6 Implementieren von Raw-Images #
SUSE Linux Enterprise Micro bietet Raw-Images, die direkt auf Ihrem Gerätespeicher (Speicherkarte, USB-Speicherstick oder Festplatte) bereitgestellt werden können. Die Optionen für die Gerätetypen, auf denen Sie das Image bereitstellen können, sind von Ihrer jeweiligen Hardware abhängig; bitte beachten Sie die Dokumentation des Herstellers.
Für die anfängliche Konfiguration des bereitgestellten Images müssen Sie die Konfigurationsdaten gemäß Prozedur 6.2, „Vorbereiten des Konfigurationsgeräts“ vorbereiten und dann auf ein Speichergerät (z. B. USB-Speicherstick) kopieren. Das Gerät muss beim ersten Starten mit dem Host verbunden sein, auf dem SLE Micro ausgeführt wird.
Zum Vorbereiten der Einrichtung benötigen Sie zwei separate Geräte. Ein Gerät für das Raw-Datenträger-Image, auf dem SLE Micro ausgeführt wird, und ein zweites Gerät, das als Konfigurationsmedium fungiert.
Laden Sie das Raw-Image herunter und dekomprimieren Sie es:
tux >
xz -d DOWNLOADED_IMAGE.raw.xzKopieren Sie das dekomprimierte Image auf das Gerät, auf dem SLE Micro ausgeführt werden soll:
tux >
dd if=DOWNLOADED_IMAGE.raw of=/dev/sdX
Mti dem folgenden Verfahren bereiten Sie das Konfigurationsgerät (in der Regel ein USB-Speicherstick) vor.
Formatieren Sie den Datenträger mit einem Dateisystem, das von SLE Micro unterstützt wird: Ext3, Ext4 usw.:
tux >
sudo mkfs.ext4 /dev/sdYLegen Sie als Gerätekennung entweder
ignition
(wenn entweder Ignition oder Combustion verwendet wird) odercombustion
fest (wenn nur Combustion verwendet wird). Ext4-Dateisystem:tux >
sudo e2label /dev/sdY ignitionSie können ein beliebiges Konfigurationsspeichermedium verwenden, das von Ihrem Virtualisierungssystem oder Ihrer Hardware unterstützt wird: ISO-Image, USB-Speicherstick usw.
Hängen Sie das Gerät ein:
tux >
sudo mount /dev/sdY /mntErstellen Sie die Verzeichnisstruktur gemäß Kapitel 7, Konfiguration mit Ignition oder Kapitel 8, Konfiguration mit Combustion, je nach dem verwendeten Konfigurationstool:
tux >
sudo mkdir -p /mnt/ignition/oder:
tux >
sudo mkdir -p /mnt/combustion/Bereiten Sie vor dem ersten Starten alle Elemente der Konfiguration vor, die von Ignition oder Combustion verwendet werden. Zum Anmelden bei Ihrem Symptom müssen Sie ein Passwort für
root
angeben oder die passwortlose Authentifizierung einrichten. Ansonsten ist nach dem ersten Starten kein Zugriff auf das System möglich.
Nach dem ersten Starten müssen Sie Ihre SUSE Linux Enterprise Micro-Instanz mit dem Befehlszeilentool SUSEConnect
registrieren. Detaillierte Informationen finden Sie in Abschnitt 6.1, „Registrierung“.
SLE Micro bietet eine Erweiterung für das Live-Patching. Soll diese Erweiterung verwendet werden, nehmen Sie sie vom installierten System aus in Ihr Abonnement auf. Detaillierte Informationen finden Sie in Abschnitt 6.2, „Verwalten von Erweiterungen“.
6.1 Registrierung #
Mit SUSEConnect
können Sie das System über die Befehlszeile registrieren. Informationen, die über den Umfang dieses Abschnitts hinausgehen, finden Sie in der Inline-Dokumentation zu SUSEConnect
--help
.
Führen Sie zur Registrierung von SUSE Linux Enterprise Micro beim SUSE Customer Center
SUSEConnect
wie folgt aus:root #
SUSEConnect -r REGISTRATION_CODE -e EMAIL_ADDRESSSoll die Registrierung über einen lokalen Registrierungsserver erfolgen, geben Sie zusätzlich die URL des Servers an:
root #
SUSEConnect -r REGISTRATION_CODE -e EMAIL_ADDRESS \ --url "https://suse_register.example.com/"Ersetzen Sie REGISTRATION_CODE durch den Registrierungscode, den Sie mit Ihrer Version von SUSE Linux Enterprise Micro erhalten haben. Ersetzen Sie EMAIL_ADDRESS durch die E-Mail-Adresse für das SUSE-Konto, mit dem Sie oder Ihr Unternehmen die Abonnements verwalten.
SUSE Linux Enterprise Micro ist nun registriert.
6.2 Verwalten von Erweiterungen #
SLE Micro unterstützt die Kernel-Live-Patching-Erweiterung. Für diese Erweiterung ist unter Umständen ein zusätzliches Abonnement erforderlich.
SUSE Linux Enterprise Live Patching
Die Erweiterung SUSE Linux Enterprise Live Patching
ist nur für x86- (ausgenommen Echtzeit-Kernel) und IBM Z-Architekturen verfügbar.
Die Aktivierung oder Deaktivierung der Erweiterung wird in Form einer Transaktionsaktualisierung ausgeführt und erfordert daher einen neuen Snapshot. Sie müssen daher Ihr System neu starten, damit der Start im neuen Snapshot erfolgt und die Änderungen übernommen werden.
6.2.1 Aktivieren von SUSE Linux Enterprise Live Patching
#
Falls Sie die Live-Patching-Erweiterung aktivieren müssen, rufen Sie die verfügbaren Erweiterungen mit folgendem Befehl ab:
root #
transactional-update --quiet register -list-extensions
Als Ausgabe erhalten Sie einen Befehl, mit dem Sie die Live-Patching-Erweiterung aktivieren:
root #
transactional-update register -p sle-module-live-patching/15.3/x86_64 \
-r registration code
Nach Aktivierung der Erweiterung SUSE Linux Enterprise Live Patching
konfigurieren Sie libzypp
in der Datei /etc/zypp/zypp.conf
wie folgt:
multiversion = provides:multiversion(kernel)
Damit wird der aktuelle Kernel auch beim Patching des Systems weiterhin ausgeführt; ansonsten können Abhängigkeitskonflikte bei der Anwendung von Kernel-Aktualisierungen auftreten.
multiversion.kernels = latest
Nach Anwendung des Live-Patches werden die Kernel im neuen Snapshot bereinigt. Wenn dies nicht angegeben ist, behält der Snapshot den bisherigen Kernel bei und wendet auch Kernel-Aktualisierungen auf den vorherigen Kernel an.
Legen Sie außerdem LIVEPATCH_KERNEL='always'
in der Datei /etc/sysconfig/livepatching
fest.
kernel-default-livepatch
und Kernel
Damit die Live-Patches auch nach einem Kernel-Upgrade installiert werden, installieren Sie die passende Version des Pakets kernel-default-livepatch
.
6.2.2 Deaktivieren von SUSE Linux Enterprise Live Patching
#
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Erweiterung zu deaktivieren:
root #
transactional-update register -d \
-p sle-module-live-patching/15.3/x86_64