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Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 15 SP7

2 Upgrade-Pfade und -Methoden

SUSE® Linux Enterprise (SLE) ermöglicht das Upgrade eines bestehenden Systems auf eine neuere Version oder ein Service Pack. Es ist keine neue Installation erforderlich. Bestehende Daten wie Home- und Datenverzeichnisse sowie Systemkonfigurationen bleiben erhalten. Sie können die Aktualisierung von einem lokalen CD- oder DVD-Laufwerk oder von einer zentralen Netzwerkinstallationsquelle durchführen.

2.1 Upgrade im Vergleich zu Neuinstallation

Upgrades zwischen zwei Hauptversionen von SUSE Linux Enterprise Server werden von SUSE unterstützt. Ob es besser ist, ein Upgrade durchzuführen oder eine Neuinstallation vorzunehmen, hängt von Ihrem spezifischen Szenario ab. Das Upgrade ist zwar mit weniger Aufwand verbunden, aber eine Neuinstallation stellt sicher, dass Sie von allen neuen Funktionen einer Version profitieren, wie z. B. Änderungen am Layout der Festplatte, speziellen Funktionen des Dateisystems und anderen Verbesserungen. Um Ihr System optimal nutzen zu können, empfiehlt SUSE daher in den meisten Szenarien eine Neuinstallation.

In beiden Fällen – sowohl beim Upgrade als auch bei der Neuinstallation – muss der Kunde prüfen, ob die Systemeinstellungen und Standardwerte noch ihren Anforderungen entsprechen.

Für ein Update von einem Service Pack einer bestimmten Version auf ein anderes Service Pack desselben Codestreams empfiehlt SUSE, dieses direkt vorzunehmen und keine Neuinstallation durchzuführen. Jedoch kann es in bestimmten Szenarien Gründe für eine Neuinstallation geben. Diese Entscheidung kann nur der Kunde treffen.

2.2 Online- und Offline-Upgrade

SUSE unterstützt zwei verschiedene Upgrade- und Migrationsmethoden. Weitere Informationen zu diesen Begriffen finden Sie in Abschnitt 1.1, „Terminologie“. Die folgenden Methoden werden unterstützt:

Online

Upgrades, die vom laufenden Betriebssystem selbst ausgeführt werden (System aktiv). Beispiele: Online-Aktualisierung mit Zypper oder YaST, verbunden über das SUSE Customer Center oder Repository Mirroring Tool (RMT), Salt Policy über SUSE Multi-Linux Manager.

Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 5, Online-Upgrade.

Zur Migration auf andere Service Packs derselben Hauptversion wird Abschnitt 5.4, „Upgraden mit dem Werkzeug für die Online-Migration (YaST)“ oder Abschnitt 5.5, „Upgraden mit zypper“ empfohlen.

Offline

Eine Offline-Aufrüstung impliziert, dass das aufzurüstende Betriebssystem nicht ausgeführt wird (System nicht aktiv). Stattdessen wird das Installationsprogramm für das Zielbetriebssystem gebootet (zum Beispiel von einem Installationsmedium, über das Netzwerk oder einen lokalen Bootloader) und führt das Upgrade durch.

Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 4, Offline-Upgrade.

Wichtig
Wichtig: SUSE Multi-Linux Manager-Clients

Wenn Ihr Rechner mit SUSE Multi-Linux Manager verwaltet wird, aktualisieren Sie das Programm entsprechend der Beschreibung in der Dokumentation zu SUSE Multi-Linux Manager. Das Verfahren zur Client Migration ist in SUSE Multi-Linux Manager Upgrade Guide beschrieben, das unter https://documentation.suse.com/multi-linux-manager/ verfügbar ist.

2.3 Unterstützte Upgrade- und Migrationspfade auf SLES 15 SP7

Vor der Migration beachten Sie Kapitel 3, Vorbereiten des Upgrades.

Wichtig
Wichtig: Architekturübergreifende Upgrades werden nicht unterstützt

Architekturübergreifende Upgrades wie von einer 32-Bit-Version von SUSE Linux Enterprise Server auf die 64-Bit-Version oder das Upgrade von Big Endian auf Little Endian werden nicht unterstützt.

Insbesondere SLE 11 unter POWER (Big Endian) auf SLE 15 SP7 unter POWER (neu: Little Endian) wird nicht unterstützt.

Da SUSE Linux Enterprise 15 nur in der 64-Bit-Version verfügbar ist, werden Aufrüstungen von 32-Bit-Systemen von SUSE Linux Enterprise 11 auf SUSE Linux Enterprise 15 und höher nicht unterstützt.

Ist ein architekturübergreifendes Upgrade erforderlich, so muss eine Neuinstallation ausgeführt werden.

Anmerkung
Anmerkung: Überspringen von Service Packs

Der einfachste Upgrade-Pfad ist die sukzessive Installation aller Service Packs. Bei der SUSE Linux Enterprise 15-Produktlinie (GA und nachfolgende Service Packs) ist der Wechsel von einem Service Pack zu einem anderen technisch möglich, wird aber offiziell nicht unterstützt. Bei einem unterstützten Upgrade-Pfad können nur bis zu zwei Service Packs übersprungen werden, und Ihr System muss sich vor dem Start des Upgrades auf einer unterstützten Stufe befinden (vollständig aktualisierter LTSS, wenn der reguläre Support ausläuft). Zum Beispiel wird ein Upgrade von SLE 15 SP1 auf 15 SP4 nicht unterstützt, da SP1 vor Veröffentlichung von SP4 nicht mehr unterstützt wurde. Das Upgrade von SLE 15 SP1 LTSS auf 15 SP4 oder SP3 LTSS wird dagegen unterstützt.

