6 Installation des iSCSI Gateways #
iSCSI ist ein Storage Area Network (SAN)-Protokoll, das Clients (genannt
Initiators) das Senden von SCSI-Kommandos an
SCSI-Speichergeräte (Targets) auf Remote Servern
ermöglicht. SUSE Enterprise Storage 7 umfasst eine Funktion, die die
Ceph-Speicherverwaltung für heterogene Clients wie Microsoft Windows* und
VMware* vSphere über das iSCSI-Protokoll öffnet. Multipath iSCSI-Zugriff
ermöglicht die Verfügbarkeit und Skalierbarkeit für diese Clients. Das
standardisierte iSCSI-Protokoll stellt außerdem eine zusätzliche Ebene der
Sicherheitsisolation zwischen Clients und dem SUSE Enterprise
Storage 7-Cluster zur Verfügung. Die Konfigurationsfunktion wird
ceph-iscsi
genannt. Über
ceph-iscsi
definieren
Ceph-Speicheradministratoren für schlanke Speicherzuweisung geeignete,
reproduzierte, hochverfügbare Volumes, die schreibgeschützte Snapshots,
Lesen-Schreiben-Klone und eine automatische Anpassung der Größe über Ceph
RADOS Block Device(RBD) unterstützen. Administratoren können dann Volumes
entweder über einen einzelnen
ceph-iscsi
Gateway Host oder über
mehrere Gateway Hosts exportieren, die Multipath Failover unterstützen.
Linux, Microsoft Windows und VMware Hosts stellen über das iSCSI-Protokoll
eine Verbindung zu den Volumes her. Dadurch werden sie verfügbar wie jedes
andere SCSI-Blockgerät. Dies bedeutet, dass Kunden von SUSE Enterprise
Storage 7 auf Ceph effizient ein vollständiges
Blockspeicher-Infrastruktur-Teilsystem ausführen können, das alle Funktionen
und Vorteile eines konventionellen SAN bietet und zukünftiges Wachstum
ermöglicht.
In diesem Kapitel erhalten Sie detaillierte Informationen zum Einrichten einer Ceph-Cluster-Infrastruktur mit einem iSCSI Gateway, sodass die Client-Hosts über das iSCSI-Protokoll dezentral gespeicherte Daten als lokale Speichergeräte verwenden können.
6.1 iSCSI-Blockspeicher #
iSCSI ist eine Implementierung des Small Computer System Interface (SCSI)-Kommandos, das mit dem in RFC 3720 angegebenen Internet Protocol (IP) festgelegt wird. iSCSI ist als Service implementiert, in dem ein Client (der Initiator) über eine Sitzung auf TCP-Port 3260 mit einem Server (dem Target) kommuniziert. Die IP-Adresse und der Port eines iSCSI-Ziels werden als iSCSI Portal bezeichnet, wobei ein Ziel über einen oder mehrere Portale sichtbar gemacht werden kann. Die Kombination aus einem Ziel und einem oder mehreren Portalen wird als Zielportalgruppe (Target Portal Group, TPG) bezeichnet.
Das zugrunde liegende Daten-Link-Schicht-Protokoll für iSCSI ist meistens Ethernet. Genauer gesagt, moderne iSCSI-Infrastrukturen verwenden 10 GigE-Ethernet oder schnellere Netzwerke für optimalen Durchsatz. 10 Gigabit Ethernet-Konnektivität zwischen dem iSCSI Gateway und dem Back-End Ceph-Cluster wird dringend empfohlen.
6.1.1 iSCSI-Ziel des Linux-Kernels #
Das iSCSI-Ziel des Linux-Kernels wurde ursprünglich LIO genannt. Es steht
für linux-iscsi.org
, die ursprüngliche Domäne und
Website des Projekts. Einige Zeit standen für die Linux-Plattform nicht
weniger als vier konkurrierende Target-Implementierungen zur Verfügung,
doch LIO hat sich schließlich als einziges iSCSI-Referenz-Target
durchgesetzt. Der hauptsächliche Kernel-Code für LIO verwendet den
einfachen, doch in gewisser Weise zweideutigen Namen „Target“ und
unterscheidet dabei zwischen „Target Core“ und einer Vielzahl an Frontend-
und Back-End Target-Modulen.
