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documentation.suse.com / SUSE Linux Enterprise Micro Documentation / Implementierungsleitfaden / Installationsvorbereitung / Installation auf AMD64 und Intel 64
Gilt für SUSE Linux Enterprise Micro 5.3

2 Installation auf AMD64 und Intel 64

In diesem Kapitel werden die nötigen Schritte für die Vorbereitung der Installation von SUSE Linux Enterprise Micro auf AMD64- und Intel 64-Rechnern beschrieben. Es beschreibt die für die Vorbereitung der verschiedenen Installationsmethoden erforderlichen Schritte. Die Liste der Hardware-Anforderungen bietet einen Überblick über die von SUSE Linux Enterprise Micro unterstützten Systeme. Sie erhalten Informationen über verfügbare Installationsmethoden und mehrere bekannte Probleme. Sie lernen, wie Sie die Installation steuern, Installationsmedien zur Verfügung stellen und mit normalen Methoden booten können.

2.1 Hardware

Das Betriebssystem SUSE® Linux Enterprise Micro eignet sich für die verschiedensten Hardware-Geräte. Es ist unmöglich, alle denkbaren Hardware-Kombinationen aufzuführen, die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützt werden. Um Ihnen für die Planungsphase eine Richtlinie zur Verfügung zu stellen, werden hier die Mindestanforderungen dargestellt.

Wenn Sie ganz sichergehen möchten, dass eine bestimmte Computerkonfiguration funktioniert, erkundigen Sie sich, welche Plattformen von SUSE zertifiziert wurden. Eine Liste finden Sie unter https://www.suse.com/yessearch/.

Die Intel-64- und AMD64-Architekturen unterstützen die einfache Migration von x86-Software auf 64 Bit. Wie die x86-Architektur stellen auch sie eine kostengünstige Alternative dar.

Prozessor

Die meisten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbaren CPUs werden unterstützt.

Maximale Anzahl von CPUs

Gemäß dem Software-Design unterstützen Intel 64 und AMD64 maximal 8192 CPUs. Wenn Sie ein so großes System nutzen möchten, informieren Sie sich auf unserer Webseite zur Hardware-Systemzertifizierung über die unterstützten Geräte (siehe https://www.suse.com/yessearch/).

Speicheranforderungen

Für SLE Micro ist mindestens 1 GB RAM erforderlich. Dies ist lediglich der Mindestwert für das Betriebssystem, der tatsächliche Arbeitsspeicherbedarf ist abhängig von der Auslastung.

Anforderungen an die Festplatte

Mindestens 12 GB Festplattenspeicher sind erforderlich. 20 GB Festplattenspeicher werden allerdings empfohlen. Passen Sie den Wert je nach der Auslastung Ihrer Container an.

2.2 Überlegungen zur Installation

In diesem Abschnitt werden zahlreiche Faktoren beleuchtet, die vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Micro auf AMD64- und Intel 64-Hardware zu berücksichtigen sind.

2.2.1 Installation auf Hardware oder auf einem virtuellen Computer

SUSE Linux Enterprise Micro wird in der Regel als unabhängiges Betriebssystem installiert. Dank der Virtualisierung ist es auch möglich, mehrere Instanzen von SUSE Linux Enterprise Micro auf derselben Hardware auszuführen.

2.2.2 Installationsziel

Die meisten Installationen erfolgen auf der lokalen Festplatte. Daher müssen die Festplatten-Controller für das Installationssystem nicht zur Verfügung stehen. Wenn ein bestimmter Controller (z. B. ein RAID-Controller) ein zusätzliches Kernel-Modul benötigt, stellen Sie für das Installationssystem eine Aktualisierungsdiskette für das Kernel-Modul bereit.

Sonstige Installationsziele können verschiedene Arten von Block-Geräten sein, die ausreichenden Speicherplatz und eine entsprechende Geschwindigkeit zum Ausführen eines Betriebssystems bieten. Dies beinhaltet auch Netzwerk-Block-Geräte, wie iSCSI oder SAN. Die Installation kann auch auf Netzwerk-Dateisystemen mit den standardmäßigen Unix-Berechtigungen ausgeführt werden. Beim Starten dieser Systeme können jedoch Probleme auftreten, da sie von initramfs unterstützt werden müssen, damit das eigentliche System gestartet werden kann. Diese Installationen sind insbesondere dann von Nutzen, wenn Sie dasselbe System an verschiedenen Standorten starten müssen oder den Einsatz von Virtualisierungsfunktionen planen (z. B. Domänenmigration).

2.3 Installationsmethoden

Sie können die gewünschte Installationsmethode auswählen, indem Sie die Einrichtung mit einer der in Abschnitt 2.4, „Booten des Systems“ aufgeführten Optionen starten. Informationen zum Aktivieren der verschiedenen Installationsmethoden finden Sie in Abschnitt 11.3.4, „Festlegen des Fernzugriffs“. Informationen zur Verwendung der Ferninstallationsmethoden finden Sie in Kapitel 13, Ferninstallation.

Ein kurzer Überblick über die verschiedenen Methoden:

Lokal mit Monitor und Tastatur

Mit dieser Methode wird SUSE Linux Enterprise Micro am häufigsten installiert. Sie erfordert sehr wenig Vorbereitung, jedoch viel direkte Interaktion.

Im Fernverfahren über SSH

Sie können die Installation über SSH entweder im Textmodus vornehmen oder die grafische Installation per X-Forwarding ausführen. Detaillierte Informationen finden Sie in Abschnitt 13.4, „Überwachen der Installation über SSH“.

Im Fernverfahren über serielle Konsole

Für diese Installationsmethode benötigen Sie einen zweiten Computer, der über ein Nullmodem-Kabel mit dem Zielcomputer verbunden ist. Die Installation erfolgt im Textmodus. Detaillierte Informationen finden Sie in Abschnitt 13.5, „Installation über die serielle Konsole“.

Im Fernverfahren über VNC

Verwenden Sie diese Methode, um die Installation über eine grafische Oberfläche ohne direkten Zugriff auf den Zielcomputer auszuführen. Detaillierte Informationen finden Sie in Abschnitt 13.3, „Überwachen der Installation über VNC“.

2.4 Booten des Systems

In diesem Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über die erforderlichen Schritte für die vollständige Installation von SUSE Linux Enterprise Micro.

So starten Sie das Installationssystem bei der manuellen Installation:

  1. Bereiten Sie die Installationsmedien vor.

    USB-Flash-Laufwerk

    Bei der manuellen Installation aus einer ISO ist die Erstellung eines bootfähigen Flash-Laufwerks die einfachste Möglichkeit, die Installation zu starten. Sie müssen die ISO über dd auf den Datenträger. Der Flash-Datenträger darf nicht eingehängt sein, und alle Daten auf dem Gerät werden gelöscht.

    # dd if=PATH_TO_ISO_IMAGE of=USB_STORAGE_DEVICE bs=4M
    Booten vom Netzwerk

    Falls von der Firmware des Zielrechners unterstützt, können Sie den Computer vom Netzwerk aus booten und von einem Server aus installieren. Diese Bootmethode erfordert einen Boot-Server, der die erforderlichen Boot-Images über das Netzwerk bereitstellt. Das exakte Protokoll hängt von Ihrer Hardware ab. In der Regel benötigen Sie mehrere Dienste, wie TFTP und DHCP oder PXE-Boot.

    Die Installation ist von vielen gängigen Netzwerkprotokollen wie NFS, HTTP, FTP oder SMB möglich. Weitere Informationen zur Durchführung einer solchen Installation finden Sie in Kapitel 13, Ferninstallation.

  2. Konfigurieren Sie die Firmware des Zielsystems für das Booten des ausgewählten Mediums. Beachten Sie bei der Konfiguration der richtigen Boot-Reihenfolge die Dokumentation des Hardware-Herstellers.

  3. Legen Sie die erforderlichen Boot-Parameter für Ihre Installationssteuerungsmethode fest. In Abschnitt 2.3, „Installationsmethoden“ finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Methoden. In Kapitel 11, Boot-Parameter finden Sie eine Liste der Boot-Parameter.

  4. Führen Sie die Installation wie in Kapitel 12, Installationsschritte beschrieben aus. Das System muss nach Abschluss der Installation neu gestartet werden.

  5. Optional: Ändern Sie die Boot-Reihenfolge des Systems, sodass der Bootvorgang direkt von dem Medium aus gestartet wird, auf dem SUSE Linux Enterprise Micro installiert wurde. Wenn das System vom Installationsmedium bootet, legt der erste Boot-Parameter fest, dass das installierte System gebootet werden soll.