Überblick über die unterstützten Upgrade-Pfade
Abbildung 2.1: Überblick über die unterstützten Upgrade-Pfade
Warnung
Warnung: Upgrade von Datenbanken

Die hier beschriebenen Upgrade-Pfade gelten nur für SUSE Linux Enterprise als Betriebssystem eines Rechners, nicht für alle Anwendungen, die darauf ausgeführt werden. Bei Workloads wie PostgreSQL- oder MariaDB-Datenbanken können vorläufige Betriebssystem-Upgrades erforderlich sein, um Ihre Anwendungen zu aktualisieren.

Lesen Sie vor dem Upgrade des Betriebssystems die Versionshinweise für Informationen zu den Datenbankversionen. Wenn eine neue Hauptversion ausgeliefert wird, finden Sie die Anweisungen für ein Upgrade in Kapitel 3, Vorbereiten des Upgrades.

Unterstützte Upgrade-Pfade pro Version
Upgrade von SUSE Linux Enterprise Server 11

Ein direktes Upgrade von SLES 11 wird nicht unterstützt. Sie benötigen mindestens SLES 11 SP4 und Sie können nur ein Upgrade auf SLES 15 SP3 durchführen, bevor Sie mit SLES 15 SP7 fortfahren können.

Falls Sie keine Neuinstallation ausführen können, rüsten Sie zunächst das installierte SLES 11 Service Pack auf SLES 11 SP4 auf. Dieser Upgrade-Vorgang wird unter SLES 11 SP4 Deployment Guide beschrieben. Führen Sie als nächstes ein Offline-Upgrade auf SLES 15 SP3 durch. Dieser Upgrade-Vorgang wird unter SLES 15 SP3 Deployment Guide beschrieben. Befolgen Sie dann die Anweisungen in diesem Handbuch zum Upgrade auf SLES 15 SP7.

Upgrade von SUSE Linux Enterprise Server 12 GA/SP1/SP2/SP3/SP4

Ein direktes Upgrade von SLES 12 SP4 oder älteren Service Packs wird nicht unterstützt. Sie benötigen mindestens SLES 12 SP5, bevor Sie mit SLES 15 SP7 fortfahren können.

Falls keine Neuinstallation möglich ist, führen Sie zunächst ein Upgrade des installierten SLES 12-Service Pack auf SLES 12 SP5 aus. Dieser Upgrade-Vorgang wird unter SLES 12 SP5 Deployment Guide beschrieben.

Upgrade von SUSE Linux Enterprise Server 12 SP5

Ein Upgrade von SLES 12 SP5 wird nur im Offline-Modus unterstützt. Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 4, Offline-Upgrade.

Upgrade von SUSE Linux Enterprise Server 15 GA/SP1/SP2/SP3/SP4/SP5

Ein Upgrade direkt von SLES 15 GA, SP1, SP2, SP3, SP4 oder SP5 wird nicht mehr unterstützt. Sie benötigen mindestens SLES 15 SP6, bevor Sie mit SLES 15 SP7 fortfahren können.

Upgrade von SUSE Linux Enterprise Server 15 SP1/SP2/SP3 mit LTSS oder ESPOS

Ein direktes Upgrade von SLES 15 SP1, SP2 oder SP3 mit LTSS oder ESPOS wird nicht unterstützt. Sie benötigen mindestens SLES 15 SP4 mit LTSS oder ESPOS, bevor Sie mit SLES 15 SP7 fortfahren können.

Aktualisieren Sie zunächst Ihr installiertes SLES 15 Service Pack auf SLES 15 SP4. Dieser Upgrade-Vorgang wird unter SLES 15 SP4 Upgrade Guide beschrieben. Befolgen Sie dann die Anweisungen in diesem Handbuch zum Upgrade auf SLES 15 SP7.

Upgrade von SUSE Linux Enterprise Server 15 SP4/SP5 mit LTSS oder ESPOS

Ein Upgrade von SLES 15 SP4 oder SP5 mit LTSS oder ESPOS wird sowohl online als auch offline unterstützt. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 2.2, „Online- und Offline-Upgrade“.

Upgrade von SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6

Ein Upgrade von SLES 15 SP6 wird sowohl online als auch offline unterstützt. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 2.2, „Online- und Offline-Upgrade“.

Upgrade von SUSE Linux Enterprise-Gästen in der öffentlichen Cloud

Anleitungen für ein Upgrade von SLE-Gästen in öffentlichen Clouds finden Sie unter Using the SUSE Distribution Migration System (Verwenden des SUSE Distribution Migration Systems).

Upgrade von openSUSE Leap 15.0/15.1/15.2/15.3/15.4/15.5

Ein Upgrade direkt von openSUSE Leap 15.0, 15.1, 15.2, 15.3, 15.4 oder 15.5 wird nicht mehr unterstützt. Sie benötigen mindestens openSUSE Leap 15.6, bevor Sie mit SLES 15 SP7 fortfahren können.

Upgrade von openSUSE Leap 15.6/15.7

Ein Upgrade von openSUSE Leap 15.6 oder 15.7 wird unterstützt. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 5.9, „Upgrade von openSUSE Leap zu SUSE Linux Enterprise Server. Für ein Upgrade wird nur die Serverinstallation von Leap unterstützt.

Anmerkung
Anmerkung: Extended Service Pack Overlap Support (ESPOS)

Für einige Produkte bietet SUSE Extended Service Pack Overlap Support (ESPOS) zu den gleichen Bedingungen wie LTSS. Weitere Informationen zu ESPOS finden Sie in der Dokumentation des jeweiligen SUSE Linux Enterprise-Produkts und auf der Webseite Product Lifecycle Support Policies.

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