Das am häufigsten verwendete Frontend-Modul ist wohl iSCSI. LIO unterstützt jedoch auch Fibre Channel (FC), Fibre Channel over Ethernet (FCoE) und verschiedene andere Frontend-Protokolle. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt unterstützt SUSE Enterprise Storage nur das iSCSI-Protokoll.
Das am häufigsten verwendete Target Back-End-Modul kann einfach jedes verfügbare Blockgerät am Target-Host neu exportieren. Dieses Modul wird iblock genannt. LIO verfügt jedoch auch über ein RBD-spezifisches Back-End-Modul. Es unterstützt den parallelisierten Multipath-E/A-Zugriff auf RBD-Images.
6.1.2 iSCSI Initiatoren #
In diesem Abschnitt erhalten Sie einen kurzen Überblick über die iSCSI Initiator, die auf Linux-, Microsoft Windows und VMware-Plattformen verwendet werden.
6.1.2.1 Linux #
Der Standard-Initiator für die Linux-Plattform ist
open-iscsi
. open-iscsi
ruft einen Daemon auf (iscsid
), den Benutzer zum
Ermitteln von iSCSI Targets auf jedem vorhandenen Portal, zum Anmelden bei
Targets und zum Zuordnen von iSCSI Volumes verwenden können.
iscsid
kommuniziert mit der mittleren
SCSI-Schicht, um Kernel-interne Blockgeräte zu erstellen, die der Kernel
dann wie jedes andere SCSI-Blockgerät im System behandeln kann. Der
open-iscsi
Initiator kann zusammen mit der
Funktion Device Mapper Multipath (dm-multipath
)
bereitgestellt werden, um ein hochverfügbares iSCSI-Blockgerät zur
Verfügung zu stellen.
6.1.2.2 Microsoft Windows und Hyper-V #
Der standardmäßige iSCSI Initiator für das Microsoft Windows Betriebssystem ist der Microsoft iSCSI Initiator. Der iSCSI-Service kann über die grafische Bedienoberfläche (GUI) konfiguriert werden und unterstützt Multipath E/A für Hochverfügbarkeit.
6.1.2.3 VMware #
Der standardmäßige iSCSI Initiator für VMware vSphere und ESX ist der
VMware ESX Software iSCSI Initiator, vmkiscsi
.
Wenn er aktiviert ist, kann er entweder vom vSphere Client oder mit dem
Kommando vmkiscsi-tool
konfiguriert werden. Sie können
dann Speicher-Volumes formatieren, die über den vSphere iSCSI
Speicheradapter mit VMFS verbunden sind, und diese wie jedes andere
VM-Speichergerät verwenden. Der VMware Initiator unterstützt auch
Multipath E/A für Hochverfügbarkeit.
6.2 Allgemeine Informationen zu ceph-iscsi
#
ceph-iscsi
vereint die Vorteile von
RADOS Block Devices mit der universellen Vielseitigkeit von iSCSI. Durch
Anwenden von ceph-iscsi
auf einem
iSCSI-Zielhost (als iSCSI Gateway bezeichnet) kann jede Anwendung, die die
Blockspeicherung nutzen muss, von Ceph profitieren, auch wenn sie kein
Ceph-Client-Protokoll kennt. Stattdessen können Benutzer iSCSI oder ein
beliebiges anderes Target Frontend-Protokoll verwenden, um eine Verbindung
zu einem LIO Target herzustellen, das alle Target E/A in
RBD-Speicheroperationen überträgt.
ceph-iscsi
ist von Natur aus
hochverfügbar und unterstützt Multipath-Operationen. Somit können Downstream
Initiator Hosts mehrere iSCSI Gateways für Hochverfügbarkeit sowie
Skalierbarkeit verwenden. Bei der Kommunikation mit einer
iSCSI-Konfiguration mit mehr als einem Gateway sorgen Initiator
möglicherweise für eine Lastausgleich von iSCSI-Anforderungen über mehrere
Gateways hinweg. Falls ein Gateway ausfällt und zeitweise nicht erreichbar
ist oder zu Wartungszwecken deaktiviert wird, werden E/A-Operationen
transparent über ein anderes Gateway weiter ausgeführt.