So stellen Sie Raw-Images bereit:

  1. Bereiten Sie das Raw-Image vor (siehe Prozedur 6.2, „Vorbereiten des Raw-Datenträger-Images“).

  2. Bereiten Sie die Konfigurationsmedien vor (siehe Prozedur 6.3, „Vorbereiten des Konfigurationsgeräts“).

  3. Konfigurieren Sie die Firmware des Zielsystems für das Booten des Mediums, auf das Sie das Raw-Image kopiert haben. Beachten Sie bei der Konfiguration der richtigen Boot-Reihenfolge die Dokumentation des Hardware-Herstellers.

  4. Führen Sie die Installation wie in Kapitel 6, Implementieren von Raw-Images beschrieben aus. Das System muss nach Abschluss der Installation neu gestartet werden.

2.5 Umgang mit Boot- und Installationsproblemen

Vor der Bereitstellung wird SUSE® Linux Enterprise Micro umfangreichen Tests unterzogen. Dennoch treten gelegentlich Probleme beim Start oder bei der Installation auf.

2.5.1 Probleme beim Booten

Startprobleme können das YaST-Installationsprogramm daran hindern, Ihr System zu starten. Ein weiteres Symptom ist, dass Ihr System nicht startet, nachdem die Installation abgeschlossen wurde.

Das installierte System startet, aber nicht die Medien.

Ändern Sie die Firmware oder das BIOS Ihres Computers, sodass die richtige Startsequenz eingestellt ist. Ziehen Sie hierzu die Dokumentation zu Ihrer Hardware zurate.

Der Computer stürzt ab

Ändern Sie die Konsole auf Ihrem Computer, sodass die Kernel-Ausgabe sichtbar wird. Überprüfen Sie die letzten Ausgaben. In der Regel erfolgt dies durch Drücken der Taste StrgAltF10. Falls Sie das Problem nicht beheben können, wenden Sie sich an die SUSE Linux Enterprise Micro-Supportmitarbeiter. Um alle Systemmeldungen zum Startzeitpunkt zu protokollieren, verwenden Sie eine serielle Verbindung, wie in Abschnitt 2.3, „Installationsmethoden“ beschrieben.

Boot-Diskette

Die Boot-Disk ist eine nützliche Übergangslösung, falls Probleme bei der Festlegung der anderen Konfigurationen auftreten oder Sie die Entscheidung bezüglich des endgültigen Startmechanismus noch aufschieben möchten.

Viruswarnung nach der Installation

In einigen BIOS-Varianten wird die Struktur des Bootsektors (MBR) überprüft und nach der Installation von GRUB 2 wird fälschlicherweise eine Virenwarnung angezeigt. Dieses Problem lässt sich lösen, indem Sie das BIOS aufrufen, nach den entsprechenden Einstellungen suchen und diese bearbeiten. Deaktivieren Sie beispielsweise virus protection. Sie können diese Option später wieder aktivieren. Wenn als einziges Betriebssystem Linux verwendet wird, ist dies jedoch nicht erforderlich.

2.5.2 Probleme bei der Installation

Wenn während der Installation ein unerwartetes Problem auftritt, sind Informationen zum Ermitteln der Ursache erforderlich. Die folgenden Anweisungen helfen Ihnen bei der Fehlersuche:

  • Überprüfen Sie die Ausgaben der verschiedenen Konsolen. Sie können mit der Tastenkombination StrgAltFn. Rufen Sie beispielsweise eine Shell zum Ausführen verschiedener Befehle auf, indem Sie StrgAltF2 drücken.

  • Versuchen Sie, die Installation mit sicheren Einstellungen zu starten. (Drücken Sie im Installationsbildschirm die Taste F5 und wählen Sie Sichere Einstellungen.) Wenn die Installation in diesem Fall problemlos funktioniert, besteht eine Inkompatibilität, die zu einem Fehler in ACPI oder APIC führt. In einigen Fällen kann eine BIOS- oder Firmware-Aktualisierung dieses Problem beheben.

  • Überprüfen Sie die Systemmeldungen in der Konsole des Installationssystems durch Eingabe des Befehls dmesg -T.

2.5.3 Initiieren der Installation statt Booten

Die Standardoption im Startmenü der Installationsquelle für SUSE Linux Enterprise Micro bootet den Rechner in das bereits installierte System. Um dies zu vermeiden und stattdessen den Installationsprozess zu starten, wählen Sie eine der verfügbaren Installationsoptionen im Startmenü aus.