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Gilt für SUSE Linux Enterprise Desktop 15 SP6

26 Zugriff auf Dateisysteme mit FUSE

FUSE ist das Akronym für File System in User Space (Dateisystem im Userspace). Das bedeutet, Sie können ein Dateisystem als nicht privilegierter Benutzer konfigurieren und einhängen. Normalerweise müssen Sie für diese Aufgabe als root angemeldet sein. FUSE alleine ist ein Kernel-Modul. In Kombination mit Plugins kann FUSE auf nahezu alle Dateisysteme wie SSH-Fernverbindungen, ISO-Images und mehr erweitert werden.

26.1 Konfigurieren von FUSE

Bevor Sie FUSE installieren können, müssen Sie das Paket fuse installieren. Abhängig vom gewünschten Dateisystem benötigen Sie zusätzliche Plugins, die in verschiedenen Paketen verfügbar sind.

In der Regel muss FUSE nicht konfiguriert werden. Jedoch empfiehlt es sich, ein Verzeichnis anzulegen, in dem Sie alle Ihre Einhängepunkte speichern. Sie können beispielsweise das Verzeichnis ~/mounts anlegen und dort Ihre Unterverzeichnisse für die verschiedenen Dateisysteme einfügen.

26.2 Einhängen einer NTFS-Partition

NTFS (New Technology File System) ist das Standard-Dateisystem von Windows. Unter normalen Umständen ist ein nicht privilegierter Benutzer nicht in der Lage, NTFS-Blockgeräte über die externe FUSE-Bibliothek einzuhängen. Für das nachfolgende Verfahren zum Einhängen einer Windows-Partition sind daher root-Berechtigungen erforderlich. Das Einhängen von NTFS-Partitionen wird nur bei SUSE Linux Enterprise Server und SUSE Linux Enterprise Desktop mit SUSE Linux Enterprise Workstation Extension unterstützt.

  1. Werden Sie root-Benutzer und installieren Sie das Paket ntfs-3g. Dies finden Sie in SUSE Linux Enterprise Workstation Extension.

  2. Erstellen Sie ein Verzeichnis, das als Einhängepunkt genutzt werden soll, z. B. ~/mounts/windows.

  3. Finden Sie heraus, welche Windows-Partition Sie brauchen. Starten Sie das Partitionierungsmodul von YaST und ermitteln Sie die Partition, die zu Windows gehört; nehmen Sie jedoch keine Änderungen vor. Werden Sie alternativ ein root-Benutzer und führen Sie /sbin/fdisk -l aus. Suchen Sie Partitionen mit dem Partitionstyp HPFS/NTFS.

  4. Hängen Sie die Partition im Schreib-Lese-Modus ein. Ersetzen Sie den Platzhalter DEVICE durch Ihre entsprechende Windows-Partition:

    > ntfs-3g /dev/DEVICE MOUNT POINT

    Um die Windows-Partition im schreibgeschützten Modus zu verwenden, hängen Sie ‑o ro an:

    > ntfs-3g /dev/DEVICE MOUNT POINT -o ro

    Der Befehl ntfs-3g hängt das angegebene Gerät mit der aktuellen Benutzer-ID (UID) und Gruppen-ID (GID) ein. Sollen die Schreibberechtigungen für einen anderen Benutzer festgelegt werden, rufen Sie mit dem Befehl id USER die Ausgabe der UID- und GID-Werte ab. Legen Sie ihn fest mit:

    # id tux
    uid=1000(tux) gid=100(users) groups=100(users),16(dialout),33(video)
    ntfs-3g /dev/DEVICE MOUNT POINT -o uid=1000,gid=100

    Weitere Optionen finden Sie auf der man-Seite.

Zum Aushängen der Ressource starten Sie fusermount -u MOUNT POINT.

26.3 Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von FUSE unter https://github.com/libfuse/libfuse.