6.3 Überlegungen zur Bereitstellung #
Eine Mindestkonfiguration von SUSE Enterprise Storage 7 mit
ceph-iscsi
setzt sich aus folgenden
Komponenten zusammen:
Einem Ceph Storage Cluster Der Ceph-Cluster besteht aus mindestens vier physischen Servern, auf denen jeweils mindestens acht Objektspeicher-Daemons (OSDs) gehostet werden. In einer derartigen Konfiguration fungieren drei OSD-Knoten auch als Monitor(MON)-Host.
Ein iSCSI-Zielserver, auf dem das LIO-iSCSI-Ziel ausgeführt wird und das über
ceph-iscsi
konfiguriert wurde.Einem iSCSI-Initiator-Host, auf dem
open-iscsi
(Linux), der Microsoft iSCSI Initiator (Microsoft Windows) oder eine beliebige andere iSCSI-Initiator-Implementierung ausgeführt wird.
Eine empfohlene Produktionskonfiguration von SUSE Enterprise Storage 7 mit
ceph-iscsi
besteht aus:
Einem Ceph Storage Cluster Ein Ceph-Cluster für die Produktionsumgebung besteht aus einer beliebigen Anzahl (normalerweise mehr als 10) von OSD-Knoten. Auf jedem werden normalerweise 10 bis 12 Objektspeicher-Daemons (OSDs) ausgeführt, mit mindestens drei dedizierten MON-Hosts.
Einige iSCSI-Zielserver, auf denen das LIO-iSCSI-Ziel ausgeführt wird und die über
ceph-iscsi
konfiguriert wurden. Zum Zweck von iSCSI-Failover und -Lastausgleich müssen diese Server einen Kernel ausführen, der dastarget_core_rbd
-Modul unterstützt. Update-Pakete sind im SUSE Linux Enterprise Server-Wartungskanal verfügbar.Eine beliebige Anzahl von iSCSI-Initiator-Hosts, auf denen
open-iscsi
(Linux), der Microsoft iSCSI Initiator (Microsoft Windows) oder eine beliebige andere iSCSI-Initiator-Implementierung ausgeführt wird.
6.4 Installation und Konfiguration #
In diesem Abschnitt werden die Schritte zum Installieren und Konfigurieren eines iSCSI Gateways zusätzlich zu SUSE Enterprise Storage beschrieben.
6.4.1 Bereitstellen des iSCSI Gateways auf einem Ceph-Cluster #
Die Bereitstellung des Ceph iSCSI Gateways erfolgt nach dem gleichen Verfahren wie die Bereitstellung anderer Ceph-Services, nämlich mit cephadm. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 5.4.3.5, „Bereitstellen von iSCSI-Gateways“.
6.4.2 Erstellen von RBD-Images #
RBD-Images werden im Ceph Store erstellt und anschließend zu iSCSI
exportiert. Wir empfehlen zu diesem Zweck einen dedizierten RADOS-Pool. Sie
können mit dem Ceph rbd
-Kommandozeilenprogramm ein
Volume von jedem Host aus erstellen, der eine Verbindung zu Ihrem
Speicher-Cluster herstellen kann. Dazu benötigt der Client mindestens eine
ceph.conf
-Datei mit Mindestkonfiguration und den
entsprechenden CephX-Berechtigungsnachweis zur Authentifizierung.
Erstellen Sie ein neues Volume für den späteren Export über iSCSI mit dem
Kommando rbd create
und geben Sie die Volume-Größe in
Megabyte an. Beispiel: Führen Sie zum Erstellen eines Volumes mit 100 GB
und der Bezeichnung testvol
im Pool
iscsi-images
folgendes Kommando aus:
cephuser@adm >
rbd --pool iscsi-images create --size=102400 testvol
6.4.3 Exportieren von RBD-Images über iSCSI #
Zum Exportieren von RBD-Images über iSCSI stehen zwei Möglichkeiten zur
Auswahl: die Ceph-Dashboard-Weboberfläche oder das
ceph-iscsi
-Dienstprogramm „gwcli“.
Dieser Abschnitt befasst sich ausschließlich mit „gwcli“, wobei erläutert
wird, wie Sie ein iSCSI-Ziel erstellen, mit dem ein RBD-Image über die
Kommandozeile exportiert wird.
