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documentation.suse.com / Upgrade von SUSE Linux Micro von früheren Versionen

Upgrade von SUSE Linux Micro von früheren Versionen

Veröffentlicht: 20.03.2025
WAS?

In diesem Dokument finden Sie eine umfassende Anleitung zum Upgrade von SUSE Linux Micro auf die neueste Version, in der die vorbereitenden Schritte, der Upgrade-Prozess und mögliche Rollback-Optionen ausführlich beschrieben werden.

WARUM?

Sie möchten mit der neuen Version von SUSE Linux Micro arbeiten.

AUFWAND

Es dauert etwa 20 Minuten, den Artikel zu lesen.

ZIEL

Eine neue laufende Version von SUSE Linux Micro.

ANFORDERUNGEN
  • Eine registrierte SLE Micro Version 5.5. oder 6.0

  • NetworkManager als Netzwerkverwaltungsdienst

1 Einführung in das Upgradeverfahren

SUSE unterstützt Upgrades zwischen zwei Versionen von SUSE Linux Micro. Ob es besser ist, ein Upgrade durchzuführen oder eine Neuinstallation vorzunehmen, hängt von Ihrem spezifischen Szenario ab. Das Upgrade ist zwar mit weniger Aufwand verbunden, aber eine Neuinstallation stellt sicher, dass Sie von allen neuen Funktionen einer Version profitieren, wie z. B. Änderungen am Layout der Festplatte, speziellen Funktionen des Dateisystems und anderen Verbesserungen. Um Ihr System optimal nutzen zu können, empfiehlt SUSE daher in den meisten Szenarien eine Neuinstallation.

SUSE veröffentlicht zweimal im Jahr eine neue Version von SUSE Linux Micro und bietet 4 Jahre lang allgemeinen Support für das Produkt (Einzelheiten zum Lebenszyklus von SUSE Linux Micro finden Sie unter https://www.suse.com/lifecycle).

SUSE Linux Micro verwendet für das Upgrade von einer Version auf die nächste Transaktionsaktualisierungen. Das hat folgende Vorteile:

  • Der Abbruch ist bis zum Neustart Ihres Systems möglich.

  • Unkomplizierte Wiederherstellung bei einem Fehler.

  • Mögliches Rollback über Systemtools – keine Sicherung oder Wiederherstellung erforderlich.

  • Verwendung aller aktiven Repositorys.

2 Vorbereiten von SUSE Linux Micro für das Upgrade

Bevor Sie mit dem Upgrade von SUSE Linux Micro beginnen, müssen Sie die in diesem Abschnitt beschriebenen Prüfungen durchführen.

2.1 Erkennen der SUSE Linux Micro-Version

Die Version von SUSE Linux Micro können Sie in der Datei /etc/os-release einsehen. Eine maschinenlesbare XML-Ausgabe erhalten Sie mit zypper:

> sudozypper --no-remote --no-refresh --xmlout --non-interactive products
      -i
      
<?xml version='1.0'?>
<stream>
<message type="info">Ignoring repository 'SLE-Micro-5.5-Debuginfo-Pool' because of 'no-remote' option.</message>
<message type="info">Ignoring repository 'SLE-Micro-5.5-Debuginfo-Updates' because of 'no-remote' option.</message>
<message type="info">Ignoring repository 'SLE-Micro-5.5-Pool' because of 'no-remote' option.</message>
<message type="info">Ignoring repository 'SLE-Micro-5.5-Source-Pool' because of 'no-remote' option.</message>
<message type="info">Ignoring repository 'SLE-Micro-5.5-Updates' because of 'no-remote' option.</message>
<message type="info">Loading repository data...</message>
<message type="info">Reading installed packages...</message>
<product-list>
<product name="SLE-Micro" version="5.5" release="1" epoch="0" arch="x86_64" vendor="SUSE" summary="SUSE Linux Enterprise Micro 5.5" repo="@System" productline="SLE-Micro" registerrelease="" shortname="SUSE Linux Enterprise Micro" flavor="" isbase="true" installed="true"><endoflife time_t="1809043200" text="2027-04-30T00:00:00Z"/><registerflavor/><description>SUSE Linux Enterprise Micro 5.5</description></product>
</product-list>
</stream>

2.2 Lesen Sie die Versionshinweise

Eine Liste aller Änderungen, neuen Funktionen und bekannten Probleme finden Sie in den release notes.

Die Versionshinweise enthalten in der Regel nur die Änderungen zwischen zwei aufeinander folgenden Versionen.

Informieren Sie sich in den Versionshinweisen über Folgendes:

  • Müssen Sie bei Ihrer Hardware etwas Spezielles beachten?

  • Haben sich die verwendeten Softwarepakete erheblich verändert?

  • Sind für Ihre Installation besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich?

2.3 Registrieren des Rechners

Beim Registrieren erhält das System verschiedene Repositorys aus dem SUSE Custom Center (siehe https://scc.suse.com/) oder von einem lokalen Registrierungs-Proxy wie SMT. Die Repository-Namen sind bestimmten URIs im Customer Center zugeordnet. Zum Auflisten aller verfügbaren Repositorys auf dem System geben Sie das folgende zypper-Kommando ein:

# zypper repos -u

Hiermit erhalten Sie eine Liste aller verfügbaren Repositorys auf dem System. Für jedes Repository werden der Alias und der Name aufgeführt, und es ist angegeben, ob das Repository aktiviert ist und jeweils auf den neuesten Stand gebracht wird. Die Option -u gibt außerdem den URI an, von dem die Datei stammt.

Führen Sie zum Registrieren Ihres Rechners das Kommando transactional-update aus:

> sudotransactional-update register -r REGCODE

Mit dem folgenden Kommando können die lokal installierten Produkte und deren Status geprüft werden:

# SUSEConnect -s

2.4 Aktualisieren des Systems

Ein Upgraden des Systems wird nur von der jeweils letzten Patch-Stufe aus unterstützt. Vergewissern Sie sich, dass die neuesten Systemaktualisierungen installiert sind, und führen Sie dazu das folgende Kommando aus:

> sudo transactional-update patch

2.5 Eine Sicherung erstellen

Sichern Sie vor dem Upgrade Ihre Daten, indem Sie die vorhandenen Konfigurationsdateien auf ein separates Medium (z. B. ein Bandgerät oder einen Wechseldatenträger) kopieren. Dies gilt vor allem für Dateien, die in /etc gespeichert sind sowie einige Verzeichnisse und Dateien in /var und /opt. Zudem empfiehlt es sich, die Benutzerdaten in /home (den HOME-Verzeichnissen) auf ein Sicherungsmedium zu schreiben.

Melden Sie sich zur Sicherung dieser Daten als root an. Nur der Benutzer root verfügt über die Berechtigungen für alle lokalen Dateien.

2.6 Überprüfen der Festplattengröße

Software weist normalerweise von Version zu Version mehr Umfang auf. Folglich sollten Sie vor dem Aktualisieren den verfügbaren Partitionsspeicher überprüfen. Wenn Sie befürchten, dass der Speicherplatz nicht ausreicht, sichern Sie Ihre Daten und erhöhen Sie dann den verfügbaren Speicherplatz, indem Sie beispielsweise die Größe von Partitionen ändern. Es gibt keine Faustregel hinsichtlich des Speicherplatzes einzelner Partitionen. Die Platzanforderungen hängen von Ihrem bestimmten Partitionsprofil und von der ausgewählten Software ab.

Bei einem Btrfs-Dateisystem kann die Ausgabe von df irreführend sein, da ein Btrfs-Dateisystem zusätzlich zu dem Speicherplatz, den die Rohdaten belegen, auch Speicherplatz für Metadaten zuweist und verwendet.

Daher kann es vorkommen, dass ein Btrfs-Dateisystem meldet, dass es keinen Speicherplatz mehr hat, obwohl scheinbar noch viel Platz vorhanden ist. In diesem Fall ist der gesamte Speicherplatz, der den Metadaten zugeordnet ist, belegt.

Vergewissern Sie sich, dass genügend freier Speicherplatz vorhanden ist, da das Root-Dateisystem Btrfs verwendet und unter Umständen eine beträchtliche Menge an Speicherplatz verbraucht. Prüfen Sie den verfügbaren Speicherplatz auf allen eingehängten Partitionen. Im schlimmsten Fall belegt ein Upgrade ebenso viel Speicherplatz wie das aktuelle root-Dateisystem (ohne /.snapshot) für einen neuen Snapshot.

Die folgenden Empfehlungen haben sich bewährt:

  • Für alle Dateisysteme, einschließlich Btrfs, benötigen Sie genügend freien Speicherplatz, um große RPMs herunterzuladen und zu installieren. Der Speicherplatz der alten RPMs wird erst dann freigegeben, wenn die neuen RPMs installiert sind.

  • Stellen Sie bei Btrfs mit Snapshots sicher, dass Sie mindestens so viel freien Speicherplatz haben, wie Ihre aktuelle Installation benötigt. Es wird mindestens der doppelte freie Speicherplatz empfohlen, wie von der aktuellen Installation belegt wird.

    Falls nicht ausreichend freier Speicherplatz verfügbar ist, können Sie ältere Snapshots mit snapper löschen:

    > sudosnapper list
    > sudo snapper delete NUMBER

    Dies reicht jedoch nicht in allen Fällen aus. Vor der Migration belegen die meisten Snapshots nur wenig Platz.

2.7 Herunterfahren von VM-Gästen

Wenn Ihr Rechner als VM-Host-Server für KVM dient, stellen Sie sicher, dass Sie alle laufenden VM-Gäste vor der Aktualisierung ordnungsgemäß herunterfahren. Andernfalls können Sie nach der Aktualisierung möglicherweise nicht mehr auf die Gäste zugreifen.

3 Upgrade auf eine neue Version

Bevor Sie mit dem Upgrade beginnen, stellen Sie sicher, dass die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

Internetverbindung

Stellen Sie sicher, dass Ihr Rechner während des gesamten Upgradevorgangs über eine Netzwerkverbindung verfügt.

SLE Micro 5.5 oder 6.0

Ein Upgrade auf 6.1 ist nur von der Version 5.5 oder 6.0 aus möglich.

Gehen Sie wie folgt vor, um den Upgradeprozess zu starten:

  1. Führen Sie folgendes Kommando aus:

              > 
              sudo
              transactional-update migration

    Wenn Sie das Kommando aufrufen, wird ein neuer Snapshot erstellt und die Repositorys werden aktualisiert.

  2. Geben Sie die Nummer des Migrationsziels ein.

  3. Es wird eine Liste der zu ändernden Pakete angezeigt. Drücken Sie zum Fortfahren auf y.

  4. Wenn der Vorgang erfolgreich abgeschlossen wurde, starten Sie Ihren Rechner neu:

              > 
              sudo
              reboot
Anmerkung
Anmerkung: Upgrade fehlgeschlagen

Wenn das Upgrade fehlschlägt, können Sie Ihr System auf einen früheren Snapshot zurücksetzen. Informationen hierzu finden Sie in rollback procedure.