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documentation.suse.com / SUSE Linux Enterprise Micro – Dokumentation  / Implementierungsleitfaden / Bereitstellung von vordefinierten Images / Beschreibung der vordefinierten Images
Gilt für SUSE Linux Enterprise Micro 5.2

5 Beschreibung der vordefinierten Images

SLE Micro kann mithilfe von vordefinierten Images bereitgestellt werden. Aktuell stehen zwei Arten von Images zur Verfügung: Raw-Datenträger-Images und selbstinstallierende ISOs.

SLE Micro-Raw-Images werden für die AMD64-/Intel 64-Architektur, IBM Z ZSeries sowie AArch64 geliefert. Die selbstinstallierenden Images werden aktuell nur für die AMD64-/Intel 64-Architektur geliefert. Die vordefinierten Images sind beim ersten Starten entweder mit Ignition oder Combustion zu konfigurieren. Der Bootloader erkennt den ersten Startvorgang; weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 5.2, „Erkennung des ersten Startvorgangs“. Für jedes Image werden standardmäßig bestimmte Subvolumes eingehängt (siehe Abschnitt 5.1, „Standardpartitionierung“). In Kapitel 6, Implementieren von Raw-Images wird erläutert, wie diese Images bereitgestellt werden.

Wichtig
Wichtig: Keine gemeinsame Nutzung der Firewall mit Podman

Wenn Sie die Firewall zusammen mit Podman nutzen, kann dies dazu führen, dass Podman-spezifische Firewall-Regeln nach dem Neuladen des firewalld-Dienstes fehlen. Es wird daher empfohlen, die Firewall deaktiviert zu lassen, wenn Sie mit Podman arbeiten möchten.

Anmerkung
Anmerkung: SLE Micro als VM-Host-Server

SLE Micro kann als KVM-Host-Server ausgeführt werden – Xen wird nicht unterstützt. Die Ausführung von SLE Micro als VM-Host-Server ist allerdings mit mehreren Einschränkungen verbunden. Detaillierte Informationen finden Sie in Virtualization limits and support (Einschränkungen und Unterstützung der Virtualisierung).

5.1 Standardpartitionierung

Die vordefinierten Images werden mit einem standardmäßigen Partitionierungsschema geliefert, das beim ersten Starten mit Ignition oder Combustion geändert werden kann. Eine Anleitung zur Neupartitionierung des Systems finden Sie in Abschnitt 8.2, „config.ign oder Abschnitt 9.2, „Die Konfigurationsdatei script.

Wichtig
Wichtig: Btrfs ist für das Root-Dateisystem obligatorisch

Wenn Sie Änderungen am standardmäßigen Partitionierungsschema vornehmen möchten, muss das Root-Dateisystem Btrfs verwendet werden.

Jedes Image enthält die folgenden Subvolumes:

 /home
 /root
 /opt
 /srv 
 /usr/local
 /var

Standardmäßig sind in den Images außerdem Subvolumes zum Starten eingehängt. Die genauen Subvolumes sind abhängig von der jeweiligen Architektur.

Das Verzeichnis /etc wird als „overlayfs“ eingehängt, wobei das oberste Verzeichnis in /var/lib/overlay/1/etc/ eingehängt wird.

Sie können die standardmäßig eingehängten Subvolumes mit der Option x-initrd.mount in /etc/fstab ermitteln. Andere Subvolumes oder Partitionen müssen entweder mit Ignition oder mit Combustion konfiguriert werden.

5.2 Erkennung des ersten Startvorgangs

Die Konfiguration wird nur beim ersten Starten ausgeführt. Zur Unterscheidung zwischen dem ersten Starten und nachfolgenden Startvorgängen wird die Flag-Datei /boot/writable/firstboot_happened nach dem ersten Starten erstellt. Falls sich die Datei nicht im Dateisystem befindet, wird das Attribut ignition.firstboot an die Kernel-Befehlszeile übergeben, die die Erstellung von initramfs (Ignition) bzw. die Ausführung des dracut-Moduls (Combustion) auslöst. Nach Abschluss des ersten Startvorgangs wird die Flag-Datei /boot/writable/firstboot_happened erstellt.

Anmerkung
Anmerkung: Die Flag-Datei wird immer erstellt

Die Flag-Datei /boot/writable/firstboot_happened wird selbst dann erstellt, wenn die Konfiguration nicht erfolgreich ist, beispielsweise weil Konfigurationsdateien fehlerhaft sind oder ganz fehlen.

Sie können die Konfiguration für das erste Starten auch bei einem späteren Startvorgang erzwingen. Übergeben Sie hierzu das Attribut ignition.firstboot an die Kernel-Befehlszeile oder löschen Sie die Flag-Datei /boot/writable/firstboot_happened.