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Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 15 SP3

37 Web Based Enterprise Management mit SFCB

37.1 Einführung und grundlegendes Konzept

SUSE® Linux Enterprise Server (SLES) stellt eine Sammlung verschiedener, auf offenen Standards beruhender Werkzeuge für die einheitliche Verwaltung unterschiedlicher Computersysteme und -umgebungen bereit. In unseren Unternehmenslösungen sind die von der Distributed Management Task Force vorgeschlagenen Standards implementiert. Deren grundlegenden Komponenten werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.

Die Distributed Management Task Force, Inc (DMTF) ist eine industrieführende Organisation, die sich maßgeblich mit der Entwicklung von Verwaltungsstandards für Unternehmens- und Internetumgebungen befasst. Ihr Ziel ist die Vereinheitlichung von Verwaltungsstandards und Verwaltungsinitiativen und damit die Ermöglichung von integrierten, kostengünstigen und auf verschiedenen Systemen einsetzbaren Lösungen. Die DMTF-Standards umfassen allgemeine Systemverwaltungskomponenten für die Steuerung und Kommunikation. Ihre Lösungen sind unabhängig von Plattformen und Technologien. Zu ihren Schlüsseltechnologien gehören unter anderem Web Based Enterprise Management und das Common Information Model.

Web Based Enterprise Management (WBEM) umfasst eine Reihe von Verwaltungs- und Internet-Standardtechnologien. WBEM wurde zur Vereinheitlichung der Verwaltung von Computerumgebungen in Unternehmen entwickelt. Dieser Standard bietet der Industrie die Möglichkeit, eine gut integrierte Sammlung von Verwaltungstools auf Basis von Web-Technologien bereitzustellen. WBEM besteht aus den folgenden Standards:

  • Ein Datenmodell: der Common Information Model-Standard (CIM-Standard)

  • Eine Kodierungsspezifikation: CIM-XML-Kodierungsspezifikation

  • Ein Transportmechanismus: CIM-Vorgänge über HTTP

Das Common Information Model ist ein konzeptuelles Informationsmodell, das die Systemverwaltung beschreibt. Es ist nicht an eine bestimmte Implementierung gebunden und ermöglicht den Austausch von Verwaltungsdaten zwischen Verwaltungssystemen, Netzwerken, Diensten und Anwendungen. CIM umfasst zwei Teile: die CIM-Spezifikation und das CIM-Schema.

  • Die CIM-Spezifikation beschreibt die Sprache, die Namenskonventionen und das Metaschema. Das Metaschema legt die formelle Definition des Modells fest. Es definiert die Begriffe zur Beschreibung des Modells sowie deren Verwendung und Semantik. Die Elemente des Metaschemas sind Klassen, Eigenschaften und Methoden. Das Metaschema unterstützt außerdem Bezeichnungen und Verknüpfungen als Klassentypen und Verweise als Eigenschaftstypen.

  • Das CIM-Schema enthält die eigentlichen Modellbeschreibungen. Es legt einen Klassensatz mit Eigenschaften und Verknüpfungen fest, die ein verständliches konzeptuelles Rahmenwerk bilden, innerhalb dem die verfügbaren Informationen zur verwalteten Umgebung organisiert werden können.

Der Common Information Model Object Manager (CIMOM) ist ein CIM-Objektmanager bzw. eine Anwendung, die Objekte entsprechend den CIM-Standards verwaltet. CIMOM verwaltet die Kommunikation zwischen CIMOM-Anbietern und dem CIM-Client, auf dem der Administrator das System verwaltet.

CIMOM-Anbieter sind Programme, die bestimmte, von den Clientanwendungen angeforderte Aufgaben innerhalb des CIMOM ausführen. Jeder Anbieter stellt ein oder mehrere Aspekte des CIMOM-Schemas bereit. Diese Anbieter interagieren direkt mit der Hardware.

Standards Based Linux Instrumentation for Manageability (SBLIM) ist eine Sammlung von Tools, die zur Unterstützung von Web-Based Enterprise Management (WBEM) entwickelt wurden. SUSE® Linux Enterprise Server nutzt den Open Source-CIMOM (bzw. CIM-Server) des SBLIM-Projekts, den Small Footprint CIM Broker.

Der Small Footprint CIM Broker ist ein CIM-Server für integrierte Umgebungen bzw. für Umgebungen mit eingeschränkten Ressourcen. Bei seiner Entwicklung wurde insbesondere auf einen modulartigen Charakter und eine Lightweight-Struktur geachtet. Er basiert auf offenen Standards und unterstützt CMPI-Anbieter, CIM-XML-Verschlüsselung und das Managed Object Format (MOF). Er lässt sich sehr genau konfigurieren und bietet selbst bei einem Ausfall des Anbieters Stabilität. Außerdem ist er problemlos zugänglich, da er verschiedene Übertragungsprotokolle wie HTTP, HTTPS, Unix Domain Sockets, Service Location Protocol (SLP) und Java Database Connectivity (JDBC) unterstützt.

37.2 Einrichten des SFCB

Zum Einrichten der Small Footprint CIM Broker (SFCB)-Umgebung muss in YaST während der Installation von SUSE Linux Enterprise Server das Schema Web-Based Enterprise Management aktiviert sein. Alternativ können Sie das Muster als Komponente auswählen, die auf einem bereits aktiven Server installiert wird. Stellen Sie sicher, dass auf Ihrem System die folgenden Pakete installiert sind:

cim-schema, Common Information Model-Schema (CIM)

Enthält das Common Information Model (CIM). CIM ist ein Modell für die Beschreibung der globalen Verwaltungsinformationen in einer Netzwerk- oder Unternehmensumgebung. CIM besteht aus einer Spezifikation und einem Schema. Die Spezifikation legt die Einzelheiten für die Integration mit anderen Verwaltungsmodellen fest. Das Schema stellt die eigentlichen Modellbeschreibungen bereit.

python2-pywbem

Enthält ein Python-Modul für den Aufruf von CIM-Operationen über das WBEM-Protokoll zur Abfrage und Aktualisierung verwalteter Objekte.

cmpi-provider-register, Dienstprogramm für die CIMOM-neutrale Anbieterregistrierung

Enthält ein Dienstprogramm, das die Registrierung von CMPI-Anbieterpaketen bei jedem auf dem System vorhandenen CIMOM zulässt.

sblim-sfcb, Small Footprint CIM Broker

Enthält den Small Footprint CIM Broker (SFCB). Dies ist ein CIM-Server, der CIM-Operationen über das HTTP-Protokoll unterstützt. Dieser robuste CIM-Server hat einen geringen Ressourcenbedarf und ist daher bestens für integrierte Umgebungen und für Umgebungen mit eingeschränkten Ressourcen geeignet. SFCB unterstützt Anbieter, die für das Common Manageability Programming Interface (CMPI) entwickelt wurden.

sblim-sfcc

Enthält Laufzeitbibliotheken für die Small Footprint CIM Client-Bibliothek.

sblim-wbemcli

Enthält eine WBEM-Kommandozeilenschnittstelle. Dieser eigenständige Kommandozeilen-WBEM-Client eignet sich besonders für grundlegende Systemverwaltungsaufgaben.

