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Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 15 SP6

31 Verwendung von NetworkManager

NetworkManager ist die ideale Lösung für Notebooks und andere portable Computer. Es unterstützt die neuesten Verschlüsselungstypen und Standards für Netzwerkverbindungen, einschließlich Verbindungen zu Netzwerken, die nach 802.1X geschützt sind. 802.1X ist die anschlussbasierte Netzwerkzugriffssteuerung des IEEE-Standards für lokale und innerstädtische Netzwerke. Wenn Sie viel unterwegs sind und NetworkManager verwenden, brauchen Sie keine Gedanken mehr an die Konfiguration von Netzwerkschnittstellen und den Wechsel zwischen verkabelten und drahtlosen Netzwerken zu verschwenden. NetworkManager kann automatisch eine Verbindung zu bekannten drahtlosen Netzwerken aufbauen oder mehrere Netzwerkverbindungen parallel verwalten – die schnellste Verbindung wird in diesem Fall als Standard verwendet. Darüber hinaus können Sie zwischen verfügbaren Netzwerken manuell wechseln und Ihre Netzwerkverbindung über ein Miniprogramm im Systemabschnitt der Kontrollleiste verwalten.

Anstelle nur einer Verbindung können mehrere Verbindungen gleichzeitig aktiv sein. Dies ermöglicht Ihnen, Ihr Notebook von einem Ethernet zu trennen und drahtlos verbunden zu bleiben.

Wichtig
Wichtig: Support-Abdeckung

NetworkManager wird von SUSE nur für Desktop-Arbeitslasten mit SLED oder der Arbeitsplatzrechner-Erweiterung unterstützt. Alle Serverzertifikate werden mit wicked als Netzwerkkonfigurationstool durchgeführt, und die Verwendung von NetworkManager kann diese ungültig machen. NetworkManager wird von SUSE nicht für Server-Arbeitslasten unterstützt.

31.1 Anwendungsfälle für den NetworkManager

NetworkManager enthält eine ausgereifte und intuitive Bedienoberfläche, über die Benutzer mühelos zwischen Netzwerkumgebungen wechseln können. In den folgenden Fällen ist der NetworkManager jedoch ungeeignet:

  • Ihr Computer stellt Netzwerkdienste für andere Computer in Ihrem Netzwerk bereit (es handelt sich zum Beispiel um einen DHCP- oder DNS-Server)

  • Ihr Computer ist ein Xen-Server oder Ihr System ein virtuelles System innerhalb von Xen.

31.2 Aktivieren oder Deaktivieren von NetworkManager

Auf Desktop- und Notebook-Computern ist NetworkManager standardmäßig aktiviert. Sie können es jederzeit über das Modul „Netzwerkeinstellungen“ in YaST deaktivieren und aktivieren.

  1. Starten Sie YaST und gehen Sie zu System › Netzwerkeinstellungen.

  2. Das Dialogfeld Netzwerkeinstellungen wird geöffnet. Klicken Sie auf die Registerkarte Globale Optionen.

  3. Zum Konfigurieren und Verwalten der Netzwerkverbindungen mit NetworkManager gehen Sie wie folgt vor:

    1. Wählen Sie im Feld Netzwerkeinrichtungsmethode die Option Benutzergesteuert mithilfe von NetworkManager.

    2. Klicken Sie auf OK, und schließen Sie YaST.

    3. Konfigurieren Sie die Netzwerkverbindungen mit NetworkManager gemäß den Anweisungen in Abschnitt 31.3, „Konfigurieren von Netzwerkverbindungen“.

  4. Zum Deaktivieren von NetworkManager und Steuern des Netzwerks mit Ihrer eigenen Konfiguration gehen Sie wie folgt vor:

    1. Wählen Sie im Feld Netzwerkeinrichtungsmethode die Option Controlled by wicked (Steuerung mit wicked).

    2. Klicken Sie auf OK.

    3. Richten Sie Ihre Netzwerkkarte mit YaST mithilfe der automatischen Konfiguration durch DHCP oder mithilfe einer statischen externen IP-Adresse ein.

      Eine ausführliche Beschreibung der Netzwerkkonfiguration mit YaST finden Sie in Abschnitt 23.4, „Konfigurieren von Netzwerkverbindungen mit YaST“.

31.3 Konfigurieren von Netzwerkverbindungen

Konfigurieren Sie nach der Aktivierung von NetworkManager in YaST Ihre Netzwerkverbindungen mit dem NetworkManager-Frontend, das in GNOME verfügbar ist. Hier sehen Sie Registerkarten für alle Arten von Netzwerkverbindungen, z. B. verkabelte, drahtlose, mobile Breitband-, DSL- und VPN-Verbindungen.

Zum Öffnen des Dialogfelds für die Netzwerkkonfiguration in GNOME öffnen Sie aus dem Statusmenü das Einstellungsmenü, und klicken Sie dort auf den Eintrag Netzwerk.

Anmerkung
Anmerkung: Verfügbarkeit von Optionen

Abhängig von Ihrer Systemeinrichtung dürfen Sie möglicherweise bestimmte Verbindungen nicht konfigurieren. In einer abgesicherten Umgebung sind möglicherweise bestimmte Optionen gesperrt oder erfordern eine root-Berechtigung. Erfragen Sie Einzelheiten bei Ihrem Systemadministrator.

Dialogfeld „Netzwerkverbindungen“ in GNOME
Abbildung 31.1: Dialogfeld „Netzwerkverbindungen“ in GNOME
Vorgehen 31.1: Hinzufügen und Bearbeiten von Verbindungen
  1. Öffnen Sie das Statusmenü, klicken Sie auf das Zahnradsymbol, um Einstellungen zu öffnen, und klicken Sie im linken Menü auf Netzwerk.

  2. So fügen Sie eine Verbindung hinzu:

    1. Klicken Sie auf das Symbol + neben der Registerkarte mit dem Verbindungstyp, den Sie hinzufügen möchten.

    2. Füllen Sie je nach Verbindungstyp die erforderlichen Felder im entsprechenden Dialogfeld aus.

    3. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf Hinzufügen.

    4. Nach Bestätigen der Änderungen wird die neu konfigurierte Netzwerkverbindung in der Liste der verfügbaren Netzwerke im Statusmenü angezeigt.

  3. So bearbeiten Sie eine Verbindung:

    1. Klicken Sie auf der rechten Seite der Registerkarte mit dem Verbindungstyp, den Sie bearbeiten möchten, auf das Zahnradsymbol.

    2. Nehmen Sie die gewünschten Änderungen vor und klicken Sie auf Anwenden, um diese zu speichern.

    3. Wenn die Verbindung als Systemverbindung zur Verfügung stehen soll, wechseln Sie zur Registerkarte Details und aktivieren Sie dort das Kontrollkästchen Anderen Benutzern zur Verfügung stellen. Weitere Informationen zu Benutzer- und Systemverbindungen finden Sie unter Abschnitt 31.4.1, „Benutzer- und Systemverbindungen“.

31.3.1 Verwalten von kabelgebundenen Netzwerkverbindungen

Wenn Ihr Computer mit einem kabelgebundenen Netzwerk verbunden ist, verwenden Sie NetworkManager zur Verwaltung der Verbindung.

  1. Öffnen Sie das Statusmenü und klicken Sie auf Verkabelt, um es auszuschalten, oder klicken Sie auf den entsprechenden Pfeil nach rechts, um die Verbindungsdetails zu ändern.

  2. Zum Ändern der Einstellungen klicken Sie auf Einstellungen für kabelgebundenes Netzwerk und danach auf das Zahnradsymbol.

  3. Zum Deaktivieren aller Netzwerkverbindungen aktivieren Sie den Flugzeugmodus.

31.3.2 Verwalten von drahtlosen Netzwerkverbindungen

Die sichtbaren drahtlosen Netzwerke werden im Menü des GNOME NetworkManager-Miniprogramms unter Drahtlose Netzwerke aufgeführt. Die Signalstärke der einzelnen Netzwerke wird ebenfalls im Menü angezeigt. Verschlüsselte drahtlose Netzwerke sind mit einem blauen Schildsymbol gekennzeichnet.

Vorgehen 31.2: Verbinden mit einem sichtbaren drahtlosen Netzwerk
  1. Zum Verbinden mit einem sichtbaren drahtlosen Netzwerk öffnen Sie das Statusmenü, und klicken Sie auf WLAN.

  2. Klicken Sie auf Aktivieren.

  3. Klicken Sie auf Netzwerk auswählen, wählen Sie Ihr drahtloses Netzwerk aus, und klicken Sie auf Verbinden.

  4. Wenn das Netzwerk verschlüsselt ist, öffnet sich ein Konfigurationsdialogfeld. Es gibt den Verschlüsselungstyp des Netzwerks an und enthält Textfelder für die Eingabe der Anmeldedaten.

Vorgehen 31.3: Verbinden mit einem nicht sichtbaren drahtlosen Netzwerk
  1. Zum Verbinden mit einem Netzwerk, das seine Dienstkennung (SSID oder ESSID) nicht aussendet und daher nicht automatisch erkannt werden kann, öffnen Sie das Statusmenü und klicken Sie auf WLAN.

  2. Klicken Sie auf WLAN-Einstellungen, um das detaillierte Einstellungsmenü zu öffnen.

  3. Stellen Sie sicher, dass Ihr drahtloses Netzwerk aktiviert ist, und klicken Sie dann auf Mit verborgenem Netzwerk verbinden.

  4. Geben Sie im daraufhin angezeigten Dialogfeld unter Netzwerkname die SSID oder ESSID ein und legen Sie gegebenenfalls die Verschlüsselungsparameter fest.

Die Verbindung zu einem drahtlosen Netzwerk, das explizit ausgewählt wurde, wird so lange wie möglich aufrecht erhalten. Wenn dabei ein Netzwerkkabel angeschlossen ist, werden alle Verbindungen, für die Stay connected when possible (Nach Möglichkeit verbunden bleiben) festgelegt wurde, hergestellt, während die drahtlose Verbindung bestehen bleibt.

31.3.3 Konfigurieren der WLAN-/Bluetooth-Karte als Zugriffspunkt

Wenn Ihre WLAN-/Bluetooth-Karte den Zugriffspunktmodus unterstützt, können Sie NetworkManager zur Konfiguration verwenden.

  1. Öffnen Sie das Statusmenü, und klicken Sie auf WLAN.

  2. Klicken Sie auf WLAN-Einstellungen, um das detaillierte Einstellungsmenü zu öffnen.

  3. Klicken Sie auf Als Hotspot verwenden und folgen Sie den Anweisungen.

  4. Verwenden Sie zur Verