12 Fehlersuche #
In diesem Abschnitt werden gängige Installationsprobleme und mögliche Lösungen beschrieben.
12.1 Überprüfen von Medien #
Wenn Probleme bei der Verwendung des SUSE Linux Enterprise Server-Installationsmediums auftreten, sollten sie dessen Integrität überprüfen. Booten Sie von dem Medium aus und wählen Sie im Startmenü die Option › aus. Ein minimalistisches System wird gebootet und Sie haben die Wahl, welches Gerät geprüft werden soll. Wählen Sie das entsprechende Gerät aus und bestätigen Sie mit , um die Prüfung durchzuführen.
Starten Sie auf einem aktiven System YaST und wählen Sie
› . Legen Sie das Medium ein und klicken Sie auf . Die Integritätsprüfung kann einige Zeit in Anspruch nehmen.Wenn bei der Prüfung Fehler gefunden werden, sollten Sie dieses Medium nicht für die Installation verwenden. Probleme mit den Medien treten beispielsweise dann auf, wenn Sie das Medium selbst auf DVD gebrannt haben. Durch Brennen des Mediums bei niedriger Geschwindigkeit (4x) können Probleme vermieden werden.
12.2 Kein bootfähiges Laufwerk verfügbar #
Sie haben verschiedene Alternativen, falls Ihr Rechner nicht vom USB- oder DVD-Laufwerk aus booten kann.
- Verwenden eines externen USB-Flash- oder DVD-Laufwerks
Linux unterstützt die meisten verfügbaren USB-Flash- und DVD-Laufwerke. Wenn das System nicht über ein USB-Flash- oder DVD-Laufwerk verfügt, kann ein externes, über USB, FireWire oder SCSI angeschlossenes Laufwerk zum Booten des Systems verwendet werden. In einigen Fällen kann bei Problemen ein Firmware-Update hilfreich sein.
- Netzwerk-Boot über PXE
Sie können eine vollständig netzwerkbasierte Installation durchführen, wenn der Rechner kein USB-Flash- oder DVD-Laufwerk aufweist, jedoch über eine funktionierende Ethernet-Verbindung verfügt. Details finden Sie im Abschnitt 11.2.2, „Netzwerkinstallation über VNC“ und Abschnitt 11.2.4, „Installation vom Netzwerk über SSH“.
- USB-Flash-Laufwerk
Falls der Computer weder ein DVD-Laufwerk noch eine Netzwerkverbindung aufweist, können Sie ein USB-Flash-Laufwerk verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter:
12.3 Vom Installationsmedium kann nicht gebootet werden #
Der Computer kann möglicherweise nicht vom Installationsmedium booten, weil die Bootsequenz im BIOS falsch eingestellt ist. Das USB-Flash-Laufwerk oder DVD-Laufwerk muss als erstes Boot-Gerät in der BIOS-Bootsequenz festgelegt werden.
Drücken Sie die von den Bootroutinen angezeigte Taste, um ins BIOS zu gelangen, und warten Sie, bis der BIOS-Bildschirm angezeigt wird.
Wenn Sie die Bootsequenz in einem AWARD BIOS ändern möchten, suchen Sie nach dem Eintrag Eingabetaste.
(SETUP DER BIOS-FUNKTIONEN). Andere Hersteller verwenden hierfür eine andere Bezeichnung, beispielsweise (ERWEITERTES CMOS-SETUP). Wenn Sie den Eintrag gefunden haben, wählen Sie ihn aus, und bestätigen Sie ihn mit derSuchen Sie nach einem Untereintrag mit dem Namen Bild ↑ oder Bild ↓, bis das USB-Flash oder DVD-Laufwerk an erster Stelle aufgeführt wird.
(BOOTSEQUENZ) oder (BOOTREIHENFOLGE). Zum Ändern der Einstellungen drücken SieDrücken Sie Esc, um den Bildschirm „BIOS-Setup“ zu verlassen. Zum Speichern der Änderungen wählen Sie (SPEICHERN & SETUP BEENDEN) oder drücken Sie F10. Zum Speichern der geänderten Einstellungen drücken Sie Y.
Öffnen Sie das Setup, indem Sie die Tastenkombination Strg–A drücken.
Wählen Sie
(Festplattendienstprogramme) aus. Nun werden die angeschlossenen Hardwarekomponenten angezeigt.Notieren Sie sich die SCSI-ID Ihres USB-Flash- oder DVD-Laufwerks.
Verlassen Sie das Menü mit Esc.
Öffnen Sie Eingabetaste.
(Adaptereinstellungen konfigurieren). Wählen Sie unter (Zusätzliche Optionen) den Eintrag (Boot-Gerät-Optionen) aus, und drücken Sie dieGeben Sie die ID des USB-Flash- oder DVD-Laufwerks ein und drücken Sie erneut auf die Eingabetaste.
Drücken Sie zweimal Esc, um zum Startbildschirm des SCSI-BIOS zurückzukehren.
Schließen Sie diesen Bildschirm und bestätigen Sie mit
(Ja), um den Computer zu booten.
Unabhängig von der Sprache und Tastaturbelegung des installierten Systems verwenden die meisten BIOS-Konfigurationen die US-Tastaturbelegung, wie unten dargestellt.
12.4 Boot-Fehler #
Bei bestimmter Hardware, insbesondere bei sehr alter bzw. sehr neuer, kann beim Booten ein Fehler auftreten. Beispielsweise wird die Hardware nicht durch den Installations-Kernel unterstützt oder die Treiber verursachen Probleme auf bestimmten Hardwareprodukten.
Wenn die Installation über den Standardmodus für die
fehlschlägt, versuchen Sie Folgendes.Belassen Sie das Installationsmedium im Laufwerk und booten Sie den Rechner über die Tastenkombination Strg–Alt–Entf bzw. über die Reset-Taste der Hardware neu.
Drücken Sie, sobald der Bootbildschirm angezeigt wird, F5, navigieren Sie mithilfe der Tasten zu und drücken Sie Eingabetaste, um den Boot- und Installationsvorgang zu starten. Mit dieser Option wird die Unterstützung für ACPI-Energieverwaltungstechniken deaktiviert.
Fahren Sie wie in Kapitel 8, Installationsschritte beschrieben mit der Installation fort.
Wenn es hierbei zu Problemen kommt, fahren Sie wie oben beschrieben fort, wählen Sie jedoch in diesem Fall
aus. Mit dieser Option wird die Unterstützung für ACPI und DMA (Direct Memory Access) deaktiviert. Diese Option funktioniert bei der meisten Hardware.
Wenn beide Optionen fehlschlagen, geben Sie an der Boot-Parameter-Eingabeaufforderung die Kernel-Parameter an, um Unterstützung für die verwendete Hardware zu aktivieren. Weitere Informationen zu den Parametern, die als Boot-Parameter zur Verfügung stehen, finden Sie in der Kernel-Dokumentation unter /usr/src/linux/Documentation/kernel-parameters.txt
.
Installieren Sie das Paket kernel-source
. Darin ist die Kernel-Dokumentation enthalten.
Es gibt noch weitere mit ACPI in Zusammenhang stehende Kernel-Parameter, die vor dem Booten zu Installationszwecken an der Booteingabeaufforderung eingegeben werden können:
acpi=off
Mit diesem Parameter wird das vollständige ACPI-Subsystem auf Ihrem Computer deaktiviert. Dies kann hilfreich sein, wenn ACPI von Ihrem Computer nicht unterstützt wird bzw. Sie vermuten, dass ACPI auf Ihrem Computer zu Problemen führt.
acpi=force
Aktivieren Sie immer ACPI, auch wenn Ihr Computer ein BIOS hat, das vor 2000 veröffentlicht wurde. Dieser Parameter aktiviert auch ACPI, wenn er zusätzlich zu
acpi=off
festgelegt ist.acpi=noirq
ACPI nicht für IRQ-Routing verwenden.
acpi=ht
Nur genügend ACPI ausführen, um Hyper-Threading zu aktivieren.
acpi=strict
Geringere Toleranz von Plattformen, die nicht vollständig ACPI-konform sind.
pci=noacpi
Deaktiviert das PCI-IRQ-Routing des neuen ACPI-Systems.
pnpacpi=off
Aktivieren Sie diese Option, um Probleme zu vermeiden, die durch falsch konfigurierte Geräteressourcen im BIOS verursacht werden.
notsc
Hiermit wird der Zeitstempelzähler deaktiviert. Diese Option dient der Umgehung von Timing-Problemen auf Ihren Systemen. Es handelt sich um eine recht neue Funktion, die insbesondere dann nützlich sein kann, wenn Sie auf Ihrem Rechner Rückwärtsentwicklungen bemerken, insbesondere zeitbezogene Rückwärtsentwicklungen. Gilt auch für Fälle, in denen keinerlei Reaktion mehr zu verzeichnen ist.
nohz=off
Hiermit wird die nohz-Funktion deaktiviert. Wenn der Rechner nicht mehr reagiert, ist die Aktivierung dieser Option vielleicht die Lösung.
Wenn Sie die richtige Parameterkombination ermittelt haben, schreibt YaST sie automatisch in die Bootloader-Konfiguration, um sicherzustellen, dass das System beim nächsten Mal vorschriftsmäßig gebootet wird.
Falls beim Laden des Kernel oder bei der Installation Fehler auftreten, wählen Sie im Startmenü die Option
, um den Arbeitsspeicher zu überprüfen. Wenn von ein Fehler zurückgegeben wird, deutet dies normalerweise auf einen Hardwarefehler hin.12.5 Grafisches Installationsprogramm wird nicht gestartet #
Der Rechner bootet in die Installationsoberfläche, aber das grafische Installationsprogramm startet nicht, wenn Sie
wählen.In diesem Fall haben Sie mehrere Möglichkeiten.
Wählen Sie eine andere Bildschirmauflösung für die installationsbezogenen Dialogfelder.
Wählen Sie den
für die Installation aus.Führen Sie über VNC und unter Verwendung des grafischen Installationsprogramms eine Ferninstallation durch.
Booten Sie zu Installationszwecken.
Drücken Sie F3, um ein Menü zu öffnen, in dem Sie für Installationszwecke eine niedrigere Auflösung auswählen können.
Wählen Sie Kapitel 8, Installationsschritte beschrieben, mit der Installation fort.
aus und fahren Sie, wie in
Booten Sie zu Installationszwecken.
Drücken Sie F3 und wählen Sie aus.
Wählen Sie Kapitel 8, Installationsschritte beschrieben, mit der Installation fort.
aus und fahren Sie, wie in
Booten Sie zu Installationszwecken.
Geben Sie an der Boot-Parameter-Eingabeaufforderung folgenden Text ein:
vnc=1 vncpassword=SOME_PASSWORD
Ersetzen Sie SOME_PASSWORD durch das für die VNC-Installation zu verwendende Passwort.
Wählen Sie Eingabetaste, um die Installation zu starten.
aus und drücken Sie dann dieDas System wird nicht direkt in der grafischen Installationsroutine gestartet, sondern wird weiterhin im Textmodus ausgeführt. Das System wird dann angehalten und es wird eine Meldung mit der IP-Adresse und der Port-Nummer angezeigt, unter der das Installationsprogramm über eine Browser-Oberfläche oder eine VNC-Viewer-Anwendung erreicht werden kann.
Wenn Sie über einen Browser auf das Installationsprogramm zugreifen, starten Sie den Browser, geben Sie die Adressinformationen ein, die von den Installationsroutinen auf dem zukünftigen SUSE Linux Enterprise Server-Rechner bereitgestellt werden, und drücken Sie die Eingabetaste:
http://IP_ADDRESS_OF_MACHINE:5801
Im Browserfenster wird ein Dialogfeld geöffnet, in dem Sie zur Eingabe des VNC-Passworts aufgefordert werden. Geben Sie das Passwort ein und fahren Sie, wie in Kapitel 8, Installationsschritte beschrieben, mit der Installation fort.
Wichtig: Plattformübergreifende UnterstützungDie Installation über VNC kann mit jedem Browser und unter jedem beliebigen Betriebssystem vorgenommen werden, vorausgesetzt, die Java-Unterstützung ist aktiviert.
Geben Sie auf Aufforderung die IP-Adresse und das Passwort für Ihren VNC-Viewer ein. Daraufhin wird ein Fenster mit den installationsbezogenen Dialogfeldern geöffnet. Fahren Sie wie gewohnt mit der Installation fort.
12.6 Nur ein minimalistischer Bootbildschirm wird angezeigt #
Sie haben das Medium in das Laufwerk eingelegt, die BIOS-Routinen sind abgeschlossen und das System startet eine minimalistische textbasierte Oberfläche. Dies kann auf Computern der Fall sein, die für die Darstellung eines grafischen Bootbildschirms nicht ausreichend Grafikspeicher aufweisen.
Obwohl der textbasierte Bootbildschirm minimalistisch wirkt, bietet er nahezu dieselbe Funktionalität wie der grafische Bootbildschirm.
- Bootoptionen
Im Gegensatz zur grafischen Oberfläche können die unterschiedlichen Boot-Parameter nicht mithilfe der Cursortasten der Tastatur ausgewählt werden. Das Startmenü des Bootbildschirms im Textmodus enthält Schlüsselwörter, die am Bootprompt eingegeben werden können. Diese Schlüsselwörter entsprechen den Optionen in der grafischen Version. Treffen Sie Ihre Wahl und drücken Sie die Eingabetaste, um den Bootvorgang zu starten.
- Benutzerdefinierte Bootoptionen
Geben Sie nach der Auswahl eines Boot-Parameters das entsprechende Schlüsselwort an der Boot-Eingabeaufforderung ein; Sie können auch einige benutzerdefinierte Boot-Parameter eingeben (siehe Beschreibung in Abschnitt 12.4, „Boot-Fehler“). Wenn Sie den Installationsvorgang starten möchten, drücken Sie Eingabetaste.
- Bildschirmauflösungen
Ermitteln Sie mit den Funktionstasten (F1 bis F12) die Bildschirmauflösung für die Installation. Wenn Sie im Expertenmodus, also im Textmodus, booten müssen, drücken Sie F3.
12.7 Protokolldateien #
Weitere Informationen zu Protokolldateien, die während der Installation erstellt werden, finden Sie in Abschnitt 47.5, „Sammeln von Informationen bei der Installation“.