1 Supportbestimmung für SUSE Linux Enterprise Server #
Sie benötigen ein entsprechendes Abonnement bei SUSE, um Support zu erhalten. Gehen Sie zur Anzeige der für Sie verfügbaren spezifischen Support-Angebote zu https://www.suse.com/support/ und wählen Sie das betreffende Produkt aus.
Die Support-Level sind folgendermaßen definiert:
- L1
Problemermittlung: Technischer Support mit Informationen zur Kompatibilität, Nutzungs-Support, kontinuierliche Wartung, Informationssammlung und einfache Problembehandlung anhand der verfügbaren Dokumentation.
- L2
Problemisolierung: Technischer Support zur Datenanalyse, Reproduktion von Kundenproblemen, Isolierung eines Problembereichs und Lösung für Probleme, die in Stufe 1 nicht gelöst wurden, sowie Vorbereitung für Stufe 3.
- L3
Problembehebung: Technischer Support zur Lösung von Problemen durch technische Maßnahmen zur Behebung von Produktfehlern, die durch den Support der Stufe 2 erkannt wurden.
Vertragskunden und Partner erhalten SUSE Linux Enterprise Server mit L3-Support für alle Pakete, ausgenommen:
Technologievorschauen.
Audio, Grafik, Schriftarten und Artwork.
Pakete, für die ein zusätzlicher Kundenvertrag erforderlich ist.
Einige Pakete, die im Lieferumfang von Modul Workstation Extension enthalten sind, erhalten nur L2-Support.
Pakete mit der Namensendung -devel (die Header-Dateien und ähnliche Entwicklerressourcen enthalten) werden nur zusammen mit den entsprechenden Hauptpaketen unterstützt.
SUSE unterstützt nur die Nutzung von Originalpaketen, Also unveränderte und nicht kompilierte Pakete.
4.2 Technologievorschauen #
Mit Technologievorschauen sind Pakete, Stacks oder Funktionen gemeint, die SUSE bereitstellt, um einen kurzen Einblick in bevorstehende Innovationen zu geben. Durch Technologievorschauen haben Sie die Möglichkeit, neue Technologien in Ihrer Umgebung zu testen. Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen. Wenn Sie eine Technologievorschau testen, kontaktieren Sie bitte Ihre Ansprechpartner bei SUSE und teilen Sie ihnen Ihre Erfahrungen und Anwendungsfälle mit. Ihr Input ist für zukünftige Entwicklungen sehr hilfreich.
Technologievorschauen weisen die folgenden Einschränkungen auf:
Technologievorschauen befinden sich noch in Entwicklung. Daher sind die Funktionen möglicherweise unvollständig, instabil oder aus anderen Gründen nicht für die Produktionsnutzung geeignet.
Technologievorschauen werden nicht unterstützt.
Technologievorschauen sind möglicherweise nur für bestimmte Hardwarearchitekturen verfügbar.
Details und Funktionen von Technologievorschauen sind Änderungen unterworfen. Upgrades auf Folgeversionen sind demnach nicht möglich und erfordern eine Neuinstallation.
SUSE kann feststellen, dass eine Vorschau nicht den Kunden- oder Marktanforderungen entspricht oder nicht mit den Unternehmensstandards übereinstimmt. Technologievorschauen können jederzeit aus einem Produkt entfernt werden. SUSE ist nicht verpflichtet, eine unterstützte Version dieser Technologie in der Zukunft bereitzustellen.
Eine Übersicht der Technologievorschauen, die im Lieferumfang Ihres Produkts enthalten sind, finden Sie in den Versionshinweisen unter https://www.suse.com/releasenotes.
Teil I Installationsvorbereitung #
- 1 Planung für SUSE Linux Enterprise Server
In diesem Kapitel werden einige grundlegende Überlegungen vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Server beschrieben.
- 2 Installation auf AMD64 und Intel 64
In diesem Kapitel werden die nötigen Schritte für die Vorbereitung der Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf AMD64- und Intel-64-Rechnern beschrieben. Es beschreibt die für die Vorbereitung der verschiedenen Installationsmethoden erforderlichen Schritte. Die Liste der Hardware-Anforderungen bietet einen Überblick über die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützten Systeme. Sie erhalten Informationen über verfügbare Installationsmethoden und mehrere bekannte Probleme. Sie lernen, wie Sie die Installation steuern, Installationsmedien zur Verfügung stelln und mit normalen Methoden booten können.
- 3 Installation in der Arm AArch64-Architektur
In diesem Kapitel werden die erforderlichen Schritte für die Vorbereitung der Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf ARM AArch64-Computern beschrieben. Es beschreibt die für die Vorbereitung der verschiedenen Installationsmethoden erforderlichen Schritte. Die Liste der Hardware-Anforderungen bietet einen Überblick über die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützten Systeme. Sie erhalten Informationen über verfügbare Installationsmethoden und mehrere bekannte Probleme. Sie lernen, wie Sie die Installation steuern, Installationsmedien zur Verfügung stelln und mit normalen Methoden booten können.
- 4 Installation auf IBM POWER
Dieses Kapitel beschreibt das Installationsverfahren für SUSE Linux Enterprise Server unter IBM POWER-Systemen.
- 5 Installation unter IBM Z und LinuxONE
In diesem Kapitel wird die Vorbereitung der Installation von SUSE® Linux Enterprise Server auf IBM Z beschrieben. Hier finden Sie alle erforderlichen Informationen, mit denen Sie die Installation auf LPAR- und z/VM-Seite vorbereiten.
- 6 Installation auf Virtualisierungshosts
In diesem Abschnitt wird der Unterstützungsstatus von SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6 beschrieben, der als Gastbetriebssystem auf verschiedenen Virtualisierungshosts (Hypervisoren) ausgeführt wird.
- 7 Installation auf Hardware, die zum Zeitpunkt der Freigabe nicht unterstützt wurde
Bei bestimmter neuerer Hardware kann das Installationsmedium von SUSE Linux Enterprise Server nicht gebootet werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Hardware zum Zeitpunkt der Freigabe von SUSE Linux Enterprise Server noch nicht erhältlich war. Für diese Situationen bietet SUSE verschiedene Kernel-Aktualisierungs-ISO-Images (kISO). In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie SUSE Linux Enterprise Server mit der Kernel-Aktualisierung auf moderner Hardware installieren.
1 Planung für SUSE Linux Enterprise Server #
In diesem Kapitel werden einige grundlegende Überlegungen vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Server beschrieben.
1.1 Überlegungen zur Bereitstellung von SUSE Linux Enterprise Server #
Die Bereitstellung eines Betriebssystems muss sowohl in einer bestehenden IT-Umgebung als auch in einer völlig neuen Implementierung sorgfältig vorbereitet werden. Zu Beginn Ihrer Planung sollten Sie die Projektziele und die benötigten Funktionen festlegen. Diese Überlegungen werden bei jedem Projekt anders aussehen. Immer sollten Sie sich jedoch die folgenden Fragen stellen:
Wie viele Installationen sind erforderlich? Von dieser Überlegung hängt die optimale Bereitstellungsmethode ab.
Wird das System als physischer Host oder als virtueller Computer ausgeführt?
Ist das System externen Bedrohungen wie Hackerangriffen ausgesetzt? Im Book “Security and Hardening Guide”, Chapter 1 “Security and confidentiality” finden Sie einen Überblick über die daraus folgenden Konsequenzen.
Wie erhalten Sie reguläre Updates? Alle Patches stehen registrierten Benutzern online im SUSE Customer Center zur Verfügung.
Benötigen Sie für die lokale Installation Hilfe? SUSE bietet Schulungen, Support und Beratung für alle Fragen im Zusammenhang mit SUSE Linux Enterprise Server. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter https://www.suse.com/products/server/.
Benötigen Sie Produkte von Drittanbietern? Vergewissern Sie sich, dass das benötigte Produkt von der gewünschten Plattform unterstützt wird. Bei Bedarf bietet SUSE auch Unterstützung für Software auf anderen Plattformen an.
1.2 Bereitstellung von SUSE Linux Enterprise Server #
Um sicherzustellen, dass Ihr System fehlerlos läuft, sollten Sie nur zertifizierte Hardware verwenden. Unsere Datenbank der zertifizierten Geräte wird regelmäßig aktualisiert. Ein Suchformular für zertifizierte Hardware finden Sie unter https://www.suse.com/yessearch/Search.jsp.
Abhängig von der Anzahl der gewünschten Installationen empfehlen sich eventuell Installationsserver oder sogar völlig automatische Installationen. Wenn Sie Xen- oder KVM-Virtualisierungstechnologien verwenden möchten, empfehlen sich eventuell Netzwerk-root-Dateisysteme oder Netzwerkspeicherlösungen wie iSCSI.
SUSE Linux Enterprise Server umfasst eine Vielzahl an verschiedensten Services. Die meisten Konfigurationen lassen sich in YaST, dem Konfigurationsprogramm von SUSE, vornehmen. Darüber hinaus sind aber auch zahlreiche manuelle Konfigurationen möglich, die in den betreffenden Kapiteln beschrieben werden.
Über die Installation der Software hinaus sollten Sie in der Planung auch die Schulung der System-Endbenutzer sowie die Schulung Ihrer Helpdesk-Mitarbeiter berücksichtigen.
In den folgenden Abschnitten wird das System, auf dem Ihre neue SUSE Linux Enterprise Server-Installation ausgeführt wird, als Zielsystem oder Installationsziel bezeichnet. Der Begriff Repository (früher „Installationsquelle“ genannt) wird für alle Quellen der Installationsdaten verwendet. Dazu gehören physische Medien wie CD, DVD und USB-Flash-Laufwerk, sowie Netzwerkserver, die die Installationsdaten im Netzwerk verteilen.
1.3 Ausführen von SUSE Linux Enterprise Server #
Das Betriebssystem SUSE Linux Enterprise Server ist bewährt und stabil. Dennoch lassen sich Hardware-Ausfälle oder andere Ursachen für Ausfallzeiten und Datenverluste nicht gänzlich vermeiden. Stellen Sie sicher, dass Sie über eine Backup-Lösung für unternehmenswichtige Aufgaben verfügen.
Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz Ihrer Daten sollten Sie alle verwendeten Systeme regelmäßig aktualisieren. Wenn es um einen unternehmenswichtigen Server geht, sollten Sie einen zweiten, identischen Computer (außerhalb der Produktionsumgebung) ausführen und alle Änderungen darauf testen. Bei Hardware-Ausfällen steht Ihnen so auch ein redundantes System zur Verfügung, zu dem Sie jederzeit wechseln können.
1.4 Registrieren von SUSE Linux Enterprise Server #
Um technischen Support und Produktaktualisierungen zu erhalten, müssen Sie Ihr SUSE-Produkt beim SUSE Customer Center registrieren und aktivieren. Es wird empfohlen, die Registrierung während der Installation vorzunehmen, da Sie so in der Lage sind, das System mit den neuesten verfügbaren Aktualisierungen und Patches zu installieren. Falls Sie gerade offline sind oder den Registrierungsschritt überspringen möchten, können Sie die Registrierung aus dem aktiven System heraus fertigstellen.
Falls Ihr Unternehmen keinen lokalen Registrierungsserver anbietet, benötigen Sie für die Registrierung von SUSE Linux Enterprise ein SUSE Customer Center-Konto. Falls Sie noch kein Konto besitzen, wechseln Sie zur SUSE Customer Center-Startseite (https://scc.suse.com/), und erstellen Sie dort ein Konto.
Bei der Installation werden Sie aufgefordert, Ihren Registrierungscode einzugeben. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 9.7, „Registrierung“.
Wenn Sie die Instanzen automatisch mit AutoYaST bereitstellen, können Sie das System während der Installation registrieren. Geben Sie hierzu die entsprechenden Informationen in der AutoYaST-Steuerungsdatei an. Weitere Informationen finden Sie im Book “AutoYaST Guide”, Chapter 4 “Configuration and installation options”, Section 4.3 “System registration and extension selection”.
Weitere Informationen zum Registrieren eines bereits installierten Systems finden Sie im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 8 “Installieren bzw. Entfernen von Software”, Section 8.2 “Registrieren eines installierten Systems”.
1.5 Änderungen bei der Installation von SUSE Linux Enterprise Server Version 15 #
Ab SUSE Linux Enterprise Server 15 werden alle SUSE Linux Enterprise-basierten Produkte mit einem Unified Installer von einem einzigen Satz Installationsmedien für jede unterstützte Architektur installiert.
1.5.1 Unified Installer für SUSE Linux Enterprise-basierte Produkte #
Ab SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6 sind dies die folgenden grundlegenden Produkte:
Produktname | Unterstützte Plattformen |
---|---|
SUSE Linux Enterprise Server | AMD64/Intel 64; AArch64; POWER; IBM Z |
SUSE Linux Enterprise-Hochleistungs-Computing | AMD64/Intel 64; AArch64 |
SUSE Linux Enterprise Real Time | AMD64/Intel 64 |
SUSE Linux Enterprise Server für SAP-Anwendungen | AMD64/Intel 64; POWER |
SUSE Linux Enterprise Desktop | AMD64/Intel 64 |
SUSE-Manager-Server | AMD64/Intel 64; POWER; IBM Z |
SUSE-Manager-Proxy | AMD64/Intel 64 |
SUSE Manager für Retail Branch Server | AMD64/Intel 64 |
SUSE Enterprise Storage | AMD64/Intel 64; Arm; Intel 64 |
1.5.2 Installieren mit Internetzugriff #
Wenn Sie eine Installation auf einem Rechner oder einer VM mit Internetzugriff durchführen, brauchen Sie zur Installation der oben aufgelisteten Produkte nur das Image SLE-15-SP6-Online-ARCH-GM-media1.iso
für die gewünschte Architektur herunterzuladen.
Zum Installieren von SUSE Manager-Produkten muss der Zielrechner direkten Zugriff auf das SUSE Customer Center oder einen RMT-Server haben.
1.5.3 Offline-Installation #
Mit Ausnahme von SUSE Manager benötigen Sie zur Installation der anderen aufgelisteten Produkte keinen Zugriff auf das Internet, das SUSE Customer Center oder einen RMT-Server (Repository Mirroring Tool).
Laden Sie für die Offline-Installation zusätzlich das Image SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso
für die gewünschte Architektur herunter.
Es gibt ein zusätzliches, zweites Paket-Medium, doch es enthält nur Quellcode und wird für die Installation nicht benötigt.
Die Größe aller Installationsmedien der SLE-15-SP6-Online-ARCH-GM-media1.iso übersteigt die Kapazität einer doppelschichtigen DVD. Daher können sie nur von einem USB-Flash-Laufwerk gebootet werden.
1.5.4 Quartalsweise aktualisierte Medien #
Für die Installationsmedien und die VM-Gast-Images bietet SUSE zwei Varianten:
Die erste, die
GM
im Dateinamen enthält, besteht aus dem Paketsatz, der im Lieferumfang des ersten Versands an den Kunden enthalten war.Die zweite, die durch ein
QU
gefolgt von einer Zahl im Dateinamen gekennzeichnet ist, enthält denselben Paketsatz und zusätzlich alle Wartungsaktualisierungen der Pakete, die in der Zwischenzeit veröffentlicht wurden. Quartalsweise aktualisierte Medien werden alle drei Monate aktualisiert, wobei die erste Aktualisierung drei Monate nach derGM
-Freigabe erfolgt.
Sie brauchen nur entweder die GM
-Medien oder die QU
-Medien, nicht beides. Welche Version Sie auswählen sollten, hängt von Ihren Bedürfnissen und Vorlieben ab. Wenn Ihre Hardware noch relativ neu ist, könnte die QU-Version die bessere Wahl sein. Der Installationsvorgang ist für beide Varianten identisch.
Für beide Varianten wird empfohlen, die neuesten Aktualisierungen, die nach der Erstellung der Images freigegeben wurden, während oder unmittelbar nach der Installation zu installieren.
2 Installation auf AMD64 und Intel 64 #
In diesem Kapitel werden die nötigen Schritte für die Vorbereitung der Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf AMD64- und Intel-64-Rechnern beschrieben. Es beschreibt die für die Vorbereitung der verschiedenen Installationsmethoden erforderlichen Schritte. Die Liste der Hardware-Anforderungen bietet einen Überblick über die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützten Systeme. Sie erhalten Informationen über verfügbare Installationsmethoden und mehrere bekannte Probleme. Sie lernen, wie Sie die Installation steuern, Installationsmedien zur Verfügung stelln und mit normalen Methoden booten können.
2.1 Hardware #
Das Betriebssystem SUSE® Linux Enterprise Server eignet sich für die verschiedensten Hardware-Geräte. Es ist unmöglich, alle denkbaren Hardware-Kombinationen aufzuführen, die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützt werden. Um Ihnen für die Planungsphase eine Richtlinie zur Verfügung zu stellen, werden hier die Mindestanforderungen dargestellt.
Wenn Sie ganz sichergehen möchten, dass eine bestimmte Computerkonfiguration funktioniert, erkundigen Sie sich, welche Plattformen von SUSE zertifiziert wurden. Eine Liste finden Sie unter https://www.suse.com/yessearch/.
- Prozessor
Die meisten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbaren CPUs werden unterstützt.
- Maximale Anzahl von CPUs
Gemäß dem Software-Design unterstützen Intel 64 und AMD64 maximal 8192 CPUs. Wenn Sie ein so großes System nutzen möchten, informieren Sie sich auf unserer Webseite zur Hardware-Systemzertifizierung über die unterstützten Geräte (siehe https://www.suse.com/yessearch/).
- Speicheranforderungen
Für eine Minimalinstallation sind mindestens 1024 MB Arbeitsspeicher erforderlich. Fügen Sie auf Rechnern mit mehr als zwei Prozessoren 512 MB pro CPU hinzu. Fügen Sie bei Installationen auf Remote-Systemen über HTTP oder FTP weitere 150 MB hinzu. Diese Werte gelten ausschließlich für die Installation des Betriebssystems. Der tatsächliche Arbeitsspeicherbedarf in der Produktion ist abhängig von der Auslastung des Systems. Für Systeme, auf denen die GNOME-Desktop-Umgebung ausgeführt wird, sind mindestens 2048 MB Arbeitsspeicher erforderlich und 4096 MB werden empfohlen.
- Anforderungen an die Festplatte
Die Anforderungen an die Festplatte sind im Wesentlichen abhängig von der ausgewählten Installation und von der geplanten Nutzung des Computers. Gewöhnlich benötigen Sie mehr Speicherplatz als die Installationssoftware alleine, damit ein System ordnungsgemäß arbeitet. Mindestanforderungen für verschiedene Optionen:
Installationsumfang
Mindestanforderungen an die Festplatte
Expertenmodus
1,5 GB
Minimalinstallation
2,5 GB
GNOME-Desktop
3 GB
Alle Schemata
4 GB
Empfohlener Mindestwert (keine Btrfs-Snapshots): 10 GB
Erforderlicher Mindestwert (mit Btrfs-Snapshots): 16 GB
Empfohlener Mindestwert (mit Btrfs-Snapshots): 32 GB
Bei einer root-Partition kleiner als 10 GB macht das Installationsprogramm keinen Vorschlag für eine automatische Partitionierung und Partitionen müssen manuell erstellt werden. Daher werden als Mindestgröße für die root-Partition 10 GB empfohlen. Die root-Partition muss mindestens 16 GB groß sein, wenn Sie Btrfs-Snapshots auf dem root-Volume für System-Rollbacks (siehe Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 10 “Systemwiederherstellung und Snapshot-Verwaltung mit Snapper”) ermöglichen möchten.
- Boot-Methoden
Der Computer kann von einer CD oder über das Netzwerk gestartet werden. Zum Starten über das Netzwerk ist ein spezieller Boot-Server erforderlich. Die Einrichtung kann mit SUSE Linux Enterprise Server erfolgen.
2.2 Überlegungen zur Installation #
Dieser Abschnitt umfasst zahlreiche Faktoren, die vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf AMD64- und Intel-64-Hardware zu berücksichtigen sind.
2.2.1 Installation auf Hardware oder auf einem virtuellen Computer #
SUSE Linux Enterprise Server wird in der Regel als unabhängiges Betriebssystem installiert. Dank der Virtualisierung ist es auch möglich, mehrere Instanzen von SUSE Linux Enterprise Server auf derselben Hardware auszuführen. Die Installation des VM-Host-Servers erfolgt jedoch wie eine typische Installation mit einigen zusätzlichen Paketen. Ein Beschreibung der Installation von virtuellen Gästen finden Sie im Book “Virtualization Guide”, Chapter 10 “Guest installation”.
2.2.2 Installationsziel #
Die meisten Installationen erfolgen auf der lokalen Festplatte. Daher müssen die Festplatten-Controller für das Installationssystem nicht zur Verfügung stehen. Wenn ein bestimmter Controller (z. B. ein RAID-Controller) ein zusätzliches Kernel-Modul benötigt, stellen Sie für das Installationssystem eine Aktualisierungsdiskette für das Kernel-Modul bereit.
Sonstige Installationsziele können verschiedene Arten von Block-Geräten sein, die ausreichenden Speicherplatz und eine entsprechende Geschwindigkeit zum Ausführen eines Betriebssystems bieten. Dies beinhaltet auch Netzwerk-Block-Geräte, wie iSCSI
oder SAN
. Die Installation kann auch auf Netzwerk-Dateisystemen mit den standardmäßigen Unix-Berechtigungen ausgeführt werden. Beim Starten dieser Systeme können jedoch Probleme auftreten, da sie von initramfs
unterstützt werden müssen, damit das eigentliche System gestartet werden kann. Diese Installationen sind insbesondere dann von Nutzen, wenn Sie dasselbe System an verschiedenen Standorten starten müssen oder den Einsatz von Virtualisierungsfunktionen planen (z. B. Domänenmigration).
2.3 Installationsmethoden #
Sie können die gewünschte Installationsmethode auswählen, indem Sie die Einrichtung mit einer der in Abschnitt 2.4, „Booten des Systems“ aufgeführten Optionen starten. Informationen zum Aktivieren der verschiedenen Installationsmethoden finden Sie im Abschnitt 8.3.4, „Festlegen des Fernzugriffs“. Informationen zur Verwendung der Ferninstallationsmethoden finden Sie in Kapitel 12, Ferninstallation.
Ein kurzer Überblick über die verschiedenen Methoden:
- Lokal mit Monitor und Tastatur
Mit dieser Methode wird SUSE Linux Enterprise Server am häufigsten installiert. Sie erfordert sehr wenig Vorbereitung, jedoch viel direkte Interaktion.
- Im Fernverfahren über SSH
Sie können die Installation über SSH entweder im Textmodus vornehmen oder die grafische Installation per X-Forwarding ausführen. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt 12.4, „Überwachen der Installation über SSH“.
- Im Fernverfahren über serielle Konsole
Für diese Installationsmethode benötigen Sie einen zweiten Computer, der über ein Nullmodem-Kabel mit dem Zielcomputer verbunden ist. Die Installation erfolgt im Textmodus. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt 12.5, „Installation über die serielle Konsole“.
- Im Fernverfahren über VNC
Verwenden Sie diese Methode, um die Installation über eine grafische Oberfläche ohne direkten Zugriff auf den Zielcomputer auszuführen. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt 12.3, „Überwachen der Installation über VNC“.
- Automatisch über AutoYaST
Zur Installation SUSE Linux Enterprise Server auf mehreren Computern mit ähnlicher Hardware empfiehlt es sich, die Installationen mit AutoYaST durchzuführen. Installieren Sie in diesem Fall zuerst eine Instanz von SUSE Linux Enterprise Server und erstellen Sie hierüber die erforderlichen AutoYaST-Konfigurationsdateien. Detaillierte Informationen finden Sie im Book “AutoYaST Guide”.
2.4 Booten des Systems #
In diesem Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über die Schritte zur vollständigen Installation von SUSE Linux Enterprise Server.
Anders als bei früheren SLE-Produkten lässt sich die gesamte SLE 15 SP6-Produktlinie mit dem Unified Installer installieren. Detaillierte Informationen zu den Änderungen seit SUSE Linux Enterprise 15 und dazu, welche Medien für die Installation heruntergeladen werden sollen, finden Sie in Abschnitt 1.5, „Änderungen bei der Installation von SUSE Linux Enterprise Server Version 15“..
Eine vollständige Beschreibung der Installation und Konfiguration des Systems mit YaST finden Sie in Teil II, „Installationsvorgang“.
Wenn Sie eine neue Hardware verwenden, kann es erforderlich sein, die Installation mit einem neueren Kernel von einem Kernel Update ISO
-Image zu booten. Detaillierte Informationen finden Sie im Kapitel 7, Installation auf Hardware, die zum Zeitpunkt der Freigabe nicht unterstützt wurde.
Bereiten Sie die Installationsmedien vor.
- USB-Flash-Laufwerk
Das ist die einfachste Methode zum Starten der Installation. Zum Erstellen eines bootfähigen Flash-Laufwerks müssen Sie ein DVD-Image mit dem Befehl
dd
auf das Gerät kopieren. Der Flash-Datenträger darf nicht eingehängt sein, und alle Daten auf dem Gerät werden gelöscht.#
dd
if=PATH_TO_ISO_IMAGE of=USB_STORAGE_DEVICE bs=4M- Booten vom Netzwerk
Falls von der Firmware des Zielrechners unterstützt, können Sie den Computer vom Netzwerk aus booten und von einem Server aus installieren. Diese Bootmethode erfordert einen Boot-Server, der die erforderlichen Boot-Images über das Netzwerk bereitstellt. Das exakte Protokoll hängt von Ihrer Hardware ab. In der Regel benötigen Sie mehrere Dienste, wie TFTP und DHCP oder PXE-Boot. Detaillierte Informationen finden Sie im Kapitel 18, Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung.
Die Installation ist von vielen gängigen Netzwerkprotokollen wie NFS, HTTP, FTP oder SMB möglich. Weitere Informationen zur Durchführung einer solchen Installation finden Sie in Kapitel 12, Ferninstallation.
Konfigurieren Sie die Firmware des Zielsystems für das Booten des ausgewählten Mediums. Beachten Sie bei der Konfiguration der richtigen Boot-Reihenfolge die Dokumentation des Hardware-Herstellers.
Legen Sie die erforderlichen Boot-Parameter für Ihre Installationssteuerungsmethode fest. In Abschnitt 2.3, „Installationsmethoden“ finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Methoden. In Kapitel 8, Boot-Parameter finden Sie eine Liste der Boot-Parameter.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben aus. Das System muss nach Abschluss der Installation neu gestartet werden.
Optional: Ändern Sie die Boot-Reihenfolge des Systems, sodass der Bootvorgang direkt von dem Medium aus gestartet wird, auf dem SUSE Linux Enterprise Server installiert wurde. Wenn das System vom Installationsmedium bootet, legt der erste Boot-Parameter fest, dass das installierte System gebootet werden soll.
2.5 Behandlung von Start- und Installationsproblemen #
Vor der Bereitstellung wird SUSE® Linux Enterprise Server umfangreichen Tests unterzogen. Dennoch treten gelegentlich Probleme beim Start oder bei der Installation auf.
2.5.1 Probleme beim Booten #
Startprobleme können das YaST-Installationsprogramm daran hindern, Ihr System zu starten. Ein weiteres Symptom ist, dass Ihr System nicht startet, nachdem die Installation abgeschlossen wurde.
- Das System bootet nicht vom Installationsmedium
Ändern Sie die Firmware oder das BIOS Ihres Computers, sodass die richtige Startsequenz eingestellt ist. Ziehen Sie hierzu die Dokumentation zu Ihrer Hardware zurate.
- Der Computer stürzt ab
Ändern Sie die Konsole auf Ihrem Computer, sodass die Kernel-Ausgabe sichtbar wird. Überprüfen Sie die letzten Ausgaben. In der Regel erfolgt dies durch Drücken der Tasten Strg–Alt–F10. Falls Sie das Problem nicht beheben können, wenden Sie sich an die SUSE Linux Enterprise Server-Supportmitarbeiter. Um alle Systemmeldungen zum Startzeitpunkt zu protokollieren, verwenden Sie eine serielle Verbindung, wie im Abschnitt 2.3, „Installationsmethoden“ beschrieben.
- Boot-Diskette
Die Boot-Disk ist eine nützliche Übergangslösung, falls Probleme bei der Festlegung der anderen Konfigurationen auftreten oder Sie die Entscheidung bezüglich des endgültigen Startmechanismus noch aufschieben möchten. Weitere Details über das Erstellen von Boot-Disks finden Sie im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 18 “Der Bootloader GRUB 2” grub2-mkrescue.
- Viruswarnung nach der Installation
In einigen BIOS-Varianten wird die Struktur des Bootsektors (MBR) überprüft und nach der Installation von GRUB 2 wird fälschlicherweise eine Virenwarnung angezeigt. Dieses Problem lässt sich lösen, indem Sie das BIOS aufrufen, nach den entsprechenden Einstellungen suchen und diese bearbeiten. Deaktivieren Sie beispielsweise
. Sie können diese Option später wieder aktivieren. Wenn als einziges Betriebssystem Linux verwendet wird, ist dies jedoch nicht erforderlich.
2.5.2 Probleme bei der Installation #
Wenn während der Installation ein unerwartetes Problem auftritt, sind Informationen zum Ermitteln der Ursache erforderlich. Die folgenden Anweisungen helfen Ihnen bei der Fehlersuche:
Überprüfen Sie die Ausgaben der verschiedenen Konsolen. Sie können die Konsole mit der Tastenkombination Strg–Alt– Fn wechseln. Rufen Sie beispielsweise eine Shell zum Ausführen verschiedener Befehle auf, indem Sie Strg–Alt– F2 drücken.
Versuchen Sie, die Installation mit „sicheren Einstellungen“ zu starten. (Drücken Sie im Installationsbildschirm die Taste F5 und wählen Sie .) Wenn die Installation in diesem Fall problemlos funktioniert, besteht eine Inkompatibilität, die zu einem Fehler in
ACPI
oderAPIC
führt. In einigen Fällen kann eine BIOS- oder Firmware-Aktualisierung dieses Problem beheben.Überprüfen Sie die Systemmeldungen in der Konsole des Installationssystems durch Eingabe des Befehls
dmesg -T
.
2.5.3 Initiieren der Installation statt Booten #
Die Standardoption im Startmenü der Installationsquelle für SUSE Linux Enterprise Server bootet den Rechner in das bereits installierte System. Um dies zu vermeiden und stattdessen den Installationsprozess zu starten, wählen Sie eine der verfügbaren Installationsoptionen im Startmenü.
3 Installation in der Arm AArch64-Architektur #
In diesem Kapitel werden die erforderlichen Schritte für die Vorbereitung der Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf ARM AArch64-Computern beschrieben. Es beschreibt die für die Vorbereitung der verschiedenen Installationsmethoden erforderlichen Schritte. Die Liste der Hardware-Anforderungen bietet einen Überblick über die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützten Systeme. Sie erhalten Informationen über verfügbare Installationsmethoden und mehrere bekannte Probleme. Sie lernen, wie Sie die Installation steuern, Installationsmedien zur Verfügung stelln und mit normalen Methoden booten können.
3.1 Hardware #
Das Betriebssystem SUSE® Linux Enterprise Server eignet sich für die verschiedensten Hardware-Geräte. Es ist unmöglich, alle denkbaren Hardware-Kombinationen aufzuführen, die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützt werden. Um Ihnen für die Planungsphase eine Richtlinie zur Verfügung zu stellen, werden hier die Mindestanforderungen dargestellt.
Wenn Sie ganz sichergehen möchten, dass eine bestimmte Computerkonfiguration funktioniert, erkundigen Sie sich, welche Plattformen von SUSE zertifiziert wurden. Eine Liste finden Sie unter https://www.suse.com/yessearch/.
- Prozessor
Als Mindestanforderung ist eine CPU erforderlich, die die Armv8-A-Befehlssatzinfrastruktur (Instruction Set Architecture, ISA) unterstützt, z. B. Arm Cortex-A53 oder Cortex-A57. Eine Liste der verfügbaren Armv8-A-Prozessoren finden Sie unter https://www.arm.com/products/processors/cortex-a/.
CPUs mit der Armv8-R- (Echtzeit) und Armv8-M-ISA (Mikrokontroller) werden derzeit nicht unterstützt.
- Maximale Anzahl von CPUs
Die maximale Anzahl der unterstützten CPUs beträgt 256. Wenn Sie ein so großes System nutzen möchten, informieren Sie sich auf unserer Webseite zur Hardware-Systemzertifizierung über die unterstützten Geräte (siehe https://www.suse.com/yessearch/).
- Speicheranforderungen
Für eine Minimalinstallation sind mindestens 1024 MB Arbeitsspeicher erforderlich. Fügen Sie auf Rechnern mit mehr als zwei Prozessoren 512 MB pro CPU hinzu. Fügen Sie bei Installationen auf Remote-Systemen über HTTP oder FTP weitere 150 MB hinzu. Diese Werte gelten ausschließlich für die Installation des Betriebssystems. Der tatsächliche Arbeitsspeicherbedarf in der Produktion ist abhängig von der Auslastung des Systems. Für Systeme, auf denen die GNOME-Desktop-Umgebung ausgeführt wird, sind mindestens 2048 MB Arbeitsspeicher erforderlich und 4096 MB werden empfohlen.
- Anforderungen an die Festplatte
Die Anforderungen an die Festplatte sind im Wesentlichen abhängig von der ausgewählten Installation und von der geplanten Nutzung des Computers. Gewöhnlich benötigen Sie mehr Speicherplatz als die Installationssoftware alleine, damit ein System ordnungsgemäß arbeitet. Mindestanforderungen für verschiedene Optionen:
Installationsumfang
Mindestanforderungen an die Festplatte
Expertenmodus
1,5 GB
Minimalinstallation
2,5 GB
GNOME-Desktop
3 GB
Alle Schemata
4 GB
Empfohlener Mindestwert (keine Btrfs-Snapshots): 10 GB
Erforderlicher Mindestwert (mit Btrfs-Snapshots): 16 GB
Empfohlener Mindestwert (mit Btrfs-Snapshots): 32 GB
Bei einer root-Partition kleiner als 10 GB macht das Installationsprogramm keinen Vorschlag für eine automatische Partitionierung und Partitionen müssen manuell erstellt werden. Daher werden als Mindestgröße für die root-Partition 10 GB empfohlen. Die root-Partition muss mindestens 16 GB groß sein, wenn Sie Btrfs-Snapshots auf dem root-Volume für System-Rollbacks (siehe Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 10 “Systemwiederherstellung und Snapshot-Verwaltung mit Snapper”) ermöglichen möchten.
- Boot-Methoden
Der Computer kann von einem USB-Datenträger oder über das Netzwerk gestartet werden. Zum Starten über das Netzwerk ist ein spezieller Boot-Server erforderlich. Die Einrichtung kann mit SUSE Linux Enterprise Server erfolgen.
3.2 Überlegungen zur Installation #
Dieser Abschnitt umfasst zahlreiche Faktoren, die vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf ARM AArch64-Hardware zu berücksichtigen sind.
3.2.1 Installation auf Hardware oder auf einem virtuellen Computer #
SUSE Linux Enterprise Server wird in der Regel als unabhängiges Betriebssystem installiert. Dank der Virtualisierung ist es auch möglich, mehrere Instanzen von SUSE Linux Enterprise Server auf derselben Hardware auszuführen. Die Installation des VM-Host-Servers erfolgt wie eine typische Installation mit einigen zusätzlichen Paketen. Ein Beschreibung der Installation von virtuellen Gästen finden Sie im Book “Virtualization Guide”, Chapter 10 “Guest installation”.
3.2.2 Installationsziel #
Die meisten Installationen erfolgen auf der lokalen Festplatte. Daher müssen die Festplatten-Controller für das Installationssystem nicht zur Verfügung stehen. Wenn ein bestimmter Controller (z. B. ein RAID-Controller) ein zusätzliches Kernel-Modul benötigt, stellen Sie für das Installationssystem eine Aktualisierungsdiskette für das Kernel-Modul bereit.
Sonstige Installationsziele können verschiedene Arten von Block-Geräten sein, die ausreichenden Speicherplatz und eine entsprechende Geschwindigkeit zum Ausführen eines Betriebssystems bieten. Dies beinhaltet auch Netzwerk-Block-Geräte, wie iSCSI
oder SAN
. Die Installation kann auch auf Netzwerk-Dateisystemen mit den standardmäßigen Unix-Berechtigungen ausgeführt werden. Beim Starten dieser Systeme können jedoch Probleme auftreten, da sie von initramfs
unterstützt werden müssen, damit das eigentliche System gestartet werden kann. Diese Installationen sind insbesondere dann von Nutzen, wenn Sie dasselbe System an verschiedenen Standorten starten müssen oder den Einsatz von Virtualisierungsfunktionen planen (z. B. Domänenmigration).
3.3 Steuern des Installationsprozesses #
Sie können die gewünschte Installationsmethode auswählen, indem Sie die Einrichtung mit einer der im Abschnitt 2.4, „Booten des Systems“ aufgeführten Optionen starten. Informationen zum Aktivieren der verschiedenen Installationsmethoden finden Sie im Abschnitt 8.3.4, „Festlegen des Fernzugriffs“. Informationen zur Verwendung der Ferninstallationsmethoden finden Sie in Kapitel 12, Ferninstallation.
Ein kurzer Überblick über die verschiedenen Methoden:
- Lokal mit Monitor und Tastatur
Mit dieser Methode wird SUSE Linux Enterprise Server am häufigsten installiert. Sie erfordert wenig Vorbereitung, jedoch viel direkte Interaktion.
- Im Fernverfahren über SSH
Sie können die Installation über SSH entweder im Textmodus vornehmen oder die grafische Installation per X-Forwarding ausführen. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt 12.4, „Überwachen der Installation über SSH“.
- Im Fernverfahren über serielle Konsole
Für diese Installationsmethode benötigen Sie einen zweiten Computer, der über ein Nullmodem-Kabel mit dem Zielcomputer verbunden ist. Die Installation erfolgt im Textmodus. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt 12.5, „Installation über die serielle Konsole“.
- Im Fernverfahren über VNC
Verwenden Sie diese Methode, um die Installation über eine grafische Oberfläche ohne direkten Zugriff auf den Zielcomputer auszuführen. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt 12.3, „Überwachen der Installation über VNC“.
- Automatisch über AutoYaST
Zur Installation SUSE Linux Enterprise Server auf mehreren Computern mit ähnlicher Hardware empfiehlt es sich, die Installationen mit AutoYaST durchzuführen. Installieren Sie in diesem Fall zuerst eine Instanz von SUSE Linux Enterprise Server und erstellen Sie hierüber die erforderlichen AutoYaST-Konfigurationsdateien. Detaillierte Informationen finden Sie im Book “AutoYaST Guide”.
3.4 Booten des Systems #
In diesem Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über die Schritte zur vollständigen Installation von SUSE Linux Enterprise Server.
Anders als bei früheren SLE-Produkten lässt sich die gesamte SLE 15 SP6-Produktlinie mit dem Unified Installer installieren. Detaillierte Informationen zu den Änderungen seit SUSE Linux Enterprise 15 und dazu, welche Medien für die Installation heruntergeladen werden sollen, finden Sie in Abschnitt 1.5, „Änderungen bei der Installation von SUSE Linux Enterprise Server Version 15“..
Eine vollständige Beschreibung der Installation und Konfiguration des Systems mit YaST finden Sie in Teil II, „Installationsvorgang“.
Wenn Sie eine neue Hardware verwenden, kann es erforderlich sein, die System mit einem neueren Kernel von einem Kernel Update ISO
-Image zu booten. Detaillierte Informationen finden Sie im Kapitel 7, Installation auf Hardware, die zum Zeitpunkt der Freigabe nicht unterstützt wurde.
Bereiten Sie die Installationsmedien vor.
- USB-Flash-Laufwerk
Das ist die einfachste Methode zum Starten der Installation. Zum Erstellen eines bootfähigen Flash-Laufwerks müssen Sie ein DVD-Image mit dem Befehl
dd
auf das Gerät kopieren. Der Flash-Datenträger darf nicht eingehängt sein, und alle Daten auf dem Gerät werden gelöscht.#
dd
if=PATH_TO_ISO_IMAGE of=USB_STORAGE_DEVICE bs=4M- Booten vom Netzwerk
Falls von der Firmware des Zielrechners unterstützt, können Sie den Computer vom Netzwerk aus booten und von einem Server aus installieren. Diese Bootmethode erfordert einen Boot-Server, der die erforderlichen Boot-Images über das Netzwerk bereitstellt. Das exakte Protokoll hängt von Ihrer Hardware ab. In der Regel benötigen Sie mehrere Dienste, wie TFTP und DHCP oder PXE-Boot. Detaillierte Informationen finden Sie im Kapitel 18, Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung.
Die Installation ist von vielen gängigen Netzwerkprotokollen wie NFS, HTTP, FTP oder SMB möglich. Weitere Informationen zur Durchführung einer solchen Installation finden Sie in Kapitel 12, Ferninstallation.
Konfigurieren Sie die Firmware des Zielsystems für das Booten des ausgewählten Mediums. Beachten Sie bei der Konfiguration der richtigen Boot-Reihenfolge die Dokumentation des Hardware-Herstellers.
Legen Sie die erforderlichen Boot-Parameter für Ihre Installationssteuerungsmethode fest. In Abschnitt 3.3, „Steuern des Installationsprozesses“ finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Methoden. In Kapitel 8, Boot-Parameter finden Sie eine Liste der Boot-Parameter.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben aus. Das System muss nach Abschluss der Installation neu gestartet werden.
Optional: Ändern Sie die Boot-Reihenfolge des Systems, sodass der Bootvorgang direkt von dem Medium aus gestartet wird, auf dem SUSE Linux Enterprise Server installiert wurde. Wenn das System vom Installationsmedium bootet, legt der erste Boot-Parameter fest, dass das installierte System gebootet werden soll.
3.5 Behandlung von Start- und Installationsproblemen #
Obwohl SUSE® Linux Enterprise Server einem umfangreichen Testprogramm unterzogen wird, treten möglicherweise gelegentlich Probleme beim Starten oder bei der Installation auf.
3.5.1 Probleme beim Booten #
Startprobleme können das YaST-Installationsprogramm daran hindern, Ihr System zu starten. Ein weiteres Symptom ist, dass Ihr System nicht startet, nachdem die Installation abgeschlossen wurde.
- Rechner bootet das installierte System anstelle des Installationsmediums
Ändern Sie die Bootsequenz im BIOS des Rechners. Weitere Informationen finden Sie in der mit der Hardware bereitgestellten Dokumentation.
- Das System stürzt ab
Ändern Sie die Konsole auf Ihrem System, sodass die Kernel-Ausgabe sichtbar wird. Überprüfen Sie die letzten Zeilen der Ausgabe. In der Regel erfolgt dies durch Drücken der Tasten Strg–Alt–F10. Falls Sie das Problem nicht beheben können, wenden Sie sich an die SUSE Linux Enterprise Server-Supportmitarbeiter. Um alle Systemmeldungen zum Startzeitpunkt zu protokollieren, verwenden Sie eine serielle Verbindung, wie im Abschnitt 2.3, „Installationsmethoden“ beschrieben.
- Boot-Diskette
Die Boot-Disk ist eine nützliche Übergangslösung. Verwenden Sie eine Boot-Disk, falls Probleme bei der Festlegung der anderen Konfigurationen auftreten oder Sie die Entscheidung bezüglich des endgültigen Startmechanismus noch aufschieben möchten. Weitere Informationen über das Erstellen von Boot-Disks finden Sie unter Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 18 “Der Bootloader GRUB 2” grub2-mkrescue.
3.5.2 Probleme bei der Installation #
Wenn während der Installation ein unerwartetes Problem auftritt, sind Informationen zum Ermitteln der Ursache erforderlich. Die folgenden Anweisungen helfen Ihnen bei der Fehlersuche:
Überprüfen Sie die Ausgaben der verschiedenen Konsolen. Sie können die Konsole mit der Tastenkombination Strg–Alt– Fn wechseln. Rufen Sie beispielsweise eine Shell zum Ausführen verschiedener Befehle auf, indem Sie Strg–Alt– F2 drücken.
Versuchen Sie, die Installation mit „sicheren Einstellungen“ zu starten. (Drücken Sie im Installationsbildschirm die Taste F5 und wählen Sie .) Wenn die Installation in diesem Fall problemlos funktioniert, besteht eine Inkompatibilität, die zu einem Fehler in
ACPI
oderAPIC
führt. In einigen Fällen kann dieses Problem durch eine Firmware-Aktualisierung behoben werden.Überprüfen Sie die Systemmeldungen in der Konsole des Installationssystems durch Eingabe des Befehls
dmesg -T
.
3.5.3 Initiieren der Installation statt Booten #
Die Standardoption im Startmenü des Installationsmediums für SUSE Linux Enterprise Server bootet den Rechner in das bereits installierte System. Um stattdessen den Installationsprozess zu starten, wählen Sie eine der verfügbaren Installationsoptionen im Startmenü.
3.6 Raspberry Pi #
SUSE Linux Enterprise Server ist die erste Linux-Distribution für Unternehmen, die den kostengünstigen Einplatinenrechner Raspberry Pi* unterstützt. SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6 unterstützt folgende Modelle:
Raspberry Pi 3 Model A+
Raspberry Pi 3 Model B
Raspberry Pi 3 Model B+
Raspberry Pi 4 Model B
Raspberry Pi Compute Module 3
Raspberry Pi Compute Module 3+
Der Raspberry Pi unterscheidet sich in mehreren Aspekten von herkömmlichen Serverrechnern. Vor allem ist er nicht mit einem Bootloader zum Laden von Betriebssystemen ausgestattet. Im Lieferumfang von SUSE Linux Enterprise Server ist daher zusätzlich eine Bootloader-Software enthalten, die diese Lücke schließt.
3.6.1 Bootvorgang #
Der primäre Prozessor des System-on-Chip (SoC) des Raspberry Pi ist die Broadcom VideoCore Graphics Processing Unit (GPU), nicht die Arm Central Processing Unit (CPU). Die GPU startet die Initialisierung der Hardware von einem Bootloader der ersten Stufe im On-Chip Boot-ROM. Nur wenige Konfigurationsoptionen haben Einfluss auf den Boot-ROM. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 3.6.1.2, „OTP-Speicher“.
Die Hardware des Raspberry Pi 3 enthält keine integrierte Firmware. Stattdessen wird die Bootloader-Firmware der zweiten Stufe, bootcode.bin
, bei jedem Rechnerstart vom Bootmedium geladen. Diese wiederum lädt den Bootloader der dritten Stufe, start.elf
.
Die Hardware des Raspberry Pi 4 ist mit einem kleinen EEPROM (Electrically Erasable Programmable Read-Only Memory) für den Bootloader der zweiten Stufe ausgestattet. Ansonsten ist die Bootsequenz ähnlich wie beim Raspberry Pi 3, wobei der Bootloader der dritten Stufe, start4.elf
, vom Bootmedium geladen wird.
Ein Update des Bootloaders der zweiten Stufe kann durch Booten von einer speziell dafür vorbereiteten microSD-Karte erfolgen.
Legen Sie dazu einfach ein Bootmedium Ihres Vertrauens ein, und vergewissern Sie sich, dass nicht unabsichtlich eine Datei mit dem Namen recovery.bin
vorhanden ist.
Wenn eine Datei armstub8.bin
vorhanden ist, wird sie als Bootloader der vierten Stufe in AArch64 Exception Level 3 (EL3) geladen. Andernfalls wird ein minimal integrierter Stub verwendet.
Ein für EL3 geladener Code (oft BL31 genannt) ist im Arbeitsspeicher vorhanden und Linux versucht möglicherweise Hypercalls in EL3 während der gesamten Laufzeit.
Vergewissern Sie sich, dass Ihre Bootmedien nicht unabsichtlich eine Datei armstub8.bin
enthalten. SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6 enthält sie nicht.
Beachten Sie, dass das SoC des Raspberry Pi keinen TrustZone-Sicherheitsspeicher bereitstellt. Sowohl das Betriebssystem auf der CPU als auch Software auf der GPU hat Zugriff auf seinen RAM. Er ist daher nicht für kryptografische EL0-s-Anwendungen geeignet. SUSE Linux Enterprise Server stellt aus diesem Grund kein EL1-s-TEE (Trusted Execution Environment) zur Verfügung.
SUSE Linux Enterprise Server für den Raspberry Pi ist zum Laden eines Bootloaders der fünften Stufe namens Das U-Boot
konfiguriert.
3.6.1.1 Config.txt #
Es gibt keinen nichtflüchtigen Speicher für Konfigurationsinformationen. Das bedeutet, dass es keine herkömmlichen Einstellungen zur Anpassung der Bootgerätereihenfolge, des Datums und der Uhrzeit usw. gibt.
Stattdessen liest der Bootloader eine Konfigurationsdatei config.txt
vom Bootmedium. Die von SUSE bereitgestellte config.txt
sollte nicht bearbeitet werden. Der Benutzer kann jedoch optional eine Datei extraconfig.txt
bereitstellen, die gegebenenfalls die Einstellungen von config.txt
überschreibt. Damit kann SUSE Linux Enterprise Server die Datei config.txt
gegebenenfalls aktualisieren, ohne Benutzereinstellungen zu überschreiben.
3.6.1.2 OTP-Speicher #
Das SoC umfasst außerdem einen kleinen einmal programmierbaren Speicher (OTP, One-Time Programmable Memory). Dieser kann zum Konfigurieren einiger Einstellungen verwendet werden, wie zum Beispiel ob der Boot-ROM versuchen sollte, von USB-Geräten oder über Ethernet zu booten.
Dieser OTP-Speicher ist auf der Raspberry Pi Foundation-Website beschrieben: https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/otpbits.md
Die in den OTP-Speicher geschriebenen Konfigurationseinstellungen lassen sich nicht rückgängig machen.
Am häufigsten wird der OTP-Speicher zur Aktivierung des USB-Boots auf dem Raspberry Pi 3 Model B oder Compute Module 3 genutzt.
3.6.1.3 Aktivieren des USB-Bootmodus für Raspberry Pi 3 Model B #
Bereiten Sie eine microSD-Karte vor wie in Abschnitt 3.6.3, „Bereitstellen eines Appliance-Image“ beschrieben, um dauerhaft das Booten von angeschlossenen USB-Massenspeichergeräten auf dem Raspberry Pi 3 Model B und von dessen integriertem USB-Ethernet zuzulassen. Fügen Sie vor dem Aushängen und Auswerfen der Karte und dem Booten von der Karte ihrer FAT-Partition eine Textdatei extraconfig.txt
(Abschnitt 3.6.1.1, „Config.txt“) mit folgenden Einstellungen hinzu:
program_usb_boot_mode=1
Booten Sie dann von der bearbeiteten microSD-Karte wie üblich. Sobald Sie eine Ausgabe vom U-Boot- oder GRUB-Bootloader oder dem Linux-Kernel sehen, können Sie die Stromzufuhr trennen und dann die microSD-Karte entnehmen. Ihr Gerät sollte nun von USB booten können (Abschnitt 3.6.4, „Installation von USB-Medien“).
Beachten Sie, dass der für den Raspberry Pi 3 Model B aktivierte USB-Bootmodus nicht mehr deaktiviert werden kann (Abschnitt 3.6.1.2, „OTP-Speicher“).
Weitere Details finden Sie auf der Raspberry Pi Foundation-Website: https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/bootmodes/msd.md
Für den Raspberry Pi Compute Module 3 sind dieselben Einstellungen erforderlich, doch die Bereitstellung des bearbeiteten Image ist etwas komplizierter.
3.6.2 Fehlen einer Echtzeituhr #
Am Raspberry Pi ist keine batteriegestützte Echtzeituhr (Real-Time Clock, RTC) vorhanden.
Da keine Echtzeituhr vorhanden ist, müssen Raspberry Pi-Geräte so konfiguriert werden, dass sie über NTP (Network Time Protocol) die Uhrzeit von einem Netzwerkserver abrufen.
Die Hauptplatinen in Raspberry Pi Compute Modules weisen jedoch möglicherweise eine RTC auf.
Es ist auch möglich, eine RTC über den GPIO-Anschluss mittels HATs (Hardware Attached on Top) oder anderen Erweiterungsplatinen anzuschließen.
Prüfen Sie jedoch in jedem Fall, ob der entsprechende RTC-Chipsatz von SUSE Linux Enterprise Server unterstützt wird. Die angeschlossene RTC muss dem Betriebssystem über ein Gerätebaum-Overlay beschrieben werden (Abschnitt 3.6.1.1, „Config.txt“).
- E/A-Karte des Compute Module 4
dtparam=i2c_vc=on dtoverlay=i2c-rtc,pcf85063a,i2c_csi_dsi
- MyPi-Basiskarte
dtparam=i2c1=on dtoverlay=i2c-rtc,ds1307
Informationen zu anderen Karten und HATs finden Sie in der jeweils mitgelieferten Dokumentation.
3.6.3 Bereitstellen eines Appliance-Image #
Zur Bereitstellung eines Betriebssystems auf Raspberry Pi-Hardware wird am häufigsten ein vorinstalliertes System-Image auf einem Bootmedium, normalerweise einer microSD-Karte, kopiert. Dies ist die schnellste und einfachste Methode.
SUSE stellt ein vorkonfiguriertes bootfähiges Image von SUSE Linux Enterprise Server für Raspberry Pi-Hardware bereit. Es ist im Btrfs-Dateisystem enthalten und die Komprimierung ist aktiviert, um die Leistung zu verbessern und den Verschleiß auf microSD-Medien zu reduzieren.
Es wird eine microSD-Karte mit einer Mindestgröße von 8 GB empfohlen. Schnellere Karten erhöhen die Systemleistung. Beim ersten Bootvorgang erweitert das Betriebssystem das Dateisystem automatisch, um die Karte auszufüllen. Dies bedeutet, dass der erste Bootvorgang wesentlich länger dauert als folgende Bootvorgänge.
In Raspberry Pi Quick Start wird erläutert, wie das Karten-Image auf microSD-Medien geschrieben wird.
3.6.4 Installation von USB-Medien #
Einige Modelle des Raspberry Pi lassen das Booten von USB-Massenspeichergeräten zu. Daraufhin ist die Bereitstellung von SUSE Linux Enterprise Server auf Raspberry Pi ähnlich wie bei Serverplattformen möglich.
Die Installation kann von einem USB-Wechselmedium wie einem Speicherstick auf eine microSD-Karte im internen Steckplatz des Rechners erfolgen. Alternativ kann die Installation von einem USB-Medium auf ein anderes USB-Medium wie eine über USB angeschlossene Festplatte durchgeführt werden.
Beachten Sie, dass der Ethernet-Controller auf dem Raspberry Pi 3 am integrierten USB-2.0-Bus des Geräts angeschlossen ist.
Daher muss ein Betriebssystem, das von einem über USB angeschlossenen Wechseldatenträger aus ausgeführt wird, die gesamte Bandbreite von 480 MBit/s des USB 2.0-Controllers freigeben. Dies schränkt die Leistung ein und könnte erhebliche Beeinträchtigungen der Netzwerkleistung nach sich ziehen.
Diese Beschränkung gilt nicht für den Raspberry Pi 4.
Neuere Modelle des Raspberry Pi 3 mit BCM2837 B0-Silizium (silberne statt schwarzer Chips), einschließlich Raspberry Pi 3 Model B+ und Compute Module 3+, ermöglichen standardmäßig das Booten von USB-Speichergeräten.
Bei älteren Modellen wie dem Raspberry Pi 3 Model B oder Compute Module 3, kann einmalig ein USB-Boot durch Booten von einer speziell dafür vorbereiteten microSD-Karte aktiviert werden. Eine Anleitung dazu finden Sie im Abschnitt 3.6.1.2, „OTP-Speicher“.
3.6.5 Installation vom Netzwerk #
Da in der Hardware keine Firmware integriert ist (Abschnitt 3.6.1, „Bootvorgang“), ist das Netzwerk-Booten des Raspberry Pi über PXE komplexer als bei den meisten herkömmlichen Computern.
Der Prozess zum Einrichten eines PXE-Boot-Servers für x86 und Arm wird im Dokument SUSE Best Practices How to Set Up a Multi-PXE Installation Server beschrieben.
Die Raspberry Pi Foundation veröffentlicht Informationen über das Booten eines Raspberry Pi von einem anderen Raspberry Pi über PXE: https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/bootmodes/net_tutorial.md
3.6.6 Zusätzliche Informationsquellen #
Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen:
- SUSE Linux Enterprise Server 15 SP4-Versionshinweise
Weitere Informationen zur Hardwarekompatibilität, den unterstützten Optionen und Funktionen bei der Ausführung auf Raspberry Pi finden Sie in den SUSE Linux Enterprise Server-Versionshinweisen in Abschnitt Boot and Driver Enablement for Raspberry Pi:
https://www.suse.com/releasenotes/aarch64/SUSE-SLES/15-SP4/#aarch64-rpi
- Raspberry Pi Quick Start
https://documentation.suse.com/sles/15-SP4/html/SLES-raspberry-pi/article-raspberry-pi.html
- Liste der openSUSE-Hardwarekompatibilität: Raspberry Pi 3
Das openSUSE-Projekt umfasst auch Informationen zu Installation und Konfiguration der Raspberry Pi-Hardware. Vieles davon gilt auch für SUSE Linux Enterprise.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter https://en.opensuse.org/HCL:Raspberry_Pi3.
- Das U-Boot
Weitere Informationen über den Bootloader
Das U-Boot
finden Sie auf der GitHub-Seite des Projekts unter https://github.com/u-boot/u-boot.
4 Installation auf IBM POWER #
Dieses Kapitel beschreibt das Installationsverfahren für SUSE Linux Enterprise Server unter IBM POWER-Systemen.
4.1 Hardware #
Zur Ausführung von SUSE Linux Enterprise Server unter POWER muss Ihre Hardware die unten aufgeführten Mindestanforderungen erfüllen.
- Unterstützte Server
Schlagen Sie in der Datenbank der SUSE-zertifizierten Hardware nach, um sicherzustellen, dass Ihre spezielle Hardwarekonfiguration unterstützt wird. Die Datenbank ist verfügbar unter https://www.suse.com/yessearch/Search.jsp. SUSE Linux Enterprise Server unterstützt möglicherweise weitere IBM POWER-Systeme, die nicht aufgeführt sind. Aktuelle Informationen finden Sie im IBM Information Center für Linux unter https://www.ibm.com/support/knowledgecenter/linuxonibm/liaam/liaamdistros.htm.
- Speicheranforderungen
Für eine Minimalinstallation sind mindestens 1024 MB Arbeitsspeicher erforderlich. Fügen Sie auf Rechnern mit mehr als zwei Prozessoren 512 MB pro CPU hinzu. Fügen Sie bei Installationen auf Remote-Systemen über HTTP oder FTP weitere 150 MB hinzu. Diese Werte gelten ausschließlich für die Installation des Betriebssystems. Der tatsächliche Arbeitsspeicherbedarf in der Produktion ist abhängig von der Auslastung des Systems. Für Systeme, auf denen die GNOME-Desktop-Umgebung ausgeführt wird, sind mindestens 2048 MB Arbeitsspeicher erforderlich, und 4096 MB werden empfohlen.
- Anforderungen an die Festplatte
Die Festplattenanforderungen hängen vom Typ der Installation und dem Benutzerszenario ab. Normalerweise benötigt ein ordnungsgemäß funktionierendes System mehr Speicherplatz als die Installation selbst. Die Mindestanforderungen sind wie folgt:
Installationsumfang
Mindestanforderungen an die Festplatte
Expertenmodus
1,5 GB
Minimalinstallation
2,5 GB
GNOME-Desktop
3 GB
Alle Schemata
4 GB
Empfohlener Mindestwert (keine Btrfs-Snapshots): 10 GB
Erforderlicher Mindestwert (mit Btrfs-Snapshots): 16 GB
Empfohlener Mindestwert (mit Btrfs-Snapshots): 32 GB
Wenn die Stammpartition kleiner als 10 GB ist, schlägt das Installationsprogramm keine Partitionierung vor. In diesem Fall müssen Sie Partitionen manuell erstellen. Wir empfehlen Ihnen, 10 GB für die Stammpartition zu reservieren, um dies zu vermeiden. Erhöhen Sie die Mindestgröße auf 16 GB, wenn Sie planen, Btrfs-Snapshots im root-Volume zu aktivieren (weitere Informationen finden Sie im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 10 “Systemwiederherstellung und Snapshot-Verwaltung mit Snapper”).
Vergewissern Sie sich vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Server, dass am Server die neueste Firmware installiert ist. Die neueste Firmware finden Sie im IBM FixCentral: https://www.ibm.com/support/fixcentral/. Wählen Sie das System in der Liste der Produktgruppen aus. Im IBM PowerLinux Tools Repository steht weitere Software zur Verfügung. Unter https://www.ibm.com/docs/en/linux-on-systems?topic=servers-linux-power-tools-repository finden Sie weitere Informationen zur Verwendung des IBM PowerLinux Tools Repository.
4.2 Installieren von SUSE Linux Enterprise Server für POWER #
Das folgende Verfahren beschreibt die Einrichtung einer Installationsumgebung. Überspringen Sie es, falls Sie bereits eine Installationsumgebung eingerichtet haben.
Starten Sie eine SSH-Sitzungen an Ihrer HMC, und führen Sie das Kommando
vtmenu
aus.Wählen Sie den gewünschten POWER-Server und die LPAR aus. Wenn für die gewählte LPAR bereits eine Sitzung an der seriellen Konsole besteht, müssen Sie diese zunächst mit folgendem Kommando schließen:
rmvterm -m SERVER -p LPAR
Booten Sie die LPAR neu, indem Sie eine neue SSH-Sitzung an der HMC erstellen und folgendes Kommando ausführen:
chsysstate -r lpar -m SERVER -o shutdown -n LPAR --immed --restart
Beachten Sie, dass dieses Kommando einen Hard-Reboot der LPAR verursacht. Entfernen Sie die Flagge
--immed
aus dem oben genannten Kommando, um einen Soft-Reboot durchzuführen und ein ordnungsgemäßes Herunterfahren der aktiven Aufgaben zu ermöglichen.Drücken Sie nach Eingabeaufforderung an der seriellen Konsole die
1
, um das SMS-Menü zu öffnen.Wählen Sie
Setup Remote IPL (Initial Program Load)
, indem Sie2
und Eingabetaste drücken.Wählen Sie den NIC-Adapter für den Zugriff auf den TFTP-Server aus.
Wählen Sie die zu verwendende IP-Version (zum Beispiel IPv4) aus.
Wählen Sie das Protokoll für den Zugriff auf den TFTP-Server aus (zum Beispiel
1
für BOOTP).Wählen Sie
IP Parameters
, indem Sie1
und Eingabetaste drücken.Konfigurieren Sie die erforderlichen Netzwerkparameter der LPAR, einschließlich IP-Adresse, Netzwerk-Gateway und Netzwerkmaske. Geben Sie in der
Server IP Address
die IP-Adresse des TFTP-Servers an.Kehren Sie durch Drücken der Esc-Taste zum ersten Bildschirm zurück. Wählen Sie folgende Einträge in der angegebenen Reihenfolge aus:
Select Boot Options
Select Install/Boot Device
Network
BOOTP
Wählen Sie den vorher angegebenen NIC-Adapter aus und wählen Sie dann:
Normal Mode Boot
Yes
Zu Beginn des Vorgangs sollten Sie ein GRUB-Menü mit einer Liste der am TFTP-Server verfügbaren Images sehen.
4.3 Installieren von SUSE Linux Enterprise Server #
Im Allgemeinen verläuft die Installation von SUSE Linux Enterprise Server unter POWER ähnlich wie eine normale Installation.
In den ersten beiden Schritten werden Sie aufgefordert, die gewünschte Sprache und Tastatur zu wählen und die Lizenzvereinbarung des Produkts zu lesen und ihr zuzustimmen.
Wählen Sie als Nächstes die gewünschte Methode zur Produktregistrierung, und schließen Sie die Registrierung ab. Wenn Sie das System über das SUSE Customer Center registrieren, werden Sie aufgefordert, die Update-Repositorys zu aktivieren. Drücken Sie die Taste
Yes
.Um Module oder Erweiterungen zu installieren, wählen Sie diese mit den Pfeiltasten aus, und drücken Sie Leertaste. Abhängig davon, welche Erweiterungen und Module Sie auswählen, werden Sie aufgefordert, GnuPG-Schlüssel für die verknüpften Repositorys zu importieren.
Installieren Sie die gewünschten Add-on-Produkte. Falls Sie ein Add-on installieren möchten, müssen Sie die Installationsquelle dafür angeben.
Geben Sie ein Partitionsschema für die Installation an. Drücken Sie
Next
oder Alt–N, um den Standardvorschlag zu akzeptieren.Wählen Sie die für Ihr spezielles Szenario geeignete Systemrolle.
Auf den nächsten Bildschirmen können Sie die entsprechende Zeitzone angeben und einen Benutzer erstellen. Falls Sie keinen Benutzer erstellen möchten, werden Sie aufgefordert, ein root-Passwort anzugeben.
Vergewissern Sie sich am Bildschirm mit der Installationszusammenfassung, dass der SSH-Dienst aktiviert und ein SSH-Port geöffnet ist. Drücken Sie dazu
Change
, gehen Sie zum BildschirmBasic Firewall and SSH Configuration
, und aktivieren Sie die entsprechenden Optionen. Drücken Sie die TasteOK
.Bestätigen Sie die Installationskonfiguration, und drücken Sie zum Starten des Installationsvorgangs auf
Install
.
4.4 Zusätzliche Informationsquellen #
Sie erhalten weitere Informationen zu IBM PowerLinux von SUSE und IBM:
Die SUSE Support Knowledge Base unter https://www.suse.com/support/kb/ stellt eine Informationsquelle dar, die Kunden bei der Lösung von Problemen unterstützt. Durchsuchen Sie die Knowledge Base zu SUSE Linux Enterprise Server mithilfe von relevanten Suchbegriffen.
Sicherheitswarnungen finden Sie im https://www.suse.com/support/security/. SUSE pflegt auch zwei Mailinglisten zum Thema Sicherheit:
suse-security
:·Allgemeine Diskussion von Sicherheitsthemen zu Linux und SUSE. Alle Sicherheitswarnungen für SUSE Linux Enterprise Server werden an diese Liste gesendet.suse-security-announce
: Eine SUSE-Mailingliste speziell für Sicherheitswarnungen.
Um sich in die linuxppc-dev-Mailingliste einzutragen, melden Sie sich über die Formulare unter https://lists.ozlabs.org/listinfo/linuxppc-dev/ an.
5 Installation unter IBM Z und LinuxONE #
In diesem Kapitel wird die Vorbereitung der Installation von SUSE® Linux Enterprise Server auf IBM Z beschrieben. Hier finden Sie alle erforderlichen Informationen, mit denen Sie die Installation auf LPAR- und z/VM-Seite vorbereiten.
5.1 Systemanforderungen #
Dieser Abschnitt enthält grundlegende Informationen zu den Systemanforderungen, der MicroCode-Ebene und der Software für IBM Z.
5.1.1 Hardware #
SUSE Linux Enterprise Server wird auf folgenden Plattformen ausgeführt:
IBM zEnterprise EC12 (zEC12) (2827)
IBM zEnterprise BC12 (zBC12) (2828)
IBM z Systems z13 (2964)
IBM z Systems z13s (2965)
IBM z Systems z14 (3906)
IBM z Systems z14 ZR1 (3907)
IBM z Systems z15 T01 (8561)
IBM z Systems z15 T02 (8562)
IBM z Systems z16 A01 (3931)
IBM LinuxONE Emperor (2964)
IBM LinuxONE Rockhopper (2965)
IBM LinuxONE Emperor II (3906)
IBM LinuxONE Rockhopper II (3907)
IBM LinuxONE III LT1 (8561)
IBM LinuxONE III LT2 (8562)
IBM LinuxONE Emperor 4 (3931)
5.1.1.1 Speicheranforderungen #
Für verschiedene Installationsmethoden gelten bei der Installation unterschiedliche Speicheranforderungen. Für die Textmodus-Installation unter z/VM, LPAR und KVM wird ein Arbeitsspeicher mit mindestens 1 GB empfohlen. Für die Installation im Grafikmodus ist ein Arbeitsspeicher mit mindestens 1,5 GB erforderlich.
Ein Arbeitsspeicher mit mindestens 512 MB ist für die Installation von NFS-, FTP- und SMB-Installationsquellen erforderlich oder wenn VNC verwendet wird. Denken Sie daran, dass Arbeitsspeicheranforderungen auch von der Anzahl der Geräte abhängig ist, die für den z/VM-Gast oder das LPAR-Image sichtbar sind. Die Installation mit vielen zugänglichen Geräten (selbst wenn sie für die Installation nicht verwendet werden) kann mehr Speicher erfordern.
5.1.1.2 Festplattenspeicher, Anforderungen #
Die Anforderungen an die Festplatte hängen im Wesentlichen von der Installation ab. Für ein ordnungsgemäß funktionierendes System benötigen Sie normalerweise mehr Speicherplatz als für die Installationssoftware erforderlich. Die Mindestanforderungen für die verfügbaren Installationstypen sind wie folgt:
Installationstyp |
Mindestanforderungen an die Festplatte |
---|---|
Expertenmodus |
1,5 GB |
Minimalinstallation |
2,5 GB |
GNOME-Desktop |
3 GB |
Alle Schemata |
4 GB |
Empfohlener Mindestwert (keine Btrfs-Snapshots): 10 GB | |
Erforderlicher Mindestwert (mit Btrfs-Snapshots): 16 GB | |
Empfohlener Mindestwert (mit Btrfs-Snapshots): 32 GB |
5.1.1.3 Netzwerkverbindung #
Für die Kommunikation mit dem SUSE Linux Enterprise Server-System wird eine Netzwerkverbindung benötigt. Dabei kann es sich um eine oder mehrere der folgenden Verbindungen oder Netzwerkkarten handeln:
OSA Express Ethernet (einschließlich Fast und Gigabit Ethernet)
HiperSockets oder Gast-LAN
10 GBE, VSWITCH
RoCE (RDMA over Converged Ethernet)
Folgende Schnittstellen sind noch enthalten, werden aber nicht mehr unterstützt:
CTC (oder virtuelles CTC)
ESCON
IP-Netzwerkschnittstelle für IUCV
Für Installationen unter KVM müssen die folgenden Anforderungen erfüllt sein, damit dem VM-Gast ein transparenter Zugang zum Netzwerk ermöglicht wird:
Die virtuelle Netzwerkschnittstelle muss mit einer Host-Netzwerkschnittstelle verbunden sein.
Die Host-Netzwerkschnittstelle muss mit einem Netzwerk verbunden sein, dem der virtuelle Server beitritt.
Wenn der Host mit einer redundanten Netzwerkverbindung konfiguriert ist, bei der zwei unabhängige OSA-Netzwerk-Ports zu einer Bonding-Netzwerkschnittstelle gruppiert sind, gilt für die Bonding-Netzwerkschnittstelle die Kennung
bond0
. Falls mehr als eine Bonding-Schnittstelle vorhanden ist, lautet siebond1
,bond2
usw.Für die Einrichtung einer nicht redundanten Netzwerkverbindung ist die Kennung der einzelnen Netzwerkschnittstelle erforderlich. Die Kennung hat das Format enccw0.0.NNNN, wobei NNNN für die Gerätenummer der gewünschten Netzwerkschnittstelle steht.
5.1.2 MicroCode-Ebene, APARs und Korrekturen #
Eine Dokumentation zu den Einschränkungen und Anforderungen für diese Version von SUSE Linux Enterprise Server finden Sie bei IBM developerWorks unter https://developer.ibm.com/technologies/linux/. Wir empfehlen die Verwendung des höchsten verfügbaren Servicelevels. Erfragen Sie die Mindestanforderungen beim IBM-Support.
Für z/VM werden die folgenden Versionen unterstützt:
z/VM 6.4
z/VM 7.1
z/VM 7.2
z/VM 7.3
Klären Sie die Reihenfolge der Installation mit dem IBM-Support, da es erforderlich sein kann, die VM APARs vor der Installation der neuen MicroCode-Ebenen zu aktivieren.
5.1.3 Software #
Beim Installieren von SUSE Linux Enterprise Server über nicht-Linux-gestütztes NFS oder FTP können Probleme mit der NFS- oder FTP-Serversoftware auftreten. Der standardmäßige FTP-Server unter Windows* kann Fehler verursachen. Daher empfehlen wir, die Installation auf diesen Rechnern über SMB durchzuführen.
Zum Herstellen einer Verbindung mit dem SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem ist eine der folgenden Methoden erforderlich (SSH oder VNC wird empfohlen):
- SSH mit Terminalemulation (xterm-kompatibel)
SSH ist ein Unix-Standardwerkzeug, das auf den meisten Unix- oder Linux-Systemen vorhanden ist. Für Windows können Sie den Putty SSH-Client verwenden.
- VNC-Client
Für Linux ist der VNC-Client
vncviewer
in SUSE Linux Enterprise Server als Teil des Paketstightvnc
enthalten. Für Windows ist TightVNC ebenfalls erhältlich. Laden Sie es von https://www.tightvnc.com/ herunter.- X-Server
Suchen Sie eine geeignete X-Server-Implementierung auf jedem beliebigen Linux- oder Unix-Arbeitsplatzrechner. Für Windows und macOS sind zahlreiche kommerzielle X-Window-Systemumgebungen erhältlich. Einige davon können als kostenlose Testversionen heruntergeladen werden.
Lesen Sie vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Server unter IBM Z die README
-Datei, die sich im root-Verzeichnis des ersten Installationsmediums von SUSE Linux Enterprise Server befindet. Mit dieser Datei ist die vorliegende Dokumentation abgeschlossen.
5.2 Allgemeine Informationen #
In diesem Abschnitt werden die verschiedenen Installationstypen vorgestellt und es wird erläutert, wie Sie einen IPL-Vorgang bei der ersten Installation ausführen.
5.2.1 Installationsarten #
In diesem Abschnitt finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Installationstypen, die für SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z zur Auswahl stehen. SUSE Linux Enterprise Server kann in einer LPAR, als Gast in z/VM oder als Gast in KVM installiert werden.
Abhängig vom Modus der Installation (LPAR oder z/VM) gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Start des Installationsvorgangs und Ausführen eines IPL-Vorgangs für das installierte System.
5.2.1.1 LPAR #
Wenn Sie SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z in eine logische Partition (LPAR) installieren, weisen Sie der Instanz die nötigen Arbeitsspeicher- und Prozessorressourcen zu. Installation in LPAR wird für stark belastete Produktionscomputer empfohlen. Durch die Ausführung in einer LPAR stehen außerdem höhere Sicherheitsstandards zur Verfügung. Netzwerkverbindungen zwischen LPARs werden über externe Schnittstellen oder Hipersockets ermöglicht. Wenn Sie die Installation für die Virtualisierung mit KVM einsetzen möchten, wird die Installation in einer LPAR dringend empfohlen.
5.2.1.2 z/VM #
Die Ausführung von SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z in z/VM bedeutet, dass SUSE Linux Enterprise Server als Gastsystem in z/VM fungiert. Ein Vorteil dieses Modus ist, dass Sie von z/VM die volle Kontrolle über SUSE Linux Enterprise Server haben. Dies ist sehr nützlich für Kernel-Entwicklung oder Kernel-basierte Fehlersuche. Es ist auch sehr einfach, Hardware zu Linux-Gästen hinzuzufügen oder von ihnen zu entfernen. Das Anlegen von SUSE Linux Enterprise Server-Gästen ist unkompliziert und Sie können Hunderte von Linux-Instanzen gleichzeitig ausführen.
5.2.1.3 KVM-Gast #
Damit SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z als KVM-Gast installiert werden kann, muss eine Instanz des KVM-Hostservers in der logischen Partition (LPAR) installiert sein. Weitere Informationen zur Installation von Gästen finden Sie in Prozedur 5.3, „Überblick über die Installation eines KVM-Gasts“.
5.2.2 IPL-Optionen #
Dieser Abschnitt bietet die Informationen, die Sie zur Ausführung eines IPL für die erste Installation benötigen. Abhängig von der Art der Installation müssen unterschiedliche Optionen verwendet werden. Es werden der VM-Reader, das Laden von CD-ROM oder von einem Server sowie das Laden von einer per SCSI verbundenen DVD-ROM vorgestellt. Die Installation der Softwarepakete, die über das Netzwerk erfolgt, benötigt das IPL-Medium nicht.
5.2.2.1 VM Reader #
Übertragen Sie für die Ausführung des IPL von einem VM-Reader zunächst die erforderlichen Dateien in den Reader. Zur Vereinfachung der Administration wird empfohlen, den Benutzer linuxmnt
anzulegen, der eine Minidisk mit den Dateien und Skripten besitzt, die für IPL benötigt werden. Auf diese Minidisk greifen dann die Linux-Gäste im Nur-Lese-Modus zu. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 5.3.4.2.1, „IPL vom z/VM-Reader“.
5.2.2.2 Laden von einem Wechselmedium oder einem Server #
Laden Sie für den IPL-Vorgang auf eine LPAR das Kernel-Image entweder direkt vom CD/DVD-ROM-Gerät der SE oder HMC oder von jedem Remote-System, das über FTP zugänglich ist. Diese Funktion kann von der HMC ausgeführt werden. Für die Installation ist eine Datei mit einer Zuordnung des Speicherorts der Installationsdaten im Dateisystem sowie den Arbeitsspeicherpositionen erforderlich, an die die Daten kopiert werden sollen.
Für SUSE Linux Enterprise Server gibt es zwei Dateien. Beide befinden sich im Stammverzeichnis des ersten Installationsmediums:
suse.ins
: Damit diese Datei funktioniert, müssen Sie den Netzwerkzugriff in Linuxrc einrichten, bevor Sie die Installation starten.susehmc.ins
: Hiermit können Sie die Installation ohne Netzwerkzugriff ausführen.
Erweitern Sie im linken Navigationsbereich der HMC den Eintrag SUSE Linux Enterprise Server gebootet werden soll, in der Tabelle der LPARs aus, und wählen Sie (Von Wechselmedium oder Server laden).
› , und wählen Sie das Mainframe-System aus, mit dem Sie arbeiten möchten. Wählen Sie die LPAR, in der
Wählen Sie .ins
-Datei nicht im root-Verzeichnis des Servers befindet, müssen Sie den Pfad dieser Datei angeben. Navigieren Sie zum Menü (Zu ladende Software auswählen), und wählen Sie dort den Eintrag für die entsprechende .ins
-Datei aus. Starten Sie die Installation mit .
5.2.2.3 Laden von einer per SCSI verbundenen DVD #
Zur Ausführung von IPL von einer SCSI-DVD benötigen Sie Zugriff auf einen FCP-Adapter, der mit einem DVD-Laufwerk verbunden ist. Darüber hinaus benötigen Sie Werte wie die WWPN und die LUN vom SCSI-Laufwerk. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 5.3.4.1.2, „IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD“.
5.2.2.4 Laden vom Netzwerk mit zPXE #
Zur Ausführung von IPL vom Netzwerk mit zPXE ist ein Cobbler-Server mit Kernel, RAM-Datenträger und parmfile erforderlich. Es wird durch Ausführung des ZPXE EXEC-Skripts initiiert. Ausführliche Informationen finden Sie unter Abschnitt 5.3.1.3, „Verwenden eines Cobbler-Servers für zPXE“. zPXE ist nur auf z/VM verfügbar.
5.3 Vorbereitung der Installation #
In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie die Daten zur Installation bereitstellen, SUSE Linux Enterprise Server mit verschiedenen Methoden installieren und den IPL-Vorgang des SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystems vorbereiten und ausführen. Das Kapitel enthält auch Informationen zur Netzwerkkonfiguration und Netzwerkinstallation.
5.3.1 Bereitstellen der Installationsdaten #
In diesem Abschnitt finden Sie ausführliche Informationen dazu, wie Sie die Installationsdaten für SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z zur Installation bereitstellen. Je nach Computer- und Systemumgebung treffen Sie eine Auswahl zwischen der NFS- oder FTP-Installation. Wenn Sie in Ihrer Umgebung Microsoft Windows-Arbeitsstationen ausführen, können Sie auch das Windows-Netzwerk einschließlich des SMB-Protokolls für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf dem IBM Z-System verwenden.
Der IPL-Vorgang kann von DVD ausgeführt werden und die DVD kann als Installationsmedium herangezogen werden. Dies ist besonders praktisch, wenn Beschränkungen für das Einrichten eines Installationsservers bestehen, der Installationsmedien über das Netzwerk bereitstellt. Voraussetzung ist ein per FCP angeschlossenes SCSI-DVD-Laufwerk.
Es ist nicht möglich, von einer Festplatte zu installieren, indem der Inhalt der DVD auf eine Partition auf einem DASD kopiert wird.
5.3.1.1 Verwenden einer DVD für Linux Workstation oder SUSE Linux Enterprise Server #
Sie können einen Linux-Arbeitsplatzrechner in Ihrer Rechnerumgebung ausführen, um die Installationsdaten dem IBM Z-Installationsvorgang mit NFS oder FTP bereitzustellen. Wenn der Linux-Arbeitsplatzrechner unter SUSE Linux Enterprise Server ausgeführt wird, können Sie einen Installationsserver (NFS oder FTP) über das YaST-Modul einrichten, wie in Abschnitt 17.1, „Einrichten eines Installationsservers mithilfe von YaST“ beschrieben.
Durch das Exportieren des Dateisystem-root (/
) werden eingehängte Geräte (z. B. DVD) nicht automatisch exportiert. Daher müssen Sie den Einhängepunkt unter /etc/exports
explizit benennen:
/media/dvd *(ro)
Führen Sie nach der Änderung dieser Datei den Neustart des NFS-Servers mit dem Befehl sudo systemctl restart nfsserver
durch.
Die Einrichtung eines FTP-Servers auf einem Linux-System umfasst die Installation und Konfiguration der Serversoftware, beispielsweise vsftpd.Wenn Sie SUSE Linux Enterprise Server verwenden, lesen Sie die Installationsanweisungen im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 43 “Einrichten eines FTP-Servers mit YaST”. Da ein Download der Installationsdaten über eine anonyme Anmeldung nicht unterstützt wird, müssen Sie den FTP-Server für die Unterstützung der Benutzerauthentifizierung konfigurieren.
5.3.1.1.1 SUSE Linux Enterprise Server auf DVD #
Das erste Installationsmedium des SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z enthält ein bootfähiges Linux-Image für Intel-gestützte Arbeitsplatzrechner sowie ein Image für IBM Z.
Booten Sie bei Intel-basierten Arbeitsplatzrechnern von diesem Medium. Wählen Sie bei Aufforderung die gewünschte Antwortsprache und Tastaturbelegung und wählen Sie
aus. Hierfür sind mindestens 64 MB RAM erforderlich. Festplattenspeicher wird nicht benötigt, da sich das gesamte Rettungssystem im RAM des Arbeitsplatzrechners befindet. Für diesen Ansatz muss das Networking des Arbeitsplatzrechners manuell eingerichtet werden.
Führen Sie für IBM Z für Ihre LPAR/Ihren VM-Gast IPL von diesem Medium aus, wie in Abschnitt 5.3.4.1.2, „IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD“ beschrieben. Nach Eingabe Ihrer Netzwerkparameter behandelt das Installationssystem das Medium als Quelle der Installationsdaten. Da an IBM Z kein X11-fähiges Terminal direkt angeschlossen werden kann, wählen Sie zwischen VNC- und SSH-Installation. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 12.3, „Überwachen der Installation über VNC“ oder Abschnitt 12.4, „Überwachen der Installation über SSH“. SSH bietet auch eine grafische Installation durch Tunneling der X-Verbindung über SSH mit ssh -X
.
ssh -X
-Verbindungen zwischen verschiedenen Architekturen
Die neueren Versionen der X.org- und Xwayland-Server akzeptieren standardmäßig keine Verbindungen von Clients auf anderen Architekturen. Wenn Sie von einer AMD64/Intel 64-Workstation mit ssh -X
eine Verbindung zum IBM Z-Rechner herstellen, werden Sie wahrscheinlich diese Fehlermeldung sehen: „Verbotene Client-Endianess, siehe die man-Seite von Xserver“.
Wenn Sie X-Verbindungen zwischen verschiedenen Architekturen ermöglichen möchten, erstellen Sie die Datei /etc/X11/xorg.conf.d/99-byte-swapping.conf
mit dem folgenden Inhalt:
Section "ServerFlags" Option "AllowByteSwappedClients" "on" EndSection
Starten Sie Ihren X.org- oder Xwayland-Server neu, um die Konfigurationsänderung zu übernehmen:
>
sudo
systemctl restart display-manager.service
5.3.1.2 Mit einer Microsoft Windows-Arbeitsstation #
Sie können die Installationsmedien auf einer Microsoft Windows-Arbeitsstation in Ihrem Netzwerk zur Verfügung stellen. Am einfachsten gelingt dies mit dem SMB-Protokoll. Aktivieren Sie in jedem Fall
, da hierdurch die Verkapselung von SMB-Paketen in TCP/IP-Pakete ermöglicht wird. Detaillierte Informationen finden Sie in der Windows-Online-Hilfe bzw. in anderen Windows-Dokumentationen, die sich auf Netzwerke beziehen.5.3.1.2.1 Verwenden von SMB #
Sie stellen die Installationsmedien mit SMB zur Verfügung, indem Sie das USB-Flash-Laufwerk mit SLE-15-SP6-Online-ARCH-GM-media1.iso am USB-Port der Windows-Arbeitsstation anschließen. Erstellen Sie dann unter Verwendung des Laufwerkbuchstabens des USB-Flash-Laufwerks eine neue Freigabe und stellen Sie sie für sämtliche Benutzer im Netzwerk bereit.
Der Installationspfad in YaST kann wie folgt lauten:
smb://DOMAIN;USER:PW@SERVERNAME/SHAREPATH
Die Platzhalter bedeuten dabei Folgendes:
- DOMAIN
Optionale Arbeitsgruppe oder Active Directory-Domäne.
- USER, PW
Optionaler Benutzername und Passwort eines Benutzers, der auf diesen Server und seine Freigabe zugreifen kann.
- SERVERNAME
Name des Servers, auf dem sich die Freigabe(n) befinden.
- SHAREPATH
Pfad für die Freigabe(n).
5.3.1.2.2 Mit NFS #
Ziehen Sie die im Lieferumfang des Drittanbieter-Produkts enthaltene Dokumentation zurate, mit dem NFS-Serverdienste für Ihre Windows-Arbeitsstation aktiviert werden. Das USB-Flash-Laufwerk mit dem Medium SLE-15-SP6-Online-ARCH-GM-media1.iso muss sich im verfügbaren NFS-Pfad befinden.
5.3.1.2.3 FTP verwenden #
Ziehen Sie die im Lieferumfang des Drittanbieter-Produkts enthaltene Dokumentation zurate, mit dem FTP-Serverdienste auf Ihrer Windows-Arbeitsstation aktiviert werden. Das USB-Flash-Laufwerk mit dem Medium SLE-15-SP6-Online-ARCH-GM-media1.iso muss sich im verfügbaren FTP-Pfad befinden.
Der in bestimmten Versionen von Microsoft Windows enthaltene FTP-Server implementiert lediglich eine Teilmenge des FTP-Kommandosatzes und ist für die Bereitstellung der Installationsdaten nicht geeignet. Verwenden Sie in diesem Fall einen FTP-Server eines Drittanbieters, der die erforderliche Funktionalität bietet.
5.3.1.2.4 Verwenden eines per FCP angeschlossenen SCSI-DVD-Laufwerks #
Nachdem Sie den IPL-Vorgang, wie in Abschnitt 5.3.4.1.2, „IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD“ beschrieben, durchgeführt haben, verwendet das Installationssystem die DVD als Installationsmedium. In diesem Fall benötigen Sie die Installationsmedien nicht auf einem FTP-, NFS- oder SMB-Server. Sie benötigen jedoch die Netzwerkkonfigurationsdaten für Ihren SUSE Linux Enterprise Server, da Sie das Netzwerk während der Installation zur Ausführung einer grafischen Installation über VNC oder X-Tunneling durch SSH einrichten müssen.
5.3.1.3 Verwenden eines Cobbler-Servers für zPXE #
Zur Ausführung von IPL vom Netzwerk ist ein Cobbler-Server mit Kernel, initrd und Installationsdaten erforderlich. Der Cobbler-Server wird in den folgenden Schritten vorbereitet:
5.3.1.3.1 Importieren der Installationsdaten #
Zum Importieren der Medien muss die Installationsquelle auf dem Cobbler-Server verfügbar sein – wahlweise als USB-Flash-Laufwerk oder als Netzwerkquelle. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Daten zu importieren:
>
sudo
cobbler import --path=PATH1 --name=IDENTIFIER2 --arch=s390x
Einhängepunkt der Installationsdaten. | |
Eine Zeichenkette, die das importierte Produkt bezeichnet, z. B. „sles15_s390x“. Diese Zeichenkette wird als Name für das Unterverzeichnis verwendet, in das die Installationsdaten kopiert werden. Auf einem Cobbler-Server unter SUSE Linux Enterprise ist dies: |
5.3.1.3.2 Hinzufügen einer Distribution #
Durch das Hinzufügen einer Distribution kann Cobbler die für IPL erforderlichen Bestandteile (Kernel und initrd) über zPXE bereitstellen. Zum Hinzufügen von SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z führen Sie das folgende Kommando auf dem Cobbler-Server aus:
>
sudo
cobbler distro add --arch=s390 --breed=suse --name="IDENTIFIER"1 \ --os-version=sles152 \ --initrd=/srv/www/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER/boot/s390x/initrd3 \ --kernel=/srv/www/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER/boot/s390x/linux4 \ --kopts="install=http://cobbler.example.com/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER"5
Eindeutige Kennung für die Distribution, beispielsweise „SLES 15 SP6 IBM Z“. | |
Kennung für das Betriebssystem. Verwenden Sie | |
Path für initrd. Der erste Teil des Pfads ( | |
Pfad des Kernels. Der erste Teil des Pfads ( | |
URL des Installationsverzeichnisses auf dem Cobbler-Server. |
5.3.1.3.3 Anpassen des Profils #
Durch Hinzufügen einer Distribution (weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 5.3.1.3.2, „Hinzufügen einer Distribution“) wird automatisch ein Profil mit dem entsprechenden IDENTIFIER generiert. Mit dem folgenden Befehl nehmen Sie einige erforderliche Anpassungen vor:
>
sudo
cobbler distro edit \ --name=IDENTIFIER1 --os-version=sles102 --ksmeta=""3 --kopts="install=http://cobbler.example.com/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER"4
Kennung für das Profil. Verwenden Sie die Zeichenkette, die Sie beim Hinzufügen der Distribution angegeben haben. | |
Version des Betriebssystems. Distribution, für die das Profil gelten soll. Verwenden Sie die Zeichenkette, die Sie mit | |
Erforderliche Option zum Erstellen von Vorlagen für Kickstart-Dateien. Lassen Sie das Feld für diese Option leer, da sie für SUSE nicht verwendet wird. | |
Durch Komma getrennte Liste der Kernel-Parameter. Sie muss mindestens den Parameter |
5.3.1.3.4 Hinzufügen von Systemen #
Als letzten Schritt fügen Sie Systeme zum Cobbler-Server hinzu. Dieser Schritt muss für jeden IBM Z-Gast ausgeführt werden, der über zPXE booten sollte. Gäste werden durch ihre z/VM-Benutzer-ID gekennzeichnet (im folgenden Beispiel die ID „linux01“). Beachten Sie, dass die ID in Kleinbuchstaben geschrieben werden muss. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um ein System hinzuzufügen:
>
sudo
cobbler system add --name=linux01 --hostname=linux01.example.com \ --profile=IDENTIFIER --interface=qdio \ --ip-address=192.168.2.103 --subnet=192.168.2.255 --netmask=255.255.255.0 \ --name-servers=192.168.1.116 --name-servers-search=example.com \ --gateway=192.168.2.1 --kopts="KERNEL_OPTIONS"
Mit der Option --kopts
geben Sie den Kernel und die Installationsparameter an, die normalerweise in der Parameterdatei angegeben sind. Geben Sie die Parameter in folgendem Format an: PARAMETER1=VALUE1 PARAMETER2=VALUE2. Das Installationsprogramm fordert Sie zur Eingabe der fehlenden Parameter auf. Für eine vollständig automatisierte Installation müssen Sie alle Parameter für Netzwerke und DASDs angeben und eine AutoYaST-Datei bereitstellen. Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel für einen Gast mit einer OSA-Schnittstelle, der die obigen Netzwerkparameter nutzt.
--kopts=" \ AutoYaST=http://192.168.0.5/autoinst.xml \ Hostname=linux01.example.com \ Domain=example.com \ HostIP=192.168.2.103 \ Gateway=192.168.2.1 \ Nameserver=192.168.1.116 \ Searchdns=example.com \ InstNetDev=osa; \ Netmask=255.255.255.0 \ Broadcast=192.168.2.255 \ OsaInterface=qdio \ Layer2=0 \ PortNo=0 \ ReadChannel=0.0.0700 \ WriteChannel=0.0.0701 \ DataChannel=0.0.0702 \ DASD=600"
5.3.1.4 Installieren von einem USB-Flash-Laufwerk der HMC #
Für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z-Servern ist normalerweise eine Netzwerkinstallationsquelle erforderlich. Ist diese Anforderung nicht erfüllt, lässt SUSE Linux Enterprise Server das USB-Flash-Laufwerk der Hardware Management Console (HMC) als Installationsquelle für die Installation auf einer LPAR zu.
Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Installation vom USB-Flash-Laufwerk der HMC durchzuführen:
Fügen Sie
install=hmc:/
zuparmfile
hinzu (siehe Abschnitt 5.5, „Die Parmfile – Automatisierte Systemkonfiguration“) oder fügen Sie Kerneloptionen hinzu.Verwenden Sie
linuxrc
für die Installation im manuellen Modus, wählen Sie Installation starten, dann Installation und schließlich Hardware Management Console. Das Installationsmedium muss sich in der HMC befinden.
Geben Sie vor der Installation eine Netzwerkkonfiguration in linuxrc
an. Dies ist nicht über Boot-Parameter möglich und Sie benötigen dazu sehr wahrscheinlich einen Netzwerkzugriff. Rufen Sie in linuxrc
die Option Installation starten auf und wählen Sie dann Netzwerkkonfiguration aus.
Erteilen Sie den Zugriff auf die Medien auf dem USB-Flash-Laufwerk der HMC erst nach dem Booten des Linux-Systems. Der IPL-Vorgang kann die Verbindung zwischen der HMC und der LPAR stören. Falls beim ersten Versuch mit der beschriebenen Methode ein Fehler auftritt, können Sie den Zugriff erteilen und die Option HMC
wiederholen.
Das USB-Flash-Laufwerk wird nicht als Installations-Repository beibehalten, weil die Installation ein einmaliger Vorgang ist. Falls Sie ein Installations-Repository benötigen, müssen Sie das Online-Repository registrieren und verwenden.
5.3.2 Installationsarten #
In diesem Abschnitt werden die Installationsschritte von SUSE Linux Enterprise Server für jeden einzelnen Installationsmodus beschrieben. Folgen Sei nach Abschluss der in den vorigen Kapiteln beschriebenen Vorbereitungsschritte dem Überblick des gewünschten Installationsmodus.
Wie in Abschnitt 5.3.1, „Bereitstellen der Installationsdaten“ beschrieben gibt es drei verschiedene Installationsmodi für Linux auf IBM Z: LPAR, z/VM und die Installation eines KVM-Gasts.
Bereiten Sie die für die Installation benötigten Geräte vor. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 5.3.3.1, „IPL-Vorbereitung einer LPAR-Installation“.
Führen Sie den IPL-(Initial Program Load-)Vorgang für das Installationssystem durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 5.3.4.1, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer LPAR-Installation“.
Konfigurieren Sie das Netzwerk. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 5.3.5, „Netzwerkkonfiguration“.
Stellen Sie eine Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem her. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 5.3.6, „Herstellen einer Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem“.
Starten Sie die Installation mit YaST, und führen Sie den IPL-Vorgang für das installierte System durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Kapitel 9, Installationsschritte.
Bereiten Sie die für die Installation benötigten Geräte vor. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 5.3.3.2.1, „Hinzufügen eines Linux-Gasts mit dirMaint“.
Führen Sie den IPL-(Initial Program Load-)Vorgang für das Installationssystem durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 5.3.4.2, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer z/VM-Installation“.
Konfigurieren Sie das Netzwerk. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 5.3.5, „Netzwerkkonfiguration“.
Stellen Sie eine Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem her. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 5.3.6, „Herstellen einer Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem“.
Starten Sie die Installation mit YaST, und führen Sie den IPL-Vorgang für das installierte System durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Kapitel 9, Installationsschritte.
Erstellen Sie ein Image des virtuellen Datenträgers und schreiben Sie eine XML-Domänendatei. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 5.3.3.3, „IPL-Vorbereitung der Installation eines KVM-Gasts“.
Bereiten Sie das Installationsziel vor und führen Sie einen IPL-Vorgang für den VM-Gast (VM Guest) aus. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 5.3.4.3, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei der Installation eines KVM-Gasts“.
Abschnitt 5.3.5.3, „Einrichten des Netzwerks und Auswählen der Installationsquelle“.
Stellen Sie eine Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem her. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 5.3.6, „Herstellen einer Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem“.
Starten Sie die Installation mit YaST, und führen Sie den IPL-Vorgang für das installierte System durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel 9, Installationsschritte.
5.3.3 Vorbereiten des IPL-Vorgangs für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem #
5.3.3.1 IPL-Vorbereitung einer LPAR-Installation #
Konfigurieren Sie Ihr IBM Z-System so, dass der Start im ESA/S390- oder Nur-Linux-Modus erfolgt (mit entsprechendem Aktivierungsprofil und IOCDS). Weitere Informationen finden Sie in der IBM-Dokumentation. Fahren Sie fort wie in Abschnitt 5.3.4.1, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer LPAR-Installation“ beschrieben.
5.3.3.2 IPL-Vorbereitung einer z/VM-Installation #
5.3.3.2.1 Hinzufügen eines Linux-Gasts mit dirMaint #
Zunächst werden ein oder mehrere DASDs im System hinzugefügt, zur Verwendung durch den Linux-Guest-Benutzer in z/VM. Dann wird ein neuer Benutzer in z/VM erstellt. Das Beispiel zeigt das Verzeichnis für einen Benutzer LINUX1
mit dem Passwort LINPWD
, 1 GB Speicher (auf maximal 2 GB erweiterbar), mehreren Minidisks (MDISK), zwei CPUs und einem OSA-QDIO-Gerät.
Wenn Sie einem z/VM-Gast Speicher zuweisen, vergewissern Sie sich, dass die Speichergröße auf den bevorzugten Installationstyp abgestimmt ist, wie in Abschnitt 5.1.1.1, „Speicheranforderungen“ beschrieben. Um die Arbeitsspeichergröße auf GB einzustellen, verwenden Sie den Befehl CP DEFINE STORAGE 1G
1. Setzen Sie nach dem Abschluss der Installation die Arbeitsspeichergröße auf den gewünschten Wert zurück.
USER LINUX1 LINPWD 1024M 2048M G *____________________________________________ * LINUX1 *____________________________________________ * This VM Linux guest has two CPUs defined. CPU 01 CPUID 111111 CPU 02 CPUID 111222 IPL CMS PARM AUTOCR IUCV ANY IUCV ALLOW MACH ESA 10 OPTION MAINTCCW RMCHINFO SHARE RELATIVE 2000 CONSOLE 01C0 3270 A SPOOL 000C 2540 READER * SPOOL 000D 2540 PUNCH A SPOOL 000E 3203 A * OSA QDIO DEVICE DEFINITIONS DEDICATE 9A0 9A0 DEDICATE 9A1 9A1 DEDICATE 9A2 9A2 * LINK MAINT 0190 0190 RR LINK MAINT 019E 019E RR LINK MAINT 019D 019D RR * MINIDISK DEFINITIONS MDISK 201 3390 0001 0050 DASD40 MR ONE4ME TWO4ME THR4ME MDISK 150 3390 0052 0200 DASD40 MR ONE4ME TWO4ME THR4ME MDISK 151 3390 0253 2800 DASD40 MR ONE4ME TWO4ME THR4ME
In diesem Beispiel wird Minidisk 201 als Home-Disk des Gast-Benutzers verwendet. Minidisk 150 mit 200 Zylindern ist das Linux-Auslagerungsgerät. Auf Disk 151 mit 2800 Zylindern wird die Linux-Installation verwaltet.
Fügen Sie nun als Benutzer MAINT
den Gast mit DIRM FOR LINUX1 ADD
dem Benutzerverzeichnis hinzu. Geben Sie den Namen des Guest-Benutzers ein (LINUX1
) und drücken Sie F5. Verwenden Sie zur Einrichtung der Umgebung des Benutzers Folgendes:
DIRM DIRECT DIRM USER WITHPASS
Das letzte Kommando gibt eine Reader-Dateinummer zurück Diese Nummer wird für den nächsten Befehl benötigt:
RECEIVE <number> USER DIRECT A (REPL)
Sie können sich nun als Gast-Benutzer LINUX1
anmelden.
Wenn die Option dirmaint
nicht verfügbar ist, konsultieren Sie die IBM-Dokumentation dazu, wie dieser Benutzer eingerichtet wird.
Fahren Sie mit Abschnitt 5.3.4.2, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer z/VM-Installation“ fort.
5.3.3.3 IPL-Vorbereitung der Installation eines KVM-Gasts #
Für die Installation eines KVM-Gasts sind eine XML-Domänendatei, in der die virtuelle Maschine definiert ist, und mindestens ein Image des virtuellen Datenträgers für die Installation erforderlich.
5.3.3.3.1 Erstellen eines Image des virtuellen Datenträgers #
Standardmäßig sucht libvirt in /var/lib/libvirt/images/
auf dem VM-Hostserver nach Datenträger-Images. Images können auch an einer anderen Stelle im Dateisystem gespeichert werden, allerdings wird empfohlen, zur einfacheren Verwaltung alle Images zentral an einem Ort zu speichern. Melden Sie sich zum Erstellen eines Image beim KVM-Hostserver an und führen Sie folgendes Kommando aus:
qemu-img create -f qcow2 /var/lib/libvirt/images/s12lin_qcow2.img 10G
Dadurch wird ein qcow2-Image mit einer Größe von 10 GB in /var/lib/libvirt/images/
erstellt. Weitere Informationen finden Sie im Book “Virtualization Guide”, Chapter 36 “Guest installation”, Section 36.2 “Managing disk images with qemu-img
”.
5.3.3.3.2 Schreiben einer XML-Domänendatei #
Der VM-Gast wird in einer XML-Domänendatei definiert. Öffnen Sie zur Erstellung der XML-Domänendatei eine leere Datei (s15-1.xml
) mit einem Editor und erstellen Sie eine Datei wie im folgenden Beispiel.
Im folgenden Beispiel wird ein VM-Gast mit einer einzelnen CPU, 1 GB RAM und dem Image des virtuellen Datenträgers aus dem vorherigen Abschnitt (Abschnitt 5.3.3.3.1, „Erstellen eines Image des virtuellen Datenträgers“) erstellt. Es wird angenommen, dass der virtuelle Server an der Host-Netzwerkschnittstelle bond0
angeschlossen ist. Ändern Sie das Element für Ursprungsgeräte und passen Sie es an Ihre Netzwerkkonfiguration an.
<domain type="kvm"> <name>s15-1</name> <description>Guest-System SUSE SLES15</description> <memory>1048576</memory> <vcpu>1</vcpu> <os> <type arch="s390x" machine="s390-ccw-virtio">hvm</type> <!-- Boot kernel - remove 3 lines after successful installation --> <kernel>/var/lib/libvirt/images/s15-kernel.boot</kernel> <initrd>/var/lib/libvirt/images/s15-initrd.boot</initrd> <cmdline>linuxrcstderr=/dev/console</cmdline> </os> <iothreads>1</iothreads> <on_poweroff>destroy</on_poweroff> <on_reboot>restart</on_reboot> <on_crash>preserve</on_crash> <devices> <emulator>/usr/bin/qemu-system-s390x</emulator> <disk type="file" device="disk"> <driver name="qemu" type="qcow2" cache="none" iothread="1" io="native"/> <source file="/var/lib/libvirt/images/s15lin_qcow2.img"/> <target dev="vda" bus="virtio"/> </disk> <interface type="direct"> <source dev="bond0" mode="bridge"/> <model type="virtio"/> </interface> <console type="pty"> <target type="sclp"/> </console> </devices> </domain>
5.3.4 Ausführen des IPL-Vorgangs für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem #
5.3.4.1 Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer LPAR-Installation #
Für das Ausführen des IPL-Vorgangs für SUSE Linux Enterprise Server in einer LPAR stehen mehrere Methoden zur Auswahl. Die bevorzugte Vorgehensweise ist die Funktion von SE bzw. HMC.
5.3.4.1.1 IPL von DVD-ROM #
Markieren Sie die LPAR für die Installation und wählen Sie
aus. Lassen Sie das Feld für den Dateispeicherort frei oder geben Sie den Pfad zum Stammverzeichnis der ersten DVD-ROM ein und wählen Sie aus. Behalten Sie die Standardauswahl in der angezeigten Liste der Optionen bei. In den Kernel-Boot-Meldungen sollte nun angezeigt werden.5.3.4.1.2 IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD #
Sie können den
-Vorgang verwenden, indem Sie als für IPL von SCSI auswählen. Geben Sie den WWPN (Worldwide Port Name) und die LUN (Logical unit number) ein, die Ihre SCSI-Bridge oder Ihr SCSI-Speicher bereitstellt (16 Stellen – unterdrücken Sie auf keinen Fall die angehängten Nullen). Die Bootprogrammauswahl muss auf 2 stehen. Verwenden Sie Ihren FCP-Adapter als und führen Sie ein IPL durch.5.3.4.2 Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer z/VM-Installation #
In diesem Abschnitt wird der IPL-Vorgang für das Installationssystem zur Installation von SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z auf einem z/VM-System beschrieben.
5.3.4.2.1 IPL vom z/VM-Reader #
Sie benötigen eine funktionierende TCP/IP-Verbindung und ein FTP-Clientprogramm in Ihrem neu definierten z/VM-Gast, um das Installationssystem über FTP zu übertragen. Die TCP/IP-Einrichtung für z/VM würde den Rahmen dieses Handbuchs sprengen. Ziehen Sie die entsprechende IBM-Dokumentation zurate.
Melden Sie sich für den IPL-Vorgang als z/VM-Linux-Gast-Benutzer an. Stellen Sie den Inhalt von Verzeichnis /boot/s390x
des Unified Installer (Medium 1) in Ihrem Netzwerk über FTP bereit. Holen Sie sich aus diesem Verzeichnis die Dateien linux
, initrd
, parmfile
und sles.exec
. Übertragen Sie die Dateien mit einer festen Blockgröße von 80 Zeichen. Geben Sie die Größe mithilfe des FTP-Kommandos locsite fix 80
an. linux
(der Linux-Kernel) und initrd
(das Installations-Image) müssen in jedem Fall als Binärdateien kopiert werden, Sie sollten folglich den binary
-Übertragungsmodus verwenden. parmfile
und sles.exec
müssen im ASCII-Modus übertragen werden.
Im folgenden Beispiel werden die erforderlichen Schritte gezeigt. In diesem speziellen Szenario wird angenommen, dass der Zugriff auf die erforderlichen Dateien von einem FTP-Server mit IP-Adresse 192.168.0.3
möglich ist. Die Anmeldung erfolgt mit lininst
.
FTP 192.168.0.3 VM TCP/IP FTP Level 530 Connecting to 192.168.0.3, port 21 220 ftpserver FTP server (Version wu-2.4.2-academ[BETA-18](1) Thu Feb 11 16:09:02 GMT 2010) ready. USER lininst 331 Password required for lininst PASS ****** 230 User lininst logged in. Command: binary 200 Type set to I Command: locsite fix 80 Command: get /media/dvd1/boot/s390x/linux sles.linux 200 PORT Command successful 150 Opening BINARY mode data connection for /media/dvd1/boot/s390x/linux (10664192 bytes) 226 Transfer complete. 10664192 bytes transferred in 13.91 seconds. Transfer rate 766.70 Kbytes/sec. Command: get /media/dvd1/boot/s390x/initrd sles.initrd 200 PORT Command successful 150 Opening BINARY mode data connection for /media/dvd1/boot/s390x/initrd (21403276 bytes) 226 Transfer complete. 21403276 bytes transferred in 27.916 seconds. Transfer rate 766.70 Kbytes/sec. Command: ascii 200 Type set to A Command: get /media/dvd1/boot/s390x/parmfile sles.parmfile 150 Opening ASCII mode data connection for /media/dvd1/boot/s390x/parmfile (5 bytes) 226 Transfer complete. 5 bytes transferred in 0.092 seconds. Transfer rate 0.05 Kbytes/sec. Command: get /media/dvd1/boot/s390x/sles.exec sles.exec 150 Opening ASCII mode data connection for /media/dvd1/boot/s390x/sles.exec (891 bytes) 226 Transfer complete. 891 bytes transferred in 0.097 seconds. Transfer rate 0.89 Kbytes/sec. Command: quit
Verwenden Sie das heruntergeladene REXX-Skript, sles.exec, um den IPL-Vorgang für das Linux-Installationssystem auszuführen. Mit diesem Skript werden Kernel, parmfile sowie der anfängliche RAM-Datenträger für den IPL-Vorgang in den Reader geladen.
/* REXX LOAD EXEC FOR SUSE LINUX S/390 VM GUESTS */ /* LOADS SUSE LINUX S/390 FILES INTO READER */ SAY '' SAY 'LOADING SLES FILES INTO READER...' 'CP CLOSE RDR' 'PURGE RDR ALL' 'SPOOL PUNCH * RDR' 'PUNCH SLES LINUX A (NOH' 'PUNCH SLES PARMFILE A (NOH' 'PUNCH SLES INITRD A (NOH' 'IPL 00C'
Mithilfe dieses Skripts führen Sie den IPL-Vorgang für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem mit dem Kommando sles
aus. Daraufhin wird der Linux-Kernel gestartet und gibt Boot-Meldungen aus.
Fahren Sie zur weiteren Installation mit Abschnitt 5.3.5, „Netzwerkkonfiguration“ fort.
5.3.4.2.2 IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD #
Bereiten Sie für die Ausführung des IPL-Vorgangs in z/VM den SCSI-IPL-Vorgang mithilfe des Parameters SET LOADDEV vor:
SET LOADDEV PORTNAME 200400E8 00D74E00 LUN 00020000 00000000 BOOT 2
Führen Sie nach der Festlegung des LOADDEV-Parameters mit den entsprechenden Werten den IPL-Vorgang Ihres FCP-Parameters durch, z. B.:
IPL FC00
Fahren Sie zur weiteren Installation mit Abschnitt 5.3.5, „Netzwerkkonfiguration“ fort.
5.3.4.2.3 IPL von einem Cobbler-Server mit zPXE #
Zur Ausführung von IPL über einen Cobbler-Server mit zPXE übertragen Sie das Skript zpxe.rexx
per FTP vom Cobbler-Server an den z/VM-Gast. Der z/VM-Gast benötigt dazu eine funktionsfähige TCP/IP-Verbindung und ein FTP-Client-Programm.
Melden Sie sich als z/VM Linux-Gast bei IPL an, und übertragen Sie das Skript mit einer festen Größe von 80 Zeichen im ASCII-Modus (ein Beispiel finden Sie unter Beispiel 5.3, „Übertragen der Binärdateien über FTP“). Das Skript zpxe.rexx
finden Sie auf der Unified Installer-DVD unter /boot/s390x/zpxe.rexx
oder auf einem SLE Cobbler-Server unter /usr/share/doc/packages/s390-tools/zpxe.rexx
.
zpxe.rexx
soll PROFILE EXEC
Ihres Gasts ersetzen. Erstellen Sie eine Sicherungskopie der vorhandenen PROFILE EXEC
und benennen Sie ZPXE
REXX
um in PROFILE EXEC
. Rufen Sie alternativ ZPXE REXX
aus dem vorhandenen PROFILE
EXEC
ab, indem Sie die Zeile 'ZPXE REXX'
hinzufügen.
Im letzten Schritt erstellen Sie eine Konfigurationsdatei (ZPXE
CONF
), in der ZPXE REXX
angewiesen wird, welcher Cobbler-Server kontaktiert und für welchen Datenträger der IPL-Vorgang ausgeführt werden soll. Führen Sie xedit zpxe
conf a
aus und erstellen Sie ZPXE CONF
mit folgendem Inhalt (ersetzen Sie die Beispieldaten entsprechend):
HOST cobbler.example.com IPLDISK 600
Damit wird der Cobbler-Server bei der nächsten Anmeldung als z/VM-Gast verbunden. Wenn eine Installation auf dem Cobbler-Server geplant ist, so wird sie gestartet. Zum Planen der Installation führen Sie den folgenden Befehl auf dem Cobbler-Server aus:
>
sudo
cobbler system edit --name ID1 --netboot-enabled 12 --profile PROFILENAME3
z/VM-Benutzer-ID. | |
Aktivieren der IPL-Ausführung vom Netzwerk. | |
Name eines vorhandenen Profils (siehe Abschnitt 5.3.1.3.3, „Anpassen des Profils“). |
5.3.4.3 Ausführen eines IPL-Vorgangs bei der Installation eines KVM-Gasts #
Um mit der Installation des Gasts zu beginnen, müssen Sie zunächst den in Abschnitt 5.3.3.3.1, „Erstellen eines Image des virtuellen Datenträgers“ definierten VM-Gast starten. Stellen Sie vor Beginn sicher, dass der Kernel und initrd für IPL verfügbar sind.
5.3.4.3.1 Vorbereiten der Installationsquelle #
Der Kernel und die initrd des Installationssystems müssen auf den VM-Hostserver kopiert werden, damit der IPL-Vorgang für den VM-Gast im Installationssystem möglich ist.
Melden Sie sich am KVM-Host an und vergewissern Sie sich, dass Sie eine Verbindung zum Remote-Host oder dem Gerät herstellen können, der bzw. das die Installationsquelle bereitstellt.
Kopieren Sie die folgenden beiden Dateien aus der Installationsquelle nach
/var/lib/libvirt/images/
. Wenn die Daten von einem Remote-Host bereitgestellt werden, übertragen Sie diese mitftp
,sftp
oderscp
:/boot/s390x/initrd
/boot/s390x/cd.ikr
Benennen Sie die Dateien auf dem KVM-Host um:
>
sudo
cd /var/lib/libvirt/images/>
sudo
mv initrd s15-initrd.boot>
sudo
mv cd.ikr s15-kernel.boot
5.3.4.3.2 IPL-Vorgang für den VM-Gast #
Zur Ausführung des IPL-Vorgangs für den VM-Gast müssen Sie sich am KVM-Host anmelden und den folgenden Befehl ausführen:
>
virsh create s15-1.xml --console
Der Installationsvorgang startet, sobald der VM-Gast aktiv ist und ausgeführt wird. Sie sollten dann folgende Meldung sehen:
Domain s15-1 started Connected to domain s15-1 Escape character is ^] Initializing cgroup subsys cpuset Initializing cgroup subsys cpu Initializing cgroup subsys cpuacct . . Please make sure your installation medium is available. Retry? 0) <-- Back <-- 1) Yes 2) No
Beantworten Sie die Frage mit Abschnitt 5.3.5.3, „Einrichten des Netzwerks und Auswählen der Installationsquelle“ fort.
(Nein) und wählen Sie im nächsten Schritt aus. Fahren Sie entsprechend den Anweisungen in5.3.5 Netzwerkkonfiguration #
Warten Sie, bis der Kernel seine Startroutinen abgeschlossen hat. Wenn Sie die Installation im Basismodus oder in einer LPAR vornehmen, rufen Sie an der HMC bzw. in SE
auf.
Wählen Sie zunächst linuxrc
. Wählen Sie dann , um den Installationsvorgang zu starten. Wählen Sie als Installationsmedium und danach den Netzwerkprotokolltyp aus, den Sie zur Installation verwenden möchten. Abschnitt 5.3.1, „Bereitstellen der Installationsdaten“ beschreibt, wie die Installationsdaten für die unterschiedlichen Arten von Netzwerkverbindungen bereitgestellt werden. Zurzeit werden , , und (Windows-Dateifreigabe) unterstützt.
Wählen Sie aus der Liste der verfügbaren Geräte ein OSA- oder HiperSockets-Netzwerkgerät für den Empfang der Installationsdaten. Obwohl die Liste möglicherweise auch CTC-, ESCON- oder IUCV-Geräte enthält, werden diese jedoch unter SUSE Linux Enterprise Server nicht mehr unterstützt.
5.3.5.1 Konfigurieren einer HiperSockets-Schnittstelle #
Wählen Sie ein HiperSocket-Gerät aus der Liste der Netzwerkgeräte aus. Geben Sie dann die Werte für den Lese-, Schreib- und Datenkanal ein:
Choose the network device. 1) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0600) 2) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0601) 3) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0602) 4) IBM Hipersocket (0.0.0800) 5) IBM Hipersocket (0.0.0801) 6) IBM Hipersocket (0.0.0802) 7) IBM OSA Express Network card (0.0.0700) 8) IBM OSA Express Network card (0.0.0701) 9) IBM OSA Express Network card (0.0.0702) 10) IBM OSA Express Network card (0.0.f400) 11) IBM OSA Express Network card (0.0.f401) 12) IBM OSA Express Network card (0.0.f402) 13) IBM IUCV > 4 Device address for read channel. (Enter '+++' to abort). [0.0.0800]> 0.0.0800 Device address for write channel. (Enter '+++' to abort). [0.0.0801]> 0.0.0801 Device address for data channel. (Enter '+++' to abort). [0.0.0802]> 0.0.0802
5.3.5.2 Konfigurieren eines OSA Express-Geräts #
Wählen Sie ein OSA Express-Gerät aus der Liste der Netzwerkgeräte aus, und geben Sie eine Portnummer an. Geben Sie die Nummer für den Lese-, Schreib- und Datenkanal ein. Wählen Sie, ob die Unterstützung von OSI-Schicht 2 aktiviert werden soll.
Die Portnummer ist für die neuen OSA Express 3-Netzwerkgeräte mit 2 Ports erforderlich. Wenn Sie kein OSA Express 3-Gerät verwenden, geben Sie 0
ein. OSA Express-Karten können auch im „OSI layer 2 support“-Modus oder dem älteren und üblicheren „layer 3“-Modus ausgeführt werden. Der Kartenmodus beeinflusst alle Systeme, die das Gerät gemeinsam nutzen, einschließlich Systeme auf anderen LPARs. Geben Sie im Zweifelsfall 2
an, um Kompatibilität mit dem Standardmodus zu erreichen, den andere Betriebssysteme wie z/VM und z/OS verwenden. Erfragen Sie weitere Informationen zu diesen Optionen bei Ihrem Hardware-Administrator.
Choose the network device. 1) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0600) 2) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0601) 3) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0602) 4) IBM Hipersocket (0.0.0800) 5) IBM Hipersocket (0.0.0801) 6) IBM Hipersocket (0.0.0802) 7) IBM OSA Express Network card (0.0.0700) 8) IBM OSA Express Network card (0.0.0701) 9) IBM OSA Express Network card (0.0.0702) 10) IBM OSA Express Network card (0.0.f400) 11) IBM OSA Express Network card (0.0.f401) 12) IBM OSA Express Network card (0.0.f402) 13) IBM IUCV > 7 Enter the relative port number. (Enter '+++' to abort). > 0 Device address for read channel. (Enter '+++' to abort). [0.0.0700]> 0.0.0700 Device address for write channel. (Enter '+++' to abort). [0.0.0701]> 0.0.0701 Device address for data channel. (Enter '+++' to abort). [0.0.0702]> 0.0.0702 Enable OSI Layer 2 support? 0) <-- Back <-- 1) Yes 2) No > 1 MAC address. (Enter '+++' to abort). > +++
5.3.5.3 Einrichten des Netzwerks und Auswählen der Installationsquelle #
Nachdem Sie alle Parameter für das Netzwerkgerät eingegeben haben, wird der zugehörige Treiber installiert und die entsprechenden Kernel-Meldungen werden angezeigt.
Als Nächstes müssen Sie angeben, ob die automatische DHCP-Konfiguration für die Einrichtung der Netzwerkschnittstellenparameter verwendet werden soll. Wählen Sie
, da DHCP nur auf wenigen Geräten ausgeführt wird und spezielle Einstellungen für die Hardwarekonfiguration erfordert. Daraufhin werden Sie aufgefordert, die folgenden Netzwerkparameter anzugeben:IP-Adresse des zu installierenden Systems
Entsprechende Netzmaske (falls nicht über IP-Adresse angegeben)
IP-Adresse eines Gateways zur Verbindung mit dem Server
Liste der Suchdomänen, die vom Domain Name Server (DNS) abgedeckt sind
IP-Adresse Ihres Domain Name Server
Automatic configuration via DHCP? 0) <-- Back <-- 1) Yes 2) No > 2 Enter your IP address with network prefix. You can enter more than one, separated by space, if necessary. Leave empty for autoconfig. Examples: 192.168.5.77/24 2001:db8:75:fff::3/64. (Enter '+++' to abort). > 192.168.0.20/24 Enter your name server IP address. You can enter more than one, separated by space, if necessary. Leave empty if you don't need one. Examples: 192.168.5.77 2001:db8:75:fff::3. (Enter '+++' to abort). > 192.168.0.1 Enter your search domains, separated by a space:. (Enter '+++' to abort). > example.com Enter the IP address of your name server. Leave empty if you do not need one. (En ter '+++' to abort). > 192.168.0.1
Geben Sie abschließend die erforderlichen Informationen zum Installationsserver an, beispielsweise die IP-Adresse, das Verzeichnis, in dem sich die Installationsdaten befinden, sowie den Berechtigungsnachweis. Das Installationssystem wird geladen, sobald die erforderlichen Informationen angegeben wurden.
5.3.6 Herstellen einer Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem #
Nach dem Laden des Installationssystems fordert linuxrc Sie auf, den Anzeigetyp zur Steuerung des Installationsverfahrens zu wählen. Zu den verfügbaren Optionen gehören Remote X11
(X Window System), VNC
(Virtual Network Computing-Protokoll), SSH
(Expertenmodus oder X11-Installation über Secure Shell) Text-based UI
und Graphical UI
. Letztere startet YaST im Grafikmodus auf einem lokalen Grafikdisplay, sofern vorhanden. Auf der s390x-Architektur kann eine lokale Grafikanzeige mit QEMU und dem virtio-gpu
-Treiber implementiert werden.
Die empfohlenen Optionen sind VNC
oder SSH
.
Wenn die Option Text-based UI
ausgewählt wird, startet YaST im Textmodus, und Sie können die Installation direkt am Terminal durchführen.Weitere Informationen zur Verwendung von YaST im Textmodus finden Sie in Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 4 “YaST im Textmodus”. Die Option Text-based UI
ist nur bei der Installation im LPAR von Nutzen.
Für die Arbeit mit YaST im Textmodus ist die Ausführung in einem Terminal mit VT220/Linux-Emulation (auch als Text-based UI
bezeichnet) erforderlich.
5.3.6.1 Initiieren der Installation für VNC #
So steuern Sie eine Installation über VNC fern:
Durch Auswahl der Option
VNC
wird der VNC-Server gestartet. Ein kurzer Hinweis an der Konsole zeigt die IP-Adresse und Anzeigenummer zur Herstellung einer Verbindung mit vncviewer an.Geben Sie die IP-Adresse sowie die Display-Nummer des SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystems ein, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
Geben Sie nach Aufforderung die IP-Adresse und die Anzeigenummer des SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystems ein.
http://<IP address of installation system>:5801/
Sobald die Verbindung hergestellt wurde, installieren Sie SUSE Linux Enterprise Server mit YaST.
5.3.6.2 Initiieren der Installation für das X Window-System #
Die direkte Installation über das X Window System beruht auf einem auf Hostnamen basierenden Authentifizierungsmechanismus. Dieser Mechanismus ist in den aktuellen Versionen von SUSE Linux Enterprise Server deaktiviert. Wir empfehlen die Installation über SSH oder VNC.
So steuern Sie eine Installation über X-Forwarding fern:
Vergewissern Sie sich, dass der X-Server dem Client (dem installierten System) den Verbindungsaufbau ermöglicht. Legen Sie die Variable
DISPLAYMANAGER_XSERVER_TCP_PORT_6000_OPEN="yes"
in der Datei/etc/sysconfig/displaymanager
fest. Starten Sie den X-Server, und ermöglichen Sie dem Client die Verbindung mit dem Server, und zwar mit folgendem Kommando:xhost CLIENT_IP_ADDRESS
.Wenn Sie auf dem Installationssystem dazu aufgefordert werden, geben Sie die IP-Adresse des Rechners ein, auf dem der X-Server ausgeführt wird.
Warten Sie, bis YaST geöffnet wird, und starten Sie dann die Installation.
5.3.6.3 Initiieren der Installation für SSH #
Zum Verbinden des Installationssystems mit dem Namen earth
über SSH führen Sie den Befehl ssh -X
earth
aus. Verwenden Sie das unter https://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/putty/ verfügbare Putty-Tool, wenn Ihre Arbeitsstation unter Microsoft Windows ausgeführt wird. Aktivieren Sie (X11-Forwarding aktivieren) in PuTTy unter › › (Verbindung > SSH > X11).
Falls Sie ein anderes Betriebssystem verwenden, führen Sie ssh -X
earth
aus, um sich mit einem Installationssystem namens earth
zu verbinden. Wenn ein lokaler X-Server verfügbar ist, wird X-Forwarding über SSH unterstützt. Andernfalls stellt YaST über ncurses eine Textschnittstelle zur Verfügung.
Geben Sie nach Aufforderung den root
-Benutzernamen ein, und melden Sie sich mit Ihrem Passwort an. Geben Sie yast.ssh
ein, um YaST zu starten. Anschließend werden Sie von YaST durch den Installationsvorgang geführt.
In bestimmten Situationen kann die Ausführung der GUI-Version von YaST über SSH mit X-Weiterleitung mit der folgenden Fehlermeldung fehlschlagen:
XIO: fatal IO error 11 (Resource temporarily unavailable) on X server "localhost:11.0"
In diesem Fall haben Sie zwei Möglichkeiten.
Führen Sie YaST mit der Option
QT_XCB_GL_INTEGRATION=none
aus, beispielsweise:QT_XCB_GL_INTEGRATION=none yast.ssh QT_XCB_GL_INTEGRATION=none yast2 disk
Führen Sie die ncurses-Version der YaST-Anwendung aus, indem Sie die X-Weiterleitung deaktivieren oder ncurses als die gewünschte Benutzeroberfläche angeben. Für Letzteres verwenden Sie den Befehl
yast2 disk --ncurses
oderYUI_PREFERED_BACKEND=ncurses yast2 disk
.
Setzen Sie den Installationsvorgang wie in Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben fort.
5.3.7 Bootverfahren für SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z #
Unter SLES 10 und 11 wurde der Bootvorgang vom zipl-Bootloader durchgeführt. Zur Aktivierung des Bootvorgangs von Btrfs-Partitionen und der Unterstützung von System-Rollbacks mit Snapper wurde die Bootmethode für SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z geändert.
GRUB 2 ersetzt zipl in SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z. GRUB 2 auf der AMD64/Intel 64-Architektur enthält Gerätetreiber auf Firmware-Ebene für den Zugriff auf das Dateisystem. Mainframes arbeiten ohne Firmware. Die Einbindung von ccw
in GRUB 2 wäre nicht nur ein immenser Arbeitsaufwand, sondern würde eine Neuimplementierung von zipl in GRUB 2 erfordern. In SUSE Linux Enterprise Server gilt daher ein zweiphasiges Verfahren:
- 1. Phase:
Eine separate Partition mit dem Kernel und einer initrd ist in
/boot/zipl
eingehängt. Dieser Kernel und die initrd werden über zipl mit der Konfiguration aus/boot/zipl/config
geladen.Diese Konfiguration fügt das Schlüsselwort
initgrub
in die Kernel-Befehlszeile ein. Sobald der Kernel und die initrd geladen sind, aktiviert die initrd die erforderlichen Geräte, mit denen das root-Dateisystem eingehängt wird (siehe/boot/zipl/active_devices.txt
). Anschließend wird ein GRUB 2-Userspace-Programm gestartet, mit dem die Datei/boot/grub2/grub.cfg
gelesen wird.- 2. Phase:
Der Kernel und die in
/boot/grub2/grub.cfg
angegebene initrd werden überkexec
gestartet. In/boot/zipl/active_devices.txt
aufgeführte und zum Starten des Systems auf dem Datenträger benötigte Geräte werden dann aktiviert. Sonstige Geräte auf dieser Liste werden zwar in die Whitelist gestellt, doch ignoriert. Das root-Dateisystem wird eingehängt und der Bootvorgang wird wie auf den anderen Architekturen fortgesetzt.
Weitere Informationen zum Bootvorgang finden Sie im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 16 “Einführung in den Bootvorgang”.
5.4 Secure Boot #
Die folgenden Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die Secure Boot-Funktion auf einem IBM Z-System funktioniert.
Der Rechner muss ein z15 T01, z15 T02, LinuxONE III LT1, LinuxONE III LT2 oder ein neueres Modell sein.
Sie müssen eine LPAR verwenden (Secure Boot wird auf z/VM und KVM nicht unterstützt).
In der LPAR muss Secure Boot aktiviert sein.
Sie müssen SCSI (FCP)-Platten verwenden (Secure Boot wird auf DASD nicht unterstützt).
Falls Sie zu einem anderen Rechner migrieren (z. B. von z13 zu z15), müssen Sie sicherstellen, dass die LPAR auf dem Zielrechner den Secure Boot-Status des Systems auf seiner Festplatte aufweist.
Die Änderung des Secure Boot-Status muss anhand des folgenden Verfahrens ausgeführt werden.
Aktivieren Sie Secure Boot in YaST und schreiben Sie den neuen Bootloader.
Fahren Sie das System herunter.
Ändern Sie die Konfiguration der LPAR (aktivieren oder deaktivieren Sie Secure Boot).
Booten Sie das System.
Das System auf der mit dem Parameter secure=1
konfigurierten Platte kann auf der z15-HMC gebootet werden, solange die Firmware das neue On-Disk-Format unterstützt (was bei z15 immer der Fall ist).
5.5 Die Parmfile – Automatisierte Systemkonfiguration #
Der Installationsvorgang kann durch Angabe der wesentlichen Parameter in parmfile
teilweise automatisiert werden. parmfile
enthält alle für die Netzwerkeinrichtung und die DASD-Konfiguration erforderlichen Daten. Darüber hinaus kann sie zum Einrichten der Verbindungsmethode für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem und die dort ausgeführte YaST-Instanz verwendet werden. Dadurch wird die Benutzerinteraktion für die aktuelle YaST-Installation reduziert.
Die in Abschnitt 5.5.1, „Allgemeine Parameter“ aufgelisteten Parameter können an die Installationsroutine als Standardwerte für die Installation übergeben werden. Beachten Sie, dass alle hier angegebenen IP-Adressen, Servernamen und numerischen Werte Beispiele sind. Ersetzen Sie sie durch die tatsächlichen Werte Ihres Installationsszenarios.
Die Anzahl der Zeilen in der Datei parmfile ist auf 10 begrenzt. Sie können mehrere Parameter pro Zeile angeben. Bei Parameternamen muss die Groß- und Kleinschreibung nicht beachtet werden. Parameter müssen durch Leerzeichen getrennt werden. Die Parameter können in beliebiger Reihenfolge angegeben werden. Achten Sie darauf, dass die Zeichenfolge PARAMETER=value
immer zusammen in einer Zeile steht. Die Länge jeder Zeile darf 80 Zeichen nicht überschreiten. Beispiel:
Hostname=s390zvm01.suse.de HostIP=10.11.134.65
Standardmäßig können Sie Ihrem Rechner nur IPv4-Netzwerkadressen zuweisen. Geben Sie zur Aktivierung von IPv6 während der Installation einen der folgenden Parameter an der Bootaufforderung an: ipv6=1
(IPv4 und IPv6 akzeptieren) oder ipv6only=1
(nur IPv6 akzeptieren).
Einige der folgenden Parameter sind erforderlich. Wenn Sie fehlen, werden Sie im automatischen Vorgang zu deren Angabe aufgefordert.
5.5.1 Allgemeine Parameter #
AutoYaST=
<URL>Manual=0
Der Parameter
AutoYaST
gibt den Speicherort der Steuerungsdateiautoinst.xml
für die automatische Installation an. Mit dem ParameterManual
wird gesteuert, ob die anderen Parameter nur Standardwerte sind, die vom Benutzer noch akzeptiert werden müssen. Setzen Sie diesen Parameter auf0
, wenn alle Werte ohne Nachfrage übernommen werden sollen. Durch Festlegen vonAutoYaST
wirdManual
standardmäßig auf0
gesetzt.DeviceAutoConfig=<0|1|2>
In
linuxrc
steuert der Parameter DeviceAutoConfig die Verwendung der Daten für die automatische Konfiguration von E/A-Geräten für IBM Z-Systeme.Wenn er auf
0
festgelegt ist, ist die automatische Konfiguration deaktiviert. Wenn er auf1
festgelegt ist, werden die bestehenden Daten für die automatische Konfiguration angewendet. Wenn er auf2
festgelegt ist (Standardeinstellung), wird ein Dialogfeld angezeigt, falls Daten für die automatische Konfiguration vorhanden sind. Der Benutzer wird gefragt, ob er sie anwenden möchte.Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 5.5.4, „Automatische Konfiguration von E/A-Geräten auf IBM Z-Systemen“.
Info=
<URL>Gibt einen Speicherort für eine Datei mit zusätzlichen Optionen an. Dadurch werden die Beschränkungen auf 10 Zeilen (und 80 Zeichen pro Zeile unter z/VM) für diese Parameterdatei außer Kraft gesetzt. Weitere Dokumentationen zur Infodatei finden Sie im Book “AutoYaST Guide”, Chapter 9 “The auto-installation process”, Section 9.3.3 “Combining the
linuxrc
info
file with the AutoYaST control file”. Da auf die Infodatei typischerweise nur über das Netzwerk auf IBM Z zugegriffen werden kann, können Sie sie nicht verwenden, um Optionen anzugeben, die zum Einrichten des Netzwerks erforderlich sind, d. h. die in Abschnitt 5.5.2, „Konfigurieren der Netzwerkschnittstelle“ beschriebenen Optionen. Sonstige linuxrc-spezifischen Optionen wie die in Bezug auf die Fehlersuche müssen in der Parameterdatei angegeben werden.Upgrade=<0|1>
Geben Sie zum Upgrade von SUSE Linux Enterprise den Parameter
Upgrade=1
an. Soll eine bestehende Installation von SUSE Linux Enterprise upgegradet werden, ist eine benutzerdefinierte parmfile erforderlich. Ohne diesen Parameter bietet die Installation keine Upgradeoption.
5.5.2 Konfigurieren der Netzwerkschnittstelle #
Die in diesem Abschnitt beschriebenen Einstellungen gelten nur für die während der Installation verwendete Netzwerkschnittstelle. Konfigurieren Sie zusätzliche Netzwerkschnittstellen im installierten System gemäß den Anleitungen in Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 23 “Grundlegendes zu Netzwerken”, Section 23.5 “Manuelle Netzwerkkonfiguration”.
Hostname=zsystems.example.com
Geben Sie den vollständigen Hostnamen ein.
Domain=example.com
Domänensuchpfad für DNS. Ermöglicht Ihnen, kurze anstelle von vollständig qualifizierten Hostnamen zu verwenden.
HostIP=192.168.1.2/24
Geben Sie die IP-Adresse der zu konfigurierenden Schnittstelle ein.
Gateway=192.168.1.3
Geben Sie den gewünschten Gateway an.
Nameserver=192.168.1.4
Geben Sie den beteiligten DNS-Server an.
InstNetDev=osa
Geben Sie den zu konfigurierenden Schnittstellentyp ein. Mögliche Werte sind
osa
,hsi
,ctc
,escon
, andiucv
(CTC, ESCON und IUCV werden offiziell nicht mehr unterstützt).Geben Sie für die
ctc
-Schnittstellenescon
undiucv
(CTC, ESCON und IUCV werden offiziell nicht mehr unterstützt) die IP-Adresse des Peer ein:Pointopoint=192.168.55.20
OsaInterface=<lcs|qdio>
Geben Sie für
osa
-Netzwerkgeräte die Host-Schnittstelle (qdio
oderlcs
) an.Layer2=<0|1>
Geben Sie für
osa
-QDIO-Ethernet- undhsi
-Geräte an, ob die Unterstützung von OSI-Schicht 2 aktiviert (1
) oder deaktiviert (0
) werden soll.OSAHWAddr=02:00:65:00:01:09
Für Schicht-2-fähige
osa
-QDIO-Ethernet-Geräte. Geben Sie manuell eine MAC-Adresse ein, oder verwenden Sie den SystemstandardwertOSAHWADDR=
(mit nachfolgendem Leerzeichen).PortNo=<0|1>
Geben Sie für
osa
-Netzwerkgeräte die Portnummer an (sofern das Gerät diese Funktion unterstützt). Der Standardwert ist 0.
Für die einzelnen Schnittstellen sind bestimmte Setup-Optionen erforderlich:
Schnittstellen
ctc
undescon
(CTC und ESCON werden offiziell nicht mehr unterstützt):ReadChannel=0.0.0600 WriteChannel=0.0.0601
Mit
ReadChannel
wird der zu verwendende READ-Kanal angegeben.WriteChannel
gibt den WRITE-Kanal an.Geben Sie für die Schnittstelle
ctc
(wird offiziell nicht mehr unterstützt) das Protokoll an, das für diese Schnittstelle verwendet werden soll:CTCProtocol=<0/1/2>
Gültige Einträge:
0
Kompatibilitätsmodus, auch für Nicht-Linux-Peers mit Ausnahme von OS/390 und z/OS (dies ist der Standardmodus)
1
Erweiterter Modus
2
Kompatibilitätsmodus mit OS/390 und z/OS
Netzwerkgerätetyp
osa
mit Schnittstellelcs
:ReadChannel=0.0.0124
ReadChannel
steht für die in dieser Einrichtung verwendete Kanalnummer. Die zweite Portnummer kann hiervon abgeleitet werden, indem SieReadChannel
den Wert 1 hinzufügen. MitPortnumber
wird der relative Port angegeben.Schnittstelle
iucv
:IUCVPeer=PEER
Geben Sie den Namen des Peer-Computers ein.
Netzwerkgerätetyp
osa
mit Schnittstelleqdio
für OSA-Express Gigabit Ethernet:ReadChannel=0.0.0700 WriteChannel=0.0.0701 DataChannel=0.0.0702
Geben Sie für
ReadChannel
die Nummer des READ-Kanals ein. Geben Sie fürWriteChannel
die Nummer des WRITE-Kanals ein.DataChannel
gibt den DATA-Kanal an. Stellen Sie sicher, dass für den READ-Kanal eine gerade Gerätenummer festgelegt ist.Schnittstelle
hsi
für HiperSockets und VM-Gast-LANs:ReadChannel=0.0.0800 WriteChannel=0.0.0801 DataChannel=0.0.0802
Geben Sie für
ReadChannel
die entsprechende Nummer des READ-Kanals ein. Geben Sie fürWriteChannel
undDataChannel
die Nummern des WRITE- bzw. des DATA-Kanals ein.
5.5.3 Angeben der Installationsquelle und der YaST-Schnittstelle #
Install=nfs://server/directory/DVD1/
Geben Sie den Speicherort der zu verwendenden Installationsquelle an. Unterstützte Protokolle sind
nfs
,smb
(Samba/CIFS),ftp
,tftp
http
undhttps
.Wenn eine
ftp
-,tftp
- odersmb
-URL angegeben wird, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort an. Überspringen Sie den Berechtigungsnachweis für die anonyme oder Gast-Anmeldung.Install=ftp://USER:PASSWORD@SERVER/DIRECTORY/DVD1/ Install=tftp://USER:PASSWORD@SERVER/DIRECTORY/DVD1/
Wenn Sie die Installation über eine verschlüsselte Verbindung vornehmen möchten, verwenden Sie eine
https
-URL. Falls das Zertifikat nicht überprüft werden kann, deaktivieren Sie die Prüfung von Zertifikaten mit der Bootoptionsslcerts=0
.Bei einer Samba- oder CIFS-Installation können Sie zudem die Domäne angeben:
Install=smb://WORKDOMAIN;USER:PASSWORD@SERVER/DIRECTORY/DVD1/
ssh=1
vnc=1
Display_IP=192.168.42.42
Die Installationsmethode hängt davon ab, welchen Parameter Sie angeben. Mit
ssh
wird die SSH-Installation aktiviert, mitvnc
wird ein VNC-Server auf dem Installationsrechner gestartet und mitDisplay_IP
versucht das Installationssystem, eine Verbindung zu einem X-Server an der angegebenen Adresse herzustellen. Es sollte nur einer dieser Parameter festgelegt werden.Wichtig: X-AuthentifizierungsmechanismusDie direkte Installation über das X Window System beruht auf einem auf Hostnamen basierenden Authentifizierungsmechanismus. Dieser Mechanismus ist in den aktuellen Versionen von SUSE Linux Enterprise Server deaktiviert. Wir empfehlen eine Installation mit SSH oder VNC.
Um eine Verbindung zwischen dem YaST- und dem Remote-X-Server zu ermöglichen, führen Sie das Kommando
xhost
<IP address>
mit der Adresse des Installationscomputers auf dem Remote-Computer aus.Geben Sie für
VNC
ein aus sechs bis acht Zeichen bestehendes Passwort für die Installation an:VNCPassword=<a password>
Geben Sie für
SSH
ein aus sechs bis acht Zeichen bestehendes Passwort für die Installation an:ssh.password=<a password>
5.5.4 Automatische Konfiguration von E/A-Geräten auf IBM Z-Systemen #
Die automatische Konfiguration von E/A-Geräten ist ein Mechanismus, mit dem Benutzer IDs und Einstellungen von E/A-Geräten angeben können, die automatisch unter Linux aktiviert werden sollen. Diese Informationen werden für eine LPAR über eine HMC angegeben, die im DPM-Modus (Dynamic Partition Manager) ausgeführt wird.
Die Funktion zur automatischen Konfiguration für E/A-Geräte ist auf Systemen verfügbar, auf denen der DPM ausgeführt wird. Der DPM wird standardmäßig auf LinuxONE-Rechnern ausgeführt. Für IBM Z muss diese Funktion bestellt werden.
In linuxrc
steuert der Parameter DeviceAutoConfig die Verwendung der Daten für die automatische Konfiguration von E/A-Geräten für IBM Z-Systeme.
- DeviceAutoConfig=0
Wenn er auf
0
festgelegt ist, ist die automatische Konfiguration deaktiviert.- DeviceAutoConfig=1
Wenn er auf
1
festgelegt ist, werden die bestehenden Daten für die automatische Konfiguration angewendet.- DeviceAutoConfig=2 (Standardeinstellung)
Wenn er auf
2
festgelegt ist (Standardeinstellung), wird ein Dialogfeld angezeigt, falls Daten für die automatische Konfiguration vorhanden sind. Der Benutzer wird gefragt, ob er sie anwenden möchte.
Wenn die automatische Gerätekonfiguration vom Benutzer deaktiviert wird, wird der Kernel-Parameter rd.zdev=no-auto zu den Bootoptionen des Zielsystems hinzugefügt.
Um die automatische E/A-Konfiguration mit YaST zu aktivieren, führen Sie das Kommando yast2
system_settings
aus, wechseln Sie zum Abschnitt und aktivieren Sie die Option .
Wenn Sie die automatische E/A-Konfiguration in einem AutoYaST-Profil deaktivieren möchten, fügen Sie den folgenden Kernel-Parameter in den Abschnitt append
der globalen Bootloader-Optionen ein. Beispiel:
<bootloader> <global> <append>rd.zdev=no-auto</append> </global> </bootloader>
Weitere Informationen zu den AutoYaST-Bootloader-Optionen finden Sie im Book “AutoYaST Guide”, Chapter 4 “Configuration and installation options”, Section 4.4 “The GRUB 2 boot loader”.
Während der Installation wird der Status der Einstellung für die automatische Konfiguration auf dem Bildschirm
im Abschnitt angezeigt.5.5.5 Beispiele für Parmfiles #
Eine Parmfile kann maximal 860 Zeichen umfassen. Als Anhaltspunkt sollte die Parmfile maximal 10 Zeilen mit maximal je 79 Zeichen enthalten. Beim Lesen einer Parmfile werden alle Zeilen ohne Leerzeichen miteinander verkettet. Das letzte Zeichen (Nr. 79) in jeder Zeile muss daher ein Leertaste sein.
Für den Empfang etwaiger Fehlermeldungen an der Konsole verwenden Sie
linuxrclog=/dev/console
ramdisk_size=131072 root=/dev/ram1 ro init=/linuxrc TERM=dumb instnetdev=osa osainterface=qdio layer2=1 osahwaddr= pointopoint=192.168.0.1 hostip=192.168.0.2 nameserver=192.168.0.3 DeviceAutoConfig=1 install=nfs://192.168.0.4/SLES/SLES-12-Server/s390x/DVD1 autoyast=http://192.168.0.5/autoinst.xml linuxrclog=/dev/console vnc=1 VNCPassword=testing
ramdisk_size=131072 root=/dev/ram1 ro init=/linuxrc TERM=dumb AutoYast=nfs://192.168.1.1/autoinst/s390.xml Hostname=zsystems.example.com HostIP=192.168.1.2 Gateway=192.168.1.3 Nameserver=192.168.1.4 InstNetDev=hsi layer2=0 Netmask=255.255.255.128 Broadcast=192.168.1.255 readchannel=0.0.702c writechannel=0.0.702d datachannel=0.0.702e install=nfs://192.168.1.5/SLES-12-Server/s390x/DVD1/ ssh=1 ssh.password=testing linuxrclog=/dev/console
ro ramdisk_size=50000 MANUAL=0 PORTNO=1 ReadChannel=0.0.b140 WriteChannel=0.0.b141 DataChannel=0.0.b142 cio_ignore=all,!condev,!0.0.b140-0.0.b142,!0.0.e92c,!0.0.5000,!0.0.5040 HostIP= Gateway= Hostname=zsystems.example.com nameserver=192.168.0.1 Install=ftp://user:password@10.0.0.1/s390x/SLES15.0/INST/ usevnc=1 vncpassword=12345 InstNetDev=osa Layer2=1 OSAInterface=qdio ssl_certs=0 osahwaddr= domain=example.com self_update=0 vlanid=201
5.6 Verwenden des Terminalemulators vt220 #
Neuere MicroCode-Stufen ermöglichen neben dem standardmäßigen Zeilenmodusterminal (ASCII-Terminal) die Verwendung eines integrierten vt220-Terminalemulators. Das vt220-Terminal ist mit /dev/ttysclp0
verbunden. Das Zeilenmodusterminal ist mit /dev/ttysclp_line0
verbunden. Bei LPAR-Installationen ist der vt220-Terminalemulator standardmäßig aktiviert.
Zum Starten der textbasierten Benutzeroberfläche auf der HMC melden Sie sich bei der HMC an, und wählen Sie
› › . Aktivieren Sie die Optionsschaltfläche für die LPAR, und wählen Sie › .
Um die Kernel-Meldungen zum Boot-Zeitpunkt von der Systemkonsole an das vt220-Terminal umzuleiten, fügen Sie der parameters
-Zeile in der Datei /etc/zipl.conf
folgende Einträge hinzu:
console=ttysclp0 console=ttysclp_line0
Die sich daraus ergebende parameters
-Zeile sieht in etwa wie folgt aus:
parameters = "root=/dev/dasda2 TERM=dumb console=ttysclp0 console=ttysclp_line0"
Speichern Sie die Änderungen in /etc/zipl.conf
, führen Sie zipl
aus, und starten Sie das System neu.
5.7 Zusätzliche Informationsquellen #
In den IBM Redbooks (https://www.redbooks.ibm.com/Redbooks.nsf/domains/zsystems) oder bei IBM developerWorks (https://developer.ibm.com/) finden Sie weitere technische Dokumentationen zu IBM Z. Unter finden Sie die produktspezifische Dokumentation zu SUSE Linux Enterprise Serverhttps://developer.ibm.com/technologies/linux/.
5.7.1 Allgemeine Dokumente zu Linux auf IBM Z #
Eine allgemein gehaltene Erläuterung zu Linux auf IBM Z finden Sie in folgenden englischsprachigen Dokumenten:
Linux on IBM eServer zSeries and S/390: ISP and ASP Solutions (SG24-6299)
Obwohl diese Dokumente möglicherweise nicht den aktuellen Stand der Linux-Entwicklung widerspiegeln, bleiben die beschriebenen Grundprinzipien von Linux weiterhin gültig.
5.7.2 Technische Aspekte von Linux auf IBM Z #
Ziehen Sie folgende Dokumente für technische Informationen zum Linux-Kernel sowie hinsichtlich anwendungsbezogener Themen zurate. Die neuesten Versionen der Dokumente finden Sie unter https://developer.ibm.com/technologies/linux/.
Linux auf System z-Gerätetreibern, Funktionen und Kommandos
zSeries ELF Application Binary Interface Supplement
Linux auf System z-Gerätetreibern unter Verwendung der Dump-Tools
IBM zEnterprise 196 Technical Guide
IBM zEnterprise EC12 Technical Guide
IBM z13 Technical Guide
IBM z14 Technical Guide
IBM z15 Technical Guide
Ein Redbook für die Linux-Anwendungsentwicklung ist verfügbar unter https://www.redbooks.ibm.com:
Linux on IBM eServer zSeries and S/390: Application Development (SG24-6807)
5.7.3 Erweiterte Konfigurationen für Linux auf IBM Z #
Komplexere IBM Z-Szenarien finden Sie in folgenden Redbooks, Redpapers und Online-Ressourcen:
Linux on IBM eServer zSeries and S/390: Large Scale Deployment (SG24-6824)
Linux on IBM eServer zSeries and S/390: Performance Measuring and Tuning (SG24-6926)
Linux with zSeries and ESS: Essentials (SG24-7025)
IBM TotalStorage Enterprise Storage Server Implementing ESS Copy Services with IBM eServer zSeries (SG24-5680)
Linux on IBM zSeries and S/390: High Availability for z/VM and Linux (REDP-0220)
Saved Segments Planning and Administration
Linux on System z documentation for „Development stream“
Introducing IBM Secure Execution for Linux, Securing the guest
6 Installation auf Virtualisierungshosts #
In diesem Abschnitt wird der Unterstützungsstatus von SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6 beschrieben, der als Gastbetriebssystem auf verschiedenen Virtualisierungshosts (Hypervisoren) ausgeführt wird.
SUSE Linux Enterprise Server |
Hypervisors |
---|---|
SUSE Linux Enterprise Server 11 SP4 |
Xen und KVM |
SUSE Linux Enterprise Server 12 SP1 bis SP5 |
Xen und KVM |
SUSE Linux Enterprise Server 15 GA bis SP6 |
Xen und KVM |
Sie können auch im SUSE YES certification database suchen.
Die Unterstützung für SUSE-Host-Betriebssysteme ist vollständig L3 (sowohl für den Gast als auch für den Host) gemäß der jeweiligen product life cycle.
SUSE bietet vollständige L3-Unterstützung für SUSE Linux Enterprise Server-Gäste in Host-Umgebungen von Drittanbietern.
Unterstützung für den Host und die Zusammenarbeit mit SUSE Linux Enterprise Server-Gästen muss vom Anbieter des Hostsystems bereitgestellt werden.
7 Installation auf Hardware, die zum Zeitpunkt der Freigabe nicht unterstützt wurde #
Bei bestimmter neuerer Hardware kann das Installationsmedium von SUSE Linux Enterprise Server nicht gebootet werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Hardware zum Zeitpunkt der Freigabe von SUSE Linux Enterprise Server noch nicht erhältlich war. Für diese Situationen bietet SUSE verschiedene Kernel-Aktualisierungs-ISO-Images (kISO). In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie SUSE Linux Enterprise Server mit der Kernel-Aktualisierung auf moderner Hardware installieren.
7.1 Herunterladen der Kernel-Aktualisierung #
Kernel-Aktualisierungs-ISO-Images stehen auf der SUSE SolidDriver-Startseite bereit. Suchen Sie unter https://drivers.suse.com nach bootfähigen ISO-Images für Ihren Hersteller und Ihre Betriebssystemversion.
Sie können wahlweise das gesamte ISO-Image herunterladen oder auch nur die initrd
- und linux
-Dateien. Die ISO muss normalerweise auf ein USB-Flash-Laufwerk kopiert oder auf DVD gebrannt werden. Mit den initrd
- und linux
-Dateien ist ein PXE-Bootvorgang möglich. Weitere Innovationen zum Booten über PXE finden Sie in Kapitel 18, Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung.
7.2 Booten der Kernel-Aktualisierung #
Booten Sie die Kernel-Aktualisierung vom USB-Flash-Laufwerk oder über PXE. Beim Laden der linux
- und initrd
-Dateien werden Sie aufgefordert, das Installationsmedium einzulegen.
Auf Wunsch können Sie die in Kapitel 8, Boot-Parameter beschriebenen Boot-Parameter heranziehen. Auf diese Weise können Sie auch andere Installationsquellen als das USB-Flash-Laufwerk verwenden.
Teil II Installationsvorgang #
- 8 Boot-Parameter
Für SUSE Linux Enterprise Server können verschiedene Parameter beim Booten festgelegt werden, beispielsweise die Quelle der Installationsdaten oder Einstellungen für die Netzwerkkonfiguration.
- 9 Installationsschritte
In diesem Kapitel wird das Verfahren beschrieben, mit dem die Daten für SUSE Linux Enterprise Server auf das Zielgerät kopiert werden. Im Rahmen des Verfahrens werden einige grundlegende Konfigurationsparameter für das soeben installierte System festgelegt. Eine grafische Benutzeroberfläche führt Sie durch die Installation. Das im Folgenden beschriebene Verfahren gilt auch für die beschriebenen Remote-Installationsvorgänge unter Kapitel 12, Ferninstallation.. Die Installation im Textmodus hat die gleichen Schritte und sieht nur anders aus. Weitere Informationen zum Ausführen nicht interaktiver automatisierter Installationen finden Sie im Book “AutoYaST Guide”.
- 10 Registrieren von SUSE Linux Enterprise und Verwalten von Modulen/Erweiterungen
Für technischen Support und Produktaktualisierungen müssen Sie SUSE Linux Enterprise Server beim SUSE Customer Center registrieren und aktivieren. Es wird empfohlen, die Registrierung während der Installation vorzunehmen, da Sie so in der Lage sind, das System mit den neuesten verfügbaren Aktualisierungen und Patches zu installieren. Falls Sie gerade offline sind oder den Registrierungsschritt überspringen möchten, können Sie die Registrierung jederzeit später aus dem installierten System heraus nachholen.
Durch Module und Erweiterungen werden dem System Funktionen hinzugefügt und Sie können das System an Ihre Bedürfnisse anpassen. Diese Komponenten müssen ebenfalls registriert werden und lassen sich mithilfe von YaST oder Kommandozeilenwerkzeugen verwalten. Detaillierte Informationen finden Sie im Article “Modules and Extensions Quick Start”.
- 11
Komplexe Systemkonfigurationen erfordern besondere Festplatteneinrichtungen. Sie können alle gängigen Partitionierungsaufgaben während der Installation durchführen.
- 12 Ferninstallation
SUSE® Linux Enterprise Server kann vollständig über das Netzwerk installiert werden. In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie die erforderliche Umgebung für den Boot-Vorgang, die Installation und die Steuerung über das Netzwerk bereitstellen.
- 13 Fehlersuche
In diesem Abschnitt werden einige häufige Installationsprobleme behandelt und mögliche Lösungen beschrieben.
8 Boot-Parameter #
Für SUSE Linux Enterprise Server können verschiedene Parameter beim Booten festgelegt werden, beispielsweise die Quelle der Installationsdaten oder Einstellungen für die Netzwerkkonfiguration.
Mithilfe geeigneter Boot-Parameter können Sie den Installationsvorgang vereinfachen. Viele Parameter können mit den linuxrc-Routinen auch zu einem späteren Zeitpunkt konfiguriert werden, das Verwenden der Boot-Parameter ist jedoch viel einfacher. In einigen automatisierten Setups können die Boot-Parameter über eine initrd
- oder info
-Datei bereitgestellt werden.
Das Verfahren zum Starten des Systems ist abhängig von der jeweiligen Architektur; ein PC (AMD64/Intel 64) wird beispielsweise anders gestartet als ein Mainframe. Wenn Sie SUSE Linux Enterprise Server als VM-Gast (VM Guest) auf einem KVM- oder Xen-Hypervisor installieren, befolgen Sie die Anweisungen für die AMD64-/Intel-64-Architektur.
Die Begriffe Boot-Parameter und Boot-Optionen werden häufig synonym verwendet. In dieser Dokumentation finden Sie größtenteils den Begriff Boot-Parameter.
8.1 Standardmäßige Boot-Parameter #
Die Boot-Parameter werden genauer unter Kapitel 9, Installationsschritte erläutert. In der Regel wird durch die Auswahl von der Bootvorgang für die Installation gestartet.
Verwenden Sie bei Problemen Kapitel 13, Fehlersuche.
bzw. . Weitere Informationen zu Fehlerbehebung beim Installationsvorgang finden Sie inDie Menüleiste unten im Bildschirm enthält erweiterte Funktionen, die bei manchen Setups erforderlich sind. Mithilfe der Funktionstasten F1 bis F12 können Sie zusätzliche Optionen angeben, die an die Installationsroutinen weitergegeben werden, ohne dass Sie die detaillierte Syntax dieser Parameter kennen müssen (siehe Kapitel 8, Boot-Parameter). Eine detaillierte Beschreibung der verfügbaren Funktionstasten finden Sie in Abschnitt 8.2.1, „Der Bootbildschirm auf Computern mit herkömmlichem BIOS“.
8.2 PC (AMD64/Intel 64/Arm AArch64) #
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie die Boot-Parameter für AMD64, Intel 64 und Arm AArch64 bearbeiten.
8.2.1 Der Bootbildschirm auf Computern mit herkömmlichem BIOS #
Im Bootbildschirm werden mehrere Optionen für den Installationsvorgang angezeigt. Eingabetaste, um das System zu booten. Folgende Optionen sind relevant:
bootet das installierte System und ist standardmäßig ausgewählt. Wählen sie eine der anderen Optionen mit den Pfeiltasten aus und drücken SieDer normale Installationsmodus. Alle modernen Hardwarefunktionen sind aktiviert. Sollte die Installation fehlschlagen, finden Sie unter F5 die Boot-Parameter, die mögliche problematische Funktionen deaktivieren.
Führt ein Upgrade des Systems aus. Weitere Informationen finden Sie im Book “Upgradehandbuch”, Chapter 2 “Upgrade-Pfade und -Methoden”.
- ›
Startet ein minimales Linux-System ohne grafische Bedienoberfläche.
- ›
Starten Sie ein Linux-System, das bereits installiert ist. Sie werden gefragt, von welcher Partition das System gestartet werden soll.
- ›
Diese Option is nur verfügbar, wenn Sie von einem Medium aus installieren, das von heruntergeladenen ISOs erstellt wurde. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Integrität des Installationsmediums zu überprüfen. Diese Option startet das Installationssystem, bevor die Medien automatisch überprüft werden. Nach erfolgreicher Überprüfung wird die herkömmliche Installationsroutine gestartet. Wenn dabei ein fehlerhaftes Medium gefunden wird, so wird die Installationsroutine abgebrochen. Ersetzen Sie das defekte Medium und starten Sie den Installationsvorgang neu.
- ›
Testet Ihren System-RAM durch wiederholte Lese- und Schreibzyklen. Der Test kann durch erneutes Booten abgebrochen werden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 13.4, „Boot-Fehler“.
Mit den Funktionstasten in der Leiste am unteren Rand des Bildschirms können Sie die Sprache, die Bildschirmauflösung oder die Installationsquelle ändern oder zusätzliche Treiber von Ihrem Hardware-Anbieter hinzufügen:
- F1
Rufen Sie die kontextabhängige Hilfe für das aktive Element des Boot-Bildschirms auf. Verwenden Sie die Pfeiltasten zum Navigieren, Eingabetaste zur Verfolgung eines Links und Esc zum Verlassen des Hilfe-Bildschirms.
- F2
Wählen sie die Anzeigesprache und ein entsprechendes Tastatur-Layout für die Installation aus. Die Standardsprache ist Englisch (US).
- F3
Wählen Sie verschiedene Modi für die grafische Darstellung während der Installation aus. Bei „Kernel Mode Setting“) ermittelt. Falls diese Einstellung auf dem System nicht funktioniert, wählen Sie (Kein KMS). Geben Sie (optional) das Kommando
wird die Bildauflösung automatisch anhand der KMS (vga=ask
in der Boot-Kommandozeile ein, damit Sie aufgefordert werden, die Bildauflösung festzulegen. Wählen Sie , wenn die grafische Installation Probleme verursacht.- F4
In der Regel wird die Installation vom eingelegten Installationsdatenträger ausgeführt. Hier können Sie eine andere Quelle, beispielsweise einen FTP- oder NFS-Server, auswählen oder einen Proxyserver konfigurieren. Wenn die Installation in einem Netzwerk mit einem SLP-Server bereitgestellt wird, wählen Sie mit dieser Option eine auf dem Server verfügbare Installationsquelle. Weitere Informationen zum Einrichten eines Installationsservers mit SLP finden Sie in Kapitel 17, Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle.
- F5
Falls bei der regulären Installation Probleme aufgetreten sind, bietet Ihnen dieses Menü Möglichkeiten zur Deaktivierung einiger potenziell problematischer Funktionen an. Wenn Ihre Hardware ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) nicht unterstützt, wählen Sie
aus, um die Installation ohne Unterstützung durch ACPI durchzuführen. Die Option deaktiviert die Unterstützung für APIC (Advanced Programmable Interrupt Controllers), was Probleme bei mancher Hardware verursachen könnte. Die Option bootet das System mit deaktiviertem DMA-Modus (für CD/DVD-ROM-Laufwerke); Energieverwaltungsfunktionen werden ebenfalls deaktiviert.Falls Sie nicht sicher sind, verwenden Sie zunächst probehalber die folgenden Optionen:
oder . Experten können auch die Kommandozeile verwenden, um Kernel-Parameter einzugeben oder zu ändern.- F6
Drücken Sie diese Taste, um das System darüber zu benachrichtigen, dass Sie eine optionale Treiberaktualisierung für SUSE Linux Enterprise Server verwenden. Mithilfe von oder laden Sie die Treiber direkt vor dem Start der Installation. Wenn Sie auswählen, werden Sie aufgefordert, den Datenträger für die Aktualisierung am entsprechenden Punkt im Installationsprozess einzufügen.
Tipp: Anfordern von Datenträgern mit TreiberaktualisierungenTreiberaktualisierungen für SUSE Linux Enterprise finden Sie unter https://drivers.suse.com/. Diese Treiber wurden über das SUSE SolidDriver-Programm erstellt.
8.2.2 Der Boot-Bildschirm auf Computern mit UEFI #
Der neue Branchenstandard UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) ersetzt und erweitert das herkömmliche BIOS. Die jüngsten UEFI-Implementationen enthalten die „Secure Boot“-Erweiterung, mit der ausschließlich signierte Bootloader ausgeführt werden. So wird das Booten von böswilligem Code verhindert.Weitere Informationen finden Sie im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 17 “UEFI (Unified Extensible Firmware Interface)”.
Der Boot-Manager GRUB 2 zum Booten von Rechnern mit herkömmlichem BIOS bietet keine Unterstützung für UEFI, weshalb GRUB 2 durch GRUB 2 für EFI ersetzt wird. Wenn Secure Boot aktiviert ist, wählt YaST bei der Installation automatisch GRUB 2 für EFI aus. Aus Sicht der Administratoren und Benutzer verhalten sich die beiden Boot-Manager-Implementierungen identisch; im Folgenden werden beide daher als GRUB 2
bezeichnet.
Wenn Sie die Installation mit aktiviertem Secure Boot vornehmen, können Sie keine Treiber laden, die nicht im Lieferumfang von SUSE Linux Enterprise Server enthalten sind. Dies gilt auch für Treiber, die über SolidDriver vertrieben werden, da ihr Signierschlüssel standardmäßig als nicht vertrauenswürdig betrachtet wird.
Mit den folgenden Verfahren können Sie Treiber laden, die nicht im Lieferumfang von SUSE Linux Enterprise Server enthalten sind:
Nehmen Sie die erforderlichen Schlüssel vor der Installation mit Firmware-/Systemmanagement-Tools in die Firmware-Datenbank auf.
Verwenden Sie eine bootfähige ISO, die die erforderlichen Schlüssel beim ersten Booten in die MOK-Liste einträgt.
Weitere Informationen finden Sie im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 17 “UEFI (Unified Extensible Firmware Interface)”, Section 17.1 “Secure Boot”.
Im Bootbildschirm werden mehrere Optionen für den Installationsvorgang angezeigt. Ändern Sie die ausgewählte Optionen mit den Pfeiltasten und drücken Sie Eingabetaste, um das System zu booten. Folgende Optionen sind relevant:
Der normale Installationsmodus. Alle modernen Hardwarefunktionen sind aktiviert. Sollte die Installation fehlschlagen, finden Sie unter F5 die Boot-Parameter, die mögliche problematische Funktionen deaktivieren.
Führt ein Upgrade des Systems aus. Weitere Informationen finden Sie im Book “Upgradehandbuch”, Chapter 2 “Upgrade-Pfade und -Methoden”.
- ›
Startet ein minimales Linux-System ohne grafische Bedienoberfläche.
- ›
Starten Sie ein Linux-System, das bereits installiert ist. Sie werden gefragt, von welcher Partition das System gestartet werden soll.
- ›
Diese Option is nur verfügbar, wenn Sie von einem Medium aus installieren, das von heruntergeladenen ISOs erstellt wurde. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Integrität des Installationsmediums zu überprüfen. Diese Option startet das Installationssystem, bevor die Medien automatisch überprüft werden. Nach erfolgreicher Überprüfung wird die herkömmliche Installationsroutine gestartet. Wenn dabei ein fehlerhaftes Medium gefunden wird, so wird die Installationsroutine abgebrochen.
GRUB 2 für EFI auf SUSE Linux Enterprise Server unterstützt keinen Bootprompt und keine Funktionstasten zum Hinzufügen von Bootparametern. Standardmäßig wird die Installation in englischer Sprache (amerikanisches Englisch) und den Bootmedien als Installationsquelle gestartet. Zum Konfigurieren des Netzwerks wird eine DHCP-Suche ausgeführt. Sollen diese Standardeinstellungen geändert oder Bootparameter hinzugefügt werden, müssen Sie den entsprechenden Booteintrag bearbeiten. Markieren Sie den Eintrag mit den Pfeiltasten und drücken Sie E. In der Bildschirmhilfe finden Sie Tipps zur Bearbeitung (beachten Sie bitte, dass die englische Tastaturbelegung gilt). Der Eintrag ist in etwa wie folgt aufgebaut:
setparams 'Installation' set gfxpayload=keep echo 'Loading kernel ...' linuxefi /boot/x86_64/loader/linux splash=silent echo 'Loading initial ramdisk ...' initrdefi /boot/x86_64/loader/initrd
Fügen Sie die Parameter (jeweils durch Leerzeichen getrennt) am Ende der Zeile ein, die mit linuxefi
beginnt. Zum Booten des bearbeiteten Eintrags drücken Sie F10. Wenn Sie den Computer über die serielle Konsole bedienen, drücken Sie Esc– 0. Unter https://en.opensuse.org/Linuxrc finden Sie eine vollständige Liste der Parameter.
8.3 Liste wichtiger Boot-Parameter #
In diesem Abschnitt finden Sie eine Auswahl der wichtigsten Boot-Parameter.
8.3.1 Allgemeine Boot-Parameter #
autoyast=
URLDer Parameter
autoyast
gibt den Speicherort der Steuerungsdateiautoinst.xml
für die automatische Installation an.manual=<0|1>
Mit dem Parameter
manual
wird gesteuert, ob die anderen Parameter nur Standardwerte sind, die vom Benutzer noch akzeptiert werden müssen. Setzen Sie diesen Parameter auf0
, wenn alle Werte ohne Nachfrage übernommen werden sollen. Durch Festlegen vonautoyast
wirdmanual
auf0
gesetzt.Info=
URLGibt einen Standort für eine Datei an, von der zusätzliche Optionen gelesen werden sollen.
IBM Z Dadurch werden die Beschränkungen auf 10 Zeilen (und 80 Zeichen pro Zeile unter z/VM) für diese Parameterdatei außer Kraft gesetzt. Weitere Dokumentationen zur Infodatei finden Sie im Book “AutoYaST Guide”, Chapter 9 “The auto-installation process”, Section 9.3.3 “Combining the
linuxrc
info
file with the AutoYaST control file”. Der Zugriff auf die Infodatei ist in der Regel nur über das Netzwerk auf IBM Z möglich. Daher können Sie in dieser Datei keine Optionen angeben, die zum Einrichten des Netzwerks erforderlich sind (d. h. die in Abschnitt 8.3.2, „Konfigurieren der Netzwerkschnittstelle“ beschriebenen Optionen). In der Parameterdatei müssen auch andere linuxrc-spezifischen Optionen wie die zur Fehlersuche angegeben werden, um wirksam zu werden.upgrade=<0|1>
Geben Sie zum Upgrade von SUSE Linux Enterprise Server den Parameter
Upgrade=1
an.IBM Z Soll eine bestehende Installation von SUSE Linux Enterprise upgegradet werden, ist eine benutzerdefinierte parmfile erforderlich. Ohne diesen Parameter bietet die Installation keine Upgradeoption.
dud=
URLLädt Treiberaktualisierungen von URL herunter.
Legen Sie
dud=ftp://ftp.example.com/PATH_TO_DRIVER
oderdud=http://www.example.com/PATH_TO_DRIVER
fest, um Treiber über eine URL zu laden. Wenn Siedud=1
angeben, werden Sie beim Booten nach der URL gefragt.language=
LANGUAGEWählen Sie eine Sprache für die Installation aus. Zu den unterstützten Werten zählen
cs_CZ
,de_DE
,es_ES
,fr_FR
,ja_JP
,pt_BR
,pt_PT
,ru_RU
,zh_CN
undzh_TW
.acpi=off
Deaktiviert die ACPI-Unterstützung.
noapic
Keine logischen APIC.
nomodeset
Deaktiviert KMS.
textmode=1
Startet das Installationsprogramm im Textmodus.
console=
SERIAL_DEVICE[,MODE]SERIAL_DEVICE kann auf ein physisches serielles oder paralleles Gerät verweisen (z. B.
ttyS0
) oder auch auf ein virtuelles Terminal (z. B.tty1
). MODE bezeichnet die Baud-Rate, die Parität und das Stopp-Bit (z. B.9600n8
). Der Standardwert für diese Einstellung wird über die Mainboard-Firmware festgelegt. Falls keine Ausgabe auf dem Monitor angezeigt wird, legen Sie probehalberconsole=tty1
fest. Sie können mehrere Geräte definieren.
8.3.2 Konfigurieren der Netzwerkschnittstelle #
Die in diesem Abschnitt beschriebenen Einstellungen gelten nur für die während der Installation verwendete Netzwerkschnittstelle. Konfigurieren Sie zusätzliche Netzwerkschnittstellen im installierten System gemäß den Anleitungen in Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 23 “Grundlegendes zu Netzwerken”, Section 23.5 “Manuelle Netzwerkkonfiguration”.
Das Netzwerk wird nur dann konfiguriert, wenn dies im Rahmen der Installation erforderlich ist. Mit dem Parameter netsetup
oder ifcfg
geben Sie an, dass das Netzwerk in jedem Fall konfiguriert werden soll.
netsetup=VALUE
netsetup=dhcp
erzwingt eine Konfiguration über DHCP. Legen Sienetsetup=-dhcp
fest, wenn Sie das Netzwerk mit den Boot-Parameternhostip
,gateway
undnameserver
konfigurieren. Mit der Optionnetsetup=hostip,netmask,gateway,nameserver
fragt das Installationsprogramm beim Booten nach den Netzwerkeinstellungen.ifcfg=INTERFACE[.VLAN]=[.try,]SETTINGS
Für INTERFACE können Sie
*
(alle Schnittstellen) festlegen oder auch beispielsweiseeth*
(alle Schnittstellen, die miteth
beginnen). Außerdem können Sie MAC-Adressen als Werte angeben.Optional können Sie nach dem Schnittstellennamen einen Punkt eingeben und dann ein VLAN festlegen.
Wenn für SETTINGS der Wert
dhcp
angegeben ist, werden alle passenden Schnittstellen mit DHCP konfiguriert. Beim Hinzufügen der Optiontry
wird die Konfiguration beendet, wenn das Installations-Repository über eine der konfigurierten Schnittstellen erreicht werden kann.Alternativ können Sie eine statische Konfiguration verwenden. Bei statischen Parametern wird nur die erste passende Schnittstelle konfiguriert, es sei denn, Sie fügen die Option
try
hinzu. Dadurch werden alle Schnittstellen konfiguriert, bis das Repository erreicht werden kann.Die Syntax für die statische Konfiguration lautet:
ifcfg=*="IPS_NETMASK,GATEWAYS,NAMESERVERS,DOMAINS"
Die einzelnen durch Komma getrennten Werte können jeweils eine Liste mit Werten enthalten, die wiederum durch Leerzeichen getrennt sind. IPS_NETMASK ist in der CIDR-Schreibweise anzugeben, z. B.
10.0.0.1/24
. Anführungszeichen sind nur dann erforderlich, wenn Werte in Listen durch Leerzeichen voneinander getrennt sind. Beispiel mit zwei Nameservern:ifcfg=*="10.0.0.10/24,10.0.0.1,10.0.0.1 10.0.0.2,example.com"
Tipp: Sonstige NetzwerkparameterMit dem leistungsstarken Boot-Parameter
ifcfg
lassen sich nahezu alle Networking-Parameter festlegen. Zusätzlich zu den oben genannten Parametern können Sie Werte für alle Konfigurationsoptionen (durch Komma getrennt) von/etc/sysconfig/network/ifcfg.template
und/etc/sysconfig/network/config
festlegen. Im folgenden Beispiel wird eine benutzerdefinierte MTU-Größe auf einer Oberfläche festgelegt, die ansonsten über DHCP konfiguriert wird:ifcfg=eth0=dhcp,MTU=1500
hostname=host.example.com
Geben Sie den vollständigen Hostnamen ein.
domain=example.com
Domänensuchpfad für DNS. Ermöglicht Ihnen, kurze anstelle von vollständig qualifizierten Hostnamen zu verwenden.
hostip=192.168.1.2[/24]
Geben Sie die IP-Adresse der zu konfigurierenden Schnittstelle ein. Die IP kann die Teilnetzmaske enthalten, z. B.
hostip=192.168.1.2/24
. Diese Einstellung wird nur dann beachtet, wenn das Netzwerk während der Installation erforderlich ist.gateway=192.168.1.3
Geben Sie den gewünschten Gateway an. Diese Einstellung wird nur dann beachtet, wenn das Netzwerk während der Installation erforderlich ist.
nameserver=192.168.1.4
Geben Sie den beteiligten DNS-Server an. Diese Einstellung wird nur dann beachtet, wenn das Netzwerk während der Installation erforderlich ist.
domain=example.com
Domänensuchpfad. Diese Einstellung wird nur dann beachtet, wenn das Netzwerk während der Installation erforderlich ist.
8.3.3 Angeben der Installationsquelle #
Geben Sie eine alternative Installationsquelle an, falls Sie die Installation nicht über DVD oder USB-Flash-Laufwerk ausführen.
install=SOURCE
Geben Sie den Speicherort der zu verwendenden Installationsquelle an. Mögliche Protokolle sind
cd
,hd
,slp
,nfs
,smb
(Samba/CIFS),ftp
,tftp
,http
undhttps
. Nicht alle Quelltypen sind auf allen Plattformen verfügbar. IBM Z unterstützt beispielsweise nichtcd
undhd
.. Die Standardoption istcd
.Soll die Installation über eine verschlüsselte Verbindung erfolgen, verwenden Sie eine URL vom Typ
https
. Falls das Zertifikat nicht überprüft werden kann, deaktivieren Sie die Prüfung von Zertifikaten mit dem Boot-Parametersslcerts=0
.Wird eine
http
-,https
-,ftp
-,tftp
- odersmb
-URL angegeben, können Sie die Authentifizierung durch Angabe von Benutzername und Passwort in der URL durchführen. Beispiel:install=https://USER:PASSWORD@SERVER/DIRECTORY/DVD1/
Bei einer Samba- oder CIFS-Installation können Sie zudem die Domäne angeben, die verwendet werden soll:
install=smb://WORKDOMAIN;USER:PASSWORD@SERVER/DIRECTORY/DVD1/
Um
cd
,hd
oderslp
zu verwenden, legen Sie sie wie im folgenden Beispiel fest:install=cd:/ install=hd:/?device=sda/PATH_TO_ISO install=slp:/
8.3.4 Festlegen des Fernzugriffs #
Es darf jeweils nur eine Fernsteuerungsmethode herangezogen werden, nicht mehrere Methoden gleichzeitig. Die verschiedenen Methoden sind SSH, VNC sowie Remote X-Server. Weitere Informationen zur Verwendung der Parameter in diesem Abschnitt finden Sie in Kapitel 12, Ferninstallation.
display_ip=
IP_ADDRESSMit
Display_IP
versucht das Installationssystem, eine Verbindung zu einem X-Server unter der angegebenen Adresse herzustellen.Wichtig: X-AuthentifizierungsmechanismusDie direkte Installation über das X Window System beruht auf einem einfachen auf Hostnamen basierenden Authentifizierungsmechanismus. Dieser Mechanismus ist in den aktuellen Versionen von SUSE Linux Enterprise Server deaktiviert. Die Installation mit SSH oder VNC wird bevorzugt.
vnc=1
Aktiviert einen VNC-Server während der Installation.
vncpassword=
PASSWORDLegt das Passwort für den VNC-Server fest.
ssh=1
Mit
ssh
wird die SSH-Installation aktiviert.ssh.password=
PASSWORDGibt ein SSH-Passwort für den root-Benutzer während der Installation an.
8.4 Erweiterte Einrichtungen #
Soll der Zugriff auf einen lokalen RMT- oder supportconfig
-Server für die Installation konfiguriert werden, können Sie die entsprechenden Boot-Parameter zum Einrichten dieser Dienste während der Installation angeben. Dies gilt auch für die IPv6-Unterstützung während der Installation.
8.4.1 Bereitstellung von Daten für den Zugriff auf einen RMT-Server #
Standardmäßig werden Aktualisierungen für SUSE Linux Enterprise Server durch das SUSE Customer Center bereitgestellt. Wenn das Netzwerk einen RMT-Server (Repository Mirroring Tool) als lokale Aktualisierungsquelle bereitstellt, müssen Sie dem Client die Server-URL mitteilen. Client und Server kommunizieren ausschließlich über das HTTPS-Protokoll. Daher müssen Sie auch einen Pfad zum Serverzertifikat eingeben, wenn das Zertifikat nicht von einer Zertifizierungsstelle stammt.
Die Angabe von Parametern für den Zugriff auf einen RMT-Server ist nur für nicht interaktive Installationen erforderlich. Während einer interaktiven Installation können die Daten während der Installation angegeben werden (weitere Details finden Sie in Abschnitt 9.7, „Registrierung“).
regurl
URL des RMT-Servers. Für diese URL gilt das feste Format
https://FQN/center/regsvc/
. FQN muss der vollständig qualifizierte Hostname des RMT-Servers sein. Beispiel:regurl=https://smt.example.com/center/regsvc/
Achten Sie darauf, dass Sie richtige Werte eingeben. Wenn
regurl
nicht richtig angegeben wurde, schlägt die Registrierung der Aktualisierungsquelle fehl.regcert
Standort des RMT-Serverzertifikats. Geben Sie eine der folgenden Optionen an:
- URL
Remotestandort (HTTP, HTTPS oder FTP), von dem das Zertifikat heruntergeladen werden kann. Wenn regcert nicht festgelegt ist, wird standardmäßig
http://FQN/smt.crt
verwendet, wobeiFQN
der Name des RMT-Servers ist. Beispiel:regcert=http://rmt.example.com/smt-ca.crt
- Lokaler Pfad
Absoluter Pfad zum Zertifikat auf dem lokalen Rechner. Beispiel:
regcert=/data/inst/smt/smt-ca.cert
- Interaktiv
Verwenden Sie
ask
während der Installation zum Öffnen eines Popup-Menüs, in dem Sie den Pfad zum Zertifikat angeben können. Verwenden Sie diese Option nicht bei AutoYaST. Beispielregcert=ask
- Zertifikatsinstallation deaktivieren
Verwenden Sie
done
, wenn das Zertifikat durch ein Add-on-Produkt installiert wird oder wenn Sie ein Zertifikat verwenden, das durch eine offizielle Zertifizierungsstelle ausgestellt wurde. Beispiel:regcert=done
8.4.2 Konfigurieren eines alternativen Datenservers für supportconfig
#
Die von supportconfig (weitere Informationen im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 47 “Erfassen der Systeminformationen für den Support”) gesammelten Daten werden standardmäßig an das SUSE Customer Center gesendet. Es ist auch möglich, einen lokalen Server zum Erfassen dieser Daten einzurichten. Wenn ein solcher Server in Ihrem Netzwerk verfügbar ist, müssen Sie die URL des Servers am Client festlegen. Diese Daten müssen beim Bootprompt eingegeben werden.
supporturl
.
URL des Servers. Für die URL gilt das Format http://FQN/Path/
, wobei FQN den vollständig qualifizierten Hostnamen des Servers und Path den Speicherort auf dem Server bezeichnet. Beispiel:
supporturl=http://support.example.com/supportconfig/data/
8.4.3 Verwenden von IPv6 für die Installation #
Standardmäßig können Sie Ihrem Computer nur IPv4-Netzwerkadressen zuweisen. Zum Aktivieren von IPv6 während der Installation geben Sie einen der folgenden Parameter am Bootprompt ein:
- IPv4 und IPv6 akzeptieren
ipv6=1
- Nur IPv6 akzeptieren
ipv6only=1
8.4.4 Verwenden eines Proxys für die Installation #
In Netzwerken, in denen der Zugriff auf Remote-Websites über einen Proxyserver erzwungen wird, ist die Registrierung während der Installation nur dann möglich, wenn Sie einen Proxyserver konfigurieren.
Drücken Sie auf Systemen mit herkömmlichem BIOS F4 auf dem Boot-Bildschirm, und legen Sie die erforderlichen Parameter im Dialogfeld fest.
Auf Systemen mit UEFI BIOS geben Sie an der Boot-Eingabeaufforderung den Boot-Parameter proxy
an:
Drücken Sie auf dem Boot-Bildschirm auf E, um das Boot-Menü zu bearbeiten.
Fügen Sie den Parameter
proxy
in folgendem Format an die Zeilelinux
an:proxy=https://proxy.example.com:PORT
Wenn für den Proxy-Server eine Authentifizierung erforderlich ist, fügen Sie den Berechtigungsnachweis wie folgt hinzu:
proxy=https://USER:PASSWORD@proxy.example.com:PORT
Falls das SSL-Zertifikat des Proxyservers nicht überprüft werden kann, deaktivieren Sie die Prüfung von Zertifikaten mit dem Boot-Parameter
sslcerts=0
.Der Eintrag ähnelt dem folgenden:
Abbildung 8.3: Editor für GRUB-Optionen #Drücken Sie F10 zum Booten mit der neuen Proxy-Einstellung.
8.4.5 Aktivieren der SELinux-Unterstützung #
Wenn Sie SELinux beim Starten der Installation aktivieren, können Sie SELinux direkt nach Abschluss der Installation konfigurieren, ohne den Computer neu starten zu müssen. Die folgenden Parameter stehen zur Verfügung:
security=selinux selinux=1
8.4.6 Aktivieren der Selbstaktualisierung für das Installationsprogramm #
Bei der Installation und beim Upgrade kann YaST sich selbst aktualisieren (siehe Abschnitt 9.2, „Selbstaktualisierung des Installationsprogramms“) und so potenzielle Fehler beheben, die erst nach der Freigabe festgestellt wurden. Mit dem Parameter self_update
bestimmen Sie das Verhalten dieser Funktion.
Soll die Selbstaktualisierung des Installationsprogramms aktiviert werden, stellen Sie den Parameter auf 1
ein:
self_update=1
Soll ein benutzerdefiniertes Repository verwendet werden, geben Sie eine URL an:
self_update=https://updates.example.com/
8.4.7 Wiederverwenden des LVM #
Ab SUSE Linux Enterprise 15 SP6 verwendet das Installationsprogramm im Rahmen der YAST_REUSE_LVM
oder konfigurieren Sie ihn manuell in (Kapitel 11, ).
8.4.8 Skalieren der Benutzeroberfläche für hohen DPI-Wert #
Für einen Bildschirm mit einem sehr hohen DPI-Wert verwenden Sie den Boot-Parameter QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR
. Damit werden die Schrift und Elemente der Benutzeroberfläche entsprechend des DPI-Werts des Bildschirms skaliert.
QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR=1
8.4.9 Verwenden von CPU-Mitigationen #
Mit dem Boot-Parameter mitigations
steuern Sie Mitigationsoptionen für Seitenkanalangriffe auf betroffenen CPUs. Zulässige Werte:
auto
.
Aktiviert alle erforderlichen Mitigationen für Ihr CPU-Modell, schützt jedoch nicht vor CPU-übergreifenden Thread-Angriffen. Diese Einstellung kann die Leistung in gewissem Maße einschränken, je nach Auslastung.
nosmt
.
Aktiviert alle verfügbaren Sicherheitsmitigationen. Aktiviert alle erforderlichen Mitigationen für Ihr CPU-Modell. Darüber hinaus wird Simultaneous Multithreading (SMT) deaktiviert, sodass Seitenkanalangriffe über mehrere CPU-Threads unterbunden werden. Diese Einstellung kann die Leistung weiter einschränken, je nach Auslastung.
off
.
Deaktiviert alle Mitigationen. Es sind Seitenkanalangriffe gegen die CPU möglich, je nach CPU-Modell. Diese Einstellung wirkt sich nicht auf die Leistung aus.
Die einzelnen Werte umfassen bestimmte Parameter, je nach CPU-Architektur, Kernel-Version und den zu mitigierenden Schwachstellen. Weitere Informationen finden Sie in der Kernel-Dokumentation.
8.4.10 LUKS 2-Unterstützung #
Die LUKS2-Verschlüsselung wird vom YaST-Installationsprogramm ab SUSE Linux Enterprise 15 SP4 unterstützt, muss jedoch explizit aktiviert werden.
YAST_LUKS2_AVAILABLE
Alternativ können Sie LUKS2 auch in der YaST-Expertenkonsole aktivieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 11.2, „Geräte-Verschlüsselung“.
8.5 IBM Z #
Systeme mit der IBM Z-Plattform werden gemäß den Anweisungen in Abschnitt 5.3.4, „Ausführen des IPL-Vorgangs für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem“ gestartet (IPL, Initial Program Load). Bei diesen Systemen zeigt SUSE Linux Enterprise Server keinen Startbildschirm an. Laden Sie während des Installationsvorgangs den Kernel, initrd und parmfile manuell. YaST beginnt mit seinem Installationsbildschirm, sobald über VNC, X oder SSH eine Verbindung zum Installationssystem aufgebaut wurde. Da kein Startbildschirm vorhanden ist, können Kernel- oder Boot-Parameter nicht am Bildschirm eingegeben werden. Sie müssen stattdessen in einer Parameterdatei (parmfile) angegeben werden (siehe Abschnitt 5.5, „Die Parmfile – Automatisierte Systemkonfiguration“).
InstNetDev=osa
Geben Sie den zu konfigurierenden Schnittstellentyp ein. Mögliche Werte sind
osa
,hsi
,ctc
,escon
undiucv
(CTC, ESCON und IUCV werden offiziell nicht mehr unterstützt).Geben Sie für die Schnittstellen vom Typ
hsi
undosa
eine geeignete Netzmaske und eine optionale Broadcast-Adresse an:Netmask=255.255.255.0 Broadcast=192.168.255.255
Geben Sie für Schnittstellen vom Typ
ctc
,escon
undiucv
(CTC, ESCON und IUCV werden offiziell nicht mehr unterstützt) die IP-Adresse des Peer ein:Pointopoint=192.168.55.20
OsaInterface=<lcs|qdio>
Geben Sie für
osa
-Netzwerkgeräte die Host-Schnittstelle (qdio
oderlcs
) an.Layer2=<0|1>
Geben Sie für
osa
-QDIO-Ethernet- undhsi
-Geräte an, ob die Unterstützung von OSI-Schicht 2 aktiviert (1
) oder deaktiviert (0
) werden soll.OSAHWAddr=02:00:65:00:01:09
Für Schicht-2-fähige
osa
QDIO Ethernet-Geräte geben Sie entweder manuell eine MAC-Adresse an oder legen SieOSAHWADDR=
(mit nachgestelltem Leerzeichen) als Systemstandardwert fest.PortNo=<0|1>
Geben Sie für
osa
-Netzwerkgeräte die Portnummer an (sofern das Gerät diese Funktion unterstützt). Der Standardwert ist 0.
Für die einzelnen Schnittstellen sind bestimmte Setup-Optionen erforderlich:
Schnittstellen
ctc
undescon
(CTC und ESCON werden offiziell nicht mehr unterstützt):ReadChannel=0.0.0600 WriteChannel=0.0.0601
Mit
ReadChannel
wird der zu verwendende READ-Kanal angegeben.WriteChannel
gibt den WRITE-Kanal an.Geben Sie für die Schnittstelle
ctc
(wird offiziell nicht mehr unterstützt) das Protokoll an, das für diese Schnittstelle verwendet werden soll:CTCProtocol=<0/1/2>
Gültige Einträge:
0
Kompatibilitätsmodus, auch für Nicht-Linux-Peers mit Ausnahme von OS/390 und z/OS (dies ist der Standardmodus)
1
Erweiterter Modus
2
Kompatibilitätsmodus mit OS/390 und z/OS
Netzwerkgerätetyp
osa
mit Schnittstellelcs
:ReadChannel=0.0.0124
ReadChannel
steht für die in dieser Einrichtung verwendete Kanalnummer. Die zweite Portnummer kann hiervon abgeleitet werden, indem SieReadChannel
den Wert 1 hinzufügen. MitPortnumber
wird der relative Port angegeben.Schnittstelle
iucv
:IUCVPeer=PEER
Geben Sie den Namen des Peer-Computers ein.
Netzwerkgerätetyp
osa
mit Schnittstelleqdio
für OSA-Express Gigabit Ethernet:ReadChannel=0.0.0700 WriteChannel=0.0.0701 DataChannel=0.0.0702
Geben Sie für
ReadChannel
die Nummer des READ-Kanals ein. Geben Sie fürWriteChannel
die Nummer des WRITE-Kanals ein.DataChannel
gibt den DATA-Kanal an. Stellen Sie sicher, dass für den READ-Kanal eine gerade Gerätenummer festgelegt ist.Schnittstelle
hsi
für HiperSockets und VM-Gast-LANs:ReadChannel=0.0.0800 WriteChannel=0.0.0801 DataChannel=0.0.0802
Geben Sie für
ReadChannel
die entsprechende Nummer des READ-Kanals ein. Geben Sie fürWriteChannel
undDataChannel
die Nummern des WRITE- bzw. des DATA-Kanals ein.
8.6 Zusätzliche Informationsquellen #
Weitere Informationen zu den Boot-Parametern finden Sie im openSUSE-Wiki unter https://en.opensuse.org/SDB:Linuxrc#Parameter_Reference.
9 Installationsschritte #
In diesem Kapitel wird das Verfahren beschrieben, mit dem die Daten für SUSE Linux Enterprise Server auf das Zielgerät kopiert werden. Im Rahmen des Verfahrens werden einige grundlegende Konfigurationsparameter für das soeben installierte System festgelegt. Eine grafische Benutzeroberfläche führt Sie durch die Installation. Das im Folgenden beschriebene Verfahren gilt auch für die beschriebenen Remote-Installationsvorgänge unter Kapitel 12, Ferninstallation.. Die Installation im Textmodus hat die gleichen Schritte und sieht nur anders aus. Weitere Informationen zum Ausführen nicht interaktiver automatisierter Installationen finden Sie im Book “AutoYaST Guide”.
Lesen Sie Teil I, „Installationsvorbereitung“, bevor Sie das Installationsprogramm starten. Hier werden die Schritte beschrieben, mit denen Sie die Installation starten (abhängig von der Architektur ihres Systems).
Wenn Sie SUSE Linux Enterprise Server zum ersten Mal verwenden, sollten Sie weitgehend die YaST-Standardvorschläge befolgen. Sie können die hier beschriebenen Einstellungen jedoch auch anpassen, um eine Feinabstimmung Ihres Systems gemäß Ihren Wünschen und Bedürfnissen vorzunehmen. Hilfe für die einzelnen Installationsschritte erhalten Sie durch Klicken auf .
Wenn das Installationsprogramm Ihre Maus nicht korrekt erkennt, verwenden Sie →| zur Navigation, die Pfeiltasten zum Blättern und die Eingabetaste, um eine Auswahl zu bestätigen. Verschiedene Schaltflächen oder Auswahlfelder enthalten einen Buchstaben mit Unterstreichung. Mit Alt–Buchstabe können Sie eine Schaltfläche oder Auswahl direkt auswählen und müssen nicht mit →| zu der Schaltfläche oder Auswahl wechseln.
9.1 Übersicht #
In diesem Abschnitt finden Sie einen Überblick über alle Installationsschritte. Bei den einzelnen Schritten ist jeweils ein Link zu einer ausführlicheren Beschreibung angeben.
Vor Beginn der Installation aktualisiert sich das Installationsprogramm möglicherweise selbst. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.2, „Selbstaktualisierung des Installationsprogramms“.
Die eigentliche Installation beginnt mit der Auswahl der Sprache und des Produkts. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.3, „Auswahl der Sprache, der Tastatur und des Produkts“.
Nehmen Sie die Lizenzvereinbarung an. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 9.4, „Lizenzvereinbarung“.
Auf IBM Z-Computern müssen die Festplatten aktiviert werden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 9.5, „IBM Z: Datenträgeraktivierung“.
Konfigurieren Sie das Netzwerk. Dieser Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie während der Installation auf das Netzwerk zugreifen müssen und das Netzwerk nicht automatisch mit DHCP konfiguriert werden kann. Dieser Schritt wird übersprungen, wenn die automatische Netzwerkkonfiguration erfolgreich verlaufen ist. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.6, „Netzwerkeinstellungen“.
Über eine funktionsfähige Netzwerkverbindung können Sie den Computer beim SUSE Customer Center oder bei einem RMT-Server registrieren. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.7, „Registrierung“.
Wählen Sie die Module aus, die für den Computer aktiviert werden sollen. Hieraus ergeben sich die verfügbaren Systemfunktionen im nächsten Schritt bzw. die verfügbaren Pakete im späteren Verlauf. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.8, „Auswahl der Erweiterungen und Module“.
Sie können Repositorys manuell hinzufügen. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.9, „Add-on-Produkt“.
Wählen Sie eine Funktion für das System aus. Hiermit wird die standardmäßige Liste der zu installierenden Pakete definiert, und es wird eine mögliche Partitionierung der Festplatten vorgeschlagen. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.10, „Systemrollen“.
Partitionieren Sie die Festplatten des Systems. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.11, „Partitionierung“.
Wählen Sie eine Zeitzone aus. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 9.12, „Uhr und Zeitzone“.
Erstellen Sie einen Benutzer. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.13, „Erstellen von neuen Benutzern“.
(Optional) Legen Sie optional ein anderes Passwort für den Systemadministrator-
root
fest. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.14, „Authentifizierung für den Systemadministrator-root
“.Im letzten Schritt zeigt das Installationsprogramm einen Überblick mit allen Einstellungen an. Bei Bedarf können Sie die Einstellungen ändern. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.15, „Installationseinstellungen“.
Das Installationsprogramm kopiert alle erforderlichen Daten und zeigt laufend den Fortschritt an. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.16, „Ausführen der Installation“.
9.2 Selbstaktualisierung des Installationsprogramms #
Während der Installation und des Upgrades kann sich YaST selbst aktualisieren und so eventuelle Fehler im Installationsprogramm beheben, die erst nach der Freigabe festgestellt wurden. Diese Funktion ist standardmäßig aktiviert. Zum Deaktivieren stellen Sie den Bootparameter self_update
auf 0
ein. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 8.4.6, „Aktivieren der Selbstaktualisierung für das Installationsprogramm“.
Das Selbstupdate des Installationsprogramms ist nur verfügbar, wenn Sie die GM
-Images des Unified Installer und der Paket-ISOs verwenden. Wenn Sie von ISOs installieren, die als Quartals-Aktualisierung veröffentlicht wurden (Sie erkennen sie an der Zeichenkette QU
im Namen), kann das Installationsprogramm die Aktualisierung nicht selbst durchführen, weil diese Funktion in den aktualisierten Medien deaktiviert ist.
Zum Herunterladen der Aktualisierungen für das Installationsprogramm benötigt YaST Netzwerkzugriff. Standardmäßig wird DHCP an allen Netzwerkschnittstellen herangezogen. Wenn sich ein DHCP-Server im Netzwerk befindet, wird dieser Server automatisch verwendet.
Falls Sie eine statische IP-Einrichtung benötigen, geben Sie das Bootargument ifcfg
an. Weitere Informationen finden Sie in der linuxrc-Dokumentation unter https://en.opensuse.org/Linuxrc.
Die Selbstaktualisierung des Installationsprogramms wird vor dem Schritt zur Sprachauswahl ausgeführt. Der Fortschritt und eventuelle Fehler in diesem Vorgang werden daher standardmäßig in englischer Sprache angegeben.
Soll dieser Teil des Installationsprogramms in einer anderen Sprache ausgeführt werden, legen Sie den Boot-Parameter language
fest, sofern dieser Parameter für Ihre Architektur unterstützt wird, z. B. language=de_DE
. Auf Rechnern mit einem herkömmlichen BIOS drücken Sie alternativ im Startmenü auf F2 und wählen die Sprache aus der Liste aus.
Diese Funktion wird ohne Eingreifen des Benutzers ausgeführt. Dennoch sollten Sie sich über die Abläufe bei dieser Funktion informieren. Falls Sie nicht interessiert sind, können Sie direkt zu Abschnitt 9.3, „Auswahl der Sprache, der Tastatur und des Produkts“ wechseln und den Rest dieses Abschnitts überspringen.
9.2.1 Selbstaktualisierungsvorgang #
Der Vorgang gliedert sich in zwei Teile:
Ermitteln des Speicherorts des Aktualisierungs-Repositorys.
Herunterladen der Aktualisierungen und Anwenden auf das Installationssystem.
9.2.1.1 Ermitteln des Speicherorts des Aktualisierungs-Repositorys #
Die Selbstaktualisierungen des Installationsprogramms werden als normale RPM-Pakete über ein dediziertes Repository bereitgestellt. Im ersten Schritt ermitteln Sie also die Repository-URL.
Bei allen nachfolgenden Optionen wird jeweils ausschließlich das Repository für die Selbstaktualisierung des Installationsprogramms erwartet, beispielsweise:
self_update=https://www.example.com/my_installer_updates/
Geben Sie keine andere Repository-URL an, z. B. die URL für das Software-Aktualisierungs-Repository.
YaST zieht die folgenden Installationsquellen heran:
Den Boot-Parameter
self_update
. (Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 8.4.6, „Aktivieren der Selbstaktualisierung für das Installationsprogramm“.) Wenn Sie eine URL angeben, hat diese Vorrang vor allen anderen Methoden.Das Profilelement
/general/self_update_url
, falls Sie AutoYaST verwenden.Einen Registrierungsserver. YaST fragt die URL beim Registrierungsserver ab. Der zu verwendende Server wird in der nachstehenden Reihenfolge bestimmt:
Durch Auswertung des Bootparameters
regurl
(Abschnitt 8.4.1, „Bereitstellung von Daten für den Zugriff auf einen RMT-Server“).Durch Auswerten des Profilelements
/suse_register/reg_server
, falls Sie AutoYaST verwenden.Durch eine SLP-Suche. Wenn ein SLP-Server gefunden wird, werden Sie von YaST gefragt, ob dieser Server verwendet werden soll, da keine Authentifizierung erfolgt und alle Personen im lokalen Netzwerk einen Registrierungsserver senden können.
Durch Abfrage des SUSE Customer Center.
Wenn die obigen Versuche ergebnislos bleiben, wird die Fallback-URL (in den Installationsmedien definiert) herangezogen.
9.2.1.2 Herunterladen und Anwenden der Aktualisierungen #
Sobald das Aktualisierungs-Repository ermittelt wurde, prüft YaST, ob eine Aktualisierung verfügbar ist. Wenn dies der Fall ist, werden alle Updates heruntergeladen und angewendet.
Schließlich wird YaST neu gestartet, und der Willkommensbildschirm wird angezeigt. Falls keine Aktualisierungen verfügbar sind, wird die Installation ohne Neustart von YaST fortgesetzt.
Die Aktualisierungssignaturen werden im Hinblick auf ihre Integrität und ihren Ursprung überprüft. Falls eine Signatur fehlt oder ungültig ist, werden Sie gefragt, ob Sie die Aktualisierung anwenden möchten.
9.2.1.3 Temporäres Selbstaktualisierungs-Repository als Add-on #
Einige Pakete, die im Selbstaktualisierungs-Repository verteilt werden, enthalten zusätzliche Daten für das Installationsprogramm, wie die Standardwerte für die Installation, Systemrollendefinitionen und dergleichen. Wenn das Installationsprogramm diese Pakete im Selbstaktualisierungs-Repository findet, wird ein lokales temporäres Repository erstellt, in das diese Pakete kopiert werden. Sie werden während der Installation verwendet. Das temporäre lokale Repository wird am Ende der Installation entfernt. Seine Pakete werden nicht im Zielsystem installiert.
Dieses zusätzliche Repository wird zwar nicht in der Liste der Add-on-Produkte angezeigt, doch während der Installation ist es möglicherweise immer noch als SelfUpdate0
-Repository in der Paketverwaltung zu sehen.
9.2.2 Benutzerdefinierte Selbstaktualisierungs-Repositorys #
Soll ein benutzerdefiniertes Repository für YaST anstelle des offiziellen Repositorys verwendet werden, geben Sie eine URL über den Boot-Parameter self_update
an.
HTTP-/HTTPS- und FTP-Repositorys werden unterstützt.
Ab yast2-installation-4.4.30 wird das Schema
relurl://
als Boot-Parameter oder in einem AutoYaST-Profil unterstützt. Die URL ist relativ zum Hauptinstallations-Repository, und Sie können im Dateibaum mit der üblichen../
-Notation navigieren, z. B. relurl://../self_update. Dies ist nützlich, wenn die Pakete über einen lokalen Installationsserver bereitgestellt werden oder wenn ein benutzerdefiniertes Installationsmedium erstellt wird, das ein Repository für die Selbstaktualisierung enthält.In den folgenden Beispielen wird davon ausgegangen, dass sich das Installations-Repository am Medium-Stamm (/) und das Selbstaktualisierungs-Repository im Unterverzeichnis
self_update
befindet. Mit dieser Struktur wirdrelurl://
ortsungebunden und funktioniert überall ohne Änderungen als Boot-Parameter, kopiert auf einen USB-Stick, eine Festplatte, einen Netzwerkserver oder in einem AutoYaST-Profil.- Benutzerdefinierte(s) DVD/USB-Medium
Fügen Sie die Boot-Option
self_update=relurl://self_update
direkt zu den standardmäßigen Boot-Parametern hinzu, so funktioniert sie auch dann ordnungsgemäß, wenn das Medium auf einen USB-Stick, eine Festplatte oder einen Netzwerkserver kopiert wird.- Installationsserver
Angenommen, die Installationspakete sind über http://example.com/repo verfügbar, und ein Selbstaktualisierungs-Repository ist unter http://example.com/self_update verfügbar.
Dann können Sie die Boot-Parameter http://example.com/repo und http://example.com/self_update verwenden, ohne den Parameter
self_update
ändern zu müssen, wenn die Repositorys an einen anderen Speicherort verschoben werden.
Nur RPM-MD-Repositorys werden unterstützt (für RMT erforderlich).
Die Pakete werden nicht wie gewohnt installiert, sondern lediglich entpackt; es werden keine Skripte ausgeführt.
Es werden keine Abhängigkeitsprüfungen vorgenommen. Die Pakete werden in alphabetischer Reihenfolge installiert.
Dateien aus den Paketen haben Vorrang vor den Paketen aus den Original-Installationsmedien. Die Aktualisierungspakete müssen also nicht alle Dateien enthalten, sondern lediglich die geänderten Dateien. Unveränderte Dateien werden außer Acht gelassen, sodass weniger Arbeitsspeicher und weniger Bandweite zum Herunterladen benötigt werden.
Derzeit ist es nicht möglich, mehrere Repositorys als Quelle für Selbstaktualisierungen des Installationsprogramms anzugeben.
9.3 Auswahl der Sprache, der Tastatur und des Produkts #
Die Einstellungen für
und werden gemäß der Sprache initialisiert, die Sie im Boot-Bildschirm ausgewählt haben. Wenn Sie die Standardeinstellung nicht geändert haben, gelten die Einstellungen für Englisch (US). Ändern Sie die Einstellungen hier bei Bedarf.Wenn Sie die Sprache ändern, wird automatisch ein entsprechendes Tastaturlayout gewählt. Sie können diesen Vorschlag außer Kraft setzen, indem Sie im Dropdown-Feld ein anderes Tastaturlayout wählen. Testen Sie die Tastaturbelegung im Feld Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 5 “Ändern der Sprach- und Ländereinstellungen mit YaST” beschrieben.
. Die gewählte Sprache bestimmt auch die Zeitzone für die Systemuhr. Diese Einstellung kann später geändert werden, wie unterMit dem Unified Installer lassen sich alle SUSE Linux Enterprise-Basisprodukte installieren:
SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6 (hier behandelt)
SUSE Linux Enterprise Desktop 15 SP6 (Installationsanleitung verfügbar unter https://documentation.suse.com/sled/)
SUSE Linux Enterprise Real Time 15 SP6 (Installationsanleitung verfügbar unter https://documentation.suse.com/sle-rt/)
SUSE Linux Enterprise Server for SAP Applications 15 SP6 (Installationsanleitung verfügbar unter https://documentation.suse.com/sles-sap)
SUSE Manager Server 5.0 (Installationsanleitung verfügbar unter https://documentation.suse.com/suma/)
SUSE Manager Proxy 5.0 (Installationsanleitung verfügbar unter https://documentation.suse.com/suma/)
SUSE Manager Retail Branch Server 5.0 (Installationsanleitung verfügbar unter https://documentation.suse.com/suma-retail)
Wählen Sie ein Produkt zur Installation aus. Sie benötigen einen Registrierungscode für das jeweilige Produkt. In diesem Dokument wird vorausgesetzt, dass Sie SUSE Linux Enterprise Server ausgewählt haben. Fahren Sie mit fort.
Wenn Sie beim Lesen der Beschriftungen im Installationsprogramm Schwierigkeiten haben, können Sie die Farben und das Design des Widgets ändern.
Klicken Sie auf die Schaltfläche , oder drücken Sie Umschalttaste–F3, um ein Dialogfeld zur Themenauswahl zu öffnen. Wählen Sie ein Thema in der Liste aus und Sie das Dialogfeld.
Umschalttaste–F4 schaltet das Farbschema für sehbehinderte Benutzer um. Drücken Sie die Tasten erneut, um zum Standardschema zurückzukehren.
9.4 Lizenzvereinbarung #
Lesen Sie die Lizenzvereinbarung. Die Anzeige erfolgt in der Sprache, die Sie im Boot-Bildschirm ausgewählt haben. Über das Dropdown-Feld für die Wenn Sie mit den Bedingungen einverstanden sind, markieren Sie SUSE Linux Enterprise Server nicht installieren; klicken Sie auf , um die Installation zu beenden. und klicken Sie auf , um mit der Installation fortzufahren. Wenn Sie der Lizenzvereinbarung nicht zustimmen, können Sie
können Sie eine Übersetzung abrufen.9.5 IBM Z: Datenträgeraktivierung #
Bei der Installation auf Plattformen mit IBM Z folgt auf das Dialogfeld für die Sprachauswahl ein Dialogfeld zur Konfiguration der angeschlossenen Festplatten.
Wählen Sie DASD, per Fiber-Channel angeschlossene SCSI-Platten (ZFCP) oder iSCSI für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server. Die Schaltflächen für die DASD- und die zFCP-Konfiguration sind nur dann verfügbar, wenn die entsprechenden Geräte angeschlossen sind. Anweisungen zur Konfiguration von iSCSI-Festplatten finden Sie im Book “Storage Administration Guide”, Chapter 15 “Mass storage over IP networks: iSCSI”, Section 15.3 “Configuring iSCSI initiator”.
In diesem Bildschirm können Sie außerdem die Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 23 “Grundlegendes zu Netzwerken”, Section 23.4 “Konfigurieren von Netzwerkverbindungen mit YaST”.
ändern; öffnen Sie hierzu das Dialogfeld . Wählen Sie die gewünschte Netzwerkschnittstelle in der Liste aus, und klicken Sie zum Bearbeiten der Einstellungen auf . Konfigurieren Sie DNS und Routing auf den Karteireitern. Weitere Einzelheiten finden Sie im9.5.1 Konfigurieren von DASD-Datenträgern #
Überspringen Sie diesen Schritt, wenn Sie die Installation nicht auf IBM Z-Hardware ausführen.
Nach der Auswahl von
(Konfigurieren von DASD-Datenträgern) werden alle verfügbaren DASD-Festplatten in einer Übersicht angezeigt. Um ein klareres Bild der verfügbaren Geräte zu erhalten, geben Sie einen Bereich für die anzuzeigenden Kanäle in das Textfeld über der Liste ein. Um die Liste nach einem solchen Bereich zu filtern, wählen Sie .Wählen Sie in der Liste die für die Installation zu verwendenden DASD-Datenträger aus. Mit Abschnitt 11.1, „Verwenden von ). “
können Sie alle angezeigten DASD-Datenträger gleichzeitig auswählen. Aktivieren Sie die ausgewählten DASD-Datenträger, und stellen Sie sie bereit, indem Sie › wählen. Zum Formatieren der DASD-Datenträger wählen Sie › . Alternativ verwenden Sie später den YaST-Partitionierer (siehe9.5.2 Konfigurieren von ZFCP-Platten #
Überspringen Sie diesen Schritt, wenn Sie die Installation nicht auf IBM Z-Hardware ausführen.
Nach der Auswahl von
wird ein Dialogfeld mit einer Liste der auf dem System verfügbaren zFCP-Platten geöffnet. Wählen Sie in diesem Dialogfeld , um ein weiteres Dialogfeld zu öffnen, in dem Sie die zFCP-Parameter eingeben können.Um eine ZFCP-Platte für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server Kanalnummer im Dropdown-Feld aus. Aus den Rückgabelisten (World Wide Port Number) und (Logical Unit Number) können Sie die verfügbaren WWPNs und FCP-LUNs auswählen. Das automatische LUN-Scannen ist nur dann möglich, wenn NPIV aktiviert ist.
Schließen Sie dann das ZFCP-Dialogfeld mit
und das Dialogfeld zur allgemeinen Festplattenkonfiguration mit , um mit der Konfiguration fortzufahren.9.6 Netzwerkeinstellungen #
Nach dem Booten in die Installation wird die Installationsroutine eingerichtet. Während dieser Einrichtung wird versucht, mindestens eine Netzwerkschnittstelle zu DHCP zu konfigurieren. Falls dies nicht möglich ist, wird nun das Dialogfeld
geöffnet.Wählen Sie die gewünschte Netzwerkschnittstelle in der Liste aus, und klicken Sie zum Bearbeiten der Einstellungen auf Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 23 “Grundlegendes zu Netzwerken”, Section 23.4 “Konfigurieren von Netzwerkverbindungen mit YaST”. Unter IBM Z wird dieses Dialogfeld nicht automatisch geöffnet. Im Schritt können Sie darauf zugreifen.
. Konfigurieren Sie DNS und Routing auf den Karteireitern. Weitere Einzelheiten finden Sie imWenn DHCP bei der Installationseinrichtung ordnungsgemäß konfiguriert wurde, erreichen Sie dieses Dialogfeld auch durch Klicken auf im Schritt und . Hier können Sie die automatischen Einstellungen ändern.
unterWenn mindestens eine Netzwerkschnittstelle mithilfe von Boot-Parametern konfiguriert wurde (siehe Abschnitt 8.3.2, „Konfigurieren der Netzwerkschnittstelle“), ist die automatische DHCP-Konfiguration deaktiviert und die Boot-Parameterkonfiguration wird importiert und herangezogen.
Falls Sie während der Installation auf ein SAN oder ein lokales RAID zugreifen müssen, können Sie hierfür den Kommandozeilen-Client libstorage verwenden:
Drücken Sie Strg–Alt–F2, um zu einer Konsole umzuschalten.
Führen Sie
extend libstoragemgmt
aus, um die libstoragemgmt-Erweiterung zu installieren.Sie können jetzt auf das Kommando
lsmcli
zugreifen. Weitere Informationen erhalten Sie mitlsmcli --help
.Um zum Installationsprogramm zurückzukehren, müssen Sie Alt–F7 drücken.
Unterstützt werden Netapp Ontap, alle SMI-S-kompatiblen SAN-Provider und LSI MegaRAID.
9.7 Registrierung #
Für technischen Support und Produktaktualisierungen müssen Sie SUSE Linux Enterprise Server beim SUSE Customer Center oder bei einem lokalen Registrierungsserver registrieren und aktivieren. Wenn Sie das Produkt zu diesem Zeitpunkt registrieren, erhalten Sie außerdem den sofortigen Zugriff auf das Aktualisierungs-Repository. Damit können Sie das System mit den aktuellen Aktualisierungen und Patches installieren.
Bei der Registrierung werden Repositorys und Abhängigkeiten für Module und Erweiterungen vom Registrierungsserver geladen.
In diesem Dialogfeld können Sie zum YaST-Modul Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 23 “Grundlegendes zu Netzwerken”, Section 23.4 “Konfigurieren von Netzwerkverbindungen mit YaST”.
wechseln. Klicken Sie dazu auf . Weitere Informationen finden Sie unterWenn Sie offline arbeiten oder die Registrierung überspringen möchten, aktivieren Sie Abschnitt 9.7.3, „Installation ohne Registrierung“.
. Eine Anleitung dazu finden Sie in9.7.1 Manuelle Registrierung #
Zur Registrierung beim SUSE Customer Center stellen Sie die SUSE Linux Enterprise Server.
bereit, die mit Ihrem SCC-Konto verknüpft ist, sowie den fürWenn Ihr Unternehmen einen lokalen Registrierungsserver anbietet, können Sie sich dort registrieren. Aktivieren Sie
und wählen Sie eine Adresse im Dropdown-Feld aus oder geben Sie eine URL ein. Fahren Sie mit fort.Geben Sie zur Registrierung am SUSE Customer Center Ihren SUSE Linux Enterprise Server ein. Wenn Ihr Unternehmen einen lokalen Registrierungsserver bereitstellt, können Sie sich dort registrieren. Aktivieren Sie und wählen Sie eine Adresse im Dropdown-Feld aus oder geben Sie eine URL ein.
fürBeginnen Sie den Registrierungsvorgang mit
.Sobald SUSE Linux Enterprise Server ordnungsgemäß registriert wurde, werden Sie gefragt, ob die aktuell verfügbaren Online-Aktualisierungen während der Installation ebenfalls installiert werden sollen. Wenn Sie wählen, wird das System mit den aktuellsten Paketen installiert und die Aktualisierungen müssen nach der Installation nicht angewendet werden. Es wird empfohlen, diese Option zu aktivieren.
Standardmäßig blockiert die Firewall von SUSE Linux Enterprise Server nur eingehende Verbindungen. Wenn sich Ihr System hinter einer anderen Firewall befindet, die ausgehenden Datenverkehr blockiert, stellen Sie sicher, dass Sie auf den Ports 80 und 443 Verbindungen zu https://scc.suse.com/
und https://updates.suse.com
zulassen, um Updates erhalten zu können.
Wenn das System während der Installation erfolgreich registriert wird, deaktiviert YaST Repositorys in lokalen Installationsmedien wie CDs/DVDs oder Flash-Laufwerken, sobald die Installation abgeschlossen ist. Dadurch werden Probleme durch fehlende Installationsquellen vermieden, und es wird sichergestellt, dass Sie stets die neuesten Aktualisierungen aus den Online-Repositorys erhalten.
9.7.2 Laden der Registrierungscodes aus einem USB-Speicher #
Zur Vereinfachung der Registrierung können Sie Ihre Registrierungscodes auch auf einem USB-Speichergerät, beispielsweise auf einem Flash-Laufwerk, speichern. YaST füllt das entsprechende Textfeld automatisch aus. Dies ist vor allem dann hilfreich, wenn Sie die Installation testen oder viele Systeme bzw. Erweiterungen registrieren müssen.
Erstellen Sie eine Datei mit dem Namen regcodes.txt
oder regcodes.xml
auf dem USB-Datenträger. Sind beide vorhanden, hat die XML-Datei Vorrang.
Identifizieren Sie in dieser Datei das Produkt mit dem Namen, der über zypper search --type product
ermittelt wurde, und weisen Sie ihm wie folgt einen Registrierungscode zu:
regcodes.txt
#SLES cc36aae1 SLED 309105d4 sle-we 5eedd26a sle-live-patching 8c541494
regcodes.xml
#<?xml version="1.0"?>
<profile xmlns="http://www.suse.com/1.0/yast2ns"
xmlns:config="http://www.suse.com/1.0/configns">
<suse_register>
<addons config:type="list">
<addon>
<name>SLES</name>
<reg_code>cc36aae1</reg_code>
</addon>
<addon>
<name>SLED</name>
<reg_code>309105d4</reg_code>
</addon>
<addon>
<name>sle-we</name>
<reg_code>5eedd26a</reg_code>
</addon>
<addon>
<name>sle-live-patching</name>
<reg_code>8c541494</reg_code>
</addon>
</addons>
</suse_register>
</profile>
Hinweis: Bei SLES
und SLED
handelt es sich zwar nicht um Erweiterungen, wenn sie jedoch als Add-On-Produkte aufgelistet werden, können mehrere Basisprodukt-Registrierungscodes in einer einzelnen Datei kombiniert werden. Ausführliche Informationen finden Sie unter Book “AutoYaST Guide”, Chapter 4 “Configuration and installation options”, Section 4.3.1 “Extensions”.
Zurzeit werden Flash-Laufwerke nicht bei der Registrierung eines aktiven Systems, sondern nur während der Installation oder des Upgrades gescannt.
9.7.3 Installation ohne Registrierung #
Wenn Sie offline arbeiten oder die Registrierung überspringen möchten, aktivieren Sie
. Bestätigen Sie die Warnmeldung mit und klicken Sie auf .
Das System und die Erweiterungen müssen registriert werden, damit Sie Aktualisierungen abrufen und Support in Anspruch nehmen können. Die Registrierung kann nur übersprungen werden, wenn die Installation von der Image-Datei SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso
aus ausgeführt wird.
Das System und die Erweiterungen müssen registriert werden, damit Sie Aktualisierungen abrufen und Support in Anspruch nehmen können. Falls Sie die Registrierung nicht bei der Installation durchführen, können Sie sie jederzeit später aus dem laufenden System heraus nachholen. Führen Sie hierzu
› aus.Kopieren Sie mit folgendem Kommando den Inhalt des Installations-Image auf einen Flash-Wechseldatenträger.
>
sudo
dd if=IMAGE of=FLASH_DISK bs=4M && sync
IMAGE muss durch den Pfad zur Image-Datei SLE-15-SP6-Online-ARCH-GM-media1.iso
oder SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso
ersetzt werden. FLASH_DISK muss durch das Flash-Gerät ersetzt werden. Legen Sie das Gerät zur Identifizierung ein und führen Sie folgendes Kommando aus:
#
grep -Ff <(hwinfo --disk --short) <(hwinfo --usb --short)
disk:
/dev/sdc General USB Flash Disk
Stellen Sie sicher, dass die Größe des Geräts für das gewünschte Image ausreicht. Die Größe des Geräts prüfen Sie mit:
#
fdisk -l /dev/sdc | grep -e "^/dev"
/dev/sdc1 * 2048 31490047 31488000 15G 83 Linux
In diesem Beispiel hat das Gerät eine Kapazität von 15 GB. Das Kommando für die SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso
wäre:
dd if=SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso of=/dev/sdc bs=4M && sync
Außerdem darf das Gerät beim Ausführen des Kommandos dd
nicht eingehängt sein. Denken Sie daran, dass alle Daten in der Partition gelöscht werden.
9.8 Auswahl der Erweiterungen und Module #
In diesem Dialogfeld werden die verfügbaren Module und Erweiterungen für SUSE Linux Enterprise Server angezeigt. Mit Modulen können Sie das Produkt an Ihre Anforderungen anpassen. Sie sind Ihrem SUSE Linux Enterprise Server-Abonnement enthalten. Erweiterungen liefern zusätzliche Funktionen für Ihr Produkt. Sie müssen separat erworben werden.
Die verfügbaren Module oder Erweiterungen ergeben sich aus dem Produkt, das Sie im ersten Schritt dieser Installation ausgewählt haben. Wenn Sie ein Modul auswählen, erhalten Sie eine Beschreibung der Module und deren Lebenszyklen. Weitere Informationen finden Sie in der Modules and Extensions Quick Start.
Die Auswahl von Modulen wirkt sich indirekt auf den Umfang der Installation aus, da hiermit die Software-Quellen (Repositorys) definiert werden, die für die Installation und im laufenden System bereitstehen.
Die folgenden Module und Erweiterungen stehen für SUSE Linux Enterprise Server zur Auswahl:
- Basesystem Module
Dieses Modul ergänzt den Unified Installer mit einem Basissystem. Dies ist für alle anderen Module und Erweiterungen erforderlich. Der Umfang einer Installation, die lediglich das Basissystem umfasst, ist mit dem Installationsschema minimal system früherer Versionen von SUSE Linux Enterprise Server vergleichbar. Dieses Modul wird standardmäßig zur Installation ausgewählt und dessen Auswahl sollte nicht aufgehoben werden.
Abhängigkeiten: keine
- Certifications Module
Enthält die FIPS-Zertifizierungspakete.
Abhängigkeiten: Server Applications
- Confidential Computing – Technische Vorschau
Enthält Pakete in Bezug auf Confidential Computing.
Abhängigkeiten: Basesystem
- Containers Module
Unterstützung und Tools für Container.
Abhängigkeiten: Basesystem
- Desktop Applications Module
Fügt eine grafische Benutzeroberfläche und grundlegende Desktop-Anwendungen zum System hinzu.
Abhängigkeiten: Basesystem
- Development Tools Module
Enthält Compiler (einschließlich gcc) und Bibliotheken, die zum Kompilieren und für die Fehlersuche von Anwendungen erforderlich sind. Ersetzt das frühere Softwareentwicklungskit (SDK).
Abhängigkeiten: Basesystem, Desktop Applications
- Hochleistungscomputing-Modul
Stellt spezielle Tools bereit, die häufig für leistungsstarke, numerisch intensive Arbeitslasten verwendet werden.
Abhängigkeiten: Basesystem
- Legacy Module
Unterstützt Sie bei der Migration von Anwendungen aus früheren Versionen von SUSE Linux Enterprise Server und anderen Systemen zu SLES 15 SP6. Dazu werden Pakete bereitgestellt, die in SUSE Linux Enterprise nicht mehr enthalten sind. Die Pakete in diesem Modul werden basierend auf den Anforderungen für die Migration und dem Grad der Komplexität der Konfiguration ausgewählt.
Dieses Modul wird bei der Migration von einer früheren Produktversion empfohlen.
Abhängigkeiten: Basesystem, Server Applications
- NVIDIA Compute Module
Enthält die NVIDIA CUDA(Compute Unified Device Architecture)-Treiber.
Die Software in diesem Modul wird von NVIDIA unter dem CUDA End User License Agreement bereitgestellt und nicht von SUSE unterstützt.
Abhängigkeiten: Basesystem
- Public Cloud-Modul
Enthält alle erforderlichen Tools zum Erstellen von Images für die Bereitstellung von SUSE Linux Enterprise Server in Cloud-Umgebungen, z. B. Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, Google Compute Platform oder OpenStack.
Abhängigkeiten: Basesystem, Server Applications
- Python 3 Module
Dieses Modul enthält die neueste Version der ausgewählten Python 3-Pakete.
Abhängigkeiten: Basesystem
- SAP Business One Server
Dieses Modul enthält Pakete und Systemkonfigurationen speziell für SAP Business One Server. Es wird im Rahmen des SUSE Linux Enterprise Server-Produktabonnements gewartet und unterstützt.
Abhängigkeiten: Basesystem, Server Applications, Desktop Applications, Development Tools
- Server Applications Module
Serverfunktionen in Form von Netzwerkdiensten wie DHCP-Server, Nameserver oder Webserver. Dieses Modul wird standardmäßig zur Installation ausgewählt und es wird davon abgeraten, die Auswahl aufzuheben.
Abhängigkeiten: Basesystem
- SUSE Linux Enterprise High Availability
Clustering-Unterstützung für unternehmenswichtige Einrichtungen von SUSE Linux Enterprise Server. Für diese Erweiterung ist ein separater Lizenzschlüssel erforderlich.
Abhängigkeiten: Basesystem, Server Applications
- SUSE Linux Enterprise Live Patching
Unterstützung für kritisches Patching, ohne das System herunterfahren zu müssen. Für diese Erweiterung ist ein separater Lizenzschlüssel erforderlich.
Abhängigkeiten: Basesystem, Server Applications
- SUSE Linux Enterprise Workstation Extension
Erweitert die Funktionalität von SUSE Linux Enterprise Server durch Pakete aus SUSE Linux Enterprise Desktop, wie zum Beispiel zusätzliche Desktop-Anwendungen (Office-Suite, E-Mail-Client, grafischer Editor usw.) und Bibliotheken. Die beiden Produkte lassen sich zu einer Arbeitsstation mit großem Funktionsumfang kombinieren. Für diese Erweiterung ist ein separater Lizenzschlüssel erforderlich.
Abhängigkeiten: Basesystem, Desktop Applications
- SUSE Package Hub
Zugriff auf Pakete für SUSE Linux Enterprise Server, die von der openSUSE-Community gepflegt werden. Diese Pakete bieten keine L3-Unterstützung und wirken sich nicht auf die Unterstützbarkeit von SUSE Linux Enterprise Server aus. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter https://packagehub.suse.com/.
Abhängigkeiten: Basesystem
- Transactional Server Module
Fügt die Unterstützung für Transaktionsaktualisierungen hinzu. Aktualisierungen werden entweder insgesamt in einer einzigen Transaktion auf das System angewendet oder gar nicht. Das laufende System wird dadurch nicht beeinflusst. Wenn eine Aktualisierung nicht durchgeführt werden kann oder wenn eine erfolgreiche Aktualisierung als nicht kompatibel oder anderweitig falsch erachtet wird, kann sie verworfen werden. Das System wird dadurch sofort in den früheren Funktionszustand versetzt.
Abhängigkeiten: Basesystem
- Web and Scripting Module
Pakete für einen laufenden Webserver.
Abhängigkeiten: Basesystem, Server Applications
Einige Module sind abhängig von der Installation anderer Module. Wenn Sie also ein Modul auswählen, werden unter Umständen weitere Module ausgewählt, sodass die entsprechenden Abhängigkeiten erfüllt werden.
Je nach Produkt kennzeichnet der Registrierungsserver ggf. bestimmte Module und Erweiterungen als Empfehlung. Empfohlene Module und Erweiterungen sind bereits zur Registrierung und Installation ausgewählt. Wenn diese Empfehlungen nicht installiert werden sollen, heben Sie die Auswahl manuell auf.
Wählen Sie die zu installierenden Module und Erweiterungen aus, und fahren Sie fort mit
. Falls Sie mindestens eine Erweiterung ausgewählt haben, werden Sie aufgefordert, die entsprechenden Registrierungscodes einzugeben. Je nach Auswahl müssen Sie auch zusätzliche Lizenzvereinbarungen akzeptieren.Bei einer Offline-Installation von SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso wird nur das Wählen Sie zur Installation des kompletten Standard-Paketsatzes von SUSE Linux Enterprise Server zusätzlich das .
standardmäßig ausgewählt.9.9 Add-on-Produkt #
Im Dialogfeld „Repositorys“) in SUSE Linux Enterprise Server aufnehmen, die nicht vom SUSE Customer Center bereitgestellt werden. Diese Add-On-Produkte können Produkte von Drittanbietern und Treiber oder andere Zusatzsoftware für Ihr System enthalten.
können Sie weitere Software-Quellen (sogenannteIn diesem Dialogfeld können Sie zum YaST-Modul Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 23 “Grundlegendes zu Netzwerken”, Section 23.4 “Konfigurieren von Netzwerkverbindungen mit YaST”.
wechseln. Klicken Sie dazu auf . Weitere Informationen finden Sie unterIm Dialogfeld https://drivers.suse.com/. Diese Treiber wurden über das SUSE SolidDriver-Programm erstellt.
können Sie weitere Repositorys für Treiberaktualisierungen hinzufügen. Treiberaktualisierungen für SUSE Linux Enterprise finden Sie unterWenn Sie keine Add-ons installieren möchten, fahren Sie mit
fort. Ansonsten aktivieren Sie die Option . Geben Sie den Medientyp an (CD, DVD, Festplatte, USB-Massenspeicher, ein lokales Verzeichnis oder ein lokales ISO-Image). Wenn der Netzwerkzugriff konfiguriert wurde, können Sie aus zusätzlichen Ferninstallationsquellen wie HTTP, SLP, FTP usw. auswählen. Alternativ können Sie auch direkt eine URL angeben. Aktivieren Sie , um die Dateien, die das Repository beschreiben, sofort herunterzuladen. Wenn diese Option nicht aktiviert ist, werden die Dateien beim Starten der Installation heruntergeladen. Fahren Sie mit fort und legen Sie eine CD oder DVD ein, falls erforderlich.Je nach Inhalt des Add-on-Produkts kann es erforderlich sein, weitere Lizenzvereinbarungen zu akzeptieren.
9.10 Systemrollen #
Zur Vereinfachung der Installation stehen vordefinierte Anwendungsfälle zur Verfügung, die das System auf das gewählte Szenario zuschneiden.
Wählen Sie die
aus, die Ihren Anforderungen am besten entspricht. Die Verfügbarkeit von Systemrollen ist abhängig von den ausgewählten Modulen und Erweiterungen. Das Dialogfeld wird unter den folgenden Bedingungen nicht angezeigt:Die Kombination von Basisprodukt und Modulen erlaubt keine Rollenauswahl.
Die Kombination aus Basisprodukt und Modulen erlaubt nur eine einzige Rolle.
Bei der Standardauswahl sind die folgenden Systemrollen verfügbar:
Mit dieser Option wird ein Basis-SLES ohne Desktop-Umgebung, jedoch mit umfangreichen Befehlszeilen-Tools installiert.
Abhängigkeiten: Basesystem
Wählen Sie diese Funktion, wenn eine sehr kleine Installation mit den grundlegenden Befehlszeilen-Tools ausgeführt werden soll.
Abhängigkeiten: keine
Wählen Sie dieses Szenario, wenn Sie die Installation auf einem Rechner durchführen, der als KVM-Host dienen soll, welcher andere virtuelle Rechner ausführen kann.
/var/lib/libvirt
wird in einer separaten Partition abgelegt. Die Firewall und Kdump werden deaktiviert.Abhängigkeiten: Basesystem, Server Applications
Wählen Sie dieses Szenario, wenn Sie die Installation auf einem Rechner durchführen, der als Xen-Host dienen soll, welcher andere virtuelle Rechner ausführen kann.
/var/lib/libvirt
wird in einer separaten Partition abgelegt. Die Firewall und Kdump werden deaktiviert.Abhängigkeiten: Basesystem, Server Applications
9.11 Partitionierung #
9.11.1 Wichtige Informationen #
Lesen Sie diesen Abschnitt sorgfältig durch, bevor Sie mit Abschnitt 9.11.2, „Vorgeschlagene Partitionierung“ fortfahren.
- Benutzerdefinierte Partitionierung auf UEFI-Computern
Für einen UEFI-Computer ist eine EFI-Systempartition erforderlich, die in
/boot/efi
eingehängt werden muss. Diese Partition muss mit demFAT32
-Dateisystem formatiert werden.Wenn auf dem System bereits eine EFI-Systempartition vorhanden ist (beispielsweise aus einer früheren Windows-Installation), können Sie sie ohne Neuformatierung in
/boot/efi
einhängen.Wenn auf Ihrem UEFI-Rechner keine EFI-Systempartition vorhanden ist, müssen Sie diese erstellen. Die EFI-Systempartition muss eine physische Partition oder RAID 1 sein. Andere RAID-Ebenen, LVM und andere Technologien werden nicht unterstützt. Sie muss mit dem FAT32-Dateisystem formatiert werden.
- Benutzerdefinierte Partitionierung und
Snapper
Wenn die Stammpartition größer als 16 GB ist, aktiviert SUSE Linux Enterprise Server standardmäßig Dateisystem-Snapshots.
SUSE Linux Enterprise Server stellt diese Funktion mithilfe von Snapper in Verbindung mit Btrfs bereit. Btrfs muss mit Snapshots eingerichtet werden, die für die root-Partition aktiviert sind.
Ist die Festplatte kleiner als 16 GB, werden alle Snapper-Funktionen und die automatischen Snapshots deaktiviert, damit der Speicherplatz auf der Systempartition
/
nicht vollständig belegt wird.Zum Erstellen von System-Snapshots als Grundlage für Rollbacks müssen wichtige Systemverzeichnisse in einer einzelnen Partition eingehängt werden, beispielsweise
/usr
und/var
. Nur Verzeichnisse, die von Snapshots ausgeschlossen sind, dürfen sich auf separaten Partitionen befinden, beispielsweise/usr/local
,/var/log
und/tmp
.Wenn Snapshots aktiviert sind, erstellt das Installationsprogramm automatisch
single
-Snapshots während und sofort nach der Installation.Weitere Informationen finden Sie im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 10 “Systemwiederherstellung und Snapshot-Verwaltung mit Snapper”.
Wichtig: Größe der Btrfs-Snapshots und StammpartitionSnapshots können erheblichen Speicherplatz beanspruchen. Im Allgemeinen gilt: Je älter ein Snapshot ist oder je größer der Änderungssatz ist, den er abdeckt, desto mehr Speicherplatz benötigt der Snapshot. Sie benötigen außerdem mehr Speicherplatz, je mehr Snapshots Sie beibehalten.
Sie müssen sicherstellen, dass die Stammpartition groß genug ist, um zu verhindern, dass sie mit Snapshot-Daten überfüllt ist. Sehen Sie mindestens 30 GB für die Stammpartition vor, falls Sie regelmäßig Updates oder sonstige Installationen durchführen. Sie sollten mindestens 40 GB dafür vorsehen, wenn Sie planen, Snapshots für ein System-Upgrade oder eine Service-Pack-Migration (für ein Rollback) aktiv zu halten.
- Btrfs-Daten-Volumes
SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6 unterstützt Btrfs für Daten-Volumes. Bei Anwendungen, für die Btrfs als Daten-Volume erforderlich ist, sollten Sie ein separates Dateisystem anlegen und dort die Quotengruppen deaktivieren. Dies ist bei Nicht-root-Dateisystemen bereits standardmäßig.
- Btrfs auf einer verschlüsselten Stammpartition
In der standardmäßigen Partitionseinrichtung wird die Stammpartition als Btrfs vorgeschlagen. Soll die Stammpartition verschlüsselt werden, müssen Sie in jedem Fall die GPT-Partitionstabelle verwenden, nicht den MSDOS-Typ. Ansonsten findet der GRUB2-Bootloader nicht genügend Platz für den Loader der zweiten Phase.
- IBM Z: Verwenden von Minidisks in z/VM
Wenn SUSE Linux Enterprise Server auf Minidisks in z/VM installiert ist, die sich auf demselben physischen Datenträger befinden, so ist der Zugriffspfad der Minidisk (/dev/disk/by-id/) nicht eindeutig. Der Grund hierfür liegt darin, dass er der ID des physischen Datenträgers entspricht. Wenn sich zwei oder mehr Minidisks auf demselben physischen Datenträger befinden, haben sie alle dieselbe ID.
Um beim Einhängen der Minidisks Probleme zu vermeiden, hängen Sie sie immer nach Pfad oder nach UUID ein.
- IBM Z: Verwenden von FBA-DASD-Datenträgern in z/VM
Wenn SUSE Linux Enterprise Server auf FBA-DASD-Datenträgern in z/VM installiert ist, kann keine vorgeschlagene Partitionierung bereitgestellt werden. Wählen Sie stattdessen › .
FBA-DASD-Datenträger werden mit einer impliziten Partition geliefert, die nicht gelöscht werden darf, sondern ohne Änderungen wiederverwendet werden sollte. Partitionieren Sie die FBA-DASD-Datenträger nicht neu.
- IBM Z: LVM-Root-Dateisystem
Wenn Sie das System mit einem root-Dateisystem auf LVM oder Software-RAID-Array konfigurieren, müssen Sie
/boot
auf einer separaten Nicht-LVM- oder Nicht-RAID-Partition ablegen, da das System ansonsten nicht gebootet werden kann. Für diese Partition wird eine Größe von 500 MB und das Dateisystem Ext4 empfohlen.- IBM POWER: Installation auf Systemen mit mehreren Fibre Channel-Datenträgern
Wenn mehr als ein Datenträger verfügbar ist, stellt das bei der Installation vorgeschlagene Partitionierungsschema die PReP- und BOOT-Partitionen auf verschiedene Datenträger. Handelt es sich bei diesen Datenträgern um Fibre Channel-Datenträger, dann findet der GRUB-Bootloader die BOOT-Partition nicht und das System wird nicht gebootet.
Wenn Sie aufgefordert werden, das Partitionsschema während der Installation auszuwählen, wählen Sie
und vergewissern Sie sich, dass für die Installation nur ein Datenträger ausgewählt wurde. Führen Sie alternativ aus, und richten Sie manuell ein Partitionierungsschema ein, das PReP und BOOT auf einem einzigen Datenträger vorsieht.- Unterstützte Software-RAID-Volumes
Die Installation auf vorhandenen Software-RAID-Volumes und das Booten von diesen Volumes wird für DDF-Volumes (Disk Data Format) und IMSM-Volumes (Intel Matrix Storage Manager) unterstützt. IMSM wird auch wie folgt bezeichnet:
Intel Rapid Storage Technology
Intel Matrix Storage Technology
Intel Application Accelerator/Intel Application Accelerator RAID Edition
Intel Virtual RAID on CPU (Intel VROC; weitere Details finden Sie unter https://www.intel.com/content/www/us/en/support/articles/000024498/memory-and-storage/ssd-software.html)
- Einhängepunkte für FCoE- und iSCSI-Geräte
FCoE- und iSCSI-Geräte werden beim Booten asynchron dargestellt. Die initrd sorgt dafür, dass diese Geräte fehlerfrei für das root-Dateisystem eingerichtet werden; bei anderen Dateisystemen oder Einhängepunkten wie
/usr
kann dies jedoch nicht gewährleistet werden. Aus diesem Grund werden Systemeinhängepunkte wie/usr
oder/var
nicht unterstützt. Zur Verwendung dieser Geräte müssen die entsprechenden Dienste und Geräte ordnungsgemäß synchronisiert werden.
9.11.2 Vorgeschlagene Partitionierung #
In diesem Schritt definieren Sie eine Partitionseinrichtung für SUSE Linux Enterprise Server.
Abhängig von der Systemrolle erstellt das Installationsprogramm einen Vorschlag für eine der verfügbaren Festplatten. Alle Vorschläge umfassen eine mit Btrfs formatierte root-Partition (mit aktivierten Snapshots) und eine Auslagerungspartition. Bei Festplatten mit mehr als 20 GB schlagen der GNOME-Desktop und der Textmodus eine separate Home-Partition vor. Die Systemrollen für Virtualisierungshosts legen eine separate Partition für /var/lib/libvirt
an, also für das Verzeichnis, in dem sich standardmäßig die Image-Dateien befinden. Wenn mindestens eine Auslagerungspartition auf den verfügbaren Festplatten erkannt wurde, werden diese vorhandenen Auslagerungspartitionen verwendet; es werden also keine neuen Auslagerungspartitionen vorgeschlagen. Sie haben nun mehrere Optionen:
Mit
akzeptieren Sie den Vorschlag ohne Änderungen, und der Installationsvorgang wird fortgesetzt.Mit
können Sie den Vorschlag anpassen. Wählen Sie zunächst, welche Festplatten und Partitionen verwendet werden sollen. Im Bildschirm können Sie Logical Volume Management (LVM) und die Festplattenverschlüsselung aktivieren. Geben Sie danach die an. Sie können das Dateisystem für die root-Partition anpassen und eine separate Home- und mehrere Swap-Partitionen erstellen. Wenn Sie Ihren Rechner anhalten möchten, müssen Sie eine separate Swap-Partition erstellen und aktivieren. Wenn Btrfs als Format für das root-Dateisystem verwendet wird, können Sie hier außerdem Btrfs-Snapshots aktivieren oder deaktivieren.Zum Erstellen einer benutzerdefinierten Partitionseinrichtung klicken Sie auf
. Wählen Sie entweder , wenn das vorgeschlagene Festplatten-Layout als Grundlage fungieren soll, oder , wenn das vorgeschlagene Layout ignoriert und stattdessen das vorhandene Layout auf der Festplatte herangezogen werden soll. Sie können die Partitionen , , ihre oder sie .Darüber hinaus können Sie in Abschnitt 11.1, „Verwenden von . “
die Verwaltung von logischen Volumes (LVM) einrichten, Software-RAID und Gerätezuordnung (DM) konfigurieren, Partitionen verschlüsseln, NFS-Freigaben einhängen und TMPFS-Volumes verwalten. Mit nehmen Sie die Feinabstimmung für die einzelnen Btrfs-Partitionen vor, z. B. die Behandlung von Subvolumes und Snapshots. Weitere Informationen zur benutzerdefinierten Partionierung und zur Konfiguration erweiterter Funktionen finden Sie in
Beachten Sie, dass Speicherplatz aus Partitionierungsgründen in binären Einheiten statt in dezimalen Einheiten gemessen wird. Wenn Sie beispielsweise Größen von 1GB
, 1GiB
oder 1G
eingeben, werden diese vom System immer als 1 GiB (Gibibyte) behandelt, im Gegensatz zu 1 GB (Gigabyte).
- Binär
1 GiB = 1 073 741 824 Byte.
- Dezimal
1 GB = 1 000 000 000 Byte.
- Differenz
1 GiB ≈ 1,07 GB.
9.12 Uhr und Zeitzone #
In diesem Dialogfeld können Sie Ihre Region und Zeitzone wählen. Beide Werte werden entsprechend der Installationssprache festgelegt.
Um die festgelegten Werte zu ändern, verwenden Sie entweder die Landkarte oder die Dropdown-Felder für die
und die . Wenn Sie die Landkarte verwenden, zeigen Sie mit dem Cursor in die ungefähre Richtung Ihrer Region und betätigen Sie die linke Maustaste, um zu zoomen. Wählen Sie nun Ihr Land oder Ihre Region, indem Sie die linke Maustaste betätigen. Betätigen Sie die rechte Maustaste, um zur Weltkarte zurückzukehren.Wählen Sie zum Einrichten der Uhr die Option
. Wenn auf Ihrem Rechner ein anderes Betriebssystem ausgeführt wird, beispielsweise Microsoft Windows, verwendet Ihr System höchstwahrscheinlich eher die lokale Zeit. Wenn Linux auf Ihrem Rechner ausgeführt wird, stellen Sie die Rechneruhr auf UTC (Universal Time Coordinated) ein. Hiermit wird die Umstellung von der Standardzeit auf die Sommerzeit automatisch durchgeführt.Die Umschaltung von der Standardzeit auf die Sommerzeit (und umgekehrt) erfolgt nur dann automatisch, wenn die Rechneruhr (CMOS-Uhr) auf UTC eingestellt ist. Dies gilt auch dann, wenn Sie die automatische Zeitsynchronisierung mit NTP nutzen, weil die automatische Synchronisierung nur dann vorgenommen wird, wenn die Zeitdifferenz zwischen der Rechneruhr und der Systemuhr weniger als 15 Minuten beträgt.
Eine falsche Systemzeit kann zu schwerwiegenden Problemen führen (verpasste Datensicherungen, verloren gegangene Emails, Fehler beim Einhängen in Ferndateisysteme usw.). Es wird daher dringend empfohlen, die Rechneruhr immer auf UTC einzustellen.
POWER, AMD/Intel Wenn ein Netzwerk bereits konfiguriert ist, können Sie Zeitsynchronisation mit einem NTP-Server konfigurieren. Klicken Sie auf Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 38 “Zeitsynchronisierung mit NTP”. Klicken Sie anschließend auf , um die Installation fortzusetzen.
, um entweder die NTP-Einstellungen zu ändern oder die Uhrzeit festzulegen. Weitere Informationen zum Konfigurieren des NTP-Diensts finden Sie imPOWER, AMD/Intel
Wenn NTP nicht konfiguriert ist, sollten Sie ggf. die Einstellung SYSTOHC=no
(Variable sysconfig
) festlegen, damit keine nicht synchronisierte Uhrzeit in der Hardware-Uhr gespeichert wird.
Da das Betriebssystem nicht berechtigt ist, die Uhrzeit und das Datum direkt zu ändern, ist die Option
für IBM Z nicht verfügbar.9.13 Erstellen von neuen Benutzern #
Erstellen Sie bei diesem Schritt einen lokalen Benutzer.
Nachdem Sie den Vor- und Nachnamen eingegeben haben, akzeptieren Sie entweder den Vorschlag oder legen Sie einen neuen .
(Punkt), -
(Bindestrich) und _
(Unterstrich). Sonderzeichen, Umlaute und Zeichen mit Akzent sind nicht zulässig.
Geben Sie schließlich das Passwort für den Benutzer ein. Geben Sie es zur Bestätigung erneut ein (um sicherzustellen, dass Sie nicht versehentlich etwas anderes eingegeben haben). Damit eine effektive Sicherheit gewährleistet ist, muss ein Passwort mindestens sechs Zeichen lang sein und Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten (7-Bit-ASCII). Umlaute und Buchstaben mit Akzent sind nicht zulässig. Eingegebene Passwörter werden auf Sicherheit geprüft. Wenn Sie ein Passwort eingeben, das leicht erraten werden kann (wie zum Beispiel ein Wort aus dem Wörterbuch oder einen Namen), so wird eine Warnung angezeigt. Zur Erhöhung der Sicherheit ist es wichtig, starke Passwörter zu verwenden.
Prägen Sie sich sowohl Ihren Benutzernamen als auch Ihr Passwort ein, da Sie sie bei jeder Anmeldung beim System benötigen.
Wenn Sie SUSE Linux Enterprise Server auf einem Rechner installieren, auf dem bereits mindestens eine Linux-Installation vorhanden ist, können Sie in YaST Benutzerdaten wie Benutzernamen und Passwörter importieren. Wählen Sie und anschließend mit die Benutzer für den Import aus.
Falls Sie keine lokalen Benutzer konfigurieren möchten (beispielsweise beim Einrichten eines Clients in einem Netzwerk mit zentraler Authentifizierung), überspringen Sie diesen Schritt mit Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 6 “Verwalten von Benutzern mit YaST”.
und bestätigen Sie die Warnmeldung. Die Netzwerkbenutzerauthentifizierung kann jederzeit nachträglich im installierten System vorgenommen werden. Weitere Anweisungen finden Sie imZwei zusätzliche Optionen stehen zur Auswahl:
Wenn diese Option aktiviert ist, wird dasselbe Passwort für den Systemadministrator
root
verwendet wie das, das Sie für den Benutzer angegeben haben. Diese Option ist für Standalone-Arbeitsplatzrechner oder Rechner in einem Heimnetzwerk geeignet, die von einem einzigen Benutzer verwaltet werden. Wenn diese Option nicht aktiviert ist, werden Sie im nächsten Schritt des Installations-Workflows dazu aufgefordert, ein Systemadministratorpasswort einzugeben (siehe Abschnitt 9.14, „Authentifizierung für den Systemadministrator-root
“).Mithilfe dieser Option wird der aktuelle Benutzer bereits beim Systemstart beim System angemeldet. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn der Computer nur von einem Benutzer verwendet wird. Damit die automatische Anmeldung funktioniert, muss die Option explizit aktiviert werden.
Wenn die automatische Anmeldung aktiviert ist, wird nach dem Booten des Systems direkt ohne Authentifizierung der Desktop angezeigt. Wenn auf Ihrem System vertrauliche Daten gespeichert sind, sollten Sie diese Option nicht aktivieren, sofern auch andere Benutzer auf den Computer zugreifen können.
In einer Umgebung mit zentraler Benutzerverwaltung (beispielsweise durch NIS oder LDAP) sollte die Erstellung von lokalen Benutzern eventuell übersprungen werden. Wählen Sie in diesem Fall
aus.9.14 Authentifizierung für den Systemadministrator-root
#
Wenn Sie im vorherigen Schritt nicht root
einzugeben oder einen öffentlichen SSH-Schlüssel bereitzustellen. Andernfalls wird dieser Konfigurationsschritt übersprungen.
root
#
Geben Sie das Passwort für den Systemadministrator root
ein. Zur Überprüfung muss das Passwort für root
zweimal eingegeben werden. Vergessen Sie das Passwort nicht, da es später nicht mehr abgerufen werden kann.
Es wird empfohlen, nur US ASCII-Zeichen zu verwenden. Wenn ein Systemfehler auftritt oder das System im Rettungsmodus gestartet werden muss, stehen die landesspezifischen Tastaturbelegungen unter Umständen nicht zur Verfügung.
Wenn Sie das root
-Passwort später im installierten System ändern möchten, führen Sie YaST aus und starten Sie › .
root
root
ist der Name des Systemadministrators oder Superusers. Seine Benutzer-ID (uid) lautet 0
. Im Gegensatz zu normalen Benutzern hat das root
-Konto unbegrenzte Rechte.
- Das
root
-Passwort sollten Sie nicht vergessen Nur
root
hat die Berechtigung, die Systemkonfiguration zu ändern, Programme zu installieren, Benutzer zu verwalten und neue Hardware festzulegen. Zum Ausführen solcher Aufgaben ist dasroot
-Passwort erforderlich. Vergessen Sie das Passwort nicht, da es später nicht mehr abgerufen werden kann.- Verwenden Sie den
root
-Benutzer nicht für die tägliche Arbeit Sich bei der täglichen Arbeit als
root
anzumelden, ist ziemlich riskant: Kommandos vonroot
werden in der Regel ohne zusätzliche Bestätigung ausgeführt, sodass ein einziger Fehler zu einem unwiederbringlichen Verlust von Systemdateien führen kann. Verwenden Sie dasroot
-Konto nur für die Systemverwaltung, Wartung und Reparatur.- Benennen Sie das
root
-Benutzerkonto nicht um YaST benennt immer den Systemadministrator
root
. Es ist zwar technisch möglich, dasroot
-Konto umzubenennen, aber bestimmte Anwendungen, Skripte oder Produkte von Drittanbietern sind möglicherweise auf die Existenz eines Benutzers namensroot
angewiesen. Eine solche Konfiguration zielt zwar immer auf individuelle Umgebungen ab, aber die notwendigen Anpassungen können durch Aktualisierungen des Herstellers überschrieben werden, sodass dies eine laufende Aufgabe und keine einmalige Einstellung ist. Dies trifft vor allem bei sehr komplexen Konfigurationen mit Anwendungen von Drittanbietern zu, bei denen mit jedem beteiligten Anbieter abgeklärt werden muss, ob eine Umbenennung desroot
-Kontos unterstützt wird.Da die Auswirkungen der Umbenennung des
root
-Kontos nicht vorhersehbar sind, unterstützt SUSE die Umbenennung desroot
-Kontos nicht.In der Regel geht es bei der Umbenennung eines
root
-Kontos darum, es zu verbergen oder es unvorhersehbar zu machen. Für/etc/passwd
sind jedoch644
Berechtigungen für normale Benutzer erforderlich, sodass jeder Benutzer des Systems den Anmeldenamen für die Benutzer-ID 0 abrufen kann. Bessere Methoden zur Absicherung desroot
-Kontos finden Sie in Book “Security and Hardening Guide”, Chapter 14 “User management”, Section 14.5 “Restrictingroot
logins” und Book “Security and Hardening Guide”, Chapter 14 “User management”, Section 14.5.3 “Restricting SSH logins”.
Wenn Sie über SSH mit einem öffentlichen Schlüssel aus der Ferne auf das System zugreifen möchten, importieren Sie einen Schlüssel von einem Wechselspeichergerät oder einer vorhandenen Partition. Nach Abschluss der Installation können Sie sich mit dem bereitgestellten SSH-Schlüssel über SSH anmelden.
root
#Führen Sie zum Importieren eines öffentlichen SSH-Schlüssels von einer Medium-Partition folgende Schritte aus:
Der öffentliche SSH-Schlüssel befindet sich in Ihrem
~/.ssh
-Verzeichnis und hat die Dateiendung.pub
. Kopieren Sie ihn auf ein Wechselspeichergerät oder eine vorhandene Partition, das/die bei der Installation nicht formatiert wird.Wenn sich Ihr Schlüssel auf einem Wechselspeichergerät befindet, stecken Sie ihn in Ihren Computer, und klicken Sie auf
. Sie sollten das Gerät im Dropdown-Feld unter finden.Klicken Sie auf
, wählen Sie den öffentlichen SSH-Schlüssel aus, und bestätigen Sie mit .Fahren Sie mit
fort.
Wenn Sie sowohl ein Passwort als auch einen öffentlichen SSH-Schlüssel hinzugefügt haben und direkt nach der Installation Fernzugriff benötigen, vergessen Sie nicht, den SSH-Port im Abschnitt
der Übersicht der zu öffnen. Wenn Sie kein Passwort festlegen, sondern nur einen Schlüssel hinzufügen, wird der Port automatisch geöffnet, um zu verhindern, dass Sie aus dem neu installierten System ausgesperrt werden.9.15 Installationseinstellungen #
Im abschließenden Schritt vor der eigentlichen Installation können Sie die vom Installationsprogramm vorgeschlagenen Einstellungen ändern. Zum Bearbeiten der Vorschläge klicken Sie auf die gewünschte Überschrift. Nach jeder Änderung einer Einstellung gelangen Sie zum Fenster „Installationseinstellungen“ zurück, das entsprechend aktualisiert wird.
Wenn Sie für Ihren root
wie in Prozedur 9.1 beschrieben einen SSH-Schlüssel hinzugefügt haben, müssen Sie den SSH-Port in den -Einstellungen öffnen.
9.15.1 #
SUSE Linux Enterprise Server enthält mehrere Software-Schemata für verschiedene Anwendungszwecke. Die verfügbaren Schemata und Pakete ergeben sich aus den ausgewählten Modulen und Erweiterungen.
Mit
öffnen Sie den Bildschirm , in dem Sie die Schemaauswahl gemäß Ihren Anforderungen bearbeiten können. Wählen Sie das gewünschte Schema in der Liste aus, um eine Beschreibung im rechten Teil des Fensters anzuzeigen.Jedes Schema enthält eine Reihe von Softwarepaketen, die für bestimmte Funktionen (z. B. Web- und LAMP-Server oder Druckserver) erforderlich sind. Sie erhalten eine detailliertere Auswahl auf Basis der zu installierenden Softwarepakete, wenn Sie auf klicken, um zum YaST-Software-Manager zu wechseln.
Sie können mit dem YaST-Software-Manager weitere Softwarepakete installieren und später jederzeit Softwarepakete von Ihrem System entfernen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 8 “Installieren bzw. Entfernen von Software”.
Wenn Sie GNOME installieren, wird SUSE Linux Enterprise Servermit dem X.org-Display-Server installiert. Als Alternative zu GNOME kann der einfache Fenstermanager IceWM installiert werden. Wählen Sie die Option im Bildschirm , und suchen Sie nach icewm
.
Der Hardware-Kryptographiestapel wird standardmäßig nicht installiert. Zum Installieren wählen Sie die Option
(Unterstützung für System z-Hardware-Verschlüsselung) im Bildschirm .Die im ersten Schritt der Installation ausgewählte Sprache wird als primäre Sprache (Standardsprache) für das System verwendet. Im Dialogfeld
können Sie sekundäre Sprachen hinzufügen. Wählen Sie hierzu › › .9.15.2 #
Das Installationsprogramm schlägt eine Bootkonfiguration für das System vor. Weitere auf dem Rechner enthaltene Betriebssysteme, wie z. B. Microsoft Windows oder weitere Linux-Installationen werden automatisch gefunden und dem Bootloader hinzugefügt. SUSE Linux Enterprise Server wird jedoch standardmäßig gebootet. Diese Einstellungen müssen in der Regel nicht geändert werden. Falls Sie eine benutzerdefinierte Einrichtung vornehmen möchten, ändern Sie den Vorschlag gemäß Ihren Anforderungen. Informationen hierzu erhalten Sie unterBook “Verwaltungshandbuch”, Chapter 18 “Der Bootloader GRUB 2”, Section 18.3 “Konfigurieren des Bootloaders mit YaST”.
Das Booten einer Konfiguration, bei der sich /boot
auf einem Software-RAID-1-Gerät befindet, wird unterstützt. Hierzu muss allerdings der Bootloader im MBR installiert werden ( › ). /boot
auf Software-RAID-Computern mit einer anderen RAID-Ebene (also nicht RAID 1) wird nicht unterstützt. Sehen Sie sich dazu auch Book “Storage Administration Guide”, Chapter 8 “Configuring software RAID for the root partition” an.
9.15.3 #
Die Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 18 “Der Bootloader GRUB 2” CPU-Mitigationen.
gelten für Kernel-Boot-Befehlszeilenparameter für Software-Mitigationen, die zur Vorbeugung von CPU-Seitenkanalangriffen bereitgestellt wurden. Zum Auswählen einer anderen Option klicken Sie auf den ausgewählten Eintrag. Weitere Informationen finden Sie im
Standardmäßig ist die firewalld
vollständig zu deaktivieren (nicht empfohlen).
Wenn die Firewall aktiviert ist, werden alle Schnittstellen der public
Zone zugewiesen, in der standardmäßig alle Ports geschlossen sind, sodass größtmögliche Sicherheit gewährleistet ist. Während der Installation können Sie lediglich Port 22 (SSH) für den entfernten Zugriff öffnen. Andere Dienste, die einen Netzwerkzugriff benötigen (z. B. FTP, Samba, Webserver usw.), funktionieren erst, nachdem Sie die Firewall-Einstellungen angepasst haben. Detaillierte Informationen zur Konfiguration finden Sie in Book “Security and Hardening Guide”, Chapter 23 “Masquerading and firewalls”.
Standardmäßig blockiert die Firewall von SUSE Linux Enterprise Server nur eingehende Verbindungen. Wenn sich Ihr System hinter einer anderen Firewall befindet, die ausgehenden Datenverkehr blockiert, stellen Sie sicher, dass Sie auf den Ports 80 und 443 Verbindungen zu https://scc.suse.com/
und https://updates.suse.com
zulassen, um Updates erhalten zu können.
Der Book “Security and Hardening Guide”, Chapter 22 “Securing network operations with OpenSSH”.
ist standardmäßig aktiviert, aber sein Port (22) ist in der Firewall geschlossen. Klicken Sie auf , um den Port zu öffnen, oder auf , um den Dienst zu deaktivieren. Beachten Sie, dass Fernanmeldungen nicht möglich sind, wenn SSH deaktiviert ist. Weitere Informationen finden Sie imWenn Sie SUSE Linux Enterprise Server auf einem Computer mit vorhandenen Linux-Installationen installieren, importiert die Installationsroutine einen SSH-Hostschlüssel. Hierbei wird standardmäßig der Hostschlüssel ausgewählt, auf den zuletzt zugegriffen wurde. Sehen Sie sich dazu auch Abschnitt 9.15.9, „ an. “
Wenn Sie die Fernverwaltung über VNC vornehmen, können Sie außerdem konfigurieren, ob der Rechner nach der Installation über VNC erreichbar sein soll. Wenn Sie VNC aktivieren, müssen Sie allerdings auch unter
(systemd-Standardziel) die Option (Grafisch) festlegen.Das standardmäßige Abschnitt 9.15.1, „) aufheben. “
lautet . Wenn Sie es deaktivieren möchten, wählen Sie in den Einstellungen für die als Modul . Damit können Sie die Auswahl des -Schemas in den -Einstellungen (9.15.4 #
Diese Funktion ist für SUSE Linux Enterprise 15 SP4 GM über die Selbstaktualisierung des Installationsprogramms oder über das QU2-Medium verfügbar.
Anhand dieser Kategorie können Sie Ihr System mit OpenSCAP-Sicherheitsrichtlinien absichern. Die erste implementierte Richtlinie ist der Security Technical Implementation Guide (STIG)
von der Defense Information Systems Agency
(Amt für Verteidigungsinformationssysteme, DISA).
Klicken Sie, um die Sicherheitsrichtlinie zu
. Nicht konforme Installationseinstellungen werden aufgelistet und es wird angegeben, gegen welche Regel sie verstoßen. Einige Einstellungen können automatisch angepasst werden, indem Sie auf (Regel korrigieren) klicken. Bei Einstellungen, für die eine Benutzereingabe erforderlich ist, klicken Sie auf (Einstellungen ändern), um den entsprechenden Einstellungsbildschirm zu öffnen.
Wenn Sie nicht auf den Bildschirm mit den YAST_SECURITY_POLICY=POLICY
booten. Die Konformität mit der DISA STIG können Sie mit YAST_SECURITY_POLICY=stig
überprüfen. Weitere Informationen zu Boot-Parametern finden Sie in Kapitel 8, Boot-Parameter.
Das Installationsprogramm prüft nicht alle Regeln des Profils, sondern nur diejenigen, die für die Installation erforderlich oder die im Nachhinein schwer zu korrigieren sind. Zur Anwendung der übrigen Regeln wird beim ersten Start eine vollständige SCAP-Behebung durchgeführt. Sie können auch Hardening SUSE Linux Enterprise with STIG und Hardening SUSE Linux Enterprise with OpenSCAP.
durchführen oder und das System später mit OpenSCAP manuell korrigieren. Weitere Informationen finden Sie in den Artikeln9.15.5 #
In dieser Kategorie werden die aktuellen Netzwerkeinstellungen angezeigt, so wie sie nach dem Booten der Installation automatisch konfiguriert werden (siehe Abschnitt 9.6) oder wie sie während des Installationsvorgangs manuell konfiguriert werden. Standardmäßig wird wicked
für Serverinstallationen und NetworkManager für Desktop-Workloads verwendet.
Wenn Sie die Netzwerkeinstellungen überprüfen oder anpassen möchten, klicken Sie auf Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 23 “Grundlegendes zu Netzwerken”, Section 23.4 “Konfigurieren von Netzwerkverbindungen mit YaST”.
. Dies führt Sie zum YaST-Modul Weitere Informationen finden Sie unter
SUSE unterstützt NetworkManager nur für Desktop-Workloads mit SLED oder der Workstation-Erweiterung. Alle Serverzertifikate werden mit wicked
als Netzwerkkonfigurationstool durchgeführt, und die Verwendung von NetworkManager kann diese ungültig machen. NetworkManager wird von SUSE nicht für Server-Arbeitslasten unterstützt.
9.15.6 #
Mithilfe von Kdump können Sie (im Falle eines Absturzes) einen Speicherauszug des Kernels speichern, um das Problem zu analysieren. Verwenden Sie dieses Dialogfeld, um kdump zu aktivieren und zu konfigurieren. Ausführliche Informationen finden Sie im Book “System Analysis and Tuning Guide”, Chapter 20 “Kexec and Kdump”.
9.15.7 #
Um den Arbeitsspeicher zu schonen, werden alle derzeit nicht verwendeten Geräte automatisch auf die Schwarze Liste (Blacklist) gesetzt. (Jeder Kanal ohne Blacklist-Status belegt etwa 50 KB Arbeitsspeicher.) Wenn weitere Hardware-Geräte im installierten System über Kanäle mit Blacklist-Status konfiguriert werden sollen, aktivieren Sie diese Kanäle zunächst mit dem entsprechenden YaST-Modul.
Mit
wird der Blacklist-Status deaktiviert.9.15.8 #
SUSE Linux Enterprise Server kann in zwei Ziele (bislang als „Runlevel“ bezeichnet) booten. Mit dem Ziel wird ein Anzeige-Manager gestartet, mit dem -Ziel dagegen die Kommandozeilenschnittstelle.
Das Standardziel lautet
(grafisch). Falls die -Schemata nicht installiert sind, ändern Sie diese Einstellung in (Mehrbenutzer). Wenn das System über VNC erreichbar sein soll, müssen Sie die Option (grafisch) verwenden.9.15.9 #
Wenn auf Ihrem Rechner eine vorhandene Linux-Installation gefunden wurde, importiert YaST standardmäßig den neuesten SSH-Hostschlüssel aus /etc/ssh
und schließt optional auch andere Dateien im Verzeichnis ein. Dadurch kann die SSH-Identität der vorhandenen Installation wiederverwendet werden und bei der ersten Verbindung wird die Warnmeldung REMOTE HOST
IDENTIFICATION HAS CHANGED
(IDENTIFIKATION DES REMOTE-HOSTS HAT SICH GEÄNDERT) nicht angezeigt. Beachten Sie, dass dieser Eintrag nur dann in der Installationsübersicht angezeigt wird, wenn YaST andere Installationen gefunden hat. Es stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Auswahl:
- (SSH-Schlüssel aus einer früheren Installation importieren):
Mit dieser Option importieren Sie den SSH-Hostschlüssel und optional auch die Konfiguration eines installierten Systems. Sie können die zu importierende Installation in der darunter angezeigten Optionsliste auswählen.
- (SSH-Konfiguration importieren)
Aktivieren Sie diese Option, wenn Sie zusätzlich zu den Hostschlüsseln weitere Dateien in
/etc/ssh
auf das installierte System kopieren möchten.
9.15.10 #
Dieser Bildschirm zeigt alle Hardware-Informationen, die das Installationsprogramm für den Rechner ermittelt hat. Beim ersten Öffnen wird die Hardware-Erkennung gestartet. Abhängig von Ihrem System kann dies unter Umständen eine Weile dauern. Wählen Sie einen beliebigen Eintrag in der Liste aus und klicken Sie auf
, um detaillierte Informationen zum ausgewählten Eintrag anzuzeigen. Verwenden Sie , um eine detaillierte Liste entweder auf einem lokalen Dateisystem oder auf einem Wechselmedium zu speichern.Erfahrene·Benutzer können auch das
sowie die Kernel-Einstellungen ändern, indem sie wählen. Daraufhin wird ein Dialogfeld mit zwei Karteireitern geöffnet:Jeder Kernel-Treiber umfasst eine Liste mit den Geräte-IDs aller unterstützten Geräte. Wenn sich ein neues Gerät nicht in der Datenbank eines Treibers befindet, wird das Gerät so behandelt, als ob es nicht unterstützt wird, selbst wenn es mit einem vorhandenen Treiber verwendet werden kann. Hier können Sie PCI-IDs zu einem Gerätetreiber hinzufügen. Dies sollte fortgeschrittenen Benutzern vorbehalten bleiben.
Zum Hinzufügen einer ID klicken Sie auf
, und geben Sie an, ob Sie die Daten eingeben oder in einer Liste auswählen möchten. Geben Sie die erforderlichen Daten ein. Der Name für das wird aus dem Verzeichnis/sys/bus/pci/drivers
übernommen. Wenn dieses Verzeichnis leer ist, wird der -Name als Verzeichnisname verwendet. Mit und verwalten Sie vorhandene Einträge.Hier ändern Sie den Book “System Analysis and Tuning Guide”, Chapter 14 “Tuning I/O performance”.
. Bei wird die Standardeinstellung für die jeweilige Architektur verwendet. Sie können diese Einstellung jederzeit nachträglich über das installierte System ändern. Weitere Informationen zur E/A-Feinabstimmung finden Sie inHier finden Sie außerdem die Option https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/sysrq.html.
. Wenn das System ausfällt, können Sie mit diesen Tasten einfache Kommandos ausführen (beispielsweise das System neu booten oder einen Kernel-Dump anfertigen). Es wird empfohlen, diese Tasten während der Kernel-Entwicklung zu aktivieren. Weitere Informationen finden Sie unter
9.16 Ausführen der Installation #
Wenn Sie alle Installationseinstellungen konfiguriert haben, klicken Sie im Fenster „Installationseinstellungen“ zum Starten der Installation auf
. Für manche Software ist möglicherweise eine Lizenzbestätigung erforderlich. Wenn Ihre Softwareauswahl diese Art von Software enthält, werden Dialogfelder für Lizenzbestätigungen angezeigt. Klicken Sie zur Installation des Softwarepakets auf . Wenn Sie die Lizenz nicht akzeptieren, klicken Sie auf , wodurch das Softwarepaket nicht installiert wird. Bestätigen Sie die Eingabe in dem darauffolgenden Dialogfeld noch einmal mitDie Installation dauert in der Regel 15 bis 30 Minuten, je nach Systemleistung und ausgewähltem Softwarebereich. Nachdem Sie die Festplatte vorbereitet und die Benutzereinstellungen gespeichert und wiederhergestellt haben, beginnt die Installation der Software. Wählen Sie
, um zum Installationsprotokoll umzuschalten, oder , um wichtige aktuelle Informationen zu lesen, die bei der Drucklegung des Handbuchs noch nicht verfügbar waren.Nach Abschluss der Software-Installation wird das System in die neue Installation neu gebootet, und Sie können sich anmelden. Wenn Sie die Systemkonfiguration anpassen oder weitere Software-Pakete installieren möchten, starten Sie YaST.
9.16.1 IBM Z: Ausführen eines IPL-Vorgangs für das installierte System #
YaST wird in der Regel in dem installierten System auf der IBM Z-Plattform neu gebootet. Ausnahmen sind Installationen, in denen sich der Bootloader auf einem FCP-Gerät in Umgebungen mit LPAR auf einem Computer älter als z196 oder mit z/VM älter als Version 5.4 befindet. Der Bootloader wird in eine separate Partition geschrieben, die als /boot/zipl/
eingehängt ist.
Bei Fällen, in denen kein automatischer Neustart möglich ist, wird in YaST ein Dialogfeld mit Informationen angzeigt, die angeben, von welchem Gerät aus ein IPL ausgeführt werden soll. Bestätigen Sie die Option zum Herunterfahren und führen Sie nach dem Herunterfahren einen IPL aus. Der Vorgang variiert abhängig vom Typ der Installation:
- LPAR-Installation
Wählen Sie in IBM Z HMC die Optionen
und und geben Sie anschließend die Ladeadresse ein (die Adresse des Geräts mit dem Verzeichnis/boot/zipl
, das den Bootloader enthält). Wenn Sie eine zFCP-Platte als Bootgerät verwenden, wählen Sie die Option und geben Sie die Ladeadresse Ihres FCP-Adapters sowie die WWPN und LUN des Bootgeräts an. Beginnen Sie nun den Ladevorgang.- z/VM-Installation
Melden Sie sich beim VM-Gast als
LINUX1
an (Informationen zur Konfiguration finden Sie unter Beispiel 5.1, „Konfiguration eines z/VM-Verzeichnisses“), und fahren Sie damit fort, für das installierte System einen IPL auszuführen:IPL 151 CLEAR
151
ist eine Beispieladresse des DASD-Boot-Geräts. Ersetzen Sie diesen Wert durch die korrekte Adresse.Wenn Sie eine ZFCP-Festplatte als Bootgerät verwenden, geben Sie vor der Initialisierung des IPL sowohl ZFCP WWPN als auch LUN des Bootgeräts an. Die Parameterlänge ist auf acht Zeichen beschränkt. Längere Werte müssen durch Leerzeichen getrennt werden:
SET LOADDEV PORT 50050763 00C590A9 LUN 50010000 00000000
Starten Sie dann IPL:
IPL FC00
FC00
ist eine Beispieladresse des ZFCP-Adapters. Ersetzen Sie diesen Wert durch die korrekte Adresse.- Installation eines KVM-Gasts
Nach Abschluss der Installation wird der virtuelle Rechner heruntergefahren. Melden Sie sich nun am KVM-Host an, bearbeiten Sie die Beschreibungsdatei des virtuellen Rechners und starten Sie ihn erneut, um einen IPL-Vorgang im installierten System auszuführen:
Melden Sie sich am KVM-Host an.
Bearbeiten Sie die XML-Domänendatei, indem Sie Folgendes ausführen:
>
sudo
virsh edit s12-1
Entfernen Sie die folgenden Zeilen:
<!-- Boot kernel - remove 3 lines after successfull installation --> <kernel>/var/lib/libvirt/images/s12-kernel.boot</kernel> <initrd>/var/lib/libvirt/images/s12-initrd.boot</initrd> <cmdline>linuxrcstderr=/dev/console</cmdline>
Starten Sie den VM-Gast erneut, um einen IPL-Vorgang im installierten System auszuführen:
>
sudo
virsh start s12-1 --console
Anmerkung:cio_ignore
ist bei KVM-Installationen deaktiviertDer Kernel-Parameter
cio_ignore
verhindert, dass der Kernel alle verfügbaren Hardwaregeräte berücksichtigt. Bei KVM-Gästen sorgt jedoch bereits der Hypervisor dafür, dass nur Zugriff auf die richtigen Geräte bereitgestellt wird. Daher istcio_ignore
bei der Installation eines KVM-Gasts standardmäßig deaktiviert (bei z/VM- und LPAR-Installationen ist er standardmäßig aktiviert).
9.16.2 IBM Z: Herstellen einer Verbindung zum installierten System #
Stellen Sie nach dem Ausführen eines IPL für das System eine Verbindung zum installierten System über VNC, SSH oder X her, und melden Sie sich an. Die Verwendung von VNC oder SSH wird empfohlen. Wenn Sie die Systemkonfiguration anpassen oder weitere Software-Pakete installieren möchten, starten Sie YaST.
9.16.2.1 Herstellen einer Verbindung mit VNC #
Eine Meldung im 3270-Terminal fordert Sie auf, eine Verbindung zum Linux-System mithilfe eines VNC-Clients herzustellen. Diese Meldung wird jedoch leicht übersehen, da sie mit Kernel-Meldungen gemischt ist und der Terminalprozess eventuell beendet wird, bevor Sie die Meldung bemerken. Wenn nach fünf Minuten keine Verbindung hergestellt werden kann, versuchen Sie, die Verbindung zum Linux-System mit einem VNC-Viewer herzustellen.
Wenn die Verbindung mit einem JavaScript-fähigen Browser erfolgt, geben Sie die vollständige URL, bestehend aus der IP-Adresse des installierten Systems und der Portnummer, wie folgt ein:
http://IP_OF_INSTALLED_SYSTEM:5801/
9.16.2.2 Herstellen einer Verbindung mit SSH #
Eine Meldung im 3270-Terminal fordert Sie auf, eine Verbindung zum Linux-System mithilfe eines SSH-Clients herzustellen. Diese Meldung wird leicht übersehen, da sie mit Kernel-Meldungen gemischt ist und der Terminalprozess eventuell beendet wird, bevor Sie die Meldung bemerken.
Wenn die Meldung angezeigt wird, melden Sie sich mit SSH als root
am Linux-System an. Falls die Verbindung abgelehnt wird oder es während des Verbindungsversuchs zu einer Zeitüberschreitung kommt, warten Sie auf die Überschreitung der Anmeldezeit und versuchen Sie es anschließend erneut (der Zeitüberschreitungswert ist abhängig von den Servereinstellungen).
9.16.2.3 Herstellen einer Verbindung mit X #
Stellen Sie beim Ausführen von IPL für das installierte System vor dem Start vom DASD aus sicher, dass der für die erste Installationsphase verwendete X-Server aktiv und immer noch verfügbar ist. YaST wird auf diesem X-Server geöffnet, um die Installation abzuschließen. Komplikationen können entstehen, wenn das System gestartet wird, aber nicht rechtzeitig eine Verbindung zum X-Server aufbauen kann.
10 Registrieren von SUSE Linux Enterprise und Verwalten von Modulen/Erweiterungen #
Für technischen Support und Produktaktualisierungen müssen Sie SUSE Linux Enterprise Server beim SUSE Customer Center registrieren und aktivieren. Es wird empfohlen, die Registrierung während der Installation vorzunehmen, da Sie so in der Lage sind, das System mit den neuesten verfügbaren Aktualisierungen und Patches zu installieren. Falls Sie gerade offline sind oder den Registrierungsschritt überspringen möchten, können Sie die Registrierung jederzeit später aus dem installierten System heraus nachholen.
Durch Module und Erweiterungen werden dem System Funktionen hinzugefügt und Sie können das System an Ihre Bedürfnisse anpassen. Diese Komponenten müssen ebenfalls registriert werden und lassen sich mithilfe von YaST oder Kommandozeilenwerkzeugen verwalten. Detaillierte Informationen finden Sie im Article “Modules and Extensions Quick Start”.
Für die Registrierung beim SUSE Customer Center ist ein SUSE-Konto erforderlich. Falls Sie noch kein SUSE-Konto besitzen, wechseln Sie zur SUSE Customer Center-Startseite (https://scc.suse.com/), und erstellen Sie dort ein Konto.
Die Registrierung eines Systems und aller darin enthaltenen Module und Erweiterungen kann vollständig mithilfe des Kommandozeilenwerkzeugs SUSEConnect
aufgehoben werden. Durch die Aufhebung der Registrierung eines Systems wird der Eintrag vom Registrierungsserver entfernt und alle Repositorys für Module, Erweiterungen und das Produkt selbst werden entfernt.
>
sudo
SUSEConnect -d
10.1 Registrierung während der Installation #
Die Registrierung während der Installation ist die einfachste und empfohlene Methode zur Registrierung. Dadurch wird nicht nur die neueste Patchebene von SUSE Linux Enterprise Server installiert, sondern Sie erhalten auch Zugriff auf alle Module und Erweiterungen, ohne ein weiteres Installationsmedium bereitstellen zu müssen. Dies trifft auch auf alle installierten Module und Erweiterungen zu. Weitere Informationen zum Registrierungsvorgang finden Sie in Abschnitt 9.7, „Registrierung“.
Wenn das System bei der Installation erfolgreich registriert wurde, fügt YaST Online-Repositorys hinzu, die vom SUSE Customer Center bereitgestellt wurden. Dadurch werden Probleme durch nicht mehr verfügbare lokale Installationsquellen vermieden und es wird sichergestellt, dass Sie stets die neuesten Aktualisierungen aus den Online-Repositorys erhalten.
10.2 Registrieren bei der automatisierten Bereitstellung #
Wenn Sie die Instanzen automatisch mit AutoYaST bereitstellen, können Sie das System während der Installation registrieren. Geben Sie hierzu die entsprechenden Informationen in der AutoYaST-Steuerungsdatei an. Weitere Informationen finden Sie im Book “AutoYaST Guide”, Chapter 4 “Configuration and installation options”, Section 4.3 “System registration and extension selection”.
10.3 Registrieren vom installierten System aus #
Sollten Sie die Registrierung während der Installation übersprungen haben oder das System erneut registrieren wollen, können Sie dies jederzeit mit dem YaST-Modul SUSEConnect
erledigen.
10.3.1 Registrieren mit YaST #
Starten Sie zum Registrieren des Systems den Vorgang über SUSE Linux Enterprise Server und wählen Sie dann die Module und Erweiterungen, die Sie zur Verfügung stellen möchten.
› › . Registrieren Sie zunächstWenn Sie das System vom Medium SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso installiert und die Registrierung übersprungen haben, müssen Sie alle Module und Erweiterungen, die Sie während der Installation ausgewählt haben, registrieren. Sicherheitsupdates und Patches erhalten Sie nur für registrierte Module und Erweiterungen.
Starten Sie
› › .Geben Sie die SUSE Linux Enterprise Server erhalten haben.
für das SUSE-Konto ein, mit dem Sie oder Ihr Unternehmen die Abonnements verwalten. Geben Sie außerdem den ein, den Sie zusammen mit Ihrem Exemplar vonStandardmäßig wird das System beim SUSE Customer Center registriert.
Sollte Ihr Unternehmen lokale Registrierungsserver bereitstellen, wählen Sie einen Server in der Liste der automatisch erkannten Server aus oder geben Sie die URL über
an.Starten Sie den Registrierungsvorgang mit SUSE Linux Enterprise Server wird beim gewählten Server registriert und die zugehörigen Repositorys werden dem System hinzugefügt. Das Dialogfeld wird geöffnet.
.Wählen Sie alle Module und Erweiterungen aus, die Sie im System zur Verfügung stellen möchten. Wählen Sie mindestens die Standardmodule (und ). Wählen Sie zudem alle weiteren Module und Erweiterungen, die Sie bei der Installation hinzugefügt haben. Beachten Sie, dass für alle Erweiterungen zusätzliche Registrierungscodes erforderlich sind, die Sie erwerben müssen. Fahren Sie mit fort.
Abhängig von Ihrer Auswahl müssen Sie möglicherweise auch eine oder mehrere Lizenzvereinbarungen akzeptieren. Alle Komponenten, die mit dem gewählten Server registriert sind, und die zugehörigen Repositorys werden dem System hinzugefügt.
Das Installationsprogramm für das YaST-Paket wird geöffnet, um die Versionspakete für jedes Modul sowie weitere Pakete je nach den ausgewählten Modulen und Erweiterungen zu installieren. Es wird dringend empfohlen, keinesfalls die Auswahl für vorausgewählte Pakete aufzuheben. Weitere Pakete können jedoch noch hinzugefügt werden.
Wählen Sie
und aus, um den Registrierungsvorgang abzuschließen.
10.3.2 Registrieren mit SUSEConnect #
Die Registrierung des Systems zusammen mit Modulen und Erweiterungen kann über die Kommandozeile mit SUSEConnect
durchgeführt werden. Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Inline-Dokumentation unter man 8 SUSEConnect
.
Führen Sie zur Registrierung von SUSE Linux Enterprise Server am SUSE Customer Center
SUSEConnect
wie folgt aus:>
sudo SUSEConnect -r REGISTRATION_CODE -e EMAIL_ADDRESSSoll die Registrierung über einen lokalen Registrierungsserver erfolgen, geben Sie die URL des Servers an:
>
sudo SUSEConnect -r REGISTRATION_CODE -e EMAIL_ADDRESS \ --url "https://suse_register.example.com/"Ersetzen Sie REGISTRATION_CODE durch den Registrierungscode, den Sie mit Ihrer Version von SUSE Linux Enterprise Server erhalten haben. Ersetzen Sie EMAIL_ADDRESS durch die E-Mail-Adresse für das SUSE-Konto, mit dem Sie oder Ihr Unternehmen die Abonnements verwalten.
Durch diesen Vorgang wird das und das registriert und die zugehörigen Repositorys werden dem System hinzugefügt.
SUSE Linux Enterprise Server einschließlich der beiden Standard-Repositorys ist nun registriert. Sollten Sie weitere Module oder Erweiterungen registrieren wollen, fahren Sie fort wie in Abschnitt 10.4, „Verwalten von Modulen und Erweiterungen in einem laufenden System“ beschrieben.
10.4 Verwalten von Modulen und Erweiterungen in einem laufenden System #
Sie können Module und Erweiterungen auch nach der Installation und Registrierung eines Systems hinzufügen und entfernen. Sie können dazu entweder YaST oder SUSEConnect
verwenden. Weitere Informationen finden Sie im Article “Modules and Extensions Quick Start”.
10.4.1 Hinzufügen von Modulen und Erweiterungen mit YaST #
Starten Sie die
› › .Wählen Sie zum Hinzufügen von Modulen oder Erweiterungen alle Komponenten aus, die Sie installieren möchten. Beachten Sie, dass für alle Erweiterungen zusätzliche Registrierungscodes erforderlich sind.
Alle zusätzlichen Komponenten werden beim Registrierungsserver registriert und die zugehörigen Repositorys werden dem System hinzugefügt.
Das Installationsprogramm für das YaST-Paket wird geöffnet, um die Versionspakete für jedes Modul sowie weitere Pakete je nach den ausgewählten Modulen und Erweiterungen zu installieren. Es wird dringend empfohlen, keinesfalls die Auswahl für vorausgewählte Pakete aufzuheben. Weitere Pakete können jedoch noch hinzugefügt werden.
Wählen Sie
und aus, um den Vorgang abzuschließen.
Wie bei Softwarepaketen, deren Funktionsfähigkeit möglicherweise von anderen Paketen abhängt, kann auch ein Modul von anderen Modulen abhängig sein. In diesem Fall werden alle Module, von denen es abhängt, automatisch zur Installation ausgewählt.
10.4.2 Löschen von Modulen und Erweiterungen mit YaST #
Starten Sie
› › .Wählen Sie das Modul oder die Erweiterung, das/die entfernt werden sollte, und klicken Sie auf
. Bestätigen Sie die Warnung, die darauf hinweist, dass alle Pakete der ausgewählten Komponente gelöscht werden.Der YaST-Software-Manager wird geöffnet und eine Liste aller installierten Pakete des gelöschten Moduls oder der gelöschten Erweiterung werden angezeigt. Klicken Sie auf
, um alle zu entfernen. Es wird dringend empfohlen, diesen Vorgang auszuführen, da Sie für Pakete gelöschter Module oder Erweiterungen keine Updates mehr erhalten. Falls Sie die Pakete beibehalten, sollten Sie auf jeden Fall das Paket*-release
für alle zu löschenden Module oder Erweiterungen entfernen.Fahren Sie mit
und dann fort.
Beachten Sie, dass Sie niemals das zu löschen.
löschen sollten. Es wird zudem nicht empfohlen, dasWenn Sie Pakete von gelöschten Modulen oder Erweiterungen beibehalten möchten, erhalten Sie für diese Pakete keine Updates mehr. Da dies auch auf Sicherheitspatches zutrifft, stellt es möglicherweise ein Sicherheitsrisiko für das System dar, wenn diese Pakete beibehalten werden.
10.4.3 Hinzufügen/Löschen von Modulen und Erweiterungen mit SUSEConnect #
Führen Sie
SUSEConnect -list-extensions
aus, um einen Überblick über verfügbare Erweiterungen zu erhalten:>
sudo SUSEConnect -list-extensions AVAILABLE EXTENSIONS AND MODULES Basesystem Module 15 SP6 x86_64 (Installed) Deactivate with: SUSEConnect -d -p sle-module-basesystem/15.6/x86_64 Containers Module 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-module-containers/15.6/x86_64 Desktop Applications Module 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-module-desktop-applications/15.6/x86_64 Development Tools Module 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-module-development-tools/15.6/x86_64 SUSE Linux Enterprise Workstation Extension 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-we/15.6/x86_64 -r ADDITIONAL REGCODE SUSE Cloud Application Platform Tools Module 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-module-cap-tools/15.6/x86_64 SUSE Linux Enterprise Live Patching 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-module-live-patching/15.6/x86_64 -r ADDITIONAL REGCODE SUSE Package Hub 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p PackageHub/15.6/x86_64 Server Applications Module 15 SP6 x86_64 (Installed) Deactivate with: SUSEConnect -d -p sle-module-server-applications/15.6/x86_64 Legacy Module 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-module-legacy/15.6/x86_64 Public Cloud Module 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-module-public-cloud/15.6/x86_64 SUSE Enterprise Storage 6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p ses/6/x86_64 -r ADDITIONAL REGCODE SUSE Linux Enterprise High Availability Extension 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-ha/15.6/x86_64 -r ADDITIONAL REGCODE Web and Scripting Module 15 SP6 x86_64 Activate with: SUSEConnect -p sle-module-web-scripting/15.6/x86_64 MORE INFORMATION You can find more information about available modules here: https://www.suse.com/products/server/features/modules.htmlFühren Sie das entsprechende Kommando aus, um eine Komponente hinzuzufügen oder zu löschen. Beachten Sie, dass zum Hinzufügen von Erweiterungen zusätzliche Registrierungscodes erforderlich sind.
Das zu löschen.
darf nicht gelöscht werden. Es wird zudem nicht empfohlen, das
SUSEConnect
fügt nur Module und Erweiterungen hinzu oder entfernt diese. Es registriert die Komponenten oder hebt deren Registrierung auf und aktiviert oder deaktiviert ihre Repositorys, installiert oder entfernt jedoch keine Pakete. Nutzen Sie YaST zum Verwalten von Modulen und Erweiterungen, falls dieser Vorgang automatisch ausgeführt werden soll.
Wenn Sie ein Modul oder eine Erweiterung hinzufügen, installiert SUSEConnect
keine Standardpakete oder -schemata. Wenn Sie dies manuell tun möchten, verwenden Sie Zypper oder › .
Wenn Sie ein Modul oder eine Erweiterung löschen, führt SUSEConnect
keine Bereinigung durch. Die Pakete des Moduls oder der Erweiterung bleiben zwar auf dem System installiert, werden aber nicht mehr aus einem Repository aktualisiert. Führen Sie zum Auflisten dieser „verwaisten“ Pakete zypper packages
--orphaned
aus. Führen Sie zum Entfernen eines oder mehrerer Pakete zypper remove PACKAGE [ANOTHER_PACKAGE]
aus. Alternativ können Sie › und dann › › wählen, um eine Auflistung der verwaisten Pakete anzuzeigen und diese zu löschen.
Wenn Sie Pakete von gelöschten Modulen oder Erweiterungen beibehalten möchten, erhalten Sie für diese Pakete keine Updates mehr. Da dies auch auf Sicherheitspatches zutrifft, stellt es möglicherweise ein Sicherheitsrisiko für das System dar, wenn diese Pakete beibehalten werden.
10.5 Keep-Alive-Zeitgeber in SUSEConnect #
Ab Version 0.3.33 umfasst das SUSEConnect-Paket zwei systemd
-Einheiten:
suseconnect-keepalive.service
: einen Dienst, der das KommandoSUSEConnect ‑‑keep-alive
bei Bedarf ausführt.suseconnect-keepalive.timer
: einen Zeitgeber, der den Dienstsuseconnect-keepalive.service
einmal pro Tag ausführt.
Diese Einheiten sind dafür verantwortlich, die Systeminformationen mit dem SUSE Customer Center oder dem Registrierungsserver auf dem neuesten Stand zu halten und genaue Daten über die Abonnementnutzung bereitzustellen.
Das Kommando SUSEConnect --keep-alive
aktualisiert die Angabe für die letzte Anzeige eines Systems und seine Hardwareinformationen mit dem Registrierungsdienst.
Wenn das SUSEConnect-Paket installiert oder aktualisiert wird und seine Version gleich oder höher als die oben beschriebene ist, wird der Keep-Alive-Zeitgeber automatisch aktiviert.
Wenn der Keep-Alive-Zeitgeber von SUSEConnect nicht auf Ihrem System ausgeführt werden soll, können Sie ihn mit systemctl
deaktivieren:
>
sudo
systemctl disable --now suseconnect-keepalive.timer
Wenn der Zeitgeber einmal deaktiviert ist, kann er durch nachfolgende Aktualisierungen des SUSEConnect-Pakets nicht wieder aktiviert werden.
11 #
Komplexe Systemkonfigurationen erfordern besondere Festplatteneinrichtungen. Sie können alle gängigen Partitionierungsaufgaben während der Installation durchführen.
Wenn Sie persistente Gerätenamen für Blockgeräte erhalten möchten, verwenden Sie die Geräte unter /dev/disk/by-id
oder /dev/disk/by-uuid
.
Das Logical Volume Management (LVM) ist ein Schema für die Festplattenpartitionierung, das viel flexibler als die physische Partitionierung in Standardkonfigurationen ist. Mit der Snapshop-Funktion können Sie Datensicherungen einfach erstellen. Ein RAID (Redundant Array of Independent Disks) bietet verbesserte Datenintegrität, Leistung und Fehlertoleranz. SUSE Linux Enterprise Server unterstützt auch die Multipath-E/A (weitere Details finden Sie im Book “Storage Administration Guide”, Chapter 18 “Managing multipath I/O for devices”). Es gibt auch die Möglichkeit, iSCSI als vernetzte Festplatte zu verwenden (lesen Sie mehr über iSCSI im Book “Storage Administration Guide”, Chapter 15 “Mass storage over IP networks: iSCSI”).
Beachten Sie, dass Speicherplatz aus Partitionierungsgründen in binären Einheiten statt in dezimalen Einheiten gemessen wird. Wenn Sie beispielsweise Größen von 1GB
, 1GiB
oder 1G
eingeben, werden diese vom System immer als 1 GiB (Gibibyte) behandelt, im Gegensatz zu 1 GB (Gigabyte).
- Binär
1 GiB = 1 073 741 824 Byte.
- Dezimal
1 GB = 1 000 000 000 Byte.
- Differenz
1 GiB ≈ 1,07 GB.
11.1 Verwenden von #
Mit dem Abbildung 11.1, „YaST-Partitionierung“) können Sie Partitionen hinzufügen, löschen, bearbeiten und deren Größe verändern sowie auf die Soft-RAID und LVM-Konfiguration zugreifen.
(Auch wenn es möglich ist, ein laufendes System neu zu partitionieren, ist das Risiko eines Fehlers mit daraus folgendem Datenverlust sehr hoch. Versuchen Sie daher eine Neupartitionierung des installierten Systems möglichst zu vermeiden. Sollten Sie dies trotzdem versuchen, führen Sie zuvor unbedingt eine vollständige Datensicherung durch.
IBM Z erkennt nur DASD-, zFCP- und SCSI-Festplatten. IDE-Festplatten werden nicht unterstützt. Aus diesem Grund werden die Geräte in der Partitionstabelle für das erste erkannte Gerät als dasda
oder sda
angezeigt.
Alle bestehenden oder vorgeschlagenen Partitionen auf allen angeschlossenen Festplatten werden in der Liste /dev/sda
(oder /dev/dasda
). Partitionen werden als Teile dieser Geräte aufgelistet, beispielsweise als /dev/sda1
(bzw. als /dev/dasda1
). Größe, Typ, Verschlüsselungsstatus, Dateisystem und Einhängepunkt der Festplatten und ihrer Partitionen werden ebenfalls angezeigt. Der Einhängepunkt gibt an, wo sich die Partition im Linux-Dateisystembaum befindet.
Mehrere funktionale Ansichten sind in der RAID
, Volume Management
, Crypt Files
) zu konfigurieren und Dateisysteme mit zusätzlichen Funktionen wie BTRFS, NFS oder TMPFS
anzuzeigen.
Wenn Sie das Experten-Dialogfeld während der Installation ausführen, wird auch sämtlicher freier Speicherplatz aufgeführt und automatisch ausgewählt. Soll zusätzlicher Speicherplatz für SUSE Linux Enterprise Server bereitgestellt werden, gehen Sie die Liste der Partitionen von unten nach oben durch und geben Sie den erforderlichen Speicherplatz frei.
11.1.1 Partitionstabellen #
Mit SUSE Linux Enterprise Server können Sie verschiedene Partitionstabellen erstellen und verwenden. In einigen Fällen wird die Partitionstabelle als Festplattenkennung bezeichnet. Die Partitionstabelle ist für den Boot-Vorgang des Computers unverzichtbar. Soll der Computer aus einer Partition in einer soeben erstellten Partitionstabelle gebootet werden, überprüfen Sie, ob das Tabellenformat durch die Firmware unterstützt wird.
Führen Sie den YaST-Partitioner aus, klicken Sie in der
auf den Namen der entsprechenden Festplatte und wählen Sie › .11.1.1.1 Master Boot Record #
Der Master-Boot-Record (MBR) ist die ältere Partitionstabelle auf IBM-PCs. Dies wird auch als MS-DOS-Partitionstabelle bezeichnet. Der MBR unterstützt lediglich vier primäre Partitionen. Falls die Festplatte bereits einen MBR aufweist, können Sie mit SUSE Linux Enterprise Server zusätzliche Partitionen in dieser Tabelle anlegen und als Installationsziel heranziehen.
Die Beschränkung auf vier Partitionen lässt sich mithilfe einer erweiterten Partition umgehen. Die erweiterte Partition selbst ist eine primäre Partition und kann wiederum weitere logische Partitionen aufnehmen.
Die UEFI-Firmware unterstützt in der Regel das Booten vom MBR im Legacy-Modus.
11.1.1.2 GPT-Partitionstabelle #
UEFI-Computer arbeiten standardmäßig mit einer GUID-Partitionstabelle (GPT). Falls eine Festplatte noch keine Partitionstabelle enthält, legt SUSE Linux Enterprise Server eine GPT an.
Ältere BIOS-Firmware unterstützt das Booten von GPT-Partitionen nicht.
Für die folgenden Funktionen benötigen Sie eine GPT-Partitionstabelle:
Mehr als vier primäre Partitionen
UEFI Secure Boot
Festplatten mit mehr als 2 TB Kapazität
Bei GPT-Partitionen, die mit Parted 3.1 oder früheren Versionen erstellt wurden, wurde der Microsoft Basic Data-Partitionstyp anstelle der neueren, Linux-spezifischen GPT-GUID herangezogen. Neuere Parted-Versionen legen für solche Partitionen das irreführende Flag msftdata
fest. Dies führt dazu, dass verschiedene Festplattentools die Partition als Windows-Datenpartition oder ähnlich bezeichnen.
Mit dem folgenden Befehl entfernen Sie das Flag:
#
parted DEVICE set PARTITION_NUMBER msftdata off
11.1.1.3 Partitionierungstabellen unter IBM Z #
Auf IBM Z-Plattformen unterstützt SUSE Linux Enterprise Server sowohl SCSI-Festplatten als auch Direct Access Storage Devices (DASD). Während sich SCSI-Datenträger wie oben beschrieben partitionieren lassen, sind für DASDs maximal drei Partitionseinträge in den entsprechenden Partitionstabellen möglich.
11.1.2 Partitionen #
Der YaST-Partitionierer kann Partitionen mit verschiedenen Dateisystemen erstellen und formatieren. In SUSE Linux Enterprise Server wird standardmäßig das Dateisystem Btrfs
verwendet. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 11.1.2.2, „Btrfs-Partitionierung“.
Andere häufig verwendete Dateisysteme sind verfügbar: Ext2
, Ext3
, Ext4
, FAT
, XFS
, Swap
und UDF
.
11.1.2.1 Erstellen von Partitionen #
Zum Erstellen einer Partition wählen Sie
und wählen Sie dann eine Festplatte mit freiem Speicherplatz aus. Die tatsächliche Modifikation kann im Karteireiter erfolgen:Mit MBR vorliegt, geben Sie an, ob eine primäre oder eine erweiterte Partition erstellt werden soll. In der erweiterten Partition können Sie mehrere logische Partitionen anlegen. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 11.1.1, „Partitionstabellen“.
erstellen Sie eine neue Partition. Wenn einGeben Sie die Größe der neuen Partition an. Sie können auswählen, dass der gesamte freie Speicherplatz belegt werden soll oder eine Größe eingeben.
Wählen Sie das zu verwendende Dateisystem und einen Einhängepunkt aus. YaST schlägt für jede erstellte Partition einen Einhängepunkt vor. Für eine andere Einhängemethode, z. B. Einhängen nach Label, wählen Sie
.Geben Sie, falls erforderlich, zusätzliche Dateisystemoptionen an. Dies ist zum Beispiel für persistente Dateinamen erforderlich. Weitere Informationen zu den verfügbaren Optionen finden Sie in Abschnitt 11.1.3, „Bearbeiten einer Partition“.
Klicken Sie auf
, um die Partitionierungseinrichtung zu übernehmen und das Partitionierungsmodul zu verlassen.Wenn Sie die Partition bei der Installation angelegt haben, wird wieder das Fenster mit der Installationsübersicht angezeigt.
11.1.2.2 Btrfs-Partitionierung #
Das Standard-Dateisystem für die root-Partition ist Btrfs. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 10 “Systemwiederherstellung und Snapshot-Verwaltung mit Snapper” und Book “Storage Administration Guide”, Chapter 1 “Overview of file systems in Linux”. Das root-Dateisystem ist das Standard-Subvolume und wird nicht in der Liste der erstellten Subvolumes aufgeführt. Als Btrfs-Standard-Subvolume kann es als normales Dateisystem eingehängt werden.
Die standardmäßige Partitionierungseinrichtung schlägt die Stammpartition als Btrfs mit /boot
als Verzeichnis vor. Soll die Stammpartition verschlüsselt werden, müssen Sie in jedem Fall die GPT-Partitionstabelle verwenden, nicht den standardmäßigen MSDOS-Typ. Ansonsten findet der GRUB2-Bootloader nicht genügend Platz für den Loader der zweiten Phase.
Sie können Snapshots von Btrfs-Subvolumes erstellen, wahlweise manuell oder auch automatisch bei bestimmten Systemereignissen. Wenn beispielsweise Änderungen am Dateisystem vorgenommen werden, ruft zypper
das Kommando snapper
auf, mit dem Snapshots vor und nach der Änderung angefertigt werden. Dies ist von Nutzen, wenn Sie mit den Änderungen von zypper
nicht zufrieden sind und den vorherigen Zustand wiederherstellen möchten. Wenn snapper
über zypper
aufgerufen wird, werden standardmäßig Snapshots des root-Dateisystems angelegt, weshalb bestimmte Verzeichnisse von den Snapshots ausgeschlossen werden sollten. Aus diesem Grund schlägt YaST die Erstellung der folgenden separaten Subvolumes vor:
/boot/grub2/i386-pc
,/boot/grub2/x86_64-efi
,/boot/grub2/powerpc-ieee1275
,/boot/grub2/s390x-emu
Ein Rollback der Bootloader-Konfiguration wird nicht unterstützt. Die obigen Verzeichnisse sind abhängig von der Architektur. Die ersten beiden Verzeichnisse gelten für AMD64-/Intel 64-Computer und die letzten beiden Verzeichnisse für IBM POWER bzw. für IBM Z.
/home
Wenn sich
/home
nicht auf einer separaten Partition befindet, wird dieses Verzeichnis ausgeschlossen, damit bei einem Rollback kein Datenverlust eintritt./opt
Produkte von Drittanbietern werden in der Regel im Verzeichnis
/opt
installiert. Dieses Verzeichnis wird ausgeschlossen, damit die betreffenden Anwendungen bei einem Rollback nicht deinstalliert werden./srv
Enthält Daten für Web- und FTP-Server. Ausgeschlossen, damit bei einem Rollback kein Datenverlust eintritt.
/tmp
Alle Verzeichnisse, die temporäre Dateien und Caches enthalten, werden aus den Snapshots ausgeschlossen.
/usr/local
Dieses Verzeichnis wird bei der manuellen Installation von Software verwendet. Dieses Verzeichnis wird ausgeschlossen, damit die betreffenden Installationen bei einem Rollback nicht deinstalliert werden.
/var
Dieses Verzeichnis enthält viele Variablendateien, einschließlich Protokolle, temporäre Caches und Drittanbieterprodukte in
/var/opt
. Es ist der Standardspeicherort für Images und Datenbanken von virtuellen Maschinen. Daher wird dieses Subvolume so erstellt, dass alle Variablendaten von Snapshots ausgeschlossen werden und „Kopie beim Schreiben“ deaktiviert ist.
Gespeicherte Snapshots belegen mehr Speicherplatz. Sie sollten daher ausreichend Speicherplatz für Btrfs reservieren. Während die Mindestgröße für eine Root-Btrfs-Partition mit Snapshots und Standard-Subvolumes 16 GB beträgt, empfiehlt SUSE mindestens 32 GB oder mehr, wenn /home
sich nicht auf einer separaten Partition befindet.
11.1.2.3 Verwalten von Btrfs-Subvolumes mit YaST #
Die Subvolumes einer Btrfs-Partition können nunmehr mit dem YaST-Modul
verwaltet werden. Sie können neue Subvolumes hinzufügen und bestehende Subvolumes löschen.Wählen Sie im linken Fensterbereich
.Wählen Sie die Btrfs-Partition aus, deren Subvolumes verwaltet werden sollen.
Je nachdem, ob Subvolumes bearbeitet, hinzugefügt oder gelöscht werden sollen, gehen Sie wie folgt vor:
Um ein Subvolume zu bearbeiten, wählen Sie dieses in der Liste aus, und klicken Sie auf
. Sie können dann für das Volumecopy-on-write
deaktivieren (aktivieren Sie dazu das Kontrollkästchen für ) oder dessen Größe beschränken. Klicken Sie auf , um den Vorgang fertigzustellen.Um ein neues Subvolume hinzuzufügen, klicken Sie auf
, und geben Sie den entsprechenden Pfad ein. Optional können Sie dann für das Volumecopy-on-write
deaktivieren (aktivieren Sie dazu das Kontrollkästchen für ) oder dessen Größe beschränken. Klicken Sie auf , um den Vorgang fertigzustellen.Um ein Subvolume zu löschen, wählen Sie dieses in der Liste aus, und klicken Sie auf
. Bestätigen Sie die Löschung durch Klicken auf .- Abbildung 11.2: Btrfs-Subvolumes im YaST-Partitionierer #
Schließen Sie die Partitionierung mit
.
11.1.3 Bearbeiten einer Partition #
Wenn Sie eine neue Partition erstellen oder eine bestehende Partition bearbeiten, können verschiedene Parameter festgelegt werden. Bei neuen Partitionen reichen die von YaST festgelegten Standardparameter in der Regel aus und müssen nicht geändert werden. Gehen Sie wie folgt vor, um Ihre Partitionseinstellungen manuell zu bearbeiten:
Wählen Sie die Partition aus.
Klicken Sie auf
, um die Partition zu bearbeiten und die Parameter festzulegen:- Dateisystem-ID
Auch wenn Sie die Partition zu diesem Zeitpunkt nicht formatieren möchten, sollten Sie ihr eine Dateisystem-ID zuweisen, um sicherzustellen, dass sie richtig registriert wird. Übliche Werte sind
, , und .- Dateisystem
Klicken Sie zum Ändern des Partitionsdateisystems auf
und wählen Sie den Dateisystemtyp in der Liste aus.SUSE Linux Enterprise Server unterstützt mehrere Typen von Dateisystemen. Btrfs ist aufgrund seiner erweiterten Funktionen das bevorzugte Linux-Dateisystem für die root-Partition. Es unterstützt das Copy-on-Write-Verfahren, das Erstellen vob Snapshots, Multi-Device-Spanning, Subvolumes und weitere nützliche Techniken. XFS, Ext3 und Ext4 sind Journaling-Dateisysteme. Mit diesen Dateisystemen kann das System nach einem Systemabsturz schnell wiederhergestellt werden, da die Schreibvorgänge während des Betriebs protokolliert werden. Ext2 ist kein Journaling-Dateisystem, eignet sich aber für kleinere Partitionen, da für die Verwaltung nicht viel Speicherplatz benötigt wird.
Das Standard-Dateisystem für die root-Partition ist Btrfs. Das Standard-Dateisystem für weitere Partitionen ist XFS.
Das UDF-Dateisystem wird auf optischen wiederbeschreibbaren und nicht wiederbeschreibbaren Medien, USB-Flash-Laufwerken und Festplatten verwendet. Es wird von mehreren Betriebssystemen unterstützt.
Swap ist ein Sonderformat, das die Verwendung der Partition als virtuellen Arbeitspeicher ermöglicht. Bei einer manuellen Partitionierung müssen Sie eine Swap-Partition mit mindestens 256 MB erstellen. Sollte der Swap-Speicher nicht ausreichen, sollten Sie nicht den Swap-Speicher vergrößern, sondern das System mit zusätzlichem Arbeitsspeicher ausstatten.
Warnung: Ändern des DateisystemsWenn Sie das Dateisystem ändern und Partitionen neu formatieren, werden alle Daten der Partition unwiederbringlich gelöscht.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Dateisystemen finden Sie im Storage Administration Guide (Speicherverwaltungshandbuch).
- Verschlüsseln von Geräten
Wenn Sie die Verschlüsselung aktivieren, werden alle Daten in verschlüsselter Form geschrieben. Dies erhöht zwar die Sicherheit sensibler Daten, die Systemgeschwindigkeit wird jedoch reduziert, da die Verschlüsselung einige Zeit in Anspruch nimmt. Weitere Informationen zur Verschlüsselung der Dateisysteme finden Sie in Abschnitt 11.2, „Geräte-Verschlüsselung“ und Book “Security and Hardening Guide”, Chapter 12 “Encrypting partitions and files”..
- Einhängepunkt
Geben Sie das Verzeichnis an, in dem die Partition im Dateisystembaum eingehängt werden soll. Treffen Sie eine Auswahl aus den YaST-Vorschlägen, oder geben Sie einen beliebigen anderen Namen ein.
- Fstab-Optionen
Legen Sie verschiedene Parameter in der globalen Systemverwaltungsdatei (
/etc/fstab
) fest. In der Regel reichen die Standardeinstellungen für die meisten Konfigurationen aus. Sie können beispielsweise die Dateisystemkennung von einem Gerätenamen in eine Volume-Bezeichnung ändern. In Volume-Bezeichnungen können Sie alle Zeichen mit Ausnahme von/
und dem Leerzeichen verwenden.Für persistente Gerätenamen verwenden Sie die Einhängeoption SUSE Linux Enterprise Server sind persistente Gerätenamen standardmäßig aktiviert.
, oder . InAnmerkung: IBM Z: Einhängen nach PfadDa das Einhängen nach ID auf IBM Z Probleme verursacht, wenn Platte-zu-Platte-Kopien zum Klonen verwendet werden, werden Geräte standardmäßig nach Pfad in
/etc/fstab
auf IBM Z eingehängt.Wenn Sie die Partition lieber über ihre Bezeichnung einhängen möchten, müssen Sie diese als Texteintrag in der
angeben. Sie könnten beispielsweise die PartitionsbezeichnungHOME
für eine Partition verwenden, die in/home
eingehängt werden soll.Wenn Sie für das Dateisystem Quotas verwenden möchten, verwenden Sie die Einhängeoption Weitere Informationen zur Konfiguration von Benutzerquoten finden Sie unter Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 6 “Verwalten von Benutzern mit YaST”, Section 6.3.3 “Verwalten von Quoten”.
. Diese Konfiguration ist erforderlich, bevor Sie in der von YaST Quotas für Benutzer festlegen.Wenn Sie beabsichtigen, Quoten für Btrfs-Subvolumes festzulegen, finden Sie Informationen dazu im Book “Storage Administration Guide”, Chapter 1 “Overview of file systems in Linux”, Section 1.2.5 “Btrfs quota support for subvolumes”.
Wählen Sie
, um die Änderungen zu speichern.
Die Größe eines bestehenden Dateisystems können Sie ändern, indem Sie die Partition auswählen und
verwenden. Beachten Sie, dass die Größe von eingehängten Partitionen nicht verändert werden kann. Um die Größe von Partitionen zu ändern, hängen Sie die entsprechende Partition aus, bevor Sie den Partitionierer ausführen.11.1.4 Optionen für Experten #
Nach Auswahl eines Festplattengeräts (wie
) im Bereich können Sie im unteren rechten Bereich im Fenster auf das Menü zugreifen. Im Menü stehen folgende Kommandos zur Verfügung:- Erstellen einer neuen Partitionstabelle
Mithilfe dieser Option können Sie eine neue Partitionstabelle am ausgewählten Gerät erstellen.
Warnung: Erstellen einer neuen PartitionstabelleDurch Erstellen einer neuen Partitionstabelle auf einem Gerät werden alle Partitionen und deren Daten unwiederbringlich von diesem Gerät gelöscht.
- Diesen Datenträger klonen
Mit dieser Option können Sie das Layout einer Gerätepartition ohne den Inhalt auf andere verfügbare Datenträger klonen.
11.1.5 Optionen "Erweitert" #
Nach Auswahl des Hostnamens des Rechners (obere Ebene des Baums in der
) können Sie unten rechts im Fenster auf das Menü zugreifen. Im Menü stehen folgende Kommandos zur Verfügung:- Konfigurieren von iSCSI
Für den Zugriff auf SCSI über IP-Block-Geräte müssen Sie zunächst iSCSI konfigurieren. Dadurch erhalten Sie weitere verfügbare Geräte in der Hauptpartitionsliste.
- Konfigurieren von Multipath
Durch Auswahl dieser Option können Sie die Multipath-Optimierung an den unterstützten Massenspeichergeräten konfigurieren.
11.1.6 Weitere Tipps zur Partitionierung #
Im folgenden Abschnitt finden Sie einige Hinweise und Tipps für die Partitionierung, die Ihnen bei der Einrichtung Ihres Systems helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
11.1.6.1 Anzahl der Zylinder #
Einige Partitionierungstools beginnen bei der Nummerierung der Zylinder mit 0
andere mit 1
. Die Zylinderzahl berechnet sich immer aus der Differenz zwischen der letzten und der ersten Zylindernummer plus eins.
11.1.6.2 Wenn Sie swap
#
Mittels Swap wird der verfügbare physikalische Arbeitsspeicher erweitert. Ihnen steht dadurch über das physische RAM hinaus mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung. Die Arbeitsspeicherverwaltungssysteme der Kernels vor Version 2.4.10 benötigten Swap als Sicherheitszugabe. Wenn Ihr Swap zu dieser Zeit nicht zweimal so groß war wie Ihr RAM, kam es zu erheblichen Leistungseinbußen. Diese Einschränkungen gibt es nicht mehr.
Linux verwendet eine Seite namens „Kürzlich verwendet“ (LRU) zur Auswahl von Seiten, die eventuell vom Arbeitsspeicher auf die Festplatte verschoben werden. Den aktiven Anwendungen steht dadurch mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung und das Zwischenspeichern läuft reibungsloser ab.
Wenn eine Anwendung versucht, den maximal zulässigen Arbeitsspeicher zu belegen, können Probleme mit Swap auftreten. Wir sollten uns hierzu drei der wichtigsten Szenarien näher ansehen:
- System ohne Swap
Die Anwendung kann den maximal zulässigen Arbeitsspeicher auslasten. Der gesamte Cache-Speicher wird freigegeben, wodurch sich alle anderen Anwendungen verlangsamen. Nach einigen Minuten wird der „Out-of-Memory-Killer“ des Kernels aktiviert und der Vorgang wird beendet.
- System mit mittelgroßem Swap (128 MB bis 512 MB)
Zunächst verlangsamt sich das Systems wie ein System ohne Swap. Sobald das gesamte physikalische RAM aufgebraucht ist, wird auch auf den Swap-Speicher zurückgegriffen. An diesem Punkt wird das System sehr langsam; die Fernausführung von Kommandos wird unmöglich. Je nach Geschwindigkeit der Festplatten, die den Swap-Speicher stellen, verbleibt das System etwa 10 bis 15 Minuten in diesem Zustand, bevor das Problem vom „Out of Memory-Killer“ des Kernels endgültig behoben wird. Beachten Sie, dass Sie eine bestimmte Swap-Größe benötigen, wenn der Computer einen „Suspend to Disk“ ausführen soll. In diesem Fall sollte der Swap-Speicher groß genug sein, um die benötigten Daten vom Arbeitsspeicher (512 MB – 1 GB) aufnehmen zu können.
- System mit großem Swap (mehrere GB)
In einem solchen Fall sollte besser keine Anwendung ausgeführt werden, die völlig außer Rand und Band gerät und den Swap-Speicher grenzenlos nutzt. Wenn Sie eine derartige Anwendung ausführen, nimmt die Wiederherstellung des Systems mehrere Stunden in Anspruch. Sehr wahrscheinlich treten in diesem Fall bei anderen Prozessen Zeitüberschreitungen und Fehler auf, wodurch das System in einem undefinierten Zustand zurückbleibt, selbst wenn der fehlerhafte Prozess beendet wird. Starten Sie in diesem Fall den Computers von Anfang an neu und versuchen Sie, das System wieder zum Laufen zu bringen. Sehr viel Swap-Speicher ist nur dann sinnvoll, wenn Sie eine Anwendung verwenden, die diese Menge an Swap tatsächlich benötigt. Solche Anwendungen (wie Datenbanken oder Bildbearbeitungsprogramme) verfügen häufig über eine Option, mit der sie den benötigten Festplattenspeicher direkt abrufen können. Die Verwendung dieser Option ist auf jeden Fall einem übergroßen Swap-Speicher vorzuziehen.
Falls Ihre Anwendungen nicht außer Kontrolle geraten, aber dennoch nach einiger Zeit mehr Swap erforderlich ist, können Sie den Swap-Speicher auch online erweitern. Wenn Sie eine Partition als Swap-Speicher vorbereitet haben, fügen Sie diese Partition mithilfe von YaST hinzu. Falls Sie auf keine Swap-Partition zurückgreifen können, können Sie den Swap-Speicher auch durch eine Swap-Datei erweitern. Swap-Dateien sind im Allgemeinen langsamer als Partitionen, aber verglichen mit physischem RAM sind beide extrem langsam, sodass der eigentliche Unterschied unerheblich ist.
So fügen Sie dem laufenden System eine Swap-Datei hinzu:
Erstellen Sie auf Ihrem System eine leere Datei. Zum Beispiel können Sie mit den folgenden Kommandos eine Swap-Datei mit 128 MB Swap unter
/var/lib/swap/swapfile
hinzufügen:>
sudo
mkdir -p /var/lib/swap>
sudo
dd if=/dev/zero of=/var/lib/swap/swapfile bs=1M count=128Initialisieren Sie die Swap-Datei mit folgendem Kommando:
>
sudo
mkswap /var/lib/swap/swapfileAnmerkung: Geänderte UUID für Swap-Partitionen bei Formatierung übermkswap
Falls möglich, sollten bestehende Swap-Partitionen nicht mit
mkswap
neu formatiert werden. Durch die Neuformatierung mitmkswap
ändert sich der UUID-Wert der Swap-Partition. Führen Sie die Neuformatierung entweder über YaST aus (/etc/fstab
wird dabei aktualisiert) oder passen Sie/etc/fstab
manuell an.Aktivieren Sie den Swap-Speicher mit folgendem Kommando:
>
sudo
swapon /var/lib/swap/swapfileZum Deaktivieren der Swap-Datei verwenden Sie folgendes Kommando:
>
sudo
swapoff /var/lib/swap/swapfileZum Überprüfen des aktuell verfügbaren Swap-Speichers verwenden Sie folgendes Kommando:
>
cat /proc/swapsBislang handelt es sich hier lediglich um einen temporären Swap-Speicher. Nach dem nächsten Reboot wird er nicht mehr verwendet.
Wenn Sie die Swap-Datei permanent aktivieren möchten, fügen Sie
/etc/fstab
folgende Zeile hinzu:/var/lib/swap/swapfile swap swap defaults 0 0
11.1.7 Partitionierung und LVM #
Greifen Sie über
auf die LVM-Konfiguration zu, indem Sie im Fenster auf das Element klicken. Wenn auf Ihrem System jedoch bereits eine aktive LVM-Konfiguration vorhanden ist, wird sie automatisch bei der Eingabe der ersten LVM-Konfiguration einer Sitzung aktiviert. In diesem Fall kann keine der Festplatten, die eine Partition enthalten (die zu einer aktivierten Volume-Gruppe gehört) neu partitioniert werden. Der Linux-Kernel kann die geänderte Partitionstabelle einer Festplatte nicht erneut lesen, wenn eine der Partitionen auf dieser Festplatte verwendet wird. Wenn bereits eine funktionierende LVM-Konfiguration auf Ihrem System vorhanden ist, sollte eine physische Neupartitionierung nicht erforderlich sein. Ändern Sie stattdessen die Konfiguration des logischen Volumes.
Am Anfang der physischen Volumes (PVs) werden Informationen zum Volume auf die Partition geschrieben. Um eine solche Partition für andere Zwecke, die nichts mit LVM zu tun haben, wiederzuverwenden, sollten Sie den Anfang dieses Volumes löschen. Bei der VG system
dem PV /dev/sda2
beispielsweise ist dies über das folgende Kommando möglich:
dd
if=/dev/zero of=/dev/sda2 bs=512 count=1
Das zum Booten verwendete Dateisystem (das root-Dateisystem oder /boot
) darf nicht auf einem logischen LVM-Volume gespeichert werden. Speichern Sie es stattdessen auf einer normalen physischen Partition.
Weitere Details zu LVM finden Sie im Book “Storage Administration Guide”.
11.2 Geräte-Verschlüsselung #
Linux Unified Key Setup (LUKS) ist der Standard für die Festplattenverschlüsselung von Linux. Es bietet ein standardisiertes On-Disk-Format und ermöglicht es Benutzern, Daten nahtlos zu übertragen oder zu migrieren.
LUKS wird verwendet, um Block-Geräte zu verschlüsseln. Die Inhalte des verschlüsselten Geräts können beliebig sein. Daher kann jedes Dateisystem verschlüsselt werden, einschließlich Swap-Partitionen. Alle erforderlichen Informationen zur Einrichtung, wie Verschlüsselungsschlüssel und -Parameter, wie Codetyp und Schlüsselgröße, werden im Partitions-Header gespeichert.
Die Verschlüsselung erfolgt mit einem mehrschichtigen Ansatz. Zunächst wird das Block-Gerät mit einem Hauptschlüssel verschlüsselt. Anschließend wird dieser Hauptschlüssel mit sämtlichen aktiven Benutzerschlüsseln verschlüsselt. Benutzerschlüssel werden von Passphrasen, FIDO2-Sicherheitsschlüsseln, TPMs oder Smart Cards abgeleitet. Mit diesem mehrschichtigen Ansatz können Benutzer ihre Passphrase ändern, ohne das gesamte Block-Gerät erneut zu verschlüsseln.
Weitere Informationen zu LUKS finden Sie im Book “Security and Hardening Guide”, Chapter 13 “Storage encryption for hosted applications with cryptctl”.
11.2.1 Verschlüsselungsmethoden #
Befolgen Sie die Anweisungen unter Abschnitt 11.1.3, „Bearbeiten einer Partition“, um ein Gerät zu verschlüsseln.
Die LUKS2-Verschlüsselung wird ab SUSE Linux Enterprise 15 SP4 vom YaST-Partitionierer unterstützt, muss jedoch explizit aktiviert werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Teilnehmer-Ticket zu erhalten:
Beim Booten durch Hinzufügen des Parameters
YAST_LUKS2_AVAILABLE
zur Kernel-Kommandozeile. Zusätzliche Informationen zu Boot-Parametern finden Sie in Kapitel 8, Boot-Parameter.Während der Installation in der YaST-Konfiguration:
Drücken Sie in der grafischen Benutzeroberfläche Strg–Alt–Umschalt–C.
Drücken Sie in der textbasierten Benutzeroberfläche Strg–D und dann Umschalt–C.
Aktivieren Sie
Enable Experimental LUKS2 Encryption Support
, und verlassen Sie den Konfigurationsbildschirm mitOK
.
Wenn Sie die LUKS2-Unterstützung nicht aktivieren, ist die Auswahl der
nicht sichtbar, und Sie müssen nur das Verschlüsselungspasswort eingeben.Mit dieser Methode können Sie das Gerät mit LUKS1 verschlüsseln. Sie müssen das Verschlüsselungspasswort angeben. Zusätzliche Passwörter – insgesamt bis zu acht – können später mit
cryptsetup luksAddKey
hinzugefügt werden.LUKS2 verwendet eine neuere Version des Header-Formats, die robust gegenüber Fehlern ist und bis zu 32 Benutzerschlüssel und Gerätebezeichnungen unterstützt. Sie müssen das Verschlüsselungspasswort und die passwortbasierte Schlüsselableitungsfunktion (PBKDF) angeben, die zum Schutz dieser Passphrase verwendet wird (siehe Abschnitt 11.2.2, „Passwortbasierte Schlüsselableitungsfunktionen“).
- (nur auf IBM Z)
Diese Methode ermöglicht es, das Gerät mit LUKS2 mit einem sicheren Hauptschlüssel zu verschlüsseln, der von einem kryptografischen Co-Prozessor von Crypto Express verarbeitet wird, der im CCA-Modus konfiguriert ist. Wenn das kryptografische System bereits einen sicheren Schlüssel enthält, der diesem Volume zugeordnet ist, wird dieser Schlüssel verwendet. Andernfalls wird ein neuer sicherer Schlüssel generiert und im System registriert. Sie müssen ein Verschlüsselungspasswort angeben, das zum Schutz des Zugriffs auf diesen Hauptschlüssel verwendet wird. Wenn mehrere APQNs im System vorhanden sind, können Sie außerdem auswählen, welche verwendet werden sollen.
Weitere Informationen zur umfassenden Verschlüsselung finden Sie in https://www.ibm.com/docs/en/linux-on-systems?topic=security-pervasive-encryption.
- (nur für Swap-Geräte)
Diese Methode verschlüsselt ein Swap-Gerät beim Booten mit einem zufällig generierten Schlüssel und unterstützt daher auf der Festplatte keinen Ruhezustand. Das Swap-Gerät wird bei jedem Boot neu verschlüsselt, und sein vorheriger Inhalt wird vernichtet. Deaktivieren Sie zur Vermeidung von Datenverlust den Ruhezustand, und konfigurieren Sie Ihr System stattdessen so, dass es heruntergefahren werden kann.
Zusätzlich zum Verschlüsselungsschlüssel ändern sich die Gerätebezeichnung und die UUID jedes Mal, wenn das Swap-Gerät erneut verschlüsselt wird, sodass diese keine gültigen Optionen zum Einhängen eines zufällig verschlüsselten Swap-Geräts darstellen. Stellen Sie sicher, dass das Swap-Gerät durch einen stabilen Namen referenziert wird, der in der Datei
/etc/crypttab
nicht bei jedem Neustart geändert werden kann. Für eine Swap-Partition ist es beispielsweise sicherer, die udev-Geräte-ID oder den udev-Geräte-Pfad anstelle des Gerätenamens der Partition zu verwenden, da dieser Gerätename beim nächsten Start einer anderen Partition zugewiesen werden kann. In diesem Fall könnte ein falsches Gerät anstelle Ihres Swap-Geräts verschlüsselt werden!YaST versucht, stabile Namen in
/etc/crypttab
zu verwenden, es sei denn, die Konfiguration sieht vor, dass immer Gerätenamen verwendet werden (siehe Abschnitt des Partitionierers). Bei einigen Geräten ist es jedoch u. U. nicht möglich, einen vollständig stabilen Namen zu finden. Verwenden Sie die Verschlüsselung mit flüchtigen Schlüsseln nur, wenn Sie sich über die Auswirkungen im Klaren sind.- (nur für Swap-Geräte)
Diese Methode verschlüsselt ein Swap-Gerät mit einem flüchtigen, geschützten AES-Schlüssel, ohne dass ein kryptografischer Co-Prozessor erforderlich ist. Dabei handelt es sich um eine Verbesserung gegenüber der Methode
Encryption with Volatile Random Key
, und alle Hinweise für diese Methode gelten auch hier.- (nur für Swap-Geräte)
Diese Methode verschlüsselt ein Swap-Gerät mit einem flüchtigen, sicheren AES-Schlüssel, der von einem kryptografischen Co-Prozessor generiert wird. Dabei handelt es sich um eine Verbesserung gegenüber der Methode
Encryption with Volatile Random Key
und alle Hinweise für diese Methode gelten auch hier.
11.2.2 Passwortbasierte Schlüsselableitungsfunktionen #
Die zu verwendende passwortbasierte Schlüsselableitungsfunktion (PBKDF) hängt vom Kontext, den Hardwarefunktionen und dem erforderlichen Grad an Kompatibilität mit anderen Systemkomponenten ab:
- PBKDF2
PBKDF2
ist die Funktion, die von LUKS1 verwendet wird. Sie wird unter RFC 2898 definiert.- Argon2i
Argon2 ist eine Funktion, die auf höhere Sicherheit ausgerichtet ist und für deren Berechnung sehr viel mehr Speicherplatz erforderlich ist. Sie wird unter RFC 9106 definiert. Argon2i ist eine Variante von Argon2, die optimiert wurde, um Seitenkanalangriffen standzuhalten, indem sie in passwortunabhängiger Reihenfolge auf das Speicher-Array zugreift.
- Argon2id
Argon2id ist eine Hybridversion von Argon2. Sie folgt dem Argon2i-Ansatz für die erste Hälfte des Pass-Over-Speichers und dem Argon2d-Ansatz (nicht von YaST unterstützt), um GPU-Cracking-Angriffe für nachfolgende Durchläufe zu begrenzen. RFC 9106 empfiehlt die Verwendung von Argon2id, wenn Sie den Unterschied zwischen den Typen nicht kennen oder Seitenkanalangriffe für eine realistische Bedrohung halten.
Obwohl Argon2
sicherer ist, gibt es immer noch Anwendungsfälle für PBKDF2
:
Als beabsichtigte Sicherheitsfunktion benötigt Argon2 zur Berechnung viel mehr Speicherplatz. Dies kann auf einigen Systemen zu Problemen führen. Wenn starke Passwörter voll und ganz gewährleistet sind, kann die Verwendung von PBKDF2 immer noch sicher sein und den Speicherplatz schonen.
grub2
bietet eingeschränkte Unterstützung für das Booten von Geräten, die mit LUKS2 verschlüsselt sind. Dies aber nur, wenn PBKDF2 verwendet wird. Das bedeutet, dass Sie Argon2 nicht für ein Dateisystem verwenden können, das das/boot
-Verzeichnis enthält. Beachten Sie, dass selbst bei Verwendung von PBKDF2 möglicherweise eine manuellegrub2
-Konfiguration erforderlich ist, um von einem LUKS2-Gerät zu booten.
Weitere Informationen zur Konfiguration der Geräteverschlüsselung mit LUKS erhalten Sie über die Schaltfläche Help
im Installationsprogramm und unter Book “Security and Hardening Guide”, Chapter 13 “Storage encryption for hosted applications with cryptctl”.
11.3 LVM-Konfiguration #
In diesem Abschnitt werden die Schritte erläutert, die bei der LVM-Konfiguration ausgeführt werden müssen. Allgemeine Informationen zum Logical Volume Manager finden Sie im Book “Storage Administration Guide”, Chapter 5 “LVM configuration”, Section 5.1 “Understanding the logical volume manager”.
Der Einsatz von LVM ist manchmal mit einem höheren Risiko (etwa des Datenverlusts) verbunden. Risiken umfassen auch Anwendungsausfälle, Stromausfälle und fehlerhafte Befehle. Speichern Sie Ihre Daten, bevor Sie LVM implementieren oder Volumes neu konfigurieren. Arbeiten Sie nie ohne Backup.
Die YaST-LVM-Konfiguration kann von Festplatte vorbereiten: Expertenmodus in YaST (siehe Abschnitt 11.1, „Verwenden von ) unter “ im Bereich aus erreicht werden. Mit können Sie Festplatten und Partitionen verwalten sowie RAID- und LVM-Konfigurationen einrichten.
11.3.1 Erstellen eines physischen Volumes #
Als erste Aufgabe müssen physische Volumes erstellt werden, die Platz für eine Volume-Gruppe bieten:
Wählen Sie unter
eine Festplatte aus.Wechseln Sie in den Karteireiter
.Klicken Sie auf
und geben Sie die gewünschte Größe des PV auf dieser Platte ein.Verwenden Sie
(Partition nicht formatieren) und ändern Sie die in . Hängen Sie diese Partition nicht ein.Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis alle gewünschten physischen Volumes auf den verfügbaren Platten definiert sind.
11.3.2 Erstellen von Volume-Gruppen #
Wenn auf Ihrem System keine Volume-Gruppe existiert, müssen Sie eine hinzufügen (siehe Abbildung 11.3, „Anlegen einer Volume-Gruppe“). Sie können zusätzliche Gruppen erstellen, indem Sie auf im Bereich und anschließend auf klicken. Eine einzige Volume-Gruppe genügt in der Regel.
Geben Sie einen Namen für die VG ein, z. B.
system
.Wählen Sie die gewünschte
. Dieser Wert definiert die Größe eines physischen Blocks in der Volume-Gruppe. Der gesamte Plattenplatz in einer Volume-Gruppe wird in Blöcken dieser Größe verwaltet.Fügen Sie der VG die vorbereiteten PVs hinzu, indem Sie das Gerät auswählen und auf Strg gedrückt halten, während Sie auf die gewünschten Geräte klicken.
klicken. Die Auswahl mehrerer Geräte ist möglich, wenn SieWählen Sie
, um die VG für weitere Konfigurationsschritte bereitzustellen.
Wenn mehrere Volume-Gruppen definiert sind und PVs hinzugefügt oder entfernt werden sollen, wählen Sie die Volume-Gruppe in der Liste
aus und klicken Sie auf . Im folgenden Fenster können Sie der ausgewählten Volume-Gruppe PVs hinzufügen oder sie daraus entfernen.11.3.3 Konfigurieren von logischen Volumes #
Nachdem die Volume-Gruppe mit PVs gefüllt ist, definieren Sie im nächsten Dialogfeld die LVs, die das Betriebssystem verwenden soll. Wählen Sie die aktuelle Volume-Gruppe aus und wechseln Sie zum Karteireiter
. Sie können nach Bedarf LVs mithilfe der entsprechenden Schaltflächen , , ihre und sie , bis der Platz in der Volume-Gruppe verbraucht ist. Weisen Sie jeder Volume-Gruppe mindestens ein LV zu.Klicken Sie auf
und führen Sie die Anweisungen im Assistenten-ähnlichen Pop-up-Fenster aus, das geöffnet wird:Geben Sie den Namen des LV ein. Für eine Partition, die in
/home
eingehängt werden soll, kann ein Name wieHOME
verwendet werden.Wählen Sie den Typ des LV aus. Zur Wahl stehen
, und . Sie müssen zunächst einen Thin Pool erstellen, in dem dann die einzelnen Thin Volumes gespeichert werden können. Das Thin Provisioning bietet den großen Vorteil, dass die Summe aller in einem Thin-Pool gespeicherten Thin-Volumes die Größe des Pools selbst übersteigen kann.Wählen Sie die Größe und Anzahl der Stripes für das LV. Wenn Sie nur ein PV haben, ist es nicht sinnvoll, mehrere Stripes auszuwählen.
Wählen Sie das Dateisystem, das auf dem LV verwendet werden soll, und den Einhängepunkt.
Durch die Verwendung von Stripes ist es möglich, den Datenstrom im LV auf mehrere PVs aufzuteilen (Striping). Das Striping eines Volumes kann nur über unterschiedliche PVs erfolgen, von denen jedes mindestens den Speicherplatz des Volumes besitzt. Die maximale Anzahl der Stripes entspricht der Anzahl der PVs, wobei Stripe „1“ für „no striping“ (kein Striping) steht. Das Striping ist nur mit PVs sinnvoll, die sich auf unterschiedlichen Festplatten befinden. Andernfalls verschlechtert sich die Leistung.
YaST kann Ihre Eingaben zum Striping zu diesem Zeitpunkt nicht überprüfen. Fehler, die hier gemacht werden, zeigen sich später, wenn die LVM auf der Festplatte implementiert wird.
Falls Sie auf Ihrem System LVM bereits konfiguriert haben, können Sie auch die vorhandenen logischen Volumes verwenden. Bevor Sie fortfahren, weisen Sie diesen LVs passende Einhängepunkte zu. Klicken Sie auf
, um zu in YaST zurückzukehren und Ihre Arbeit dort abzuschließen.11.4 Soft-RAID #
In diesem Abschnitt werden die Aktionen beschrieben, die für die Erstellung und Konfiguration der verschiedenen RAID-Typen erforderlich sind. Hintergrundinformationen zu RAID finden Sie im Book “Storage Administration Guide”, Chapter 7 “Software RAID configuration”, Section 7.1 “Understanding RAID levels”.
11.4.1 Soft-RAID-Konfiguration #
Zur YaST-Abschnitt 11.1, „Verwenden von beschrieben. Mit diesem Partitionierungswerkzeug können Sie vorhandene Partitionen bearbeiten und löschen sowie neue Partitionen erstellen, die mit Soft-RAID verwendet werden sollen: “
-Konfiguration gelangen Sie über in YaST, wie inWählen Sie unter
eine Festplatte aus.Wechseln Sie in den Karteireiter
.Klicken Sie auf
und geben Sie die gewünschte Größe der RAID-Partition auf dieser Platte ein.Verwenden Sie
und ändern Sie die in . Hängen Sie diese Partition nicht ein.Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis alle gewünschten physischen Volumes auf den verfügbaren Platten definiert sind.
Für RAID 0 und RAID 1 sind mindestens zwei Partitionen erforderlich, für RAID 1 in der Regel exakt zwei. Bei RAID 5 sind mindestens drei Partitionen erforderlich, bei RAID 6 und RAID 10 dagegen mindestens vier Partitionen. Es empfiehlt sich, nur Partitionen derselben Größe zu verwenden. Die RAID-Partitionen sollten sich auf verschiedenen Festplatten befinden, um das Risiko eines Datenverlusts gering zu halten, falls eine (RAID 1 und 5) defekt ist, und die Leistung von RAID 0 zu optimieren. Nachdem alle gewünschten Partitionen für RAID erstellt sind, klicken Sie auf
› , um mit der RAID-Konfiguration zu beginnen.Wählen Sie im nächsten Dialogfeld zwischen RAID-Level 0, 1, 5, 6 oder 10. Wählen Sie dann alle Partitionen mit dem Typ „Linux RAID“ oder „Linux native“ aus, die das RAID-System benutzen soll. Swap- oder DOS-Partitionen werden nicht angezeigt.
Um dem ausgewählten RAID-Volume eine zuvor nicht zugewiesene Partition zuzuweisen, klicken Sie zuerst auf die Partition und anschließend auf
. Weisen Sie alle für RAID reservierten Partitionen zu. Anderenfalls bleibt der Speicherplatz in den Partitionen unbenutzt. Klicken Sie nach dem Zuweisen aller Partitionen auf , um die verfügbaren auszuwählen.
Legen Sie in diesem letzten Schritt das zu verwendende Dateisystem sowie die Verschlüsselung und den Einhängepunkt für das RAID-Volume fest. Wenn Sie die Konfiguration mit /dev/md0
und andere mit RAID gekennzeichnete Geräte im .
11.4.2 Fehlersuche #
Prüfen Sie die Datei /proc/mdstat
, um festzustellen, ob eine RAID-Partition beschädigt ist. Die grundsätzliche Vorgehensweise bei einem Systemfehler besteht darin, Ihren Rechner herunterzufahren und die defekte Festplatte durch eine neue, gleichartig partitionierte Platte zu ersetzen. Starten Sie dann Ihr System neu und führen Sie mdadm
/dev/mdX --add
/dev/sdX
aus. Ersetzen Sie „X“ durch die entsprechende Geräte-ID. Damit wird die neue Festplatte automatisch in das RAID-System integriert und vollautomatisch rekonstruiert.
Beachten Sie, dass Sie zwar bei einem Neuaufbau auf alle Daten zugreifen können, jedoch bis zum vollständigen RAID-Neuaufbau einige Probleme in der Leistung auftreten können.
11.4.3 Zusätzliche Informationsquellen #
Weitere Informationen sowie eine Anleitung zur Konfiguration von Soft-RAID finden Sie unter:
Book “Storage Administration Guide”
Linux-RAID-Mailinglisten sind beispielsweise unter folgender URL verfügbar: https://marc.info/?l=linux-raid.
12 Ferninstallation #
SUSE® Linux Enterprise Server kann vollständig über das Netzwerk installiert werden. In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie die erforderliche Umgebung für den Boot-Vorgang, die Installation und die Steuerung über das Netzwerk bereitstellen.
12.1 Übersicht #
Bei einer Ferninstallation ist zu überlegen, wie der Bootvorgang und die Installationssteuerung erfolgen sollen und welche Installationsdatenquelle zu verwenden ist. Alle verfügbaren Optionen können miteinander kombiniert werden, sofern sie für Ihre Hardware-Plattform zur Verfügung stehen.
- Boot-Methode
Je nach Hardware stehen verschiedene Optionen zum Booten eines Systems zur Auswahl. Gängige Optionen sind DVD, USB-Laufwerk oder PXE-Booten. Weitere Informationen zu Ihrer Plattform finden Sie in Teil I, „Installationsvorbereitung“.
Weitere Informationen zum Einrichten eines Servers für das Booten über PXE finden Sie in Kapitel 18, Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung.
- Datenquelle
In aller Regel fungieren DVDs oder USB-Laufwerke als Installationsquelle für SUSE Linux Enterprise Server. Alternativ können Sie einen Installationsserver heranziehen. In diesem Fall geben Sie die Quelle mit dem Boot-Parameter
install
an. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt 8.3.3, „Angeben der Installationsquelle“.Soll die Installation über eine Netzwerkquelle erfolgen, bereiten Sie einen Server gemäß den Anweisungen in Kapitel 17, Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle vor.
- Installationsmethoden
Sie können die Installation wahlweise über eine Tastatur und einen Monitor durchführen, die direkt mit dem Zielcomputer verbunden sind, oder auch über SSH, VNC oder die serielle Konsole eines Computers. Dies wird in den Abschnitten Abschnitt 12.3, „Überwachen der Installation über VNC“, Abschnitt 12.4, „Überwachen der Installation über SSH“ und Abschnitt 12.5, „Installation über die serielle Konsole“ beschrieben.
AutoYaST kann verwendet werden, um den Installationsprozess vollständig zu automatisieren. Weitere Einzelheiten finden Sie im Book “AutoYaST Guide”.
12.2 Szenarien einer Ferninstallation #
In diesem Abschnitt werden die gängigsten Installationsszenarien für Installationen auf entfernten Systemen beschrieben. Prüfen Sie für jedes Szenario die Liste der Voraussetzungen und befolgen Sie das für dieses Szenario beschriebene Verfahren. Falls Sie für einen bestimmten Schritt ausführliche Anweisungen benötigen, folgen Sie den entsprechenden Links.
12.2.1 Installation von Quellenmedien über VNC #
Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten. Die Installation wird von einer entfernten Arbeitsstation gesteuert, die mit dem Installationsprogramm über VNC verbunden ist. Das Eingreifen des Benutzers ist wie bei der manuellen Installation erforderlich (siehe Kapitel 9, Installationsschritte).
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind.
Zielsystem mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und VNC-Viewer-Software oder JavaScript-fähigem Browser (Firefox, Chromium, Internet Explorer, Opera usw.)
Installations-DVD oder USB-Flash-Laufwerk
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:
Booten Sie das Zielsystem vom Installationsmedium (USB-Flash-Laufwerk) des Medienkits von SUSE Linux Enterprise Server.
Wenn der Boot-Bildschirm des Zielsystems geöffnet wird, legen Sie die VNC-Optionen sowie ggf. die statische Netzwerkkonfiguration über die Boot-Parameter fest. Weitere Informationen zu den Boot-Parametern finden Sie im Kapitel 8, Boot-Parameter.
Boot-Parameter für eine statische Netzwerkkonfiguration:
netdevice=NETDEVICE hostip=IP_ADDRESS netmask=NETMASK gateway=IP_GATEWAY vnc=1 VNCPassword=PASSWORD
Boot-Parameter für eine dynamische Netzwerkkonfiguration (DHCP):
vnc=1 VNCPassword=PASSWORD
Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und zeigt die Netzwerkadresse und die Anzeigenummer an. VNC-Installationen geben sich selbst über OpenSLP bekannt, sofern die Firewall-Einstellungen entsprechend konfiguriert sind. Sie finden sie mit
slptool
, wie im Abschnitt 12.3.1, „Vorbereiten der VNC-Installation“ beschrieben.Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation einen VNC-Viewer oder einen Webbrowser und stellen Sie eine Verbindung zum Zielsystem her, indem Sie die angegebene Netzwerkadresse und Anzeigenummer verwenden, wie im Abschnitt 12.3, „Überwachen der Installation über VNC“ beschrieben.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben aus.
12.2.2 Netzwerkinstallation über VNC #
Bei dieser Installationsmethode ist keine direkte Interaktion mit dem Zielcomputer erforderlich. Das System wird über PXE gebootet und die Installationsdaten werden von einem Server abgerufen.
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind.
Mindestens ein Computer, über den ein DHCP-, NFS-, HTTP-, FTP-, TFTP- oder SMB-Server installiert werden kann.
Zielsystem, das PXE-Boot-, Netzwerk- und Wake-on-LAN-fähig, angeschlossen und mit dem Netzwerk verbunden ist.
Steuersystem mit einer funktionierender Netzwerkverbindung und VNC-Viewer-Software oder JavaScript-fähiger Browser (Firefox, Chromium, Microsoft Edge, Opera usw.)
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation auszuführen.
Richten Sie den Server ein, auf dem sich die Installationsdaten befinden. Detaillierte Informationen finden Sie im Teil IV, „Einrichten eines Installationsservers“.
Richten Sie einen DHCP- und einen TFTP-Server für das Netzwerk ein. Dies wird in Kapitel 18, Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung beschrieben. Fügen Sie die erforderlichen Boot-Parameter hinzu, um den VNC-Server zu aktivieren.
Aktivieren Sie das PXE-Booten in der Firmware des Zielcomputers. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 18.4, „Vorbereiten des Zielsystems für PXE-Boot“.
Initiieren Sie den Bootvorgang des Zielsystems mithilfe von Wake-on-LAN. Dies wird in Abschnitt 18.5, „Verwenden von Wake-on-LAN für Fernaktivierungen“ beschrieben.
Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Webbrowser, und stellen Sie wie in Abschnitt 12.3, „Überwachen der Installation über VNC“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie im Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben aus.
12.2.3 Installation von Quellenmedien über SSH #
Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten und um die IP-Adresse des Installationsziels zu ermitteln. Die Installation selbst wird vollständig von einer entfernten Arbeitsstation gesteuert, die mit dem Installationsprogramm über SSH verbunden ist. Das Eingreifen des Benutzers ist wie bei der regulären Installation erforderlich (siehe Kapitel 9, Installationsschritte).
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind.
Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und funktionierender SSH-Client-Software.
Installations-DVD oder USB-Flash-Laufwerk
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:
Richten Sie das Installationsziel und den Installationsserver gemäß Teil IV, „Einrichten eines Installationsservers“ ein.
Booten Sie das Zielsystem vom Installationsmedium (USB-Flash-Laufwerk) des Medienkits von SUSE Linux Enterprise Server.
Wenn der Boot-Bildschirm des Zielsystems geöffnet wird, legen Sie die SSH-Optionen sowie ggf. die statische Netzwerkkonfiguration über die Boot-Parameter-Eingabeaufforderung fest. Weitere Informationen zu den Boot-Parametern finden Sie im Kapitel 8, Boot-Parameter.
Boot-Parameter für eine statische Netzwerkkonfiguration:
netdevice=NETDEVICE hostip=IP_ADDRESS netmask=NETMASK gateway=IP_GATEWAY ssh=1 ssh.password=PASSWORD
Boot-Parameter für eine dynamische Netzwerkkonfiguration (DHCP):
ssh=1 ssh.password=PASSWORD
Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse an, unter der die grafische Installationsumgebung von einen beliebigen SSH-Client adressiert werden kann.
Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation ein Terminalfenster und stellen Sie wie in Abschnitt 12.4.2, „Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben aus.
12.2.4 Installation vom Netzwerk über SSH #
Bei dieser Installationsmethode ist keine direkte Interaktion mit dem Zielcomputer erforderlich. Das System wird über PXE gebootet und die Installationsdaten werden von einem Server abgerufen.
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:
Mindestens ein Computer, über den ein DHCP-, NFS-, HTTP-, FTP-, TFTP- oder SMB-Server installiert werden kann.
Zielsystem, das PXE-Boot-, Netzwerk- und Wake-on-LAN-fähig, angeschlossen und mit dem Netzwerk verbunden ist.
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und SSH-Viewer-Software.
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation auszuführen.
Richten Sie den Server ein, auf dem sich die Installationsdaten befinden. Detaillierte Informationen finden Sie im Teil IV, „Einrichten eines Installationsservers“.
Richten Sie einen DHCP- und einen TFTP-Server für das Netzwerk ein. Dies wird in Kapitel 18, Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung beschrieben. Fügen Sie die erforderlichen Boot-Parameter hinzu, um den SSH-Server zu aktivieren.
Aktivieren Sie das PXE-Booten in der Firmware des Zielcomputers. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 18.4, „Vorbereiten des Zielsystems für PXE-Boot“.
Initiieren Sie den Bootvorgang des Zielsystems mithilfe von Wake-on-LAN. Dies wird in Abschnitt 18.5, „Verwenden von Wake-on-LAN für Fernaktivierungen“ beschrieben.
Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation eine SSH-Client-Software, und stellen Sie wie in Abschnitt 12.4, „Überwachen der Installation über SSH“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie im Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben aus.
12.3 Überwachen der Installation über VNC #
Mithilfe eines VNC-Viewers können Sie die Installation von SUSE Linux Enterprise Server von praktisch jedem Betriebssystem aus überwachen. In diesem Abschnitt wird das Setup mithilfe eines VNC-Viewers oder eines Webbrowsers beschrieben.
12.3.1 Vorbereiten der VNC-Installation #
Zum Aktivieren von VNC auf dem Installationsziel geben Sie die entsprechenden Boot-Parameter beim ersten Booten für die Installation an (siehe Kapitel 8, Boot-Parameter). Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und wartet darauf, dass ein VNC-Client eine Verbindung zum Installationsprogramm herstellt.
Das Installationsprogramm gibt die IP-Adresse bekannt und zeigt die für die Verbindung zum Installationsprogramm erforderliche Nummer an. Wenn Sie physischen Zugriff auf das Zielsystem haben, werden diese Informationen sofort nach dem Booten des Systems für die Installation zur Verfügung gestellt. Geben Sie diese Daten ein, wenn Sie von der VNC-Client-Software dazu aufgefordert werden, und geben Sie Ihr Passwort ein.
Das Installationsziel gibt sich selbst über OpenSLP bekannt, sodass Sie die Adressangaben des Installationsziels über einen SLP-Browser abrufen können. Sie benötigen keinen physischen Zugriff auf das Installationsziel, sofern die Netzwerkeinrichtung und alle Computer OpenSLP unterstützen:
Führen Sie
slptool findsrvtypes | grep vnc
aus, um eine Liste aller Dienste zu erhalten, die VNC anbieten. Die VNC-Installationsziele müssen unter einem Dienst mit dem NamenYaST.installation.suse
bereitstehen.Mit
slptool findsrvs
YaST.installation.suse erhalten Sie eine Liste der verfügbaren Installationen. Geben Sie die IP-Adresse und den Port (in der Regel5901
) an; diese Angaben sind dem VNC-Viewer beigelegt.
12.3.2 Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm #
Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Verbindung zu einem VNC-Server (dem Installationsziel in diesem Fall) herzustellen. Sie können entweder einen VNC-Viewer starten oder eine Verbindung über einen JavaScript-fähigen Webbrowser herstellen.
Mit VNC können Sie die Installation eines Linux-Systems von jedem Betriebssystem aus, einschließlich anderer Linux-Distributionen, Windows oder macOS, steuern.
Stellen Sie auf einem Linux-Computer sicher, dass das Paket tightvnc
installiert ist. Installieren Sie auf einem Windows-Computer den Windows-Port dieser Anwendung (siehe https://www.tightvnc.com/download.html).
Gehen Sie wie folgt vor, um eine Verbindung zu dem auf dem Zielcomputer ausgeführten Installationsprogramm herzustellen.
Starten Sie den VNC-Viewer.
Geben Sie die IP-Adresse und die Anzeigenummer des Installationsziels ein:
IP_ADDRESS:DISPLAY_NUMBER
Dadurch wird ein Fenster geöffnet, das den YaST-Bildschirm wie bei einer normalen lokalen Installation anzeigt.
Anstelle eines VNC-Viewers können Sie auch einen JavaScript-fähigen Browser mit aktivierter JavaScript-Unterstützung verwenden, um die Installation durchzuführen.
Die Browser-VNC-Verbindung ist nicht verschlüsselt.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine VNC-Installation auszuführen.
Starten Sie den Webbrowser, und geben Sie an der Eingabeaufforderung für die Adresse Folgendes ein:
http://IP_ADDRESS_OF_TARGET:5801
Wenn Sie dazu aufgefordert werden, geben Sie das VNC-Passwort ein. Dadurch wird ein Fenster mit einem YaST-Bildschirm wie bei einer normalen lokalen Installation anzeigt.
12.4 Überwachen der Installation über SSH #
Mit einem SSH-Client können Sie die Installation im Fernverfahren über SSH ausführen.
12.4.1 Vorbereiten der SSH-Installation #
Zusätzlich zum Installieren des erforderlichen Softwarepakets (OpenSSH für Linux und PuTTY für Windows) müssen Sie die entsprechenden Boot-Parameter angeben, um SSH für die Installation zu aktivieren. Ausführliche Informationen finden Sie in Kapitel 8, Boot-Parameter. OpenSSH wird auf allen SUSE Linux-basierten Betriebssystemen standardmäßig installiert.
12.4.2 Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm #
Sobald Sie die SSH-Installation gestartet haben, stellen Sie mit diesem Verfahren die Verbindung zur SSH-Sitzung her.
Rufen Sie die IP-Adresse des Installationsziels ab. Wenn Sie physischen Zugriff auf den Zielcomputer haben, rufen Sie die IP-Adresse auf, die von der Installationsroutine nach dem anfänglichen Bootvorgang in der Konsole angezeigt wird. Rufen Sie andernfalls die IP-Adresse auf, die dem Zielcomputer bei der DHCP-Serverkonfiguration zugewiesen wurde.
Führen Sie folgenden Befehl im Terminal aus:
ssh -X root@TARGET_IP_ADDRESS
Ersetzen Sie TARGET_IP_ADDRESS durch die IP-Adresse des Installationsziels.
Wenn Sie zur Eingabe eines Benutzernamens aufgefordert werden, geben Sie
root
ein.Wenn Sie zur Eingabe eines Passworts aufgefordert werden, geben Sie das Passwort ein, das mit dem SSH-Boot-Parameter festgelegt wurde. Wenn die Authentifizierung erfolgreich war, sollten Sie eine Befehlszeilen-Eingabeaufforderung für das Installationsziel sehen.
Geben Sie
yast
ein, um das Installationsprogramm zu starten. Dadurch wird ein Fenster geöffnet, das den YaST-Bildschirm zeigt, wie in Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben.
12.5 Installation über die serielle Konsole #
Für diese Installationsmethode benötigen Sie einen Computer, der über ein Nullmodem-Kabel mit dem Zielcomputer verbunden ist, auf dem SUSE Linux Enterprise Server installiert werden soll. Beide Computer müssen die serielle Konsole unterstützen. Bestimmte Firmware-Implementierungen sind bereits so konfiguriert, dass sie die Ausgabe der Boot-Konsole an eine serielle Konsole senden. In diesem Fall ist keine zusätzliche Konfiguration erforderlich.
Falls die Firmware nicht die serielle Konsole für die Ausgabe der Boot-Konsole heranzieht, legen Sie den folgenden Boot-Parameter für die Installation fest: console=TTY,BAUDRATE
. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Kapitel 8, Boot-Parameter und Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 18 “Der Bootloader GRUB 2”, Section 18.2.5 “Ändern von Menüeinträgen während des Bootvorgangs”.
Ersetzen Sie BAUDRATE durch die Baudrate der Schnittstelle. Gültige Werte: 115200, 38400 oder 9600. Ersetzen Sie TTY durch den Namen der Schnittstelle. Die meisten Computer verfügen über mindestens eine serielle Schnittstelle. Die Namen der Schnittstellen können je nach Hardware variieren:
ttyS0 bei APM
ttyAMA0 bei Server Base System Architecture (SBSA)
ttyPS0 bei Xilinx
Für die Installation benötigen Sie ein Terminalprogramm, z. B. minicom
oder screen
. Initiieren Sie die serielle Verbindung, indem Sie das screen-Programm in einer lokalen Konsole durch die Eingabe des folgenden Kommandos starten:
>
screen
/dev/ttyUSB0 115200
Das bedeutet, dass screen den ersten seriellen Port mit einer Baudrate von 115200 überwacht. Von nun an fährt die Installation ähnlich der textbasierten Installation über dieses Terminal fort.
13 Fehlersuche #
In diesem Abschnitt werden einige häufige Installationsprobleme behandelt und mögliche Lösungen beschrieben.
13.1 Überprüfen von Medien #
Wenn Probleme bei der Verwendung des SUSE Linux Enterprise Server-Installationsmediums auftreten, sollten sie dessen Integrität überprüfen. Booten Sie von dem Medium aus und wählen Sie im Startmenü die Option › aus. Ein minimalistisches System wird gebootet und Sie haben die Wahl, welches Gerät geprüft werden soll. Wählen Sie das entsprechende Gerät aus und bestätigen Sie mit , um die Prüfung durchzuführen.
Starten Sie in einem aktiven System YaST, und wählen Sie
› . Legen Sie das Medium ein und klicken Sie auf . Die Integritätsprüfung kann einige Zeit in Anspruch nehmen.Wenn bei der Prüfung Fehler gefunden werden, sollten Sie dieses Medium nicht für die Installation verwenden. Probleme mit den Medien treten beispielsweise dann auf, wenn Sie das Medium selbst auf DVD gebrannt haben. Durch Brennen des Mediums bei niedriger Geschwindigkeit (4x) können Probleme vermieden werden.
13.2 Kein bootfähiges Laufwerk verfügbar #
Sie haben verschiedene Alternativen, falls Ihr Rechner nicht vom USB- oder DVD-Laufwerk aus booten kann.
- Verwenden eines externen USB-Flash- oder DVD-Laufwerks
Linux unterstützt die meisten verfügbaren USB-Flash- und DVD-Laufwerke. Wenn das System nicht über ein USB-Flash- oder DVD-Laufwerk verfügt, kann ein externes, über USB, FireWire oder SCSI angeschlossenes Laufwerk zum Booten des Systems verwendet werden. In einigen Fällen kann bei Problemen ein Firmware-Update hilfreich sein.
- Netzwerk-Boot über PXE
Sie können eine netzwerkbasierte Installation durchführen, wenn der Computer kein USB-Flash oder DVD-Laufwerk aufweist, dieser jedoch eine funktionierende Ethernet-Verbindung hat. Details finden Sie in Abschnitt 12.2.2, „Netzwerkinstallation über VNC“ und Abschnitt 12.2.4, „Installation vom Netzwerk über SSH“.
- USB-Flash-Laufwerk
Falls der Computer weder ein DVD-Laufwerk noch eine Netzwerkverbindung aufweist, können Sie ein USB-Flash-Laufwerk verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter:
13.3 Vom Installationsmedium kann nicht gebootet werden #
Der Computer kann möglicherweise nicht vom Installationsmedium booten, weil die Bootsequenz im BIOS falsch eingestellt ist. Das USB-Flash-Laufwerk oder DVD-Laufwerk muss als erstes Boot-Gerät in der BIOS-Bootsequenz festgelegt werden.
Drücken Sie die in den Bootroutinen angezeigte Taste, um ins BIOS zu gelangen, und warten Sie, bis der BIOS-Bildschirm angezeigt wird.
Wenn Sie die Bootsequenz in einem AWARD BIOS ändern möchten, suchen Sie nach dem Eintrag Eingabetaste.
(SETUP DER BIOS-FUNKTIONEN). Andere Hersteller verwenden hierfür eine andere Bezeichnung, beispielsweise (ERWEITERTES CMOS-SETUP). Wenn Sie den Eintrag gefunden haben, wählen Sie ihn aus, und bestätigen Sie ihn mit derSuchen Sie nach einem Untereintrag mit dem Namen Bild ↑ oder Bild ↓, bis das USB-Flash oder DVD-Laufwerk an erster Stelle aufgeführt wird.
(BOOTSEQUENZ) oder (BOOTREIHENFOLGE). Zum Ändern der Einstellungen drücken SieDrücken Sie Esc, um den Bildschirm „BIOS-Setup“ zu verlassen. Zum Speichern der Änderungen wählen Sie (SPEICHERN & SETUP BEENDEN) oder drücken Sie F10. Zum Speichern der geänderten Einstellungen drücken Sie Y.
Öffnen Sie das Setup, indem Sie die Tastenkombination Strg–A drücken.
Wählen Sie
(Festplattendienstprogramme) aus. Nun werden die angeschlossenen Hardwarekomponenten angezeigt.Notieren Sie sich die SCSI-ID Ihres USB-Flash- oder DVD-Laufwerks.
Verlassen Sie das Menü mit Esc.
Öffnen Sie Eingabetaste.
(Adaptereinstellungen konfigurieren). Wählen Sie unter (Zusätzliche Optionen) den Eintrag (Boot-Gerät-Optionen) aus, und drücken SieGeben Sie die ID des USB-Flash- oder DVD-Laufwerks ein und drücken Sie erneut auf die Eingabetaste.
Drücken Sie zweimal Esc, um zum Startbildschirm des SCSI-BIOS zurückzukehren.
Schließen Sie diesen Bildschirm und bestätigen Sie mit
(Ja), um den Computer zu booten.
Unabhängig davon, welche Sprache und Tastaturbelegung das installierte System verwendet, verwenden die meisten BIOS-Konfigurationen die US-Tastaturbelegung wie unten gezeigt.
13.4 Boot-Fehler #
Bei bestimmter Hardware, insbesondere bei sehr alter bzw. sehr neuer, kann beim Booten ein Fehler auftreten. Beispielsweise wird die Hardware nicht durch den Installations-Kernel unterstützt oder die Treiber verursachen Probleme auf bestimmten Hardwareprodukten.
Wenn die Installation über den Standardmodus für die
fehlschlägt, versuchen Sie Folgendes.Belassen Sie das Installationsmedium im Laufwerk und booten Sie den Rechner über die Tastenkombination Strg–Alt–Entf bzw. über die Reset-Taste der Hardware neu.
Drücken Sie, sobald der Bootbildschirm angezeigt wird, F5, navigieren Sie mithilfe der Pfeiltasten der Tastatur zu , und drücken Sie Eingabetaste, um den Installationsvorgang zu booten und zu starten. Mit dieser Option wird die Unterstützung für ACPI-Energieverwaltungstechniken deaktiviert.
Fahren Sie wie in Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben mit der Installation fort.
Wenn es hierbei zu Problemen kommt, fahren Sie wie oben beschrieben fort, wählen Sie jedoch in diesem Fall
aus. Mit dieser Option wird die Unterstützung für ACPI und DMA (Direct Memory Access) deaktiviert. Diese Option funktioniert bei der meisten Hardware.
Wenn beide Optionen fehlschlagen, geben Sie an der Boot-Parameter-Eingabeaufforderung die Kernel-Parameter an, um Unterstützung für die verwendete Hardware zu aktivieren. Weitere Informationen zu den Parametern, die als Boot-Parameter zur Verfügung stehen, finden Sie in der Kernel-Dokumentation unter /usr/src/linux/Documentation/kernel-parameters.txt
.
Installieren Sie das Paket kernel-source
. Darin ist die Kernel-Dokumentation enthalten.
Es gibt noch weitere mit ACPI in Zusammenhang stehende Kernel-Parameter, die vor dem Booten zu Installationszwecken an der Booteingabeaufforderung eingegeben werden können:
acpi=off
Mit diesem Parameter wird das vollständige ACPI-Subsystem auf Ihrem Computer deaktiviert. Dies kann hilfreich sein, wenn ACPI von Ihrem Computer nicht unterstützt wird bzw. Sie vermuten, dass ACPI auf Ihrem Computer zu Problemen führt.
acpi=force
Aktivieren Sie immer ACPI, auch wenn Ihr Computer ein BIOS hat, das vor 2000 veröffentlicht wurde. Dieser Parameter aktiviert auch ACPI, wenn er zusätzlich zu
acpi=off
festgelegt ist.acpi=noirq
ACPI nicht für IRQ-Routing verwenden.
acpi=ht
Nur genügend ACPI ausführen, um Hyper-Threading zu aktivieren.
acpi=strict
Geringere Toleranz von Plattformen, die nicht vollständig ACPI-konform sind.
pci=noacpi
Deaktiviert das PCI-IRQ-Routing des neuen ACPI-Systems.
pnpacpi=off
Aktivieren Sie diese Option, um Probleme zu vermeiden, die durch falsch konfigurierte Geräteressourcen im BIOS verursacht werden.
notsc
Hiermit wird der Zeitstempelzähler deaktiviert. Diese Option dient der Umgehung von Timing-Problemen auf Ihren Systemen. Es handelt sich um eine recht neue Funktion, die insbesondere dann nützlich sein kann, wenn Sie auf Ihrem Rechner Rückwärtsentwicklungen bemerken, insbesondere zeitbezogene Rückwärtsentwicklungen. Gilt auch für Fälle, in denen keinerlei Reaktion mehr zu verzeichnen ist.
nohz=off
Hiermit wird die nohz-Funktion deaktiviert. Wenn der Rechner nicht mehr reagiert, ist die Aktivierung dieser Option vielleicht die Lösung.
Wenn Sie die richtige Parameterkombination ermittelt haben, schreibt YaST sie automatisch in die Bootloader-Konfiguration, um sicherzustellen, dass das System beim nächsten Mal vorschriftsmäßig gebootet wird.
Falls beim Laden des Kernel oder bei der Installation Fehler auftreten, wählen Sie im Startmenü die Option
, um den Arbeitsspeicher zu überprüfen. Wenn von ein Fehler zurückgegeben wird, deutet dies normalerweise auf einen Hardwarefehler hin.13.5 Grafisches Installationsprogramm wird nicht gestartet #
Der Rechner bootet in die Installationsoberfläche, aber das grafische Installationsprogramm startet nicht, wenn Sie
wählen.In diesem Fall haben Sie mehrere Möglichkeiten.
Wählen Sie eine andere Bildschirmauflösung für die installationsbezogenen Dialogfelder.
Wählen Sie den
für die Installation aus.Führen Sie über VNC und unter Verwendung des grafischen Installationsprogramms eine Ferninstallation durch.
Booten Sie zu Installationszwecken.
Drücken Sie F3, um ein Menü zu öffnen, in dem Sie für Installationszwecke eine niedrigere Auflösung auswählen können.
Wählen Sie Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben, mit der Installation fort.
aus und fahren Sie, wie in
Booten Sie zu Installationszwecken.
Drücken Sie F3 und wählen Sie (Expertenmodus) aus.
Wählen Sie Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben, mit der Installation fort.
aus und fahren Sie, wie in
Booten Sie zu Installationszwecken.
Geben Sie an der Boot-Parameter-Eingabeaufforderung folgenden Text ein:
vnc=1 vncpassword=SOME_PASSWORD
Ersetzen Sie SOME_PASSWORD durch das für die VNC-Installation zu verwendende Passwort.
Wählen Sie Eingabetaste, um die Installation zu starten.
aus und drücken Sie dann dieDas System wird nicht direkt in der grafischen Installationsroutine gestartet, sondern wird weiterhin im Textmodus ausgeführt. Das System wird dann angehalten und es wird eine Meldung mit der IP-Adresse und der Port-Nummer angezeigt, unter der das Installationsprogramm über eine Browser-Oberfläche oder eine VNC-Viewer-Anwendung erreicht werden kann.
Wenn Sie über einen Browser auf das Installationsprogramm zugreifen, starten Sie den Browser, geben Sie die Adressinformationen ein, die von den Installationsroutinen auf dem zukünftigen SUSE Linux Enterprise Server-Computer bereitgestellt werden, und drücken Sie Eingabetaste:
http://IP_ADDRESS_OF_MACHINE:5801
Im Browserfenster wird ein Dialogfeld geöffnet, in dem Sie zur Eingabe des VNC-Passworts aufgefordert werden. Geben Sie das Passwort ein und fahren Sie, wie in Kapitel 9, Installationsschritte beschrieben, mit der Installation fort.
Wichtig: Plattformübergreifende UnterstützungDie Installation über VNC kann mit jedem Browser und unter jedem beliebigen Betriebssystem vorgenommen werden, vorausgesetzt, die Java-Unterstützung ist aktiviert.
Geben Sie auf Aufforderung die IP-Adresse und das Passwort für Ihren VNC-Viewer ein. Daraufhin wird ein Fenster mit den installationsbezogenen Dialogfeldern geöffnet. Fahren Sie wie gewohnt mit der Installation fort.
13.6 Nur ein minimalistischer Bootbildschirm wird angezeigt #
Sie haben das Medium in das Laufwerk eingelegt, die BIOS-Routinen sind abgeschlossen, und das System startet eine minimalistische, textbasierte Benutzeroberfläche. Dies kann auf Computern der Fall sein, die für die Darstellung eines grafischen Bootbildschirms nicht ausreichend Grafikspeicher aufweisen.
Obwohl der textbasierte Bootbildschirm minimalistisch wirkt, bietet er nahezu dieselbe Funktionalität wie der grafische Bootbildschirm.
- Bootoptionen
Im Gegensatz zur grafischen Oberfläche können die unterschiedlichen Boot-Parameter nicht mithilfe der Cursortasten der Tastatur ausgewählt werden. Das Startmenü des Bootbildschirms im Textmodus enthält Schlüsselwörter, die am Bootprompt eingegeben werden können. Diese Schlüsselwörter entsprechen den Optionen in der grafischen Version. Treffen Sie Ihre Wahl und drücken Sie Eingabetaste, um den Bootvorgang zu starten.
- Benutzerdefinierte Bootoptionen
Geben Sie nach der Auswahl eines Boot-Parameters das entsprechende Schlüsselwort an der Boot-Eingabeaufforderung ein; Sie können auch einige benutzerdefinierte Boot-Parameter eingeben (siehe Beschreibung in Abschnitt 13.4, „Boot-Fehler“). Wenn Sie den Installationsvorgang starten möchten, drücken Sie Eingabetaste.
- Bildschirmauflösungen
Ermitteln Sie mit den Funktionstasten (F1 bis F12) die Bildschirmauflösung für die Installation. Wenn Sie im Expertenmodus, also im Textmodus, booten müssen, drücken Sie F3.
13.7 Protokolldateien #
Weitere Informationen zu Protokolldateien, die während der Installation erstellt werden, finden Sie in Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 47 “Erfassen der Systeminformationen für den Support”, Section 47.5 “Sammeln von Informationen bei der Installation”.
Teil III Anpassen von Installations-Images #
- 14 Vorbereiten eines Datenträgers zum Klonen mit dem Systembereinigungstool
Mit dem im Lieferumfang von clone-master-clean-upSUSE Linux Enterprise Server enthaltenen Tool können Sie Daten vom Datenträger entfernen, die Sie nicht in einen Klon aufnehmen möchten. In diesem Kapitel wird die Verwendung des Tools beschrieben.
- 15 Anpassen von Installations-Images mit mksusecd
mksusecd
ist ein nützliches Tool zum Erstellen eines angepassten Installations-Image. Bearbeiten Sie damit die normalen Installations-Images für SUSE Linux Enterprise, um Dateien hinzuzufügen und zu entfernen, ein minimales Netzwerkinstallations-Image zu erstellen, Boot-Optionen oder Software-Repositorys anzupassen und ein minimales Boot-Image als Alternative zum Booten eines Systems von einem PXE-Server aus zu erstellen.- 16 Manuelles Anpassen von Installations-Images
Die standardmäßigen Installations-Images für SUSE Linux Enterprise lassen sich durch Bearbeiten einer Datei im Installations-ISO-Image
media.1/products
anpassen. Fügen Sie zum Erstellen eines einzelnen benutzerdefinierten Installations-Image alle Module und Erweiterungen hinzu. Kopieren Sie dann das benutzerdefinierte Image auf CD, DVD oder ein USB-Flash-Laufwerk, um ein benutzerdefiniertes bootfähiges Installationsmedium zu erstellen. Vollständige Anweisungen finden Sie unter the SUSE Best Practices paper on How to Create a Custom Installation Medium for SUSE Linux Enterprise 15.
14 Vorbereiten eines Datenträgers zum Klonen mit dem Systembereinigungstool #
Mit dem im Lieferumfang von clone-master-clean-upSUSE Linux Enterprise Server enthaltenen Tool können Sie Daten vom Datenträger entfernen, die Sie nicht in einen Klon aufnehmen möchten. In diesem Kapitel wird die Verwendung des Tools beschrieben.
14.1 Bereinigen von eindeutigen Systemkennungen #
Da das Bereinigungstool wichtige Systemkonfigurationsdaten entfernt, ist es nicht empfehlenswert, es auf einem System zu verwenden, das in der Produktion eingesetzt wird. Führen Sie das Tool stattdessen auf dem geklonten Image aus.
Das Tool clone-master-clean-up entfernt die folgenden Daten:
Swap-Dateien
Zypper-Repositorys
SSH-Host- und Client-Schlüssel
Temporäre Verzeichnisse wie
/tmp/*
Postfix-Daten
HANA-Firewall-Skript
systemd-Journal
Führen Sie zur Installation von clone-master-clean-up folgendes Kommando aus:
>
sudo
zypper
install clone-master-clean-upKonfigurieren Sie das Tool durch Bearbeiten der Datei
/etc/sysconfig/clone-master-clean-up
. Hier können Sie angeben, welche spezifischen Daten das Tool entfernen soll.Führen Sie das Skript aus, um eine Bereinigung durchzuführen:
>
sudo
clone-master-clean-up
15 Anpassen von Installations-Images mit mksusecd #
mksusecd
ist ein nützliches Tool zum Erstellen eines angepassten Installations-Image. Bearbeiten Sie damit die normalen Installations-Images für SUSE Linux Enterprise, um Dateien hinzuzufügen und zu entfernen, ein minimales Netzwerkinstallations-Image zu erstellen, Boot-Optionen oder Software-Repositorys anzupassen und ein minimales Boot-Image als Alternative zum Booten eines Systems von einem PXE-Server aus zu erstellen.
15.1 Installieren von mksusecd #
In SLE 15 befindet sich mksusecd
im Modul Development
Tools
. Falls dieses Modul nicht aktiviert ist, müssen Sie es zuerst aktivieren. Finden Sie den genauen Modulnamen und das SUSEConnect
-Aktivierungskommando mit zypper
:
>
zypper search-packages mksusecd
Following packages were found in following modules:
Package Module or Repository
-------------------- -------------------------------------------------------------------
---------------------- -----------------------------------------------------------------
mksusecd Development Tools Module (sle-module-development-tools/15.4/x86_64)
SUSEConnect --product sle-module-development-tools/15.4/x86_64
To activate the respective module or product, use SUSEConnect --product.
Use SUSEConnect --help for more details.
Aktivieren Sie das Modul mit SUSEConnect:
>
sudo
SUSEConnect --product sle-module-development-tools/15.4/x86_64
Installieren mksusecd
:
>
sudo
zypper in mksusecd
Führen Sie mksusecd --help
aus, um eine vollständige Liste der Kommandos anzuzeigen.
Nach dem Erstellen eines benutzerdefinierten Image brennen Sie es mit Ihrem bevorzugten Brennprogramm auf CD/DVD oder erstellen Sie ein bootfähiges USB-Flash-Laufwerk mit dem Kommando dd
. Vergewissern Sie sich, dass das Gerät nicht eingehängt ist und führen Sie dann folgendes Kommando aus:
#
dd
if=myinstaller.iso of=/dev/SDB bs=4M
Danach ist Ihr neues bootfähiges Gerät betriebsbereit.
15.2 Erstellen eines minimalen Boot-Image #
Erstellen Sie mit mksusecd
ein minimales Boot-Image zum Starten von Client-Rechnern von CD/DVD oder einem USB-Flash-Laufwerk statt von einem PXE-Boot-Server. Das minimale Boot-Image startet den Kernel und initrd. Danach werden die verbleibenden Installationsdateien von einem lokalen NFS-Server abgerufen (weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 17.1, „Einrichten eines Installationsservers mithilfe von YaST“).
Führen Sie zum Erstellen des minimalen ISO-Image folgendes Kommando aus:
>
sudo
mksusecd
--create min-install.iso \ --net=nfs://192.168.1.1:/srv/install/ARCH/OS_VERSION/SP_VERSION/cd1 \ /srv/tftpboot/EFI/ARCH/boot
Ersetzen Sie die NFS-Server-Adresse durch Ihre Adresse. Ersetzen Sie ARCH durch das entsprechende Verzeichnis für die Zielsystemarchitektur. Ersetzen Sie auch OS_version und SP_VERSION (Service-Pack) entsprechend Ihren Pfaden in Abschnitt 17.1, „Einrichten eines Installationsservers mithilfe von YaST“.
15.3 Festlegen von standardmäßigen Kernel-Boot-Parametern #
Konfigurieren Sie Ihre benutzerdefinierten Kernel-Boot-Parameter in einem benutzerdefinierten mksusecd
-Image anstatt auf eine Boot-Eingabeaufforderung zu warten:
>
sudo
mksusecd --create install.iso \ --boot "textmode=1 splash=silent mitigations=auto"
Überprüfen Sie durch Abfragen von /proc
, ob Ihre benutzerdefinierten Parameter nach dem Start korrekt geladen wurden:
>
cat /proc/cmdline
15.4 Module, Erweiterungen und Repositorys anpassen #
SUSE Linux Enterprise 15 unterstützt Module (nicht zu verwechseln mit Kernel-Modulen) und Erweiterungen für verschiedene Produktkomponenten. Dies sind Add-Ons zum Standard-Basesystem
, z. B. Development
Tools
, Desktop Applications
und SUSE Linux Enterprise Live Patching
. Weitere Informationen finden Sie im Handbuch „Modules and Extensions Quick Start“ (Kurzanleitung zu Modulen und Erweiterungen).
Mit mksusecd
erstellen Sie ein Installations-Image, das alle gewünschten zusätzlichen Module und Erweiterungen enthält. Beginnen Sie mit der Abfrage bestehender Images wie bei diesem Beispiel für SUSE Linux Enterprise 15 SP6:
>
sudo
mksusecd --list-repos SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso Repositories: Basesystem-Module [15.6-0] SUSE-CAP-Tools-Module [15.6-0] Containers-Module [15.6-0] Desktop-Applications-Module [15.6-0] Development-Tools-Module [15.6-0] HPC-Module [15.6-0] Legacy-Module [15.6-0] Live-Patching [15.6-0] Public-Cloud-Module [15.6-0] Python2-Module [15.6-0] SAP-Applications-Module [15.6-0] Server-Applications-Module [15.6-0] Transactional-Server-Module [15.6-0] Web-Scripting-Module [15.6-0] SLEHA15-SP6 [15.6-0] SLE-15-SP6-HPC [15.6-0] SLED15-SP6 [15.6-0] SLES15-SP6 [15.6-0] SLE-15-SP6-SAP [15.6-0] SLEWE15-SP6 [15.6-0] [...]
Erstellen Sie ein neues Installations-Image, das aus den ausgewählten Modulen, Erweiterungen und Repositorys besteht, und aktivieren Sie es automatisch:
>
sudo
mksusecd --create myinstaller.iso --enable-repos auto \ --include-repos Basesystem-Module,Desktop-Applications-Module \ SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso
In diesem Beispiel wird ein Image für die Installation aus dem Internet erstellt. Wenn Sie ein Image für die Offline-Installation erstellen möchten, fügen Sie zusätzlich das Repository des Basisprodukts hinzu, zum Beispiel SLES15-SP6
für SUSE Linux Enterprise Server.
>
sudo
mksusecd --create myinstaller.iso --enable-repos auto \ --include-repos SLES15-SP6,Basesystem-Module,Desktop-Applications-Module \ SLE-15-SP6-Full-ARCH-GM-media1.iso
Ersetzen Sie --enable-repos auto
durch --enable-repos ask
, damit das Installationsprogramm ein Dialogfeld zur Auswahl von Modulen anzeigt.
Wenn Sie die Option --enable-repos
verwenden, fügt mksusecd
dem neuen Image eine Datei add_on_products.xml
zur Verwendung mit AutoYaST hinzu. Die Module in dieser Datei müssen nicht in der Steuerdatei von AutoYaST aufgeführt sein.
15.5 Erstellen einer minimalen Netzinstallations-ISO #
Mit der Option --nano
können Sie ein minimales Installations-Image zum Starten einer Netzwerkinstallation erstellen:
>
sudo
mksusecd --create netinstall.iso \ --nano SLE-15-SP6-Online-ARCH-GM-media1.iso
15.6 Standard-Repository ändern #
Mit der Option --net
legen Sie ein anderes Repository fest, beispielsweise ein eigenes lokales:
>
sudo
mksusecd --create localinstall.iso \ --net "https://example.com/local" SLE-15-SP6-Online-ARCH-GM-media1.iso
16 Manuelles Anpassen von Installations-Images #
Die standardmäßigen Installations-Images für SUSE Linux Enterprise lassen sich durch Bearbeiten einer Datei im Installations-ISO-Image media.1/products
anpassen. Fügen Sie zum Erstellen eines einzelnen benutzerdefinierten Installations-Image alle Module und Erweiterungen hinzu. Kopieren Sie dann das benutzerdefinierte Image auf CD, DVD oder ein USB-Flash-Laufwerk, um ein benutzerdefiniertes bootfähiges Installationsmedium zu erstellen. Vollständige Anweisungen finden Sie unter
the SUSE Best Practices paper on How to Create a Custom
Installation Medium for SUSE Linux Enterprise 15.
Teil IV Einrichten eines Installationsservers #
- 17 Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie einen Server erstellen, auf dem die erforderlichen Daten für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server über das Netzwerk bereitgestellt werden.
- 18 Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie einen DHCP- und einen TFTP-Server konfigurieren, die die erforderliche Infrastruktur für das Booten über PXE bilden.
- 19 Einrichten eines UEFI HTTP-Boot-Servers
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie einen UEFI HTTP-Boot-Server einrichten und konfigurieren.
- 20 Installieren von benutzerdefinierten Vorinstallationen
Durch die Verteilung angepasster Vorinstallationen von SUSE Linux Enterprise Server auf einer großen Anzahl identischer Rechner können Sie es vermeiden, die Installation auf jedem einzelnen Rechner durchführen zu müssen. Gleichzeitig erhalten die Endbenutzer ein standardisiertes Installationsverfahren.
17 Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle #
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie einen Server erstellen, auf dem die erforderlichen Daten für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server über das Netzwerk bereitgestellt werden.
Abhängig vom Betriebssystem auf dem Computer, der als Netzwerk-Installationsquelle für SUSE Linux Enterprise Server fungiert, stehen für die Serverkonfiguration mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Am einfachsten lässt sich ein Installationsserver mit YaST einrichten.
Für die Linux-Implementierung kann auch ein Microsoft Windows-Computer als Installationsserver verwendet werden. Ausführliche Informationen finden Sie in Abschnitt 17.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.
17.1 Einrichten eines Installationsservers mithilfe von YaST #
YaST bietet ein grafisches Werkzeug zum Erstellen von Repositorys. Es unterstützt HTTP-, FTP- und NFS-Netzwerk-Installationsserver.
Melden Sie sich bei dem Rechner an, der als Installationsserver verwendet werden soll.
Installieren Sie das Paket yast2-instserver:
>
sudo
zypper in yast2-instserverStarten Sie
› › .Wählen Sie den gewünschten Repositorytyp (HTTP, FTP oder NFS). Der ausgewählte Dienst wird bei jedem Systemstart automatisch gestartet. Wenn ein Dienst des ausgewählten Typs auf dem System bereits ausgeführt wird und Sie diesen Dienst für den Server manuell konfigurieren möchten, deaktivieren Sie die automatische Konfiguration des Serverdiensts, indem Sie
wählen. Geben Sie in beiden Fällen das Verzeichnis an, in dem die Installationsdaten auf dem Server zur Verfügung gestellt werden sollen.Konfigurieren Sie den erforderlichen Repositorytyp. Dieser Schritt bezieht sich auf die automatische Konfiguration der Serverdienste. Wenn die automatische Konfiguration deaktiviert ist, wird dieser Schritt übersprungen.
Legen Sie einen Aliasnamen für das root-Verzeichnis auf dem FTP- oder HTTP-Server fest, in dem die Installationsdaten gespeichert werden sollen. Das Repository befindet sich später unter
ftp://Server-IP/Alias/Name
(FTP) oder unterhttp://Server-IP/Alias/Name
(HTTP). Name steht für den Namen des Repositorys, das im folgenden Schritt definiert wird. Wenn Sie im vorherigen Schritt NFS ausgewählt haben, legen Sie Platzhalter und Exportoptionen fest. Der Zugriff auf den NFS-Server erfolgt übernfs://Server-IP/Name
. Informationen zu NFS und Exportvorgängen finden Sie in Book “Storage Administration Guide”, Chapter 19 “Sharing file systems with NFS”.Tipp: Firewall-EinstellungenStellen Sie sicher, dass die Firewall-Einstellungen Ihres Server-Systems Datenverkehr an den entsprechenden Ports für HTTP, NFS und FTP erlauben. Ist dies nicht der Fall, aktivieren Sie zuvor
oder .Konfigurieren Sie das Repository. Bevor die Installationsmedien in ihr Zielverzeichnis kopiert werden, müssen Sie den Namen des Repositorys angeben (dies sollte im Idealfall eine leicht zu merkende Abkürzung des Produkts und der Version sein). YaST ermöglicht das Bereitstellen von ISO-Images der Medien an Stelle von Kopien der Installations-DVDs. Wenn Sie diese Funktion verwenden möchten, aktivieren Sie das entsprechende Kontrollkästchen und geben Sie den Verzeichnispfad an, in dem sich die ISO-Dateien lokal befinden. Abhängig vom Produkt, das über diesen Installationsserver verteilt werden soll, müssen Sie ggf. Medien als zusätzliche Repositorys hinzufügen, z. B. ServicePack-DVDs. Wenn Sie den Installationsserver über OpenSLP im Netzwerk bekannt geben möchten, aktivieren Sie die entsprechende Option.
Tipp: Bekanntgabe des RepositorysWenn Ihr Netzwerk diese Option unterstützt, sollten Sie Ihr Repository auf jeden Fall über OpenSLP bekannt machen. Dadurch ersparen Sie sich die Eingabe des Netzwerk-Installationspfads auf den einzelnen Zielcomputern. Die Zielsysteme werden unter Verwendung des SLP-Boot-Parameters gebootet und finden das Netzwerk-Repository ohne weitere Konfigurationsschritte. Weitere Informationen zu dieser Option finden Sie in Kapitel 8, Boot-Parameter.
Konfiguration weiterer Repositorys. In YaST gilt eine bestimmte Namenskonvention für die Konfiguration von Repositorys mit Add-on-CDs oder Service Pack-CDs. Die Konfiguration wird nur dann akzeptiert, wenn der Repository-Name der Add-on-CDs mit dem Repository-Namen der Installationsmedien beginnt. Wenn Sie also beispielsweise
SLES12SP1
als Repository-Namen für DVD angeben, müssen SieSLES12SP1addon
als Repository-Namen für DVD2 auswählen.Laden Sie die Installationsdaten hoch. Der die meiste Zeit in Anspruch nehmende Schritt bei der Konfiguration eines Installationsservers ist das Kopieren der eigentlichen Installations-DVDs. Legen Sie die Medien in der von YaST angegebenen Reihenfolge ein und warten Sie, bis der Kopiervorgang abgeschlossen ist. Wenn alle Quellen erfolgreich kopiert wurden, kehren Sie zur Übersicht der vorhandenen Repositorys zurück und schließen Sie die Konfiguration, indem Sie
wählen.Der Installationsserver ist jetzt vollständig konfiguriert und betriebsbereit. Er wird bei jedem Systemstart automatisch gestartet. Es sind keine weiteren Aktionen erforderlich. Sie müssen diesen Dienst nur dann ordnungsgemäß manuell konfigurieren und starten, wenn die automatische Konfiguration der ausgewählten Netzwerkdienste mit YaST anfänglich deaktiviert wurde.
Wählen Sie zum Deaktivieren eines Repositorys das zu entfernende Repository aus und wählen Sie dann
. Die Installationsdaten werden vom System entfernt. Um den Netzwerkdienst zu deaktivieren, verwenden Sie das entsprechende YaST-Modul.Wenn Ihr Installationsserver die Installationsdaten für mehrere Produkte der Produktversion bereitstellen muss, starten Sie das YaST-Installationsserver-Modul. Wählen Sie dann in der Übersicht der vorhandenen Repositorys die Option
und konfigurieren Sie das neue Repository.Durch die Konfiguration eines Servers als Installationsserver mit YaST wird automatisch der Apache Web-Server installiert und zur Überwachung auf Port 80 konfiguriert.
Wird ein Rechner jedoch als RMT-Server (Repository Mirroring Tool) konfiguriert, dann wird automatisch der NGINX Web-Server installiert und zur Überwachung auf Port 80 konfiguriert.
Versuchen Sie nicht, beide Funktionen auf demselben Server zu aktivieren. Ein einzelner Server kann nicht beide hosten.
17.2 Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys #
Das Einrichten einer NFS-Quelle für die Installation erfolgt in zwei Hauptschritten. Erstellen Sie zunächst die Verzeichnisstruktur für die Installationsdaten und kopieren diese in die Struktur. Im zweiten Schritt exportieren Sie das Verzeichnis mit den Installationsdaten in das Netzwerk.
Gehen Sie wie folgt vor, um ein Verzeichnis für die Installationsdaten zu erstellen:
Melden Sie sich als
root
an.Erstellen Sie ein Verzeichnis, in dem die Installationsdaten gespeichert werden sollen, und wechseln Sie in dieses Verzeichnis. Beispiel:
#
mkdir -p /srv/install/PRODUCT/PRODUCTVERSION#
cd /srv/install/PRODUCT/PRODUCTVERSIONErsetzen Sie PRODUCT durch eine Abkürzung des Produktnamens und PRODUCTVERSION durch eine Zeichenkette, die den Produktnamen und die Version (beispielsweise
/srv/install/SLES/15.1
) enthält.Führen Sie für die einzelnen im Medienkit enthaltenen Installationsmedien die folgenden Kommandos aus:
Kopieren Sie den gesamten Inhalt des Installationsmediums in das Server-Installationsverzeichnis:
#
cp -a /media/PATH_TO_YOUR_MEDIA_DRIVE .Ersetzen Sie PATH_TO_YOUR_MEDIA_DRIVE durch den Einhängepunkt des Installationsmediums.
Benennen Sie das Verzeichnis in die Mediennummer um:
#
mv PATH_TO_YOUR_MEDIA_DRIVE DVDXErsetzen Sie X durch die Nummer des Installationsmediums.
In SUSE Linux Enterprise Server können Sie das Repository mit NFS unter Verwendung von YaST exportieren. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:
Melden Sie sich als
root
an.Starten Sie
› › .Wählen Sie
und und klicken Sie auf .Wählen Sie
und navigieren Sie zum Verzeichnis mit den Installationsquellen, in diesem FallPRODUCTVERSION
.Wählen Sie
, und geben Sie die Hostnamen der Computer ein, auf die die Installationsdaten exportiert werden sollen. An Stelle der Hostnamen können Sie hier auch Platzhalter, Netzwerkadressbereiche oder den Domänennamen Ihres Netzwerks eingeben. Geben Sie die gewünschten Exportoptionen an oder übernehmen Sie die Vorgabe, die für die meisten Konfigurationen ausreichend ist. Weitere Informationen dazu, welche Syntax beim Exportieren von NFS-Freigaben verwendet wird, finden Sie auf der man-Seite zuexports
.Klicken Sie auf SUSE Linux Enterprise Server-Repository befindet, wird automatisch gestartet und in den Bootvorgang integriert.
(Fertig stellen). Der NFS-Server, auf dem sich das
Wenn Sie das Repository manuell über NFS exportieren möchten, anstatt das NFS-Server-Modul von YaST zu verwenden, gehen Sie wie folgt vor:
Melden Sie sich als
root
an.Öffnen Sie die Datei
/etc/exports
und geben Sie die folgende Zeile ein:/PRODUCTVERSION *(ro,root_squash,sync)
Dadurch wird das Verzeichnis
/PRODUCTVERSION
auf alle Hosts exportiert, die Teil dieses Netzwerks sind oder eine Verbindung zu diesem Server herstellen können. Wenn der Zugriff auf diesen Server beschränkt werden soll, geben Sie anstelle des allgemeinen Platzhalters*
Netzmasken oder Domänennamen an. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der man-Seite für das Kommandoexport
. Speichern und schließen Sie diese Konfigurationsdatei.Um den NFS-Dienst zu der beim Booten des System generierten Liste der Server hinzuzufügen, führen Sie die folgenden Befehle aus:
#
systemctl enable nfsserverStarten Sie den NFS-Server mit
systemctl start nfsserver
. Wenn Sie die Konfiguration des NFS-Servers zu einem späteren Zeitpunkt ändern müssen, ändern Sie die Konfigurationsdatei wie erforderlich, und starten Sie den NFS-Dämon neu, indem Siesystemctl restart nfsserver
eingeben.
Die Bekanntgabe des NFS-Servers über OpenSLP stellt dessen Adresse allen Clients im Netzwerk zur Verfügung.
Melden Sie sich als
root
an.Erstellen Sie die Konfigurationsdatei
/etc/slp.reg.d/install.suse.nfs.reg
mit folgenden Zeilen:# Register the NFS Installation Server service:install.suse:nfs://$HOSTNAME/PATH_TO_REPOSITORY/DVD1,en,65535 description=NFS Repository
Ersetzen Sie PATH_TO_REPOSITORY durch den eigentlichen Pfad der Installationsquelle auf dem Server.
Starten Sie den OpenSLP-Daemon mit
systemctl start slpd
.
Weitere Informationen zu OpenSLP finden Sie in der Paket-Dokumentation im Verzeichnis /usr/share/doc/packages/openslp/
oder im Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 41 “SLP”. Weitere Informationen zu NFS finden Sie im Book “Storage Administration Guide”, Chapter 19 “Sharing file systems with NFS”.
17.3 Manuelles Einrichten eines FTP-Repositorys #
Das Erstellen eines FTP-Repositorys ist dem Erstellen eines NFS-Repositorys sehr ähnlich. Ein FTP-Repository kann ebenfalls mit OpenSLP im Netzwerk bekannt gegeben werden.
Erstellen Sie wie in Abschnitt 17.2, „Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys“ beschrieben ein Verzeichnis für die Installationsquellen.
Konfigurieren Sie den FTP-Server für die Verteilung des Inhalts des Installationsverzeichnisses:
Melden Sie sich als
root
an, und installieren Sie mithilfe der YaST-Softwareverwaltung das Paketvsftpd
.Wechseln Sie in das root-Verzeichnis des FTP-Servers:
#
cd/srv/ftp
Erstellen Sie im root-Verzeichnis des FTP-Servers ein Unterverzeichnis für die Installationsquellen:
#
mkdir REPOSITORYErsetzen Sie REPOSITORY durch den Produktnamen.
Hängen Sie den Inhalt des Installations-Repository in der change-root-Umgebung des FTP-Servers ein:
#
mount --bind PATH_TO_REPOSITORY /srv/ftp/REPOSITORYErsetzen Sie PATH_TO_REPOSITORY und REPOSITORY durch Werte, die Ihrem Setup entsprechen. Wenn diese Einstellungen dauerhaft übernommen werden sollen, fügen Sie sie zu
/etc/fstab
hinzu.Starten Sie mit
vsftpd
vsftpd.
Geben Sie das Repository über OpenSLP bekannt, sofern dies von Ihrer Netzwerkkonfiguration unterstützt wird:
Erstellen Sie die Konfigurationsdatei
/etc/slp.reg.d/install.suse.ftp.reg
mit folgenden Zeilen:# Register the FTP Installation Server service:install.suse:ftp://$HOSTNAME/REPOSITORY/DVD1,en,65535 description=FTP Repository
Ersetzen Sie REPOSITORY durch den Namen des Repository-Verzeichnisses auf Ihrem Server. Die Zeile
service:
sollte als eine fortlaufende Zeile eingegeben werden.Starten Sie den OpenSLP-Daemon mit
systemctl start slpd
.
Wenn Sie den FTP-Installationsserver nicht manuell, sondern über YaST konfigurieren möchten, beachten Sie Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 43 “Einrichten eines FTP-Servers mit YaST”.
17.4 Manuelles Einrichten eines HTTP-Repositorys #
Das Erstellen eines HTTP-Repositorys ist dem Erstellen eines NFS-Repositorys sehr ähnlich. Ein HTTP-Repository kann ebenfalls mit OpenSLP im Netzwerk bekannt gegeben werden.
Erstellen Sie wie in Abschnitt 17.2, „Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys“ beschrieben ein Verzeichnis für die Installationsquellen.
Konfigurieren Sie den HTTP-Server für die Verteilung des Inhalts des Installationsverzeichnisses:
Installieren Sie den Webserver Apache wie in Book “Verwaltungshandbuch”, Chapter 42 “Der HTTP-Server Apache”, Section 42.1.2 “Installation” beschrieben.
Wechseln Sie in das root-Verzeichnis des HTTP-Servers (
/srv/www/htdocs
), und erstellen Sie ein Unterverzeichnis für die Installationsquellen:#
mkdir REPOSITORYErsetzen Sie REPOSITORY durch den Produktnamen.
Erstellen Sie einen symbolischen Link vom Speicherort der Installationsquellen zum root-Verzeichnis des Webservers (
/srv/www/htdocs
):#
ln -s /PATH_TO_REPOSITORY/srv/www/htdocs/REPOSITORYÄndern Sie die Konfigurationsdatei des HTTP-Servers (
/etc/apache2/default-server.conf
) so, dass sie symbolischen Links folgt. Ersetzen Sie die folgende Zeile:Options None
mit
Options Indexes FollowSymLinks
Laden Sie die HTTP-Server-Konfiguration mit
systemctl reload apache2
neu.
Geben Sie das Repository über OpenSLP bekannt, sofern dies von Ihrer Netzwerkkonfiguration unterstützt wird:
Erstellen Sie die Konfigurationsdatei
/etc/slp.reg.d/install.suse.http.reg
mit folgenden Zeilen:# Register the HTTP Installation Server service:install.suse:http://$HOSTNAME/REPOSITORY/DVD1/,en,65535 description=HTTP Repository
Ersetzen Sie REPOSITORY durch den eigentlichen Pfad des Repositorys auf dem Server. Die Zeile
service:
sollte als eine fortlaufende Zeile eingegeben werden.Starten Sie den OpenSLP-Daemon mit
systemctl start slpd
.
17.5 Verwalten eines SMB-Repositorys #
Mithilfe von SMB können Sie die Installationsquellen von einem Microsoft Windows-Server importieren und die Linux-Implementierung starten, ohne dass ein Linux-Computer vorhanden sein muss.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine exportierte Windows Share mit demSUSE Linux Enterprise Server-Repository einzurichten:
Melden Sie sich auf dem Windows-Computer an.
Erstellen Sie ein neues Verzeichnis, das die gesamte Baumstruktur der Installation aufnehmen soll, und nennen Sie es beispielsweise
INSTALL
.Geben Sie dieses Verzeichnis wie in der Windows-Dokumentation beschrieben im Netzwerk frei.
Wechseln Sie in das freigegebene Verzeichnis und erstellen Sie ein Unterverzeichnis mit dem Namen
PRODUCT
. Ersetzen Sie PRODUCT durch den tatsächlichen Produktnamen.Wechseln Sie in das Verzeichnis
INSTALL/PRODUCT
und kopieren Sie jedes Medium in ein separates Verzeichnis, z. B.DVD1
undDVD2
.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine SMB-eingehängte Freigabe als Repository zu verwenden:
Booten Sie das Installationsziel.
Wählen Sie
.Drücken Sie F4, um eine Auswahl der Repositorys anzuzeigen.
Wählen Sie „SMB“ und geben Sie den Namen oder die IP-Adresse des Windows-Computers, den Freigabenamen (in diesem Beispiel
INSTALL/PRODUCT/DVD1
), den Benutzernamen und das Passwort ein. Beispiel für die Syntax:smb://workdomain;user:password@server/INSTALL/DVD1
Wenn Sie Eingabetaste drücken, wird YaST gestartet und Sie können die Installation ausführen.
17.6 Verwenden von ISO-Images der Installationsmedien auf dem Server #
Statt physische Medien manuell in Ihr Serververzeichnis zu kopieren, können Sie auch die ISO-Images der Installationsmedien in Ihrem Installationsserver einhängen und als Repository verwenden. Gehen Sie wie folgt vor, um einen HTTP-, NFS- oder FTP-Server einzurichten, der ISO-Images anstelle von Medienkopien verwendet:
Laden Sie die ISO-Images herunter und speichern Sie sie auf dem Rechner, den Sie als Installationsserver verwenden möchten.
Melden Sie sich als
root
an.Wählen und erstellen Sie einen geeigneten Speicherort für die Installationsdaten. Siehe dazu Abschnitt 17.2, „Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys“, Abschnitt 17.3, „Manuelles Einrichten eines FTP-Repositorys“ oder Abschnitt 17.4, „Manuelles Einrichten eines HTTP-Repositorys“.
Erstellen Sie für jedes Installationsmedium ein Unterverzeichnis.
Erteilen Sie folgenden Befehl, um jedes ISO-Image an der endgültigen Position einzuhängen und zu entpacken:
#
mount -o loop PATH_TO_ISO PATH_TO_REPOSITORY/PRODUCT/MEDIUMXErsetzen Sie PATH_TO_ISO durch den Pfad zur lokalen Kopie des ISO-Images. Ersetzen Sie PATH_TO_REPOSITORY durch das Quellverzeichnis des Servers. Ersetzen Sie PRODUCT durch den Produktnamen und MEDIUMX durch den Typ (CD oder DVD) und die Nummer des verwendeten Mediums.
Wiederholen Sie die vorherigen Schritte, um alle erforderlichen ISO-Images für Ihr Produkt einzuhängen.
Starten Sie den Installationsserver wie gewohnt wie in Abschnitt 17.2, „Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys“, Abschnitt 17.3, „Manuelles Einrichten eines FTP-Repositorys“ oder Abschnitt 17.4, „Manuelles Einrichten eines HTTP-Repositorys“ beschrieben.
Wenn die ISO-Images beim Systemstart automatisch eingehängt werden sollen, fügen Sie die entsprechenden Einhänge-Einträge zu /etc/fstab
hinzu. Ein Eintrag würde dann gemäß dem vorherigen Beispiel wie folgt aussehen:
PATH_TO_ISO PATH_TO_REPOSITORY/PRODUCTMEDIUM auto loop
18 Vorbereiten der Netzwerk-Boot-Umgebung #
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie einen DHCP- und einen TFTP-Server konfigurieren, die die erforderliche Infrastruktur für das Booten über PXE bilden.
SUSE® Linux Enterprise Server kann über PXE (Preboot Execution Environment) installiert werden. Die Client-Hardware muss das Booten über PXE unterstützen. Das Netzwerk muss einen DHCP-Server und einen TFTP-Server umfassen, die den Clients die erforderlichen Daten bereitstellen. Dieses Kapitel führt Sie durch die Einrichtung der erforderlichen Server.
Mit PXE werden lediglich ein Kernel und initrd gebootet. Hiermit können Sie in eine Installationsumgebung oder in Live-Systeme booten. Weitere Informationen zum Einrichten der Installationsquellen finden Sie in Kapitel 17, Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle.
In diesem Abschnitt werden die für komplexe Boot-Szenarien erforderlichen Konfigurationsschritte beschrieben. Er enthält zudem Konfigurationsbeispiele für DHCP, PXE-Boot, TFTP und Wake-on-LAN.
In den Beispielen wird davon ausgegangen, dass sich der DHCP-, TFTP- und NFS-Server auf demselben Computer wie die IP 192.168.1.1
befinden. Alle Dienste können sich problemlos auf verschiedenen Rechnern befinden. Ändern Sie die IP-Adressen in jedem Fall entsprechend.
18.1 Einrichten eines DHCP-Servers #
Ein DHCP-Server weist Ihren Netzwerk-Clients sowohl dynamische (Abschnitt 18.1.1, „Dynamische Adressenzuweisung“) als auch statische (Abschnitt 18.1.2, „Zuweisen von statischen IP-Adressen“) IP-Adressen zu. Er gibt Server, Routen und Domänen bekannt. Für TFTP-Server gibt DHCP auch den Kernel und die initrd-Dateien an. Welche Dateien geladen werden hängt von der Architektur des Zielrechners ab und davon, ob Legacy-BIOS oder UEFI-Boot verwendet wird. Die Clients übermitteln ihren Architekturtyp in den DHCP-Anforderungen. Auf der Grundlage dieser Information entscheidet der DHCP-Server, welche Dateien der Client zum Booten herunterladen muss.
Ab SUSE Linux Enterprise 15.0 treten unter bestimmten Umständen Fehler beim PXE-Boot und den AutoYaST-Installationen auf. Weitere Informationen und die Lösung finden Sie in Abschnitt 18.1.3, „Fehler bei der PXE- und AutoYaST-Installation“.
18.1.1 Dynamische Adressenzuweisung #
Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie ein DHCP-Server eingerichtet wird, der dynamisch IP-Adressen zu Clients zuweist und Server, Router, Domänen und Boot-Dateien bekannt gibt.
Melden Sie sich als
root
auf dem Computer an, der den DHCP-Server bereitstellt.Aktivieren Sie den DHCP-Server mit
systemctl enable dhcpd
.Fügen Sie einer Subnetzkonfiguration in der Konfigurationsdatei des DHCP-Servers, die sich unter
/etc/dhcpd.conf
befindet, folgende Zeilen hinzu:# The following lines are optional option domain-name "my.lab"; option domain-name-servers 192.168.1.1; option routers 192.168.1.1; option ntp-servers 192.168.1.1; ddns-update-style none; default-lease-time 3600; # The following lines are required option arch code 93 = unsigned integer 16; # RFC4578 subnet 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 { next-server 192.168.1.1; range 192.168.1.100 192.168.1.199; default-lease-time 3600; max-lease-time 3600; if option arch = 00:07 or option arch = 00:09 { filename "/EFI/x86/grub.efi"; } else if option arch = 00:0b { filename "/EFI/aarch64/bootaa64.efi"; } else { filename "/BIOS/x86/pxelinux.0"; } }
Diese Konfiguration verwendet das Teilnetz
192.168.1.0/24
mit DHCP, DNS und dem Gateway am Server mit der IP192.168.1.1
. Vergewissern Sie sich, dass alle IP-Adressen gemäß Ihres Netzwerk-Layouts geändert wurden. Weitere Informationen zu den indhcpd.conf
verfügbaren Optionen finden Sie auf der man-Seitedhcpd.conf
.Starten Sie den DHCP-Server mit
systemctl restart dhcpd
neu.
18.1.2 Zuweisen von statischen IP-Adressen #
Ein DHCP-Server kann auch statische IP-Adressen und Hostnamen zu Netzwerk-Clients zuweisen. Ein Anwendungsfall ist die Zuweisung von statischen Adressen zu Servern. Bei einem weiteren Anwendungsfall wird die Möglichkeit des Beitritts zum Netzwerk auf die Clients mit zugewiesenen statischen IP-Adressen beschränkt und es werden keine dynamischen Adressenpools zur Verfügung gestellt.
Bearbeiten Sie die obige DHCP-Konfiguration entsprechend des folgenden Beispiels:
group { host test { hardware ethernet MAC_ADDRESS; fixed-address IP_ADDRESS; } }
Die Hostbestimmung weist einen Hostnamen zum Installationsziel zu. Um den Hostnamen und die IP-Adresse an einen bestimmten Host zu binden, müssen Sie die Hardware-Adresse (MAC) des Client angeben. Ersetzen Sie alle Variablen in diesem Beispiel durch die aktuellen Werte, die zu Ihrer Umgebung passen. Speichern Sie dann die Änderungen und starten Sie den DHCP-Server neu.
18.1.3 Fehler bei der PXE- und AutoYaST-Installation #
Ab SUSE Linux Enterprise 15.0 und ISC DHCP 4.3.x treten unter bestimmten Umständen Fehler beim PXE-Boot und den AutoYaST-Installationen auf. Die PXE/AutoYaST-Installationen funktionieren nicht, wenn Ihr DHCP-Server keinen Pool von verfügbaren dynamischen IP-Adressen enthält und nur vordefinierte statische Adressen pro Client zulässt, und die Clients RFC 4361-Client-Kennungen senden. (Zufällig ausgewählte Rechner können dem Netzwerk nicht beitreten, wenn nur Adressen zugelassen werden, die bestimmten Netzwerk-Clients zugewiesen sind, und wenn keine dynamischen Adressenpools zur Verfügung gestellt werden.)
Wenn ein neues System in PXE startet, sendet es eine Anforderung an den DHCP-Server und erkennt sich selbst anhand einer Client-Kennung, die aus dem Hardwaretyp plus der MAC-Adresse der Netzwerkschnittstelle erstellt wurde. Dies ist eine RFC 2132 client-id
. Der DHCP-Server bietet dann die zugewiesene IP-Adresse an. Als Nächstes wird der Installations-Kernel geladen, und er sendet eine weitere DHCP-Anforderung. Doch diese client-id
ist anders und wird im RFC 4361-Format gesendet. Der DHCP-Server erkennt sie nicht als denselben Client und sucht nach einer freien dynamischen IP-Adresse. Da diese nicht verfügbar ist, wird der Installationsvorgang angehalten.
Die Lösung besteht darin, Clients so zu konfigurieren, dass sie RFC 2132-Client-IDs senden. Verwenden Sie zum Senden einer RFC 2132 client-id
während der Installation linuxrc
, um das folgende ifcfg
-Kommando weiterzugeben:
ifcfg=eth0=dhcp,DHCLIENT_CLIENT_ID=01:03:52:54:00:02:c2:67, DHCLIENT6_CLIENT_ID=00:03:52:54:00:02:c2:67
Die üblicherweise verwendete RFC 2132 DHCPv4 client-id
im Ethernet setzt sich aus dem Hardwaretyp (01
für Ethernet) gefolgt von der Hardwareadresse (der MAC-Adresse) zusammen, wie zum Beispiel:
01:52:54:00:02:c2:67
Die RFC 4361 DHCPv4 client-id
versucht das Problem, einen Rechner mit mehr als einer Netzwerkschnittstelle zu erkennen, zu korrigieren. Die neue DHCPv4 client-id
hat dasselbe Format wie die DHCPv6 client-id
. Sie beginnt mit dem Präfix 0xff
anstelle des Hardwaretyps, gefolgt von der DHCPv6 IAID (der ID der Schnittstellenadressverknüpfung, die die Schnittstelle am Rechner beschreibt), gefolgt von der eindeutigen DHCPv6-Kennung (DUID), mit der der Rechner eindeutig gekennzeichnet ist.
Mit der oben genannten DUID auf Basis des Hardwaretyps und der Hardwareadresse wäre die neue RFC 4361 DHCPv4 client-id
:
Unter Verwendung der letzten Bytes der MAC-Adresse der IAID:
ff:00:02:c2:67:00:01:xx:xx:xx:xx:52:54:00:02:c2:67
Wenn die IAID eine einfache inkrementelle Zahl ist:
ff:00:00:00:01:00:01:xx:xx:xx:xx:52:54:00:02:c2:67
Das Feld xx:xx:xx:xx im DUID-Link-Layer-Zeitstempel (DUID-LLT) ist ein Erstellungszeitstempel. Ein DUID-Link-Layer (DUID-LL) (00:03:00:01:$MAC
) hat keinen Zeitstempel.
Weitere Informationen zur Verwendung von linuxrc
finden Sie im AutoYaST Guide. Siehe auch man 4 initrd
und die Dokumentation zu den Optionen dhcp4
"create-cid"
, dhcp6 "default-duid"
in man 5 wicked-config
, wicked duid
--help
und wicked iaid --help
.
18.2 Einrichten eines TFTP-Servers #
Im folgenden Verfahren wird beschrieben, wie der Server so vorbereitet wird, dass die Client-Rechner mit UEFI und BIOS dezentral mit den durch TFTP exportierten Dateien gebootet werden können.
18.2.1 Installieren eines TFTP-Servers #
So installieren Sie einen TFTP-Server:
Installieren Sie das Paket
tftp
.>
sudo
zypper in tftp
Überprüfen Sie die
tftpd
-Konfiguration in/etc/sysconfig/tftp
, und fügen Sie nach Bedarf Optionen hinzu oder ändern Sie diese. Weitere Informationen finden Sie imman 8 tftpd
. Beim TFTP-Daemon muss die Konfiguration nicht geändert werden. Das Standard-Stammverzeichnis für die Dateien lautet/srv/tftpboot
.tftpd
muss beim Booten gestartet werden; starten Sie es zum Einlesen der neuen Konfiguration erneut.>
sudo
systemctl enable tftp.socket
>
sudo
systemctl restart tftp.socket
18.2.2 Installieren der Dateien zum Booten #
SUSE Linux Enterprise Server stellt die erforderlichen Dateien zum Booten über PXE auf BIOS- oder UEFI-Rechnern bereit. Die folgenden Hardwarearchitekturen werden unterstützt:
AMD64/Intel 64
AArch64
POWER
IBM Z
Dateien, die von einer bestimmten Hardwarearchitektur gebootet werden müssen, sind in einem RPM-Paket enthalten. Installieren Sie die Dateien auf dem Rechner, auf dem der TFTP-Server ausgeführt wird:
>
sudo
zypper in tftpboot-installation-SLE-OS_VERSION-ARCHITECTURE
Ersetzen Sie OS_VERSION durch die Version Ihrer SUSE Linux Enterprise Server-Installation (z. B. SLE-15-SP3-x86_64) und ersetzen Sie ARCHITECTURE durch die Architektur Ihres Systems (z. B. x86_64
). Der resultierende Text würde folgendermaßen aussehen: tftpboot-installation-SLE-15-SP3-x86_64. Führen Sie zypper se tftpboot
aus, um nach allen verfügbaren Versionen und Architekturen zu suchen.
Die Dateien werden unter /srv/tftpboot/SLE-OS_VERSION-ARCHITECTURE
installiert. Sie können auch die Dateien für andere Versionen und Architekturen von SUSE Linux Enterprise Server in das Verzeichnis /srv/tftpboot
kopieren.
Die Hardwarearchitektur von Client und Server kann variieren. Sie können beispielsweise einen AMD64/Intel 64 TFTP-Server ausführen und eine bootfähige Umgebung für AArch64-Clientrechner bereitstellen, indem Sie das Paket tftpboot-installation-SLE-15-SP3-aarch64 installieren.
/srv/tftpboot/
Wenn das Verzeichnis /srv/tftpboot/
bereits auf Ihrem Rechner vorhanden ist, werden alle Dateien im Pfad /usr/share/tftpboot-installation/
installiert. Dies ist der Fall, wenn Sie Ihren PXE-Server von einer früheren SLES-Version upgraden.
Kopieren Sie die Dateien manuell von /usr/share/tftpboot-installation/
zu /srv/tftpboot/
, um dieses Problem zu beheben. Alternativ können Sie /srv/tftpboot/
entfernen und das Paket tftpboot-installation-SLE-OS_VERSION-ARCHITECTURE erneut installieren.
18.2.3 Konfigurieren von PXELINUX #
Öffnen Sie die Datei /srv/tftpboot/SLE-OS_VERSION-ARCHITECTURE/net/pxelinux.cfg/default
in einem Editor. Ersetzen Sie den Pfad für den Parameter install
gemäß Ihrer Einrichtung (siehe Kapitel 17, Einrichten einer Netzwerkinstallationsquelle). Ersetzen Sie außerdem TFTP_SERVER durch die IP-Adresse des TFTP-Servers. Einen Überblick über die PXELINUX-Konfigurationsoptionen finden Sie in Abschnitt 18.3, „PXELINUX-Konfigurationsoptionen“.
default linux # install label linux ipappend 2 kernel boot/ARCHITECTURE/loader/linux append initrd=boot/ARCHITECTURE/loader/initrd instsys=tftp://TFTP_SERVER/SLE-OS_VERSION-ARCHITECTURE/boot/ARCHITECTURE/root install=PROTOCOL://SERVER_IP:/PATH display message implicit 1 prompt 1 timeout 50
Weitere Informationen zu den Boot-Parametern in der Zeile append
finden Sie in Abschnitt 8.3, „Liste wichtiger Boot-Parameter“.
Wenn eine Meldung im Boot-Menü angezeigt werden soll, bearbeiten Sie gegebenenfalls /srv/tftpboot/SLE-OS_VERSION-ARCHITECTURE/net/pxelinux.cfg/message
.
18.2.4 Vorbereiten des PXE-Boot-Vorgangs für EFI mit GRUB2 #
Normalerweise müssen die GRUB2-Konfigurationsdateien nicht geändert werden. Die Standardeinstellungen enthalten jedoch keine Netzwerkressource für das Installationssystem. Für eine vollständige Installation von SUSE Linux Enterprise Server über das Netzwerk müssen Sie den Parameter install
in der Anweisung linuxefi
der Datei /srv/tftpboot/SLE-OS_VERSION-ARCHITECTURE/EFI/BOOT/grub.cfg
angeben. In Abschnitt 8.3.3, „Angeben der Installationsquelle“ finden Sie weitere Informationen über den Parameter install
.
18.3 PXELINUX-Konfigurationsoptionen #
Die hier aufgeführten Optionen sind eine Teilmenge der für die PXELINUX-Konfigurationsdatei verfügbaren Optionen.
APPEND OPTIONS
Fügt der Kernel-Kommandozeile eine oder mehrere Optionen hinzu. Diese werden sowohl bei automatischen als auch bei manuellen Bootvorgängen hinzugefügt. Die Optionen werden an den Beginn der Kernel-Kommandozeile gesetzt und ermöglichen, dass explizit eingegebene Kernel-Optionen sie überschreiben können.
APPEND -
Hiermit wird nichts angehängt.
APPEND
mit einem Bindestrich als Argument in einemLABEL
-Abschnitt kann zum Überschreiben einer globalenAPPEND
-Option verwendet werden.DEFAULT KERNEL_OPTIONS...
Legt die standardmäßige Kernel-Kommandozeile fest. Wenn PXELINUX automatisch startet, führt es die angegebenen Einträge aus und fügt die Option
auto
hinzu.Wenn keine Konfigurationsdatei vorhanden oder der DEFAULT-Eintrag in der Konfigurationsdatei nicht definiert ist, wird standardmäßig der Kernel-Name „linux“ ohne Optionen verwendet.
IFAPPEND FLAG
Fügt eine bestimmte Option in die Kernel-Kommandozeile ein, abhängig vom Wert für FLAG. Die Option
IFAPPEND
ist nur unter PXELINUX verfügbar. Für FLAG ist ein Wert erforderlich, siehe Tabelle 18.1, „Generierte und hinzugefügte Optionen für Kernel-Kommandozeilen vonIFAPPEND
“:Tabelle 18.1: Generierte und hinzugefügte Optionen für Kernel-Kommandozeilen vonIFAPPEND
#Argument
Generierte Kernel-Kommandozeile/Beschreibung
1
ip=CLIENT_IP:BOOT_SERVER_IP:GW_IP:NETMASK
Die Platzhalter werden auf der Grundlage der Eingaben vom DHCP/BOOTP- oder PXE-Boot-Server ersetzt.
Diese Option ist kein Ersatz für das Ausführen eines DHCP-Clients im gebooteten System. Ohne regelmäßige Verlängerung läuft die vom PXE BIOS erworbene Lease ab, sodass die IP-Adresse zur erneuten Verwendung durch den DHCP-Server verfügbar wird.
2
BOOTIF=MAC_ADDRESS_OF_BOOT_INTERFACE
Mit dieser Option lässt sich eine Zeitüberschreitung vermeiden, wenn der Installationsserver die LAN-Schnittstellen einzeln nacheinander abfragt, bis er eine Antwort von einem DHCP-Server erhält. Ein initrd-Programm kann dabei ermitteln, von welcher Schnittstelle das System gebootet wurde. linuxrc liest diese Option aus und verwendet die erkannte Netzwerkschnittstelle.
4
SYSUUID=SYSTEM_UUID
Fügt UUIDs im Hexadezimalformat mit Kleinbuchstaben hinzu, siehe
/usr/share/doc/packages/syslinux/pxelinux.txt
LABEL LABEL KERNEL IMAGE APPEND OPTIONS...
Wenn LABEL als der zu bootende Kernel angegeben wird, soll PXELINUX stattdessen IMAGE booten und dabei die angegebenen
APPEND
-Optionen heranziehen. Diese Optionen ersetzen die im globalen Abschnitt der Datei vor dem ersten KommandoLABEL
angegebenen Optionen. Die Vorgabe für IMAGE ist dieselbe wie für LABEL, und wenn keineAPPEND
-Optionen angegeben sind, wird standardmäßig der globale Eintrag verwendet (sofern vorhanden). Es sind bis zu 128LABEL
-Einträge zulässig.PXELINUX verwendet die folgende Syntax:
label MYLABEL kernel MYKERNEL append MYOPTIONS
Kennungen werden wie Dateinamen umgesetzt und müssen nach der Umsetzung (sogenanntes Mangling) eindeutig sein. Die beiden Kennungen „v2.6.30“ und „v2.6.31“ wären beispielsweise unter PXELINUX nicht unterscheidbar, da beide auf denselben DOS-Dateinamen umgesetzt würden.
Der Kernel muss kein Linux-Kernel sein. Auch ein Bootsektor oder eine COMBOOT-Datei ist möglich.
LOCALBOOT TYPE
Wenn Sie unter PXELINUX
LOCALBOOT 0
anstelle einerKERNEL
-Option angeben, bedeutet dies, dass diese bestimmte Kennung aufgerufen und die lokale Festplatte anstelle eines Kernels gebootet wird.Argument
Beschreibung
0
Führt einen normalen Bootvorgang aus
4
Führt einen lokalen Bootvorgang mit dem noch im Arbeitsspeicher vorhandenen UNDI-Treiber (Universal Network Driver Interface) aus
5
Führt einen lokalen Bootvorgang mit dem gesamten PXE-Stack, einschließlich des UNDI-Treibers aus, der sich im Arbeitsspeicher befindet
Alle anderen Werte sind nicht definiert. Wenn Sie die Werte für die UNDI- oder PXE-Stacks nicht wissen, geben Sie
0
an.TIMEOUT TIME-OUT
Gibt in Einheiten von 1/10 Sekunde an, wie lange die Booteingabeaufforderung angezeigt werden soll, bevor der Bootvorgang automatisch gestartet wird. Das Zeitlimit wird aufgehoben, sobald der Benutzer eine Eingabe über die Tastatur vornimmt, da angenommen wird, dass der Benutzer die Eingabe des Kommandos abschließt. Mit einem Zeitlimit von Null wird das Zeitüberschreitungsoption deaktiviert (dies ist die Vorgabe). Der größtmögliche Wert für das Zeitlimit ist 35996 (etwas weniger als eine Stunde).
PROMPT flag_val
Wenn
flag_val
auf 0 gesetzt ist, wird die Booteingabeaufforderung nur angezeigt, wenn die Taste Umschalttaste oder Alt gedrückt wird oder die Feststelltaste oder die Taste Rollen gesetzt ist (dies ist die Standardeinstellung). Wennflag_val
1 ist, wird die Booteingabeaufforderung immer angezeigt.F2 FILENAME F1 FILENAME ..etc.. F9 FILENAME F10 FILENAME
Zeigt die angegebene Datei auf dem Bildschirm an, wenn an der Booteingabeaufforderung eine Funktionstaste gedrückt wird. Mithilfe dieser Option kann auch die Preboot-Online-Hilfe implementiert werden (für die Kernel-Kommandozeilenoptionen). Aus Gründen der Kompabilität mit früheren Versionen kann 10 auch als
F0
F verwendet werden. Beachten Sie, dass derzeit keine Möglichkeit besteht, Dateinamen an F11 und F12 zu binden.
18.4 Vorbereiten des Zielsystems für PXE-Boot #
Bereiten Sie das System-BIOS für PXE-Boot vor, indem Sie die PXE-Option in die BIOS-Boot-Reihenfolge aufnehmen.
Die PXE-Option darf im BIOS nicht vor dem Boot-Parameter für die Festplatte stehen. Andernfalls würde dieses System versuchen, sich selbst bei jedem Booten neu zu installieren.
18.5 Verwenden von Wake-on-LAN für Fernaktivierungen #
Wake-on-LAN (WOL) ist ein Ethernet-Standard zum Fernaktivieren eines Rechners durch Senden eines Aktivierungssignals über ein Netzwerk. Dieses Signal wird „Magic Packet“ genannt. Installieren Sie WOL auf Client-Rechnern, um Fernaktivierungen zu ermöglichen, und auf jedem Rechner, den Sie zum Senden des Aktivierungssignals verwenden möchten. Das Magic Packet wird über UDP-Port 9 an die MAC-Adresse der Netzwerkschnittstelle auf dem Client-Rechner gesendet.
Beim Herunterfahren werden Rechner in der Regel nicht ganz ausgeschaltet, sondern verbleiben in einem Energiesparmodus. Wenn die Netzwerkschnittstelle WOL unterstützt, überwacht sie auf das Aktivierungssignal des Magic Packet, wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Sie können das Magic Packet manuell senden oder Aktivierungen in einem Cron auf dem sendenden Rechner planen.
18.5.1 Voraussetzungen #
WOL funktioniert sowohl mit kabelgebundenen als auch mit drahtlosen Ethernet-Karten, die dies unterstützen.
Möglicherweise müssen Sie WOL in Ihrem System-BIOS/UEFI aktivieren.
Überprüfen Sie Ihre BIOS/UEFI-Einstellungen für den PXE-Boot, und stellen Sie sicher, dass diese Option deaktiviert ist, um versehentliche Neuinstallationen zu verhindern.
Passen Sie Ihre Firewall so an, dass der Datenverkehr über UDP-Port 9 zugelassen wird.
18.5.2 Überprüfen der Unterstützung von kabelgebundenem Ethernet #
Führen Sie folgendes Kommando aus, um festzustellen, ob eine kabelgebundene Ethernet-Schnittstelle WOL unterstützt:
>
sudo
ethtool eth0 | grep -i wake-on Supports Wake-on: pumbg Wake-on: g
Die Ausgabe im Beispiel zeigt, dass WOL von eth0 unterstützt wird, angezeigt durch das g
-Flag in der Zeile Supports Wake-on
. Wake-on: g
zeigt an, dass WOL bereits aktiviert ist, sodass diese Schnittstelle bereit ist, Aktivierungssignale zu empfangen. Wenn WOL nicht aktiviert ist, aktivieren Sie es mit folgendem Kommando:
>
sudo
ethtool -s eth0 wol g
18.5.3 Überprüfen der Unterstützung für drahtlose Schnittstellen #
Für Wakeup-over-wifi (WoWLAN) ist eine drahtlose Netzwerkschnittstelle erforderlich, die WoWLAN unterstützt. Testen Sie dies mit dem Kommando iw
, das im Paket iw enthalten ist:
>
sudo
zypper in iw
Suchen Sie den Gerätenamen:
>
sudo
iw dev phy#0 Interface wlan2 ifindex 3 wdev 0x1 addr 9c:ef:d5:fe:01:7c ssid accesspoint type managed channel 11 (2462 MHz), width: 20 MHz, center1: 2462 MHz txpower 20.00 dBm
In diesem Beispiel lautet der Gerätename zum Abfragen der WoWLAN-Unterstützung phy#0
. Dieses Beispiel zeigt, dass es nicht unterstützt wird:
>
sudo
iw phy#0 wowlan show command failed: Operation not supported (-95)
Dieses Beispiel zeigt eine Schnittstelle, die WoWLAN unterstützt, aber nicht aktiviert ist:
>
sudo
iw phy#0 wowlan show WoWLAN is disabled
Aktivieren Sie sie:
>
sudo
iw phy#0 wowlan enable magic-packet WoWLAN is enabled: * wake up on magic packet
18.5.4 WOL installieren und testen #
Um WOL zu verwenden, installieren Sie das wol-Paket auf dem Client und den sendenden Rechnern:
>
sudo
zypper in wol
Installieren Sie wol-udev-rules auf Ihren Client-Rechnern. Dieses Paket installiert eine udev-Regel, die WOL automatisch beim Start aktiviert.
Ermitteln Sie die MAC-Adresse der Netzwerkschnittstelle auf dem Client-Rechner:
>
sudo
ip addr show eth0|grep ether link/ether 7c:ef:a5:fe:06:7c brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
In der Ausgabe des Beispiels ist 7c:ef:a5:fe:06:7c
die MAC-Adresse.
Fahren Sie Ihren Client-Rechner herunter und senden Sie ihm ein Aktivierungssignal von einem anderen Computer im selben Teilnetz:
>
wol 7c:ef:a5:fe:06:7c
Wenn sich der Zielcomputer und das zweite Gerät im selben Netzwerk, aber in unterschiedlichen Teilnetzen befinden, geben Sie die Broadcast-Adresse für den Zielcomputer an:
>
wol -i 192.168.0.63 7c:ef:a5:fe:06:7c
Da WOL auf Broadcast-Domänen beruht, muss sich der sendende Rechner im selben Netzwerk befinden, kann aber auch in einem anderen Netzwerksegment liegen.
Es ist möglich, das Magic Packet von einem anderen Netzwerk aus zu senden. Eine Möglichkeit ist die Portweiterleitung, wenn Ihr Router die Portweiterleitung auf eine Broadcast-Adresse unterstützt. Eine sicherere Methode besteht darin, sich über SSH mit einem Host in Ihrem Netzwerk zu verbinden und das Magic Packet von dort aus zu senden.
19 Einrichten eines UEFI HTTP-Boot-Servers #
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie einen UEFI HTTP-Boot-Server einrichten und konfigurieren.
19.1 Einführung #
HTTP-Boot kombiniert DHCP, DNS und HTTP, um das Booten und Bereitstellen von Systemen über das Netzwerk zu ermöglichen. HTTP-Boot kann als leistungsstarker Ersatz für PXE verwendet werden. HTTP-Boot ermöglicht das Booten eines Servers von einem URI über HTTP und damit die schnelle Übertragung großer Dateien, wie zum Beispiel des Linux-Kernels und des Root-Dateisystems, von Servern außerhalb Ihres lokalen Netzwerks.
19.1.1 Konfigurieren des Client-Rechners #
Die Aktivierung von HTTP-Boot auf einem physischen Client-Rechner hängt von Ihrer spezifischen Hardware ab. In der Dokumentation finden Sie weitere Informationen zur Aktivierung von HTTP-Boot auf Ihrem Rechner.
19.1.2 Vorbereitung #
Die hier beschriebene Konfiguration verwendet die IP-Teilnetze 192.168.111.0/24 (IPv4) und 2001:db8:f00f:café::/64 (IPv6), und die Server-IP-Adressen sind 192.168.111.1 (IPv4) und 2001:db8:f00f:café::1/64 (IPv6) als Beispiele. Passen Sie diese Werte an Ihre spezifische Einrichtung an.
Installieren Sie die folgenden Pakete auf dem Rechner, den Sie als HTTP-Boot-Server verwenden möchten: dhcp-server, apache2 (oder lighttpd) und dnsmasq.
19.2 Konfigurieren des Servers #
19.2.1 DNS-Server #
Die Konfiguration des DNS-Servers ist zwar optional, ermöglicht aber die Vergabe eines benutzerfreundlichen Namens für den HTTP-Boot-Server. Fügen Sie zum Einrichten des DNS-Servers Folgendes zur Datei /etc/dnsmasq.conf
hinzu:
interface=eth0 addn-hosts=/etc/dnsmasq.d/hosts.conf
Weisen Sie den IP-Adressen in der Datei /etc/dnsmasq.d/hosts.conf
einen Domänennamen zu:
192.168.111.1 www.httpboot.local 2001:db8:f00f:cafe::1 www.httpboot.local
Starten Sie den DNS-Server.
systemctl start dnsmasq
Aufgrund einer Änderung in UEFI 2.7 empfehlen wir die Verwendung eines Schnittstellenmodul-Bootloaders von SLE 15 oder neuer, um mögliche Fehler durch den zusätzlichen DNS-Knoten zu vermeiden.
19.2.1.1 Konfigurieren des DHCP-Servers #
Geben Sie die Netzwerkschnittstelle für die DHCP-Server in /etc/sysconfig/dhcpd
an, bevor Sie sie einrichten:
DHCPD_INTERFACE="eth0" DHCPD6_INTERFACE="eth0"
Auf diese Weise stellen die DHCP-Server den Dienst nur auf der eth0
-Schnittstelle zur Verfügung.
Fügen Sie die folgende Konfiguration zur Datei /etc/dhcpd.conf
hinzu, um einen DHCPv4-Server sowohl für PXE-Boot als auch für HTTP-Boot einzurichten:
option domain-name-servers 192.168.111.1; option routers 192.168.111.1; default-lease-time 14400; ddns-update-style none; class "pxeclients" { match if substring (option vendor-class-identifier, 0, 9) = "PXEClient"; option vendor-class-identifier "PXEClient"; next-server 192.168.111.1; filename "/bootx64.efi"; } class "httpclients" { match if substring (option vendor-class-identifier, 0, 10) = "HTTPClient"; option vendor-class-identifier "HTTPClient"; filename "http://www.httpboot.local/sle/EFI/BOOT/bootx64.efi"; } subnet 192.168.111.0 netmask 255.255.255.0 { range dynamic-bootp 192.168.111.100 192.168.111.120; default-lease-time 14400; max-lease-time 172800; }
Beachten Sie, dass der DHCPv4-Server den HTTPClient
-Parameter für die ID der Herstellerklasse verwenden muss, da der Client diesen zur Identifizierung eines HTTP-Boot-Angebots verwendet.
Starten Sie den DHCP-Daemon:
systemctl start dhcpd
19.2.1.2 Konfigurieren des DHCPv6-Servers #
Fügen Sie zum Einrichten des DHCPv6-Servers Folgendes zur Datei /etc/dhcpd6.conf
hinzu:
option dhcp6.bootfile-url code 59 = string; option dhcp6.vendor-class code 16 = {integer 32, integer 16, string}; subnet6 2001:db8:f00f:cafe::/64 { range6 2001:db8:f00f:cafe::42:10 2001:db8:f00f:cafe::42:99; option dhcp6.bootfile-url "http://www.httpboot.local/sle/EFI/BOOT/bootx64.efi"; option dhcp6.name-servers 2001:db8:f00f:cafe::1; option dhcp6.vendor-class 0 10 "HTTPClient"; }
Diese Konfiguration definiert den Typ der Boot-URL, die Herstellerklasse und andere erforderliche Optionen. Ähnlich wie bei den DHCPv4-Einstellungen ist es erforderlich, die Boot-URL anzugeben, die eine IPv6-Adresse enthalten muss. Es ist auch notwendig, die Option der Herstellerklasse anzugeben. In DHCPv6 besteht es aus der Unternehmensnummer und den Daten der Herstellerklasse (Länge und Inhalt). Da der HTTP-Boot-Treiber die Unternehmensnummer ignoriert, können Sie sie auf 0
festlegen. Der Inhalt der Herstellerklassedaten muss HTTPClient
lauten, da ansonsten der Client das Angebot ignoriert.
Für die ältere HTTP-Boot-Implementierung, die nicht RFC 3315 folgt, ist eine andere Konfiguration erforderlich:
option dhcp6.bootfile-url code 59 = string; option dhcp6.vendor-class code 16 = string; subnet6 2001:db8:f00f:cafe::/64 { range6 2001:db8:f00f:cafe::42:10 2001:db8:f00f:cafe::42:99; option dhcp6.bootfile-url "http://www.httpboot.local/sle/EFI/BOOT/bootx64.efi; option dhcp6.name-servers 2001:db8:f00f:cafe::1; option dhcp6.vendor-class "HTTPClient"; }
Starten Sie den dhcpv6
-Daemon.
systemctl start dhcpd6
19.2.1.2.1 Einrichten des DHCPv6-Servers für den PXE- und HTTP-Boot #
Mit der folgenden Konfiguration ist es möglich, den DHCPv6-Server sowohl für den PXE-Boot als auch für HTTP-Boot zu konfigurieren:
option dhcp6.bootfile-url code 59 = string; option dhcp6.vendor-class code 16 = {integer 32, integer 16, string}; subnet6 2001:db8:f00f:cafe::/64 { range6 2001:db8:f00f:cafe::42:10 2001:db8:f00f:cafe::42:99; class "PXEClient" { match substring (option dhcp6.vendor-class, 6, 9); } subclass "PXEClient" "PXEClient" { option dhcp6.bootfile-url "tftp://[2001:db8:f00f:cafe::1]/bootloader.efi"; } class "HTTPClient" { match substring (option dhcp6.vendor-class, 6, 10); } subclass "HTTPClient" "HTTPClient" { option dhcp6.bootfile-url "http://www.httpboot.local/sle/EFI/BOOT/bootx64.efi"; option dhcp6.name-servers 2001:db8:f00f:cafe::1; option dhcp6.vendor-class 0 10 "HTTPClient"; } }
Es ist auch möglich, die Herstellerklasse einer bestimmten Architektur zuzuordnen, und zwar wie folgt:
class "HTTPClient" { match substring (option dhcp6.vendor-class, 6, 21); } subclass "HTTPClient" "HTTPClient:Arch:00016" { option dhcp6.bootfile-url "http://www.httpboot.local/sle/EFI/BOOT/bootx64.efi"; option dhcp6.name-servers 2001:db8:f00f:cafe::1; option dhcp6.vendor-class 0 10 "HTTPClient"; }
In diesem Beispiel bezieht sich HTTPClient:Arch:00016
auf einen AMD64/Intel 64 HTTP-Boot-Client. Mit dieser Konfiguration kann der Server verschiedene Architekturen gleichzeitig bedienen.
19.2.1.2.2 Konfigurieren der Firewall #
Falls DHCPv6-Pakete vom RP-Filter in der Firewall verworfen werden, überprüfen Sie das Protokoll. Sollte es den Eintrag rpfilter_DROP
enthalten, deaktivieren Sie den Filter mit der folgenden Konfiguration in /etc/firewalld/firewalld.conf
:
IPv6_rpfilter=no
19.2.1.3 Bereitstellen eines TFTP-Servers (optional) #
Um Unterstützung für den PXE-Boot und HTTP-Boot bereitzustellen, stellen Sie einen TFTP-Server bereit. Installieren Sie tftp und starten Sie den Dienst:
systemctl start tftp.socket systemctl start tftp.service
Außerdem muss ein spezielles tftpboot-installation-Paket für die Verwendung mit PXE-Boot installiert werden. Führen Sie den Befehl zypper se tftpboot
aus, um eine Liste der verfügbaren tftp-installation-Pakete zu erhalten, und installieren Sie dann ein Paket für die gewünschte Systemversion und -architektur, wie tftpboot-installation-SLE-15-SP3-x86_64. Verwenden Sie beispielsweise tftpboot-installation-SLE-VERSION-x86_64 (ersetzen Sie VERSION durch die jeweilige Version). Kopieren Sie den Inhalt des Verzeichnisses SLE-VERSION-x86_64
in das Root-Verzeichnis des TFTP-Servers:
Weitere Informationen hierzu finden Sie im /usr/share/tftpboot-installation/SLE-VERSION-x86_64/README
19.2.1.4 Einrichten des HTTP-Servers #
Erstellen Sie das Verzeichnis sle/
unterhalb des Verzeichnisses /srv/www/htdocs/
und kopieren Sie den gesamten Inhalt des ersten System-ISO-Image in das Verzeichnis /srv/www/htdocs/sle/
. Bearbeiten Sie dann die Datei /srv/www/htdocs/sle/EFI/BOOT/grub.cfg
. Verwenden Sie das folgende Beispiel als Referenz:
timeout=60 default=1 menuentry 'Installation IPv4' --class opensuse --class gnu-linux --class gnu --class os { set gfxpayload=keep echo 'Loading kernel ...' linux /sle/boot/x86_64/loader/linux install=http://www.httpboot.local/sle echo 'Loading initial ramdisk ...' initrd /sle/boot/x86_64/loader/initrd } menuentry 'Installation IPv6' --class opensuse --class gnu-linux --class gnu --class os { set gfxpayload=keep echo 'Loading kernel ...' linux /sle/boot/x86_64/loader/linux install=install=http://www.httpboot.local/sle ipv6only=1 ifcfg=*=dhcp6,DHCLIENT6_MODE=managed echo 'Loading initial ramdisk ...' initrd /sle/boot/x86_64/loader/initrd }
19.2.1.4.1 Konfigurieren von lighttpd #
Ändern Sie /etc/lighttpd/lighttpd.conf
wie folgt, um die Unterstützung sowohl für IPv4 als auch für IPv6 in lighttpd zu aktivieren:
## ## Use IPv6? ## #server.use-ipv6 = "enable" $SERVER["socket"] == "[::]:80" { }
Starten Sie den lighttpd
-Daemon:
systemctl start lighttpd
19.2.1.4.2 Konfigurieren von apache2 #
Für Apache ist keine zusätzliche Konfiguration erforderlich. Starten Sie den apache2
-Daemon:
systemctl start apache2
19.2.1.5 Aktivieren der SSL-Unterstützung für den HTTP-Server (optional) #
Zur Verwendung des HTTPS-Boot müssen Sie ein vorhandenes Serverzertifikat in das DER
-Format konvertieren und in die Firmware des Clients eintragen.
Falls auf Ihrem Server bereits ein Zertifikat installiert ist, konvertieren Sie es mit folgendem Kommando in das DER
-Format, damit es vom Client verwendet werden kann:
openssl x509 -in CERTIFICATE.crt -outform der -out CERTIFICATE.der
19.2.1.5.1 Tragen Sie das Serverzertifikat in der Client-Firmware ein #
Die genaue Vorgehensweise zum Eintragen des konvertierten Zertifikats hängt von der spezifischen Implementierung der Firmware des Clients ab. Bei bestimmter Hardware müssen Sie das Zertifikat manuell über die Firmware-Benutzeroberfläche eintragen. Verwenden Sie dazu ein externes Speichermedium, auf dem sich das Zertifikat befindet. Rechner mit Redfish-Unterstützung können das Zertifikat im Fernverfahren eintragen. Weitere Informationen zum Eintragen von Zertifikaten finden Sie in der Dokumentation zu Ihrer spezifischen Hardware.
19.2.1.5.2 Aktivieren der SSL-Unterstützung in lighttpd #
Da lighttpd den privaten Schlüssel und das Zertifikat in derselben Datei benötigt, können Sie diese mit dem folgenden Kommando vereinen:
cat CERTIFICATE.crt server.key > CERTIFICATE.pem
Kopieren Sie CERTIFICATE.pem
in das Verzeichnis /etc/ssl/private/
.
cp server-almighty.pem /etc/ssl/private/ chown -R root:lighttpd /etc/ssl/private/server-almighty.pem chmod 640 /etc/ssl/private/server-almighty.pem
Vergewissern Sie sich, dass mod_openssl
in der Datei server.modules
in Abschnitt /etc/lighttpd/modules.conf
aufgelistet ist, wie zum Beispiel:
server.modules = ( "mod_access", "mod_openssl", )
Fügen Sie die folgenden Zeilen unter SSL Support
in Abschnitt /etc/lighttpd/lighttpd.conf
hinzu:
# IPv4 $SERVER["socket"] == ":443" { ssl.engine = "enable" ssl.pemfile = "/etc/ssl/private/server-almighty.pem" } # IPv6 $SERVER["socket"] == "[::]:443" { ssl.engine = "enable" ssl.pemfile = "/etc/ssl/private/server-almighty.pem" }
Starten Sie lighttpd neu, um die SSL-Unterstützung zu aktivieren:
systemctl restart lighttpd
19.2.1.5.3 Aktivieren der SSL-Unterstützung in Apache #
Öffnen Sie die Datei /etc/sysconfig/apache2
und fügen Sie das SSL-Flag wie folgt hinzu:
APACHE_SERVER_FLAGS="SSL"
Vergewissern Sie sich, dass das ssl
-Modul in APACHE_MODULES
aufgeführt ist, wie zum Beispiel:
Als Nächstes kopieren Sie den privaten Schlüssel und das Zertifikat in das Verzeichnis /etc/apache2/
.
cp server.key /etc/apache2/ssl.key/ chown wwwrun /etc/apache2/ssl.key/server.key chmod 600 /etc/apache2/ssl.key/server.key cp server.crt /etc/apache2/ssl.crt/
Erstellen Sie die ssl vhost-Konfiguration.
cd /etc/apache2/vhosts.d cp vhost-ssl.template vhost-ssl.conf
Bearbeiten Sie /etc/apache2/vhosts.d/vhost-ssl.conf
, um den privaten Schlüssel und das Zertifikat zu ändern:
SSLCertificateFile /etc/apache2/ssl.crt/server.crt SSLCertificateKeyFile /etc/apache2/ssl.key/server.key
Starten Sie Apache neu, um die SSL-Unterstützung zu aktivieren:
systemctl restart apache2
19.2.1.5.4 Ändern der DHCP-Konfiguration #
Ersetzen Sie in http://
das Präfix https://
durch dhcpd.conf/dhcpd6.conf
und starten Sie den DHCP-Server neu.
systemctl restart dhcpd systemctl restart dhcpd6
19.3 Booten des Client über HTTP-Boot #
Wenn die Firmware bereits den HTTP-Boot unterstützt, schließen Sie das Kabel an, und wählen Sie die richtige Boot-Option.
20 Installieren von benutzerdefinierten Vorinstallationen #
Durch die Verteilung angepasster Vorinstallationen von SUSE Linux Enterprise Server auf einer großen Anzahl identischer Rechner können Sie es vermeiden, die Installation auf jedem einzelnen Rechner durchführen zu müssen. Gleichzeitig erhalten die Endbenutzer ein standardisiertes Installationsverfahren.
Erstellen Sie mit YaST Firstboot benutzerdefinierte Vorinstallations-Images, und legen Sie den Workflow für die abschließenden Personalisierungsschritte fest, bei denen das Eingreifen der Endbenutzer erforderlich ist (im Gegensatz zu AutoYaST, das vollständig automatische Installationen zulässt).
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um eine benutzerdefinierte Installation zu erstellen, an Ihre Hardware zu verteilen und das endgültige Produkt anzupassen:
Bereiten Sie den Master-Computer vor, dessen Festplatte auf die Client-Computer geklont werden muss. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 20.1, „Vorbereiten des Master-Rechners“.
Passen Sie den Firstboot-Workflow an. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 20.2, „Anpassen der Firstboot-Installation“.
Erstellen Sie einen Klon der Festplatte des Master-Rechners und verteilen Sie das Image auf den Festplatten der Clients. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 20.3, „Klonen der Master-Installation“.
Lassen Sie den Endbenutzer die Instanz von SUSE Linux Enterprise Server personalisieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 20.4, „Anpassen der Installation“.
20.1 Vorbereiten des Master-Rechners #
Um einen Master-Rechner für einen Firstboot-Workflow vorzubereiten, gehen Sie wie folgt vor:
Legen Sie das Installationsmedium in den Master-Rechner ein.
Booten Sie den Rechner.
Führen Sie eine normale Installation einschließlich aller erforderlichen Konfigurationsschritte durch, und stellen Sie sicher, dass Sie für die Installation das Paket
yast2-firstboot
auswählen.Um Ihren eigenen Workflow von YaST-Konfigurationsschritten für den Endbenutzer zu definieren oder diesem Workflow Ihre eigenen YaST-Module hinzuzufügen, fahren Sie mit Abschnitt 20.2, „Anpassen der Firstboot-Installation“ fort. Fahren Sie andernfalls direkt bei Schritt 5 fort.
Aktivieren Sie Firstboot als
root
:Erstellen Sie eine leere Datei
/var/lib/YaST2/reconfig_system
, um die Ausführung von Firstboot auszulösen. Diese Datei wird gelöscht, sobald die Firstboot-Konfiguration erfolgreich durchgeführt wurde. Erstellen Sie diese Datei mit dem folgenden Befehl:touch /var/lib/YaST2/reconfig_system
Fahren Sie mit Abschnitt 20.3, „Klonen der Master-Installation“ fort.
20.2 Anpassen der Firstboot-Installation #
Beim Anpassen des Workflows der Firstboot-Installation können mehrere Komponenten betroffen sein. Es wird empfohlen, sie anzupassen. Wenn Sie keine Änderungen vornehmen, führt Firstboot die Installation mithilfe von Standardeinstellungen aus. Folgende Optionen sind verfügbar:
Meldungen an den Benutzer wie in Abschnitt 20.2.1, „Anpassen von YaST-Meldungen“ beschrieben anpassen
Lizenzen und Lizenzaktionen wie in Abschnitt 20.2.2, „Anpassen der Lizenzaktion“ beschrieben anpassen
Versionshinweise für die Anzeige wie in Abschnitt 20.2.3, „Anpassen der Versionshinweise“ beschrieben anpassen
Reihenfolge und Anzahl der an der Installation beteiligten Komponenten wie in Abschnitt 20.2.4, „Anpassen des Workflows“ beschrieben anpassen
Zusätzliche optionale Skripten wie in Abschnitt 20.2.5, „Konfigurieren von zusätzlichen Skripten“ beschrieben konfigurieren
So bearbeiten Sie die folgenden Konfigurationsdateien, um diese Komponenten anzupassen:
/etc/sysconfig/firstboot
Konfiguriert verschiedene Aspekte von Firstboot (wie Versionshinweise, Skripten und Lizenzaktionen).
/etc/YaST2/firstboot.xml
Zur Konfiguration des Installations-Workflows durch Aktivierung oder Deaktivierung von Komponenten oder Hinzufügen von benutzerdefinierten Komponenten.
Bietet Übersetzungen für den Workflow einer angepassten Installation wie in Abschnitt 20.2.6, „Bereitstellen von Übersetzungen des Installations-Workflows“ beschrieben.
Tipp: Alternativer Speicherort der Steuerdatei/etc/YaST2/firstboot.xml
ist der Standardpfad für die Steuerdatei, die mit dem Paketyast2-firstboot
installiert wird. Wenn ein anderer Speicherort für die Steuerdatei definiert werden soll, bearbeiten Sie/etc/sysconfig/firstboot
, und geben Sie in der VariablenFIRSTBOOT_CONTROL_FILE
den gewünschten Speicherort an.
Wenn Sie mehr als nur die Arbeitsflusskomponenten anpassen möchten, finden Sie Informationen in der Dokumentation zu control.xml
unter https://doc.opensuse.org/projects/YaST/SLES11/tdg/inst_in_general_chap.html#product_control.
20.2.1 Anpassen von YaST-Meldungen #
Standardmäßig enthält eine Installation von SUSE Linux Enterprise Server verschiedene Standardnachrichten, die in verschiedenen Phasen des Installationsprozesses lokalisiert und angezeigt werden. Dazu gehört eine Willkommensmitteilung, eine Lizenzmitteilung und eine Glückwunschmitteilung am Ende der Installation. Sie können diese Meldungen durch eigene Versionen ersetzen und lokalisierte Versionen in die Installation aufnehmen. Gehen Sie wie folgt vor, um Ihre eigene Willkommensmitteilung einzubinden:
Melden Sie sich als
root
an.Öffnen Sie die Konfigurationsdatei
/etc/sysconfig/firstboot
, und übernehmen Sie die folgenden Änderungen:Legen Sie
FIRSTBOOT_WELCOME_DIR
auf den Verzeichnispfad fest, in dem Sie die Dateien speichern möchten, die die Willkommensnachricht und die lokalisierten Versionen enthalten, z. B.:FIRSTBOOT_WELCOME_DIR="/usr/share/firstboot/"
Wenn der Dateiname der Willkommensnachricht weder
welcome.txt
nochwelcome_locale.txt
lautet (wobei locale dem ISO 639-Sprachcode entspricht, wie „cs“ oder „de“), legen Sie das Dateinamensschema inFIRSTBOOT_WELCOME_PATTERNS
fest. Beispiel:FIRSTBOOT_WELCOME_PATTERNS="mywelcome.txt"
Falls nicht anderweitig festgelegt, wird vom Standardwert
welcome.txt
ausgegangen.
Erstellen Sie die Willkommensdatei und die lokalisierten Versionen, und legen Sie sie in das in der Konfigurationsdatei
/etc/sysconfig/firstboot
angegebene Verzeichnis ab.
Gehen Sie genauso vor, um angepasste Lizenz- und Beendigungsmitteilungen zu konfigurieren. Diese Variablen sind FIRSTBOOT_LICENSE_DIR
und FIRSTBOOT_FINISH_FILE
.
Ändern Sie die Einstellung von SHOW_Y2CC_CHECKBOX
in „Ja“, wenn der Benutzer in der Lage sein soll, YaST direkt nach dem Ausführen der Installation zu starten.
20.2.2 Anpassen der Lizenzaktion #
Sie können die Reaktion des Installationssystems auf Benutzer, die die Lizenzvereinbarung nicht akzeptieren, anpassen. Das System kann auf die folgenden drei Arten auf dieses Szenario reagieren:
- Halt
Die firstboot-Installation wird abgebrochen und das gesamte System wird heruntergefahren. Das ist die Standardeinstellung.
- Fortsetzen
Die Firstboot-Installation wird fortgesetzt.
- Abbrechen
Die Firstboot-Installation wird abgebrochen, das System versucht jedoch zu booten.
Treffen Sie Ihre Wahl, und stellen Sie den entsprechenden Wert für LICENSE_REFUSAL_ACTION
ein.
20.2.3 Anpassen der Versionshinweise #
Je nachdem, ob Sie die Instanz von SUSE Linux Enterprise Server, die Sie mit Firstboot installieren möchten, geändert haben, müssen Sie die Endbenutzer möglicherweise über wichtige Aspekte ihres neuen Betriebssystems unterrichten. Eine Standardinstallation verwendet Versionshinweise (angezeigt in einer der abschließenden Phasen der Installation), um Benutzer über wichtige Änderungen zu informieren. Wenn Ihre eigenen bearbeiteten Versionshinweise als Teil einer Firstboot-Installation angezeigt werden sollen, gehen Sie wie folgt vor:
Erstellen Sie Ihre eigene Versionshinweisdatei. Verwenden Sie das RTF-Format wie in der Beispieldatei in
/usr/share/doc/release-notes
, und speichern Sie das Ergebnis alsRELEASE-NOTES.en.rtf
(für Englisch).Speichern Sie die optional lokalisierte Version neben der ursprünglichen Version, und ersetzen Sie den Teil
en
des Dateinamens durch den tatsächlichen ISO 639-Sprachcode, beispielsweisede
für Deutsch.Öffnen Sie die Firstboot-Konfigurationsdatei unter
/etc/sysconfig/firstboot
, und legen Sie fürFIRSTBOOT_RELEASE_NOTES_PATH
das tatsächliche Verzeichnis fest, in dem die Versionshinweise gespeichert sind.
20.2.4 Anpassen des Workflows #
Im bereitgestellten Beispiel /etc/YaST2/firstboot.xml
ist ein Standard-Workflow definiert, der die folgenden aktivierten Komponenten enthält:
Sprachauswahl
Willkommen
Lizenzvereinbarung
Zeit und Datum
Benutzer
Stammpasswort
Beenden der Einrichtung
Beachten Sie, dass dieser Workflow eine Vorlage ist. Sie können sie richtig anpassen, indem Sie die Firstboot-Konfigurationsdatei /etc/YaST2/firstboot.xml
manuell bearbeiten. Die XML-Datei ist eine Teilmenge der Standarddatei control.xml
, die von YaST verwendet wird, um den Installations-Workflow zu steuern. In Beispiel 20.2, „Konfigurieren des Workflow-Abschnitts“ erfahren Sie mehr darüber, wie Sie den Workflow-Bereich konfigurieren.
Eine Übersicht mit Vorschlägen finden Sie in Beispiel 20.1, „Konfigurieren von Vorschlagsbildschirmen“. Dort werden Ihnen alle Hintergrundinformationen bereitgestellt, die Sie benötigen, um den Workflow für die Firstboot-Installation zu ändern. Die Basissyntax der Firstboot-Konfigurationsdatei (und die Konfiguration der Schlüsselelemente) werden anhand dieses Beispiels erklärt.
… <proposals config:type="list">1 <proposal>2 <name>firstboot_hardware</name>3 <mode>installation</mode>4 <stage>firstboot</stage>5 <label>Hardware Configuration</label>6 <proposal_modules config:type="list">7 <proposal_module>printer</proposal_module>8 </proposal_modules> </proposal> <proposal> … </proposal> </proposals>
Der Container für alle Vorschläge, die Teil des Firstboot-Workflows sein sollen. | |
Der Container für einen einzelnen Vorschlag. | |
Der interne Name des Vorschlags. | |
Der Modus dieses Vorschlags. Nehmen Sie hier keine Änderungen vor. Für eine Firstboot-Installation muss diese Option auf | |
Die Phase des Installationsprozesses, in der dieser Vorschlag aufgerufen wird. Nehmen Sie hier keine Änderungen vor. Für eine Firstboot-Installation muss diese Option auf | |
Die auf dem Vorschlag anzuzeigende Kennung. | |
Der Container für alle Module, die Teil des Vorschlagbildschirms sind. | |
Ein oder mehrere Module, die Teil des Vorschlagbildschirms sind. |
Der nächste Abschnitt der Firstboot-Konfigurationsdatei besteht aus der Workflow-Definition. Alle Module, die Teil des Firstboot-Installations-Workflows sein sollen, müssen hier aufgeführt werden.
<workflows config:type="list"> <workflow> <defaults> <enable_back>yes</enable_back> <enable_next>yes</enable_next> <archs>all</archs> </defaults> <stage>firstboot</stage> <label>Configuration</label> <mode>installation</mode> … <!–– list of modules ––> </modules> </workflow> </workflows> …
Die Gesamtstruktur des Abschnitts workflows
entspricht weitgehend dem des Abschnitts proposals
. Ein Container enthält die Workflow-Elemente, die Workflow-Elemente enthalten wiederum Informationen zu Stufe, Kennung und Modus (wie die in Beispiel 20.1, „Konfigurieren von Vorschlagsbildschirmen“ eingeführten Vorschläge). Am meisten fällt der Unterschied in Abschnitt defaults
auf. Er enthält grundlegende Design-Informationen für die Workflow-Komponenten:
enable_back
Zeigt in allen Dialogfeldern die Schaltfläche
an.enable_next
Zeigt in allen Dialogfeldern die Schaltfläche
an.archs
Geben Sie die Hardware-Architekturen an, in denen dieser Workflow verwendet werden soll.
<modules config:type="list">1 <module>2 <label>Language</label>3 <enabled config:type="boolean">false</enabled>4 <name>firstboot_language</name>5 </module> <modules>
Der Container für alle Komponenten des Workflows | |
Die Moduldefinitionen | |
Die mit allen Modulen angezeigte Kennung | |
Der Schalter zum Aktivieren/Deaktivieren dieser Komponenten im Workflow | |
Der Modulname – Das Modul selbst muss sich unter |
Um während der Firstboot-Installation Änderungen an der Zahl und Reihenfolge der Vorschlagsbildschirme durchzuführen, fahren Sie fort wie folgt:
Öffnen Sie die Firstboot-Konfigurationsdatei unter
/etc/YaST2/firstboot.xml
.Löschen Sie Vorschlagsbildschirme, fügen Sie Bildschirme hinzu oder ändern Sie die Reihenfolge von vorhandenen Bildschirmen:
Um einen Gesamtvorschlag zu löschen, entfernen Sie das Element
proposal
einschließlich aller Unterelemente aus dem Abschnittproposals
, und entfernen Sie das entsprechende Elementmodule
(mit Unterelementen) aus dem Workflow.Um einen neuen Vorschlag hinzuzufügen, erstellen Sie ein neues Element
proposal
, und tragen Sie alle erforderlichen Unterelemente ein. Stellen Sie sicher, dass der Vorschlag in/usr/share/YaST2/clients
als YaST-Modul vorhanden ist.Wenn Sie die Reihenfolge der Vorschläge ändern möchten, verschieben Sie die entsprechenden
module
-Elemente mit den Vorschlagsbildschirmen im Workflow. Beachten Sie, dass Abhängigkeiten zu anderen Installationsschritten bestehen können, die eine bestimmte Reihenfolge der Vorschläge und Workflow-Komponenten voraussetzen.
Wenden Sie Ihre Änderungen an und schließen Sie die Konfigurationsdatei.
Sie können den Workflow der Konfigurationsschritte immer ändern, wenn der Standard Ihren Anforderungen nicht entspricht. Aktivieren oder deaktivieren Sie bestimmte Module im Workflow (oder fügen Sie eigene Workflows hinzu).
Um den Status eines Moduls im Firstboot-Workflow umzuschalten, gehen Sie wie folgt vor:
Öffnen Sie die Konfigurationsdatei
/etc/YaST2/firstboot.xml
.Ändern Sie den Wert für das
enabled
-Element vontrue
infalse
, um das Modul zu deaktivieren oder vonfalse
intrue
, um es erneut zu aktivieren.<module> <label>Time and Date</label> <enabled config:type="boolean">true</enabled> <name>firstboot_timezone</name> </module>
Wenden Sie Ihre Änderungen an und schließen Sie die Konfigurationsdatei.
Um dem benutzerdefinierten Modul einen Workflow hinzuzufügen, gehen Sie wie folgt vor:
Erstellen Sie Ihr eigenes YaST-Modul, und speichern Sie die Moduldatei
module_name.rb
in/usr/share/YaST2/clients
.Öffnen Sie die Konfigurationsdatei
/etc/YaST2/firstboot.xml
.Legen Sie fest, an welchem Punkt des Workflows Ihr neues Modul ausgeführt werden soll. Stellen Sie dabei sicher, dass sämtliche Abhängigkeiten zu anderen Schritten im Workflow berücksichtigt und aufgelöst werden.
Erstellen Sie im Container
modules
ein neuesmodule
-Element, und fügen Sie die entsprechenden Unterelemente hinzu:<modules config:type="list"> … <module> <label>my_module</label> <enabled config:type="boolean">true</enabled> <name>filename_my_module</name> </module> </modules>
Geben Sie die Kennung ein, die im
label
-Element auf Ihrem Modul angezeigt werden soll.Stellen Sie sicher, dass
enabled
auftrue
eingestellt ist, damit Ihr Modul in den Workflow aufgenommen wird.Geben Sie den Dateinamen Ihres Moduls in das Element
name
ein. Lassen Sie den vollständigen Pfad und das Suffix.rb
weg.
Wenden Sie Ihre Einstellungen an, und schließen Sie die Konfigurationsdatei.
Falls die Zielhardware mehrere Netzwerkschnittstellen besitzen könnte, fügen Sie das network-autoconfig
-Paket zum Anwendungs-Image hinzu. network-autoconfig
durchläuft alle verfügbaren Ethernet-Schnittstellen, bis eine erfolgreich per DHCP konfiguriert ist.
20.2.5 Konfigurieren von zusätzlichen Skripten #
Firstboot kann so konfiguriert werden, dass zusätzliche Skripten ausgeführt werden, nachdem der Firstboot-Workflow abgeschlossen wurde. Um der Firstboot-Sequenz zusätzliche Skripten hinzuzufügen, gehen Sie wie folgt vor:
Öffnen Sie die Konfigurationsdatei
/etc/sysconfig/firstboot
, und stellen Sie sicher, dass der fürSCRIPT_DIR
angegebene Pfad korrekt ist. Der Standardwert ist/usr/share/firstboot/scripts
.Erstellen Sie Ihr Shell-Skript, speichern Sie es in das angegebene Verzeichnis und wenden Sie die entsprechenden Dateiberechtigungen an.
20.2.6 Bereitstellen von Übersetzungen des Installations-Workflows #
Abhängig vom Endbenutzer könnten Übersetzungen des benutzerdefinierten Workflows gewünscht werden. Diese Übersetzungen könnten notwendig sein, wenn Sie den Workflow durch Ändern der Datei /etc/YaST2/firstboot.xml
wie in Abschnitt 20.2.4, „Anpassen des Workflows“ beschrieben angepasst haben.
Wenn Sie /etc/YaST2/firstboot.xml
geändert und Änderungen von Zeichenketten eingeführt haben, generieren Sie eine neue Übersetzungsvorlagendatei (.pot
-Datei), und verwenden Sie die Toolchain gettext
, um die Dateien zu übersetzen und diese anschließend in den YaST-Locale-Verzeichnissen (/usr/share/YaST2/locale
) als kompilierte .mo
-Dateien zu installieren. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:
Ändern Sie beispielsweise die Einstellung
textdomain
von:<textdomain>firstboot</textdomain>
zu:
<textdomain>firstboot-oem</textdomain>
Extrahieren Sie mit
xgettext
die übersetzbaren Zeichenketten in die Übersetzungsvorlagendatei (.pot
-Datei), zum Beispiel infirstboot-oem.pot
:xgettext -L Glade -o firstboot-oem.pot /etc/YaST2/firstboot.xml
Starten Sie den Übersetzungsprozess. Verpacken Sie die übersetzten Dateien (
.LL_code.po
-Dateien) dann auf die gleiche Weise wie die Übersetzungen der anderen Projekte, und installieren Sie die kompiliertenfirstboot-oem.mo
-Dateien.
Falls Sie Übersetzungen für zusätzliche oder geänderte YaST-Module benötigen, stellen Sie die Übersetzungen in einem derartigen Modul selbst bereit. Wenn Sie ein vorhandenes Modul geändert haben, ändern Sie auf jeden Fall auch dessen Textdomain-Anweisung, um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden.
Weitere Informationen zur YaST-Bereitstellung finden Sie in https://en.opensuse.org/openSUSE:YaST_development. Detaillierte Informationen über YaST Firstboot finden Sie unter https://doc.opensuse.org/projects/YaST/SLES11/tdg/bk09ch01s02.html.
20.3 Klonen der Master-Installation #
Klonen Sie die Festplatte des Master-Rechners mit einem verfügbaren Imaging-Mechanismus und führen Sie die Images auf den Zielrechnern ein. Weitere Informationen zum Imaging finden Sie unter https://doc.suse.com/kiwi/.
20.4 Anpassen der Installation #
Wenn das geklonte Festplatten-Image gestartet wird, startet firstboot, und die Installation fährt genauso fort wie in Abschnitt 20.2.4, „Anpassen des Workflows“ beschrieben. Nur die Komponenten werden gestartet, die in der Firstboot-Workflow-Konfiguration enthalten sind. Alle anderen Installationsschritte werden übersprungen. Der Endbenutzer passt Sprache, Tastatur, Netzwerk und Passworteinstellungen an, um den Arbeitsplatzrechner zu personalisieren. Nach Abschluss dieses Vorgangs verhält sich ein mit Firstboot installiertes System wie eine normale Instanz von SUSE Linux Enterprise Server.
A Image-Erstellung und Anlegen von Produkten #
Zur besseren Anpassung des Betriebssystems an Ihre Bereitstellung können Sie mit KIWI NG benutzerdefinierte Medien zur Verwendung als Appliance oder Live-System erstellen. KIWI NG kann wahlweise auf einem lokalen Computer oder online in SUSE Studio Express (OBS) ausgeführt werden.
Mit KIWI NG können Sie Live-CDs und Live-DVDs erstellen, außerdem Flash-Laufwerke für Hardware-Plattformen, die in Linux unterstützt werden, sowie virtuelle Festplatten für Virtualisierungs- und Cloud-Systeme (z. B. Xen, KVM, VMware, EC2 und viele mehr). Über die mit KIWI NG erstellten Images können Sie auch in einer PXE-Umgebung aus dem Netzwerk booten.
Dieses Handbuch geht nicht näher auf KIWI NG ein, da hierzu separate Dokumentation zur Verfügung steht:
Weitere Informationen finden Sie in der KIWI NG-Dokumentation unter https://doc.suse.com/kiwi/ (auch im Paket kiwi-doc).
Mit SUSE Studio Express unter Open Build Service erstellen Sie Betriebssystem-Images online. Dieses Tool unterstützt die Erstellung von virtuellen Appliances und von Live-Systemen auf der Grundlage von openSUSE oder SUSE Linux Enterprise. Weitere Informationen und die zugehörige Dokumentation finden Sie unter https://studioexpress.opensuse.org/.
B GNU licenses #
This appendix contains the GNU Free Documentation License version 1.2.
GNU Free Documentation License #
Copyright (C) 2000, 2001, 2002 Free Software Foundation, Inc. 51 Franklin St, Fifth Floor, Boston, MA 02110-1301 USA. Everyone is permitted to copy and distribute verbatim copies of this license document, but changing it is not allowed.
0. PREAMBLE #
The purpose of this License is to make a manual, textbook, or other functional and useful document "free" in the sense of freedom: to assure everyone the effective freedom to copy and redistribute it, with or without modifying it, either commercially or non-commercially. Secondarily, this License preserves for the author and publisher a way to get credit for their work, while not being considered responsible for modifications made by others.
This License is a kind of "copyleft", which means that derivative works of the document must themselves be free in the same sense. It complements the GNU General Public License, which is a copyleft license designed for free software.
We have designed this License to use it for manuals for free software, because free software needs free documentation: a free program should come with manuals providing the same freedoms that the software does. But this License is not limited to software manuals; it can be used for any textual work, regardless of subject matter or whether it is published as a printed book. We recommend this License principally for works whose purpose is instruction or reference.
1. APPLICABILITY AND DEFINITIONS #
This License applies to any manual or other work, in any medium, that contains a notice placed by the copyright holder saying it can be distributed under the terms of this License. Such a notice grants a world-wide, royalty-free license, unlimited in duration, to use that work under the conditions stated herein. The "Document", below, refers to any such manual or work. Any member of the public is a licensee, and is addressed as "you". You accept the license if you copy, modify or distribute the work in a way requiring permission under copyright law.
A "Modified Version" of the Document means any work containing the Document or a portion of it, either copied verbatim, or with modifications and/or translated into another language.
A "Secondary Section" is a named appendix or a front-matter section of the Document that deals exclusively with the relationship of the publishers or authors of the Document to the Document's overall subject (or to related matters) and contains nothing that could fall directly within that overall subject. (Thus, if the Document is in part a textbook of mathematics, a Secondary Section may not explain any mathematics.) The relationship could be a matter of historical connection with the subject or with related matters, or of legal, commercial, philosophical, ethical or political position regarding them.
The "Invariant Sections" are certain Secondary Sections whose titles are designated, as being those of Invariant Sections, in the notice that says that the Document is released under this License. If a section does not fit the above definition of Secondary then it is not allowed to be designated as Invariant. The Document may contain zero Invariant Sections. If the Document does not identify any Invariant Sections then there are none.
The "Cover Texts" are certain short passages of text that are listed, as Front-Cover Texts or Back-Cover Texts, in the notice that says that the Document is released under this License. A Front-Cover Text may be at most 5 words, and a Back-Cover Text may be at most 25 words.
A "Transparent" copy of the Document means a machine-readable copy, represented in a format whose specification is available to the general public, that is suitable for revising the document straightforwardly with generic text editors or (for images composed of pixels) generic paint programs or (for drawings) some widely available drawing editor, and that is suitable for input to text formatters or for automatic translation to a variety of formats suitable for input to text formatters. A copy made in an otherwise Transparent file format whose markup, or absence of markup, has been arranged to thwart or discourage subsequent modification by readers is not Transparent. An image format is not Transparent if used for any substantial amount of text. A copy that is not "Transparent" is called "Opaque".
Examples of suitable formats for Transparent copies include plain ASCII without markup, Texinfo input format, LaTeX input format, SGML or XML using a publicly available DTD, and standard-conforming simple HTML, PostScript or PDF designed for human modification. Examples of transparent image formats include PNG, XCF and JPG. Opaque formats include proprietary formats that can be read and edited only by proprietary word processors, SGML or XML for which the DTD and/or processing tools are not generally available, and the machine-generated HTML, PostScript or PDF produced by some word processors for output purposes only.
The "Title Page" means, for a printed book, the title page itself, plus such following pages as are needed to hold, legibly, the material this License requires to appear in the title page. For works in formats which do not have any title page as such, "Title Page" means the text near the most prominent appearance of the work's title, preceding the beginning of the body of the text.
A section "Entitled XYZ" means a named subunit of the Document whose title either is precisely XYZ or contains XYZ in parentheses following text that translates XYZ in another language. (Here XYZ stands for a specific section name mentioned below, such as "Acknowledgements", "Dedications", "Endorsements", or "History".) To "Preserve the Title" of such a section when you modify the Document means that it remains a section "Entitled XYZ" according to this definition.
The Document may include Warranty Disclaimers next to the notice which states that this License applies to the Document. These Warranty Disclaimers are considered to be included by reference in this License, but only as regards disclaiming warranties: any other implication that these Warranty Disclaimers may have is void and has no effect on the meaning of this License.
2. VERBATIM COPYING #
You may copy and distribute the Document in any medium, either commercially or non-commercially, provided that this License, the copyright notices, and the license notice saying this License applies to the Document are reproduced in all copies, and that you add no other conditions whatsoever to those of this License. You may not use technical measures to obstruct or control the reading or further copying of the copies you make or distribute. However, you may accept compensation in exchange for copies. If you distribute a large enough number of copies you must also follow the conditions in section 3.
You may also lend copies, under the same conditions stated above, and you may publicly display copies.
3. COPYING IN QUANTITY #
If you publish printed copies (or copies in media that commonly have printed covers) of the Document, numbering more than 100, and the Document's license notice requires Cover Texts, you must enclose the copies in covers that carry, clearly and legibly, all these Cover Texts: Front-Cover Texts on the front cover, and Back-Cover Texts on the back cover. Both covers must also clearly and legibly identify you as the publisher of these copies. The front cover must present the full title with all words of the title equally prominent and visible. You may add other material on the covers in addition. Copying with changes limited to the covers, as long as they preserve the title of the Document and satisfy these conditions, can be treated as verbatim copying in other respects.
If the required texts for either cover are too voluminous to fit legibly, you should put the first ones listed (as many as fit reasonably) on the actual cover, and continue the rest onto adjacent pages.
If you publish or distribute Opaque copies of the Document numbering more than 100, you must either include a machine-readable Transparent copy along with each Opaque copy, or state in or with each Opaque copy a computer-network location from which the general network-using public has access to download using public-standard network protocols a complete Transparent copy of the Document, free of added material. If you use the latter option, you must take reasonably prudent steps, when you begin distribution of Opaque copies in quantity, to ensure that this Transparent copy will remain thus accessible at the stated location until at least one year after the last time you distribute an Opaque copy (directly or through your agents or retailers) of that edition to the public.
It is requested, but not required, that you contact the authors of the Document well before redistributing any large number of copies, to give them a chance to provide you with an updated version of the Document.
4. MODIFICATIONS #
You may copy and distribute a Modified Version of the Document under the conditions of sections 2 and 3 above, provided that you release the Modified Version under precisely this License, with the Modified Version filling the role of the Document, thus licensing distribution and modification of the Modified Version to whoever possesses a copy of it. In addition, you must do these things in the Modified Version:
Use in the Title Page (and on the covers, if any) a title distinct from that of the Document, and from those of previous versions (which should, if there were any, be listed in the History section of the Document). You may use the same title as a previous version if the original publisher of that version gives permission.
List on the Title Page, as authors, one or more persons or entities responsible for authorship of the modifications in the Modified Version, together with at least five of the principal authors of the Document (all of its principal authors, if it has fewer than five), unless they release you from this requirement.
State on the Title page the name of the publisher of the Modified Version, as the publisher.
Preserve all the copyright notices of the Document.
Add an appropriate copyright notice for your modifications adjacent to the other copyright notices.
Include, immediately after the copyright notices, a license notice giving the public permission to use the Modified Version under the terms of this License, in the form shown in the Addendum below.
Preserve in that license notice the full lists of Invariant Sections and required Cover Texts given in the Document's license notice.
Include an unaltered copy of this License.
Preserve the section Entitled "History", Preserve its Title, and add to it an item stating at least the title, year, new authors, and publisher of the Modified Version as given on the Title Page. If there is no section Entitled "History" in the Document, create one stating the title, year, authors, and publisher of the Document as given on its Title Page, then add an item describing the Modified Version as stated in the previous sentence.
Preserve the network location, if any, given in the Document for public access to a Transparent copy of the Document, and likewise the network locations given in the Document for previous versions it was based on. These may be placed in the "History" section. You may omit a network location for a work that was published at least four years before the Document itself, or if the original publisher of the version it refers to gives permission.
For any section Entitled "Acknowledgements" or "Dedications", Preserve the Title of the section, and preserve in the section all the substance and tone of each of the contributor acknowledgements and/or dedications given therein.
Preserve all the Invariant Sections of the Document, unaltered in their text and in their titles. Section numbers or the equivalent are not considered part of the section titles.
Delete any section Entitled "Endorsements". Such a section may not be included in the Modified Version.
Do not retitle any existing section to be Entitled "Endorsements" or to conflict in title with any Invariant Section.
Preserve any Warranty Disclaimers.
If the Modified Version includes new front-matter sections or appendices that qualify as Secondary Sections and contain no material copied from the Document, you may at your option designate some or all of these sections as invariant. To do this, add their titles to the list of Invariant Sections in the Modified Version's license notice. These titles must be distinct from any other section titles.
You may add a section Entitled "Endorsements", provided it contains nothing but endorsements of your Modified Version by various parties--for example, statements of peer review or that the text has been approved by an organization as the authoritative definition of a standard.
You may add a passage of up to five words as a Front-Cover Text, and a passage of up to 25 words as a Back-Cover Text, to the end of the list of Cover Texts in the Modified Version. Only one passage of Front-Cover Text and one of Back-Cover Text may be added by (or through arrangements made by) any one entity. If the Document already includes a cover text for the same cover, previously added by you or by arrangement made by the same entity you are acting on behalf of, you may not add another; but you may replace the old one, on explicit permission from the previous publisher that added the old one.
The author(s) and publisher(s) of the Document do not by this License give permission to use their names for publicity for or to assert or imply endorsement of any Modified Version.
5. COMBINING DOCUMENTS #
You may combine the Document with other documents released under this License, under the terms defined in section 4 above for modified versions, provided that you include in the combination all of the Invariant Sections of all of the original documents, unmodified, and list them all as Invariant Sections of your combined work in its license notice, and that you preserve all their Warranty Disclaimers.
The combined work need only contain one copy of this License, and multiple identical Invariant Sections may be replaced with a single copy. If there are multiple Invariant Sections with the same name but different contents, make the title of each such section unique by adding at the end of it, in parentheses, the name of the original author or publisher of that section if known, or else a unique number. Make the same adjustment to the section titles in the list of Invariant Sections in the license notice of the combined work.
In the combination, you must combine any sections Entitled "History" in the various original documents, forming one section Entitled "History"; likewise combine any sections Entitled "Acknowledgements", and any sections Entitled "Dedications". You must delete all sections Entitled "Endorsements".
6. COLLECTIONS OF DOCUMENTS #
You may make a collection consisting of the Document and other documents released under this License, and replace the individual copies of this License in the various documents with a single copy that is included in the collection, provided that you follow the rules of this License for verbatim copying of each of the documents in all other respects.
You may extract a single document from such a collection, and distribute it individually under this License, provided you insert a copy of this License into the extracted document, and follow this License in all other respects regarding verbatim copying of that document.
7. AGGREGATION WITH INDEPENDENT WORKS #
A compilation of the Document or its derivatives with other separate and independent documents or works, in or on a volume of a storage or distribution medium, is called an "aggregate" if the copyright resulting from the compilation is not used to limit the legal rights of the compilation's users beyond what the individual works permit. When the Document is included in an aggregate, this License does not apply to the other works in the aggregate which are not themselves derivative works of the Document.
If the Cover Text requirement of section 3 is applicable to these copies of the Document, then if the Document is less than one half of the entire aggregate, the Document's Cover Texts may be placed on covers that bracket the Document within the aggregate, or the electronic equivalent of covers if the Document is in electronic form. Otherwise they must appear on printed covers that bracket the whole aggregate.
8. TRANSLATION #
Translation is considered a kind of modification, so you may distribute translations of the Document under the terms of section 4. Replacing Invariant Sections with translations requires special permission from their copyright holders, but you may include translations of some or all Invariant Sections in addition to the original versions of these Invariant Sections. You may include a translation of this License, and all the license notices in the Document, and any Warranty Disclaimers, provided that you also include the original English version of this License and the original versions of those notices and disclaimers. In case of a disagreement between the translation and the original version of this License or a notice or disclaimer, the original version will prevail.
If a section in the Document is Entitled "Acknowledgements", "Dedications", or "History", the requirement (section 4) to Preserve its Title (section 1) will typically require changing the actual title.
9. TERMINATION #
You may not copy, modify, sublicense, or distribute the Document except as expressly provided for under this License. Any other attempt to copy, modify, sublicense or distribute the Document is void, and will automatically terminate your rights under this License. However, parties who have received copies, or rights, from you under this License will not have their licenses terminated so long as such parties remain in full compliance.
10. FUTURE REVISIONS OF THIS LICENSE #
The Free Software Foundation may publish new, revised versions of the GNU Free Documentation License from time to time. Such new versions will be similar in spirit to the present version, but may differ in detail to address new problems or concerns. See https://www.gnu.org/copyleft/.
Each version of the License is given a distinguishing version number. If the Document specifies that a particular numbered version of this License "or any later version" applies to it, you have the option of following the terms and conditions either of that specified version or of any later version that has been published (not as a draft) by the Free Software Foundation. If the Document does not specify a version number of this License, you may choose any version ever published (not as a draft) by the Free Software Foundation.
ADDENDUM: How to use this License for your documents #
Copyright (c) YEAR YOUR NAME. Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document under the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.2 or any later version published by the Free Software Foundation; with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover Texts. A copy of the license is included in the section entitled “GNU Free Documentation License”.
If you have Invariant Sections, Front-Cover Texts and Back-Cover Texts, replace the “with...Texts.” line with this:
with the Invariant Sections being LIST THEIR TITLES, with the Front-Cover Texts being LIST, and with the Back-Cover Texts being LIST.
If you have Invariant Sections without Cover Texts, or some other combination of the three, merge those two alternatives to suit the situation.
If your document contains nontrivial examples of program code, we recommend releasing these examples in parallel under your choice of free software license, such as the GNU General Public License, to permit their use in free software.