37.2.1 Starten und Stoppen von SFCB und Überprüfen des SFCB-Status

Der sfcbd-Daemon des CIM-Servers wird gemeinsam mit der Web-Based Enterprise Management-Software installiert und beim Systemstart automatisch gestartet. In folgender Tabelle wird beschrieben, wie der sfcbd-Daemon gestartet, beendet und sein Status überprüft wird.

Tabelle 37.1: Kommandos zur Verwaltung von sfcbd

Aufgabe

Linux-Befehl

Starten Sie sfcbd

Geben Sie in der Kommandozeile systemctl start sfcb als root ein.

sfcbd stoppen

Geben Sie in der Kommandozeile systemctl stop sfcb als root ein.

sfcbd-Status prüfen

Geben Sie in der Kommandozeile systemctl status sfcb als root ein.

37.2.2 Absichern des Zugriffs

Die Standardkonfiguration von SFCB ist ziemlich sicher. Sie sollten allerdings sicherstellen, dass auch der Zugriff auf die SFCB-Komponenten den Sicherheitsanforderungen Ihres Unternehmens entspricht.

37.2.2.1 Zertifikate

Für eine sichere Kommunikation via SSL (Secure Socket Layers) ist ein Zertifikat erforderlich. Bei der Installation von SFCB wird ein eigensigniertes Zertifikat generiert.

Den Pfad auf dieses Standardzertifikat können Sie durch den Pfad eines kommerziellen oder eines anderen eigensignierten Zertifikats ersetzen. Dazu müssen Sie die Einstellung sslCertificateFilePath: PFAD_DATEINAME in der Datei /etc/sfcb/sfcb.cfg ändern. Die Datei muss im PEM-Format vorliegen.

Standardmäßig erwartet SFCB ein Serverzertifikat im folgenden Verzeichnis:

/etc/sfcb/server.pem

Zum Generieren eines neuen Zertifikats führen Sie folgendes Kommando aus:

tux > sudo sh /usr/share/sfcb/genSslCert.sh
Generating SSL certificates in .
Generating a 2048 bit RSA private key
...................................................................+++
.+++
writing new private key to '/var/tmp/sfcb.0Bjt69/key.pem'
-----

Das Skript generiert die Zertifikate client.pem, file.pem und server.pem standardmäßig im aktuellen Arbeitsverzeichnis. Wenn die Zertifikate im Verzeichnis /etc/sfcb generiert werden sollen, müssen Sie den Pfad an das Kommando anfügen. Falls diese Dateien bereits vorhanden sind, wird eine Warnung angezeigt, da die alten Zertifikate nicht einfach überschrieben werden können.

tux > sudo sh /usr/share/sfcb/genSslCert.sh /etc/sfcb
Generating SSL certificates in .
WARNING: server.pem SSL Certificate file already exists.
         old file will be kept intact.
WARNING: client.pem SSL Certificate trust store already exists.
         old file will be kept intact.

Sie müssen die alten Zertifikate aus dem Dateisystem entfernen und das Kommando erneut ausführen.

Weitere Informationen, wie Sie die Verwendung von Zertifikaten durch SFCB verändern, finden Sie unter Abschnitt 37.2.2.3, „Authentifizierung “.

37.2.2.2 Ports

Standardmäßig akzeptiert SFCB die gesamte Kommunikation über den sicheren Port 5989. Die folgenden Abschnitte befassen sich mit der Einrichtung des Kommunikationsports und der empfohlenen Konfiguration.

Port 5989 (sicher)

Der sichere Port, den SFCB für die Kommunikation via HTTPS-Dienste verwendet. Dies ist der Standard. Bei dieser Einstellung wird die gesamte Kommunikation zwischen dem CIMOM und den Clientanwendungen für die Internet-Übertragung zwischen Servern und Arbeitsstationen verschlüsselt. Damit Benutzer den SFCB-Server erreichen, müssen sie sich bei der Clientanwendung authentifizieren. Es wird empfohlen, diese Einstellung beizubehalten. In Routern und Firewalls (sofern zwischen Clientanwendung und überwachten Knoten eingerichtet) muss dieser Port offen sein, damit der SFCB CIMOM mit den erforderlichen Anwendungen kommunizieren kann.

Port 5988 (nicht sicher)

Der nicht sichere Port, den SFCB für die Kommunikation via HTTP-Dienste verwendet. Diese Einstellung ist standardmäßig deaktiviert. Bei dieser Einstellung steht die gesamte Kommunikation zwischen dem CIMOM und den Clientanwendungen während der Internet-Übertragung zwischen Servern und Arbeitsstationen jeder Person ohne Authentifizierung offen. Diese Einstellung wird nur für das Debuggen von Problemen mit dem CIMOM empfohlen. Nach der Behebung des Problems sollten Sie diese Portoption sofort wieder deaktivieren. In Routern und Firewalls zwischen Clientanwendung und überwachten Knoten muss dieser Port offen sein, damit der SFCB CIMOM mit Anwendungen, für die ein nicht sicherer Zugriff erforderlich ist, kommunizieren kann.

Weitere Informationen zum Ändern der standardmäßigen Portzuweisungen finden Sie unter Abschnitt 37.2.2.2, „Ports“.

37.2.2.3 Authentifizierung

SFCB unterstützt die HTTP-Basisauthentifizierung sowie die Authentifizierung mittels Clientzertifikaten (HTTP über SSL-Verbindungen). Die HTTP-Basisauthentifizierung wird in der SFCB-Konfigurationsdatei (standardmäßig /etc/sfcb/sfcb.cfg) durch Einstellung von doBasicAuth =true aktiviert. Die SUSE® Linux Enterprise Server-Installation von SFCB unterstützt PAM (Pluggable Authentication Modules); der lokale Root-Benutzer kann sich daher mit den lokalen Root-Benutzerberechtigungen beim SFCB CIMOM authentifizieren.

Wenn die Konfigurationseigenschaft sslClientCertificate auf accept oder require gesetzt ist, fordert der SFCB HTTP-Adapter bei einer Verbindung via HTTP über SSL (HTTPS) ein Zertifikat vom Client an. Wenn require eingestellt ist, muss der Client ein gültiges Zertifikat bereitstellen (gemäß dem in sslClientTrustStore angegebenen Trust Store des Clients). Falls der Client kein solches Zertifikat bereitstellt, wird die Verbindung vom CIM-Server abgelehnt.

Die Einstellung sslClientCertificate =accept legt keine eindeutige Authentifizierung fest. Sie ist aber sehr nützlich, wenn sowohl die Authentifizierung mittels Clientzertifikat als auch die Basisauthentifizierung erlaubt sind. Wenn der Client ein gültiges Zertifikat bereitstellen kann, wird eine HTTPS-Verbindung eingerichtet und es findet keine Basisauthentifizierung statt. Wird kein Zertifikat bereitgestellt oder kann dieses nicht verifiziert werden, findet stattdessen die HTTP-Basisauthentifizierung statt.

37.3 SFCB CIMOM-Konfiguration

SFCB ist eine Lightweight-Implementierung des CIM-Servers, die aber ebenfalls umfassend konfiguriert werden kann. Ihr Verhalten wird durch verschiedene Optionen gesteuert. Sie können den SFCB-Server mit drei Methoden steuern:

  • durch Einstellen der entsprechenden Umgebungsvariablen

  • mittels Kommandozeilenoptionen

  • durch Änderungen in seiner Konfigurationsdatei

37.3.1 Umgebungsvariablen

Verschiedene Umgebungsvariablen wirken sich direkt auf das Verhalten von SFCB aus. Zur Übernahme dieser Änderungen müssen Sie den SFCB-Daemon mit systemctl restart sfcb neu starten.

PFAD

Gibt den Pfad zum Daemon sfcbd und den Dienstprogrammen an.

LD_LIBRARY_PATH

Gibt den Pfad zu den sfcb-Laufzeitbibliotheken an. Alternativ können Sie diesen Pfad zur systemweiten Konfigurationsdatei des dynamischen Ladeprogramms /etc/ld.so.conf hinzufügen.

SFCB_PAUSE_PROVIDER

Gibt den Namen des Anbieters an. Der SFCB-Server wird nach dem erstmaligen Laden des Anbieters angehalten. Dies gibt Ihnen die Gelegenheit, an den Prozess des Anbieters einen Laufzeitdebugger für die Fehlersuche anzuhängen.

SFCB_PAUSE_CODEC

Gibt den Namen des SFCB-Codecs an (unterstützt aktuell nur http. Der SFCB-Server wird nach dem erstmaligen Laden des Codec angehalten. Dies gibt Ihnen die Gelegenheit, an den Prozess einen Laufzeitdebugger anzuhängen.

SFCB_TRACE

Legt die Stufe der Debug-Meldungen für SFCB fest. Gültige Werte sind 0 (keine Debug-Meldungen) bzw. 1 (wichtige Debug-Meldungen) bis 4 (alle Debug-Meldungen). Der Standardwert ist 1.

SFCB_TRACE_FILE

SFCB gibt seine Debug-Meldungen standardmäßig über die Standardfehlerausgabe (STDERR) aus. Mit dieser Variablen können Sie eine andere Datei für die Ausgabe der Debug-Meldungen einstellen.

SBLIM_TRACE

Legt die Stufe der Debug-Meldungen für SBLIM-Anbieter fest. Gültige Werte sind 0 (keine Debug-Meldungen) bzw. 1 (wichtige Debug-Meldungen) bis 4 (alle Debug-Meldungen).

SBLIM_TRACE_FILE

SBLIM-Anbieter geben ihre Debug-Meldungen standardmäßig über STDERR aus. Mit dieser Variablen können Sie eine andere Datei für die Ausgabe der Debug-Meldungen einstellen.

37.3.2 Befehlszeilenoptionen

sfcbd Der SFCB-Daemon sfcbd bietet verschiedene Kommandozeilenoptionen, mit denen bestimmte Laufzeitfunktionen ein- und ausgeschaltet werden können. Diese Optionen werden beim Start des SFCB-Daemons eingegeben.

-c, --config-file=DATEI

Beim Start des SFCB-Daemons liest der Daemon seine Konfiguration standardmäßig aus der Datei /etc/sfcb/sfcb.cfg ein. Mit dieser Option können Sie eine andere Konfigurationsdatei angeben.

-d, --daemon

Führt sfcbd und seine untergeordneten Prozesse im Hintergrund aus.

-s, --collect-stats

Aktiviert die Statistikerfassung während der Laufzeit. In diesem Fall werden während der Laufzeit verschiedene sfcbd-Statistiken in die Datei sfcbStat im aktuellen Arbeitsverzeichnis geschrieben. Standardmäßig werden keine Statistiken erfasst.

-l, --syslog-level=PROTOKOLLSTUFE

Bestimmt die Ausführlichkeit für die Systemprotokollierung. PROTOKOLLSTUFE kann LOG_INFO, LOG_DEBUG oder LOG_ERR (Standard) sein.

-k, --color-trace=LOGLEVEL

Druckt die Trace-Ausgabe in unterschiedlichen Farben, was das Debugging erleichtert.

-t, --trace-components=NUMMER

Aktiviert Trace-Meldungen auf Komponentenebene. NUMMER ist dabei ein mit dem logischen Operator OR gebildetes Bitmask-Integer, das festlegt, für welche Komponente ein Trace erstellt werden soll. Mit -t ? können Sie eine Liste sämtlicher Komponenten mit ihren Bitmask-Integern abrufen:

tux > sfcbd -t ?
---   Traceable Components:     Int       Hex
---            providerMgr:          1  0x0000001
---            providerDrv:          2  0x0000002
---             cimxmlProc:          4  0x0000004
---             httpDaemon:          8  0x0000008
---                upCalls:         16  0x0000010
---               encCalls:         32  0x0000020
---        ProviderInstMgr:         64  0x0000040
---       providerAssocMgr:        128  0x0000080
---              providers:        256  0x0000100
---            indProvider:        512  0x0000200
---       internalProvider:       1024  0x0000400
---             objectImpl:       2048  0x0000800
---                  xmlIn:       4096  0x0001000
---                 xmlOut:       8192  0x0002000
---                sockets:      16384  0x0004000
---              memoryMgr:      32768  0x0008000
---               msgQueue:      65536  0x0010000
---             xmlParsing:     131072  0x0020000
---         responseTiming:     262144  0x0040000
---              dbpdaemon:     524288  0x0080000
---                    slp:    1048576  0x0100000

Ein nützlicher Wert, der Aufschluss über die internen Funktionen von sfcbd gibt, aber nicht zu viele Meldungen generiert, ist -t 2019.

37.3.3 SFCB-Konfigurationsdatei

SFCB liest seine Laufzeitkonfiguration nach dem Start aus der Konfigurationsdatei /etc/sfcb/sfcb.cfg ein. Dieses Verhalten kann beim Starten mit der Option -c überschrieben werden.

Die Konfigurationsdatei enthält pro Zeile ein Options-/Wertepaar (Option : WERT). Diese Datei können Sie in jedem Texteditor bearbeiten, der die Datei in einem von der Umgebung unterstützten Format speichert.

Jede Einstellung in dieser Datei, deren Optionen durch ein Nummernzeichen (#) auskommentiert sind, verwendet die Standardeinstellung.

Die folgende Liste enthält möglicherweise nicht alle Optionen. Die vollständige Liste finden Sie im Inhalt von /etc/sfcb/sfcb.cfg und /usr/share/doc/packages/sblim-sfcb/README.

37.3.3.1 httpPort

Beschreibung

Gibt die Nummer des lokalen Ports an, den SFCB auf nicht sichere HTTP-Anforderungen von CIM-Clients überwacht. Die Standardeinstellung ist 5988.

Syntax

httpPort: PORTNUMMER

37.3.3.2 enableHttp

Beschreibung

Legt fest, ob SFCB HTTP-Clientverbindungen akzeptiert. Die Standardeinstellung ist false.

Syntax

enableHttp: OPTION

Option

Beschreibung

true

Aktiviert HTTP-Verbindungen.

false

Deaktiviert HTTP-Verbindungen.

37.3.3.3 httpProcs

Beschreibung

Legt die maximale Anzahl gleichzeitiger HTTP-Clientverbindungen fest, ab der neu eingehende HTTP-Anforderungen blockiert werden. Die Standardeinstellung ist 8.

Syntax

httpProcs: MAX_ANZAHL_VERBINDUNGEN

37.3.3.4 httpUserSFCB, httpUser

Beschreibung

Diese Optionen legen fest, unter welchem Benutzer der HTTP- Server ausgeführt wird. Wenn httpUserSFCB auf true gesetzt ist, wird HTTP unter demselben Benutzer ausgeführt wie der SFCB-Hauptprozess. Bei false wird der für httpUser angegebene Benutzername verwendet. Diese Einstellung wird für HTTP- und HTTPS-Server verwendet. httpUser muss angegeben sein, wenn httpUserSFCB auf false gesetzt ist. Die Standardeinstellung ist true.

Syntax

httpUserSFCB: true

37.3.3.5 httpLocalOnly

Beschreibung

Gibt an, ob HTTP-Anforderungen auf localhost eingeschränkt werden. Die Standardeinstellung ist false.

Syntax

httpLocalOnly: false

37.3.3.6 httpsPort

Beschreibung

Gibt die Nummer des lokalen Ports an, den SFCB auf HTTPS-Anforderungen von CIM-Clients überwacht. Die Standardeinstellung ist 5989.

Syntax

httpsPort: portnummer

37.3.3.7 enableHttps

Beschreibung

Legt fest, ob SFCB HTTPS-Clientverbindungen akzeptiert. Die Standardeinstellung ist true .

Syntax

enableHttps: option

Option

Beschreibung

true

Aktiviert HTTPS-Verbindungen.

false

Deaktiviert HTTPS-Verbindungen.

37.3.3.8 httpsProcs

Beschreibung

Legt die maximale Anzahl gleichzeitiger HTTPS-Clientverbindungen fest, ab der neu eingehende HTTPS-Anforderungen blockiert werden. Die Standardeinstellung ist 8.

Syntax

httpsProcs: MAX_ANZAHL_VERBINDUNGEN

37.3.3.9 enableInterOp

Beschreibung

Legt fest, ob SFCB den interop-Namespace für die Unterstützung von Bezeichnungen bereitstellt. Die Standardeinstellung ist true .

Syntax

enableInterOp: OPTION

Option

Beschreibung

true

Aktiviert den interop-Namespace.

false

Deaktiviert den interop-Namespace.

37.3.3.10 provProcs

Beschreibung

Legt die maximale Anzahl gleichzeitiger Anbieterprozesse fest. Wenn nach Erreichen dieser Anzahl eine neu eingehende Anforderung das Laden eines neuen Anbieters erfordert, wird zunächst automatisch einer der vorhandenen Anbieter entladen. Die Standardeinstellung ist 32.

Syntax

provProcs: MAX_ANZAHL_PROZESSE

37.3.3.11 doBasicAuth

Beschreibung

Legt fest, ob vor dem Akzeptieren einer Anforderung eine Basisauthentifizierung an der Benutzer-ID des Clients durchgeführt wird. Die Standardeinstellung ist true, d. h. für den Client wird die Basisauthentifizierung durchgeführt.

Syntax

doBasicAuth: OPTION

Option

Beschreibung

true

Aktiviert die Basisauthentifizierung.

false

Deaktiviert die Basisauthentifizierung.

37.3.3.12 basicAuthLib

Beschreibung

Gibt den Namen der lokalen Bibliothek an. Der SFCB-Server lädt die Bibliothek zur Authentifizierung der Benutzer-ID des Clients. Die Standardeinstellung ist sfcBasicPAMAuthentication.

Syntax

provProcs: MAX_ANZAHL_PROZESSE

37.3.3.13 useChunking

Beschreibung

Diese Option aktiviert bzw. deaktiviert die Verwendung von HTTP/HTTPS-Chunking. Wenn aktiviert, gibt der Server große Mengen an Antwortdaten an den Client in kleineren Chunks zurück, statt sie im Puffer zu sammeln und auf einmal zurückzusenden. Die Standardeinstellung ist true .

Syntax

useChunking: OPTION

Option

Beschreibung

true

Aktiviert HTTP/HTTPS-Daten-Chunking.

false

Deaktiviert HTTP/HTTPS-Daten-Chunking.

37.3.3.14 keepaliveTimeout

Beschreibung

Legt die maximale Zeit in Sekunden fest, die der SFCB-HTTP-Prozess innerhalb einer Verbindung auf die nächste Anforderung wartet, bevor er beendet wird. Bei der Einstellung 0 wird HTTP-Keep-Alive deaktiviert. Die Standardeinstellung ist 0.

Syntax

keepaliveTimeout: SEKUNDEN

37.3.3.15 keepaliveMaxRequest

Beschreibung

Legt die maximale Anzahl aufeinanderfolgender Anforderungen innerhalb einer Verbindung fest. Bei der Einstellung 0 wird HTTP-Keep-Alive deaktiviert. Die Standardeinstellung ist 10.

Syntax

keepaliveMaxRequest: ANZAHL_VERBINDUNGEN

37.3.3.16 registrationDir

Beschreibung

Gibt das Registrierungsverzeichnis an, das die Registrierungsdaten der Anbieter, den Staging-Bereich und das statische Repository enthält. Die Standardeinstellung ist /var/lib/sfcb/registration.

Syntax

registrationDir: VERZEICHNIS

37.3.3.17 providerDirs

Beschreibung

Gibt eine durch Leerzeichen getrennte Liste mit Verzeichnissen an, die SFCB nach Anbieterbibliotheken durchsucht. Die Standardeinstellung ist /usr/lib64 /usr/lib64 /usr/lib64/cmpi.

Syntax

providerDirs: VERZEICHNIS

37.3.3.18 providerSampleInterval

Beschreibung

Legt das Intervall in Sekunden fest, in dem der Anbietermanager nach unbeschäftigten Anbietern sucht. Die Standardeinstellung ist 30.

Syntax

providerSampleInterval: SEKUNDEN

37.3.3.19 providerTimeoutInterval

Beschreibung

Legt die Zeit in Sekunden fest, nach der ein unbeschäftigter Anbieter vom Anbietermanager entladen wird. Die Standardeinstellung ist 60.

Syntax

providerTimeoutInterval: SEKUNDEN

37.3.3.20 providerAutoGroup

Beschreibung

Sofern in der Registrierungsdatei des Anbieters keine andere Gruppe angegeben ist und diese Option auf true gesetzt ist, werden alle Anbieter der gleichen gemeinsam genutzten Bibliothek im gleichen Prozess ausgeführt.

Syntax

providerAutoGroup: OPTION

Option

Beschreibung

true

Aktiviert die Gruppierung von Anbietern.

false

Deaktiviert die Gruppierung von Anbietern.

37.3.3.21 sslCertificateFilePath

Beschreibung

Gibt den Namen der Datei an, die das Serverzertifikat enthält. Die Datei muss im PEM-Format vorliegen (Privacy Enhanced Mail, RFC 1421 und RFC 1424). Diese Datei ist nur erforderlich, wenn enableHttps auf true gesetzt ist. Die Standardeinstellung ist /etc/sfcb/server.pem.

Syntax

sslCertificateFilePath: PFAD

37.3.3.22 sslKeyFilePath

Beschreibung

Gibt den Namen der Datei an, die den privaten Schlüssel für das Serverzertifikat enthält. Die Datei muss im PEM-Format vorliegen und darf nicht durch einen Passwortsatz geschützt sein. Diese Datei wird nur benötigt, wenn enableHttps auf true gesetzt ist. Die Standardeinstellung ist /etc/sfcb/file.pem.

Syntax

sslKeyFilePath: PFAD

37.3.3.23 sslClientTrustStore

Beschreibung

Gibt den Namen der Datei an, die die von der Zertifizierungsstelle ausgegebenen oder eigensignierten Zertifikate der Clients enthält. Die Datei muss im PEM-Format vorliegen, ist aber nur erforderlich, wenn sslClientCertificate auf accept oder require gesetzt ist. Die Standardeinstellung ist /etc/sfcb/client.pem.

Syntax

sslClientTrustStore: PFAD

37.3.3.24 sslClientCertificate

Beschreibung

Legt fest, wie SFCB die Authentifizierung auf Basis von Clientzertifikaten handhabt. Bei ignore wird kein Zertifikat vom Client angefordert. Bei accept wird zwar ein Zertifikat vom Client angefordert, die Authentifizierung schlägt jedoch nicht fehl, wenn der Client keines bereitstellt. Bei require wird die Clientverbindung abgelehnt, wenn der Client kein gültiges Zertifikat bereitstellt. Die Standardeinstellung ist ignore.

Syntax

sslClientCertificate: OPTION

Option

Beschreibung

ignore

Deaktiviert die Anforderung eines Clientzertifikats.

Akzeptieren

Aktiviert die Anforderung eines Clientzertifikats.

Schlägt jedoch nicht fehl, wenn kein Zertifikat bereitgestellt wird.

require

Lehnt die Clientverbindung ab, wenn kein gültiges Zertifikat bereitgestellt wird.

37.3.3.25 certificateAuthLib

Beschreibung

Gibt den Namen der lokalen Bibliothek an, mit deren Hilfe die Benutzerauthentifizierung auf Basis des Clientzertifikats durchgeführt wird. Die Benutzerauthentifizierung findet nur statt, wenn sslClientCertificate nicht auf ignore gesetzt ist. Die Standardeinstellung ist sfcCertificateAuthentication.

Syntax

certificateAuthLib: DATEI

37.3.3.26 traceLevel

Beschreibung

Legt die Trace-Stufe für SFCB fest. Diese Einstellung kann durch die Umgebungsvariable SFCB_TRACE_LEVEL überschrieben werden. Die Standardeinstellung ist 0.

Syntax

traceLevel: NUMMER_DER_STUFE

37.3.3.27 traceMask

Beschreibung

Legt die Trace-Maske für SFCB fest. Diese Einstellung kann durch die Kommandozeilenoption --trace-components überschrieben werden. Die Standardeinstellung ist 0.

Syntax

traceMask: MASKE

37.3.3.28 traceFile

Beschreibung

Legt die Trace-Datei für SFCB fest. Diese Einstellung kann durch die Umgebungsvariable SFCB_TRACE_FILE überschrieben werden. Die Standardeinstellung ist stderr (Standardfehlerausgabe).

Syntax

traceFile: AUSGABE

37.4 Erweiterte SFCB-Tasks

In diesem Kapitel werden erweiterte Tasks in Verbindung mit SFCB behandelt. Zu deren Verständnis benötigen Sie grundlegende Kenntnisse des Linux-Dateisystems und Erfahrungen mit der Linux-Kommandozeile. In diesem Kapitel werden folgende Tasks beschrieben:

  • Installieren von CMPI-Anbietern

  • Testen von SFCB

  • Verwenden des CIM-Clients wbemcli

37.4.1 Installieren von CMPI-Anbietern

Zur Installation eines CMPI-Anbieters müssen Sie seine gemeinsam genutzte Bibliothek in eines der von der Konfigurationsoption providerDirs angegebenen Verzeichnisse kopieren (siehe Abschnitt 37.3.3.17, „providerDirs“). Außerdem muss der Anbieter korrekt mit den Kommandos sfcbstage und sfcbrepos registriert werden.

Das Anbieterpaket ist in der Regel für SFCB vorbereitet. Bei seiner Installation wird also darauf geachtet, dass der Anbieter korrekt registriert wird. Die meisten SBLIM-Anbieter sind für SFCB vorbereitet.

37.4.1.1 Klassenrepository

Das Klassenrepository ist der Ort, an dem SFCB Informationen über die CIM-Klassen speichert. Es besteht in der Regel aus einem Verzeichnisbaum mit Namespace-Komponenten. Typische CIM-Namespaces sind root/cimv2 oder root/interop, die in der Regel mit den entsprechenden Verzeichnispfaden des Klassenrepositorys im Dateisystem übereinstimmen:

/var/lib/sfcb/registration/repository/root/cimv2

und

/var/lib/sfcb/registration/repository/root/interop

Jedes Namespace-Verzeichnis enthält die Datei classSchemas. Die Datei enthält eine kompilierte binäre Darstellung aller CIM-Klassen, die unter diesem Namespace registriert sind. Außerdem enthält sie die erforderlichen Informationen über deren CIM-Unterklassen.

Darüber hinaus kann jedes Namespace-Verzeichnis eine Datei mit dem Namen qualifiers enthalten, die alle Qualifizierer des Namespace enthält. Beim Neustart von sfcbd untersucht der Klassenanbieter das Verzeichnis /var/lib/sfcb/registration/repository/ und seine Unterverzeichnisse, um festzustellen, welche Namespaces registriert sind. Danach werden die classSchemas-Dateien entschlüsselt und die Klassenhierarchien der einzelnen Namespaces erstellt.

37.4.1.2 Hinzufügen neuer Klassen

SFCB kann CIM-Klassen nicht online ändern. Zum Hinzufügen, Ändern oder Entfernen von Klassen müssen Sie offline sein und den SFCB-Dienst anschließend mit systemctl restart sfcb neu starten, damit die Änderungen registriert werden.

Zum Speichern der Klassen- und Registrierungsdaten der Anbieter verwendet SFCB einen Zwischenspeicher, den so genannten Staging-Bereich. Auf SUSE® Linux Enterprise Server-Systemen ist dies die Verzeichnisstruktur unter /var/lib/sfcb/stage/.

Zum Hinzufügen eines neuen Anbieters führen Sie die folgenden Schritte aus:

  • Kopieren Sie die Definitionsdateien mit den Anbieterklassen in das Unterverzeichnis ./mofs des Staging-Verzeichnisses (/var/lib/sfcb/stage/mofs).

  • Kopieren Sie die Registrierungsdatei mit den Namen der Klassen, dem Anbietertyp und dem Namen der ausführbaren Bibliotheksdatei in das Unterverzeichnis ./regs.

Das Staging-Verzeichnis enthält zwei Standard-mof-Dateien (Klassendefinitionen): indication.mof und interop.mof. Die MOF-Dateien unter dem Root-Staging-Verzeichnis /var/lib/sfcb/stage/mofs müssen nach der Ausführung des Kommandos sfcbrepos in jeden Namespace kopiert werden. Die Datei interop.mof muss nur in den interop-Namespace kompiliert werden.

Das Verzeichnislayout kann dann wie folgt aussehen:

tux > ls /var/lib/sfcb/stage
default.reg  mofs  regs
tux > ls /var/lib/sfcb/stage/mofs
indication.mof  root
tux > ls /var/lib/sfcb/stage/mofs/root
cimv2  interop  suse  virt
tux > ls -1 /var/lib/sfcb/stage/mofs/root/cimv2 | less
Linux_ABIParameter.mof
Linux_BaseIndication.mof
Linux_Base.mof
Linux_DHCPElementConformsToProfile.mof
Linux_DHCPEntity.mof
[..]
OMC_StorageSettingWithHints.mof
OMC_StorageVolumeDevice.mof
OMC_StorageVolume.mof
OMC_StorageVolumeStorageSynchronized.mof
OMC_SystemStorageCapabilities.mof
tux > ls -1 /var/lib/sfcb/stage/mofs/root/interop
ComputerSystem.mof
ElementConformsToProfile.mof
HostSystem.mof
interop.mof
Linux_DHCPElementConformsToProfile.mof
[..]
OMC_SMIElementSoftwareIdentity.mof
OMC_SMISubProfileRequiresProfile.mof
OMC_SMIVolumeManagementSoftware.mof
ReferencedProfile.mof
RegisteredProfile.mof
tux > ls -1 /var/lib/sfcb/stage/regs
AllocationCapabilities.reg
Linux_ABIParameter.reg
Linux_BaseIndication.reg
Linux_DHCPGlobal.reg
Linux_DHCPRegisteredProfile.reg
[..]
OMC_Base.sfcb.reg
OMC_CopyServices.sfcb.reg
OMC_PowerManagement.sfcb.reg
OMC_Server.sfcb.reg
RegisteredProfile.reg
tux > cat /var/lib/sfcb/stage/regs/Linux_DHCPRegisteredProfile.reg
[Linux_DHCPRegisteredProfile]
   provider: Linux_DHCPRegisteredProfileProvider
   location: cmpiLinux_DHCPRegisteredProfile
   type: instance
   namespace: root/interop
#
[Linux_DHCPElementConformsToProfile]
   provider: Linux_DHCPElementConformsToProfileProvider
   location: cmpiLinux_DHCPElementConformsToProfile
   type: instance association
   namespace: root/cimv2
#
[Linux_DHCPElementConformsToProfile]
   provider: Linux_DHCPElementConformsToProfileProvider
   location: cmpiLinux_DHCPElementConformsToProfile
   type: instance association
   namespace: root/interop

SFCB verwendet für jeden Anbieter eine angepasste Anbieterregistrierungsdatei.

Anmerkung
Anmerkung: Registrierungsdateien von SBLIM-Anbietern

Alle SBLIM-Anbieter der SBLIM-Website enthalten bereits eine Registrierungsdatei, die zur Generierung der für SFCB benötigten .reg-Datei verwendet wird.

Das Format der SFCB-Registrierungsdatei sieht wie folgt aus:

[<class-name>]
   provider: <provide-name>
   location: <library-name>
   type: [instance] [association] [method] [indication]
   group: <group-name>
   unload: never
   namespace: <namespace-for-class> ...

wobei:

<klassenname>

Der Name der CIM-Klasse (erforderlich)

<anbietername>

Der Name des CMPI-Anbieters (erforderlich)

<standortname>

Der Name der Anbieterbibliothek (erforderlich)

type

Der Typ des Anbieters (erforderlich). Hier kann es sich um jede Kombination der folgenden Typen handeln: Instanz, Verknüpfung, Methode oder Bezeichnung.

<gruppenname>

Zur Minimierung der benötigten Laufzeitressourcen können mehrere Anbieter zu Gruppen zusammengefasst und unter einem einzigen Prozess ausgeführt werden. Alle unter dem gleichen <gruppennamen> registrierten Anbieter werden unter dem gleichen Prozess ausgeführt. Standardmäßig wird jeder Anbieter als separater Prozess ausgeführt.

unload

Legt die Richtlinie zum Entladen des Anbieters fest. Zur Zeit wird nur die Option never (nie) unterstützt. Es wird also nicht überprüft, ob der Anbieter leerläuft, er wird daher auch nicht entladen. Standardmäßig wird ein Anbieter dann entladen, wenn er das in der Konfigurationsdatei angegebene Leerlaufzeitlimit überschreitet.

namespace

Eine Liste der Namespaces, für die dieser Anbieter ausgeführt werden kann. Die Liste ist erforderlich, auch wenn hier für die meisten Anbieter root/cimv2 angegeben werden kann.

Wenn sich alle Klassendefinitionen und Anbieterregistrierungsdateien im Staging-Bereich befinden, müssen Sie das SFCB-Klassenrepository mit dem Kommando sfcbrepos -f neu erstellen.

Auf diese Weise können Sie Klassen hinzufügen, ändern oder entfernen. Nach der Neuerstellung des Klassenrepositorys müssen Sie SFCB mit dem Kommando systemctl restart sfcb neu starten.

Als Alternative enthält das SFCB-Paket ein Dienstprogramm, mit dem die MOF-Klassen- und Registrierungsdateien der Anbieter in die richtigen Verzeichnisse des Staging-Bereichs kopiert werden können.

sfcbstage -r [anbieter.reg] [klasse1.mof] [klasse2.mof] ...

Auch nach Ausführung dieses Kommandos müssen Sie das Klassenrepository neu erstellen und den SFCB-Dienst neu starten.

37.4.2 Testen von SFCB

Das SFCB-Paket enthält die beiden Testskripte wbemcat und xmltest.

wbemcat sendet CIM-XML-Raw-Daten via HTTP-Protokoll an den angegebenen SFCB-Host (standardmäßig „localhost“), der Port 5988 überwacht. Danach zeigt es die zurückgegebenen Ergebnisse an. Die folgende Datei enthält die CIM-XML-Darstellung einer EnumerateClasses-Standardanforderung:

<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<CIM CIMVERSION="2.0" DTDVERSION="2.0">
  <MESSAGE ID="4711" PROTOCOLVERSION="1.0">
    <SIMPLEREQ>
      <IMETHODCALL NAME="EnumerateClasses">
        <LOCALNAMESPACEPATH>
          <NAMESPACE NAME="root"/>
          <NAMESPACE NAME="cimv2"/>
        </LOCALNAMESPACEPATH>
        <IPARAMVALUE NAME="ClassName">
          <CLASSNAME NAME=""/>
        </IPARAMVALUE>
        <IPARAMVALUE NAME="DeepInheritance">
          <VALUE>TRUE</VALUE>
        </IPARAMVALUE>
        <IPARAMVALUE NAME="LocalOnly">
          <VALUE>FALSE</VALUE>
        </IPARAMVALUE>
        <IPARAMVALUE NAME="IncludeQualifiers">
          <VALUE>FALSE</VALUE>
        </IPARAMVALUE>
        <IPARAMVALUE NAME="IncludeClassOrigin">
          <VALUE>TRUE</VALUE>
        </IPARAMVALUE>
      </IMETHODCALL>
    </SIMPLEREQ>
  </MESSAGE>
</CIM>

Wenn diese Anforderung an den SFCB CIMOM gesendet wird, gibt sie eine Liste aller unterstützten Klassen zurück, für die Anbieter registriert sind. Sie speichern die Datei nun zum Beispiel unter dem Dateinamen cim_xml_test.xml.

tux > wbemcat cim_xml_test.xml | less
HTTP/1.1 200 OK
Content-Type: application/xml; charset="utf-8"
Content-Length: 337565
Cache-Control: no-cache
CIMOperation: MethodResponse

<?xml version="1.0" encoding="utf-8" ?>
<CIM CIMVERSION="2.0" DTDVERSION="2.0">
<MESSAGE ID="4711" PROTOCOLVERSION="1.0">
<SIMPLERSP>
<IMETHODRESPONSE NAME="EnumerateClasses">
[..]
<CLASS NAME="Linux_DHCPParamsForEntity" SUPERCLASS="CIM_Component">
<PROPERTY.REFERENCE NAME="GroupComponent" REFERENCECLASS="Linux_DHCPEntity">
</PROPERTY.REFERENCE>
<PROPERTY.REFERENCE NAME="PartComponent" REFERENCECLASS="Linux_DHCPParams">
</PROPERTY.REFERENCE>
</CLASS>
</IRETURNVALUE>
</IMETHODRESPONSE>
</SIMPLERSP>
</MESSAGE>
</CIM>

Welche Klassen aufgelistet werden, richtet sich nach den auf Ihrem System installierten Anbietern.

Auch das zweite Skript xmltest sendet eine CIM-XML-Raw-Testdatei an den SFCB CIMOM. Danach vergleicht es die zurückgegebenen Ergebnisse mit einer zuvor gespeicherten OK-Ergebnisdatei. Falls noch keine passende OK-Datei vorhanden ist, wird diese für den späteren Gebrauch erstellt:

tux > xmltest cim_xml_test.xml
Running test cim_xml_test.xml ... OK
        Saving response as cim_xml_test.OK
root # xmltest cim_xml_test.xml
Running test cim_xml_test.xml ... Passed

37.4.3 CIM-Kommandozeilenclient: wbemcli

Neben wbemcat und xmltest enthält das SBLIM-Projekt den erweiterten CIM-Kommandozeilenclient wbemcli. Der Client sendet CIM-Anforderungen an den SFCB-Server und zeigt die zurückgegebenen Ergebnisse an. Er ist unabhängig von der CIMOM-Bibliothek und kann mit allen WBEM-konformen Implementierungen verwendet werden.

Wenn Sie zum Beispiel alle von den auf Ihrem SFCB registrierten SBLIM-Anbietern implementierten Klassen auflisten wollen, senden Sie eine EnumerateClasses-Anforderung (siehe Beispiel) an den SFCB:

tux > wbemcli -dx ec http://localhost/root/cimv2
To server: <?xml version="1.0" encoding="utf-8" ?>
<CIM CIMVERSION="2.0" DTDVERSION="2.0">
<MESSAGE ID="4711" PROTOCOLVERSION="1.0"><SIMPLEREQ><IMETHODCALL \
    NAME="EnumerateClasses"><LOCALNAMESPACEPATH><NAMESPACE NAME="root"> \
    </NAMESPACE><NAMESPACE NAME="cimv2"></NAMESPACE> \
    </LOCALNAMESPACEPATH>
<IPARAMVALUE NAME="DeepInheritance"><VALUE>TRUE</VALUE> \
    </IPARAMVALUE>
<IPARAMVALUE NAME="LocalOnly"><VALUE>FALSE</VALUE></IPARAMVALUE>
<IPARAMVALUE NAME="IncludeQualifiers"><VALUE>FALSE</VALUE> \
    </IPARAMVALUE>
<IPARAMVALUE NAME="IncludeClassOrigin"><VALUE>TRUE</VALUE> \
    </IPARAMVALUE>
</IMETHODCALL></SIMPLEREQ>
</MESSAGE></CIM>
From server: Content-Type: application/xml; charset="utf-8"
From server: Content-Length: 337565
From server: Cache-Control: no-cache
From server: CIMOperation: MethodResponse
From server: <?xml version="1.0" encoding="utf-8" ?>
<CIM CIMVERSION="2.0" DTDVERSION="2.0">
<MESSAGE ID="4711" PROTOCOLVERSION="1.0">
<SIMPLERSP>
<IMETHODRESPONSE NAME="EnumerateClasses">
<IRETURNVALUE>
<CLASS NAME="CIM_ResourcePool" SUPERCLASS="CIM_LogicalElement">
<PROPERTY NAME="Generation" TYPE="uint64">
</PROPERTY>
<PROPERTY NAME="ElementName" TYPE="string">
</PROPERTY>
<PROPERTY NAME="Description" TYPE="string">
</PROPERTY>
<PROPERTY NAME="Caption" TYPE="string">
</PROPERTY>
<PROPERTY NAME="InstallDate" TYPE="datetime">
</PROPERTY>
[..]
<CLASS NAME="Linux_Ext4FileSystem" SUPERCLASS="CIM_UnixLocalFileSystem">
<PROPERTY NAME="FSReservedCapacity" TYPE="uint64">
</PROPERTY>
<PROPERTY NAME="TotalInodes" TYPE="uint64">
</PROPERTY>
<PROPERTY NAME="FreeInodes" TYPE="uint64">
</PROPERTY>
<PROPERTY NAME="ResizeIncrement" TYPE="uint64">
<VALUE>0</VALUE>
</PROPERTY>
<PROPERTY NAME="IsFixedSize" TYPE="uint16">
<VALUE>0</VALUE>
</PROPERTY>
[..]

Die Option -dx zeigt den tatsächlichen XML-Text an, der von wbemcli an den SFCB gesendet wurde, und den tatsächlich zurückgegebenen XML-Text. Im oben gezeigten Beispiel wurde als erste von zahlreichen Klassen CIM_ResourcePool zurückgegeben, gefolgt von Linux_Ext4FileSystem. Ähnliche Einträge werden auch für alle anderen registrierten Klassen zurückgegeben.

Ohne die Option -dx zeigt wbemcli lediglich eine kompakte Darstellung der zurückgegebenen Daten an:

tux > wbemcli ec http://localhost/root/cimv2
localhost:5988/root/cimv2:CIM_ResourcePool Generation=,ElementName=, \
    Description=,Caption=,InstallDate=,Name=,OperationalStatus=, \
    StatusDescriptions=,Status=,HealthState=,PrimaryStatus=, \
    DetailedStatus=,OperatingStatus=,CommunicationStatus=,InstanceID=, \
    PoolID=,Primordial=,Capacity=,Reserved=,ResourceType=, \
    OtherResourceType=,ResourceSubType=, \AllocationUnits=
localhost:5988/root/cimv2:Linux_Ext4FileSystem FSReservedCapacity=, \
    TotalInodes=,FreeInodes=,ResizeIncrement=,IsFixedSize=,NumberOfFiles=, \
    OtherPersistenceType=,PersistenceType=,FileSystemType=,ClusterSize=, \
    MaxFileNameLength=,CodeSet=,CasePreserved=,CaseSensitive=, \
    CompressionMethod=,EncryptionMethod=,ReadOnly=,AvailableSpace=, \
    FileSystemSize=,BlockSize=,Root=,Name=,CreationClassName=,CSName=, \
    CSCreationClassName=,Generation=,ElementName=,Description=,Caption=, \
    InstanceID=,InstallDate=,OperationalStatus=,StatusDescriptions=, \
    Status=,HealthState=,PrimaryStatus=,DetailedStatus=,OperatingStatus= \
    ,CommunicationStatus=,EnabledState=,OtherEnabledState=,RequestedState= \
    ,EnabledDefault=,TimeOfLastStateChange=,AvailableRequestedStates=, \
    TransitioningToState=,PercentageSpaceUse=
    [..]

37.5 Weitere Informationen

Weitere Informationen zu WBEM und SFCB finden Sie auf folgenden Websites:
https://www.dmtf.org

Website der Distributed Management Task Force

https://www.dmtf.org/standards/wbem/

Website zu Web-Based Enterprise Management (WBEM)

https://www.dmtf.org/standards/cim/

Website zu Common Information Model (CIM)

http://sblim.sourceforge.net/wiki/index.php/Main_Page

Website zu Standards Based Linux Instrumentation (SBLIM)