RBD-Images mit den folgenden Eigenschaften können nicht über iSCSI exportiert werden:
Images mit aktivierter
Journaling
-FunktionImages mit einer
Stripe-Einheit
von weniger als 4096 Byte
Geben Sie den iSCSI-Gateway-Container als
root
ein:
root #
cephadm enter --name CONTAINER_NAME
Starten Sie die Kommandozeilenschnittstelle für das iSCSI Gateway als
root
:
root #
gwcli
Wechseln Sie zu iSCSI-Ziele
und erstellen Sie ein Ziel
namens
iqn.2003-01.org.linux-iscsi.iscsi.SYSTEM-ARCH:testvol
:
gwcli >
/> cd /iscsi-targetsgwcli >
/iscsi-targets> create iqn.2003-01.org.linux-iscsi.iscsi.SYSTEM-ARCH:testvol
Erstellen Sie die iSCSI-Gateways. Geben Sie hierzu den Namen
(name
) und die IP-Adresse (ip
) des
Gateways an:
gwcli >
/iscsi-targets> cd iqn.2003-01.org.linux-iscsi.iscsi.SYSTEM-ARCH:testvol/gatewaysgwcli >
/iscsi-target...tvol/gateways> create iscsi1 192.168.124.104gwcli >
/iscsi-target...tvol/gateways> create iscsi2 192.168.124.105
Mit dem Kommando help
rufen sie eine Liste der
verfügbaren Kommandos im aktuellen Konfigurationsknoten ab.
Nehmen Sie das RBD-Image namens testvol
in den Pool
iscsi-images
auf:
gwcli >
/iscsi-target...tvol/gateways> cd /disksgwcli >
/disks> attach iscsi-images/testvol
Ordnen Sie das RBD-Image dem Ziel zu:
gwcli >
/disks> cd /iscsi-targets/iqn.2003-01.org.linux-iscsi.iscsi.SYSTEM-ARCH:testvol/disksgwcli >
/iscsi-target...testvol/disks> add iscsi-images/testvol
Sie können die lokale Konfiguration mit systemnahen Werkzeugen wie
targetcli
abfragen, jedoch nicht bearbeiten.
Mit dem Kommando ls
können sie die Konfiguration
prüfen. Einige Konfigurationsknoten unterstützen auch das Kommando
info
, mit dem Sie ausführlichere Informationen
erhalten.
Es ist zu beachten, dass die ACL-Authentifizierung standardmäßig aktiviert ist, weshalb der Zugriff auf dieses Ziel noch nicht möglich ist. Weitere Informationen zur Authentifizierung und zur Zugriffssteuerung finden Sie in Abschnitt 6.4.4, „Authentifizierung und Zugriffssteuerung“.
6.4.4 Authentifizierung und Zugriffssteuerung #
Die iSCSI-Authentifizierung ist flexibel und deckt zahlreiche Authentifizierungsmöglichkeiten ab.
6.4.4.1 Deaktivieren der ACL-Authentifizierung #
Keine Authentifizierung bedeutet, dass jeder Initiator·auf alle LUNs·im entsprechenden Ziel zugreifen kann.· Sie können Keine Authentifizierung aktivieren, indem Sie die ACL-Authentifizierung deaktivieren:
gwcli >
/> cd /iscsi-targets/iqn.2003-01.org.linux-iscsi.iscsi.SYSTEM-ARCH:testvol/hostsgwcli >
/iscsi-target...testvol/hosts> auth disable_acl
6.4.4.2 Verwenden der ACL-Authentifizierung #
Bei der ACL-Authentifizierung anhand des Initiatornamens dürfen lediglich die definierten Initiatoren eine Verbindung herstellen. So definieren Sie einen Initiator:
gwcli >
/> cd /iscsi-targets/iqn.2003-01.org.linux-iscsi.iscsi.SYSTEM-ARCH:testvol/hostsgwcli >
/iscsi-target...testvol/hosts> create iqn.1996-04.de.suse:01:e6ca28cc9f20
Definierte Initiatoren können eine Verbindung herstellen, erhalten den Zugriff jedoch nur auf die RBD-Images, die dem Initiator explizit hinzugefügt wurden:
gwcli >
/iscsi-target...:e6ca28cc9f20> disk add rbd/testvol
6.4.4.3 Aktivieren der CHAP-Authentifizierung #
Neben der ACL-Authentifizierung können Sie die CHAP-Authentifizierung aktivieren. Geben Sie hierzu einen Benutzernamen und ein Passwort für die einzelnen Initiatoren an:
gwcli >
/> cd /iscsi-targets/iqn.2003-01.org.linux-iscsi.iscsi.SYSTEM-ARCH:testvol/hosts/iqn.1996-04.de.suse:01:e6ca28cc9f20gwcli >
/iscsi-target...:e6ca28cc9f20> auth username=common12 password=pass12345678
Die Benutzernamen müssen 8 bis 64 Zeichen lang sein und dürfen
alphanumerische Zeichen enthalten, .
,
@
, -
, _
oder
:
.
Die Passwörter müssen 12 bis 16 Zeichen lang sein und dürfen
alphanumerische Zeichen enthalten, , @
,
-
, _
oder /
.
Optional können Sie außerdem die gegenseitige CHAP-Authentifizierung
aktivieren. Geben Sie hierzu die Parameter
mutual_username
und mutual_password
im
Kommando auth
an.
6.4.4.4 Konfigurieren der Ermittlungsauthentifizierung und der gegenseitigen Authentifizierung #
Die Ermittlungsauthentifizierung ist unabhängig von den obigen Authentifizierungsverfahren. Es ist ein Berechtigungsnachweis für die Suche erforderlich, die Suche ist optional und sie wird wie folgt konfiguriert:
gwcli >
/> cd /iscsi-targetsgwcli >
/iscsi-targets> discovery_auth username=du123456 password=dp1234567890
Die Benutzernamen müssen 8 bis 64 Zeichen lang sein und dürfen nur
Buchstaben enthalten, .
, @
,
-
, _
oder :
.
Die Passwörter müssen 12 bis 16 Zeichen lang sein und dürfen nur
Buchstaben enthalten, @
, -
,
_
oder /
.
Optional können Sie auch die Parameter mutual_username
und mutual_password
im Kommando
discovery_auth
angeben.
Die Ermittlungsauthentifizierung wird mit folgendem Kommando deaktiviert:
gwcli >
/iscsi-targets> discovery_auth nochap
6.4.5 Konfigurieren von erweiterten Einstellungen #
ceph-iscsi
kann mit erweiterten
Parametern konfiguriert werden, die anschließend an das LIO-E/A-Ziel
übergeben werden. Die Parameter sind in Ziel
- und
Datenträger
-Parameter aufgeteilt.
Soweit nicht anders angegeben, ist es nicht zu empfehlen, die Standardeinstellung dieser Parameter zu ändern.
6.4.5.1 Anzeigen der Zieleinstellungen #
Mit dem Kommando info
rufen Sie den Wert dieser
Einstellungen ab:
gwcli >
/> cd /iscsi-targets/iqn.2003-01.org.linux-iscsi.iscsi.SYSTEM-ARCH:testvolgwcli >
/iscsi-target...i.SYSTEM-ARCH:testvol> info
Mit dem Kommando reconfigure
ändern Sie eine
Einstellung:
gwcli >
/iscsi-target...i.SYSTEM-ARCH:testvol> reconfigure login_timeout 20
Die folgenden Ziel
-Einstellungen stehen zur Auswahl:
- default_cmdsn_depth
Standardmäßige CmdSN (Command Sequence Number)-Tiefe. Beschränkt die Anzahl der Anforderungen, die für einen iSCSI Initiator zu einem beliebigen Zeitpunkt ausstehend sein können.
- default_erl
Standardmäßige Fehlerwiederherstellungsstufe.
- login_timeout
Wert der Zeitüberschreitung bei der Anmeldung in Sekunden.
- netif_timeout
NIC-Fehler-Zeitüberschreitung in Sekunden.
- prod_mode_write_protect
Wert
1
verhindert das Schreiben in LUNs.
6.4.5.2 Anzeigen der Datenträgereinstellungen #
Mit dem Kommando info
rufen Sie den Wert dieser
Einstellungen ab:
gwcli >
/> cd /disks/rbd/testvolgwcli >
/disks/rbd/testvol> info
Mit dem Kommando reconfigure
ändern Sie eine
Einstellung:
gwcli >
/disks/rbd/testvol> reconfigure rbd/testvol emulate_pr 0
Die folgenden Datenträger
-Einstellungen stehen zur
Auswahl:
- block_size
Blockgröße des zugrundeliegenden Geräts.
- emulate_3pc
Wert
1
aktiviert das Drittanbieterexemplar.- emulate_caw
Wert
1
aktiviert „Vergleichen“ und „Schreiben“.- emulate_dpo
Wert 1 schaltet „Disable Page Out“ ein.
- emulate_fua_read
Wert
1
aktiviert das Lesen von „Force Unit Access“ (Zugriff auf Einheit erzwingen).- emulate_fua_write
Wert
1
aktiviert das Schreiben von „Force Unit Access“ (Zugriff auf Einheit erzwingen).- emulate_model_alias
Wert
1
verwendet den Back-End-Gerätenamen für den Modell-Alias.- emulate_pr
Beim Wert 0 ist die Unterstützung für SCSI-Reservierungen (auch permanente Gruppenreservierungen) deaktiviert. Ist diese Option deaktiviert, kann das iSCSI Gateway den Reservierungsstatus ignorieren, sodass die Anforderungslatenz verbessert wird.
TippWenn die iSCSI-Initiatoren keine Unterstützung für die SCSI-Reservierung benötigen, wird empfohlen, den Wert
0
fürbackstore_emulate_pr
festzulegen.- emulate_rest_reord
Bei Wert
0
weist der Queue Algorithm Modifier (Warteschlangenalgorithmus-Modifizierer) die Option „Restricted Reordering“ auf.- emulate_tas
Wert
1
aktiviert „Task Aborted Status“.- emulate_tpu
Wert
1
aktiviert „Thin Provisioning Unmap“.- emulate_tpws
Wert
1
aktiviert „Thin Provisioning Write Same“.- emulate_ua_intlck_ctrl
Wert
1
aktiviert „Unit Attention Interlock“.- emulate_write_cache
Wert
1
schaltet „Write Cache Enable“ ein.- enforce_pr_isids
Wert
1
erzwingt ISIDs für permanente Reservierungen.- is_nonrot
Bei Wert
1
ist der Backstore ein sich nicht drehendes Gerät.- max_unmap_block_desc_count
Maximale Anzahl der Blockbeschreibungen für UNMAP.
- max_unmap_lba_count:
Maximale Anzahl der LBAs für UNMAP.
- max_write_same_len
Maximale Länge für WRITE_SAME.
- optimal_sectors
Optimale Anforderungsgröße in Sektoren.
- pi_prot_type
DIF-Schutz-Typ.
- queue_depth
Warteschlangentiefe.
- unmap_granularity
UNMAP-Granularität.
- unmap_granularity_alignment
Abstimmung der UNMAP-Granularität.
- force_pr_aptpl
Ist diese Option aktiviert, schreibt LIO stets den Status der permanenten Reservierung in den permanenten Speicher, unabhängig davon, ob der Client diesen Status mit
aptpl=1
angefordert hat. Dies wirkt sich nicht auf das Kernel-RBD-Back-End für LIO aus – hier wird der PR-Status in jedem Fall beibehalten. Im Idealfall sollte die Optiontarget_core_rbd
den Wert „1“ erzwingen und einen Fehler auslösen, wenn ein Benutzer versucht, die Option über die Konfiguration zu deaktivieren.- unmap_zeroes_data
Diese Option gibt an, ob LIO den SCSI-Initiatoren gegenüber LBPRZ bekannt gibt, also dass Nullen aus einem Bereich nach UNMAP oder WRITE SAME mit einem Bit zum Aufheben der Zuordnung gelesen werden.
6.5 Exportieren von RADOS-Blockgeräte-Images mit tcmu-runner
#
ceph-iscsi
unterstützt sowohl den
Backstore rbd
(kernelbasiert) als auch den Backstore
user:rbd
(tcmu-runner), sodass die gesamte Verwaltung
transparent und unabhängig vom Backstore abläuft.
tcmu-runner
-basierte
iSCSI-Gateway-Bereitstellungen sind aktuell ein Technology Preview.
Im Gegensatz zur Kernel-basierten iSCSI-Gateway-Bereitstellung unterstützen
tcmu-runner
-basierte iSCSI Gateways keine Multipath
E/A oder permanente SCSI-Reservierungen.
Soll ein RADOS Block Device.Image mit tcmu-runner
exportiert werden, müssen Sie lediglich den
user:rbd
-Backstore angeben, wenn Sie den Datenträger
anhängen:
gwcli >
/disks> attach rbd/testvol backstore=user:rbd
Zur Verwendung von tcmu-runner
muss die Funktion
exclusive-lock
für das exportierte RBD-Image aktiviert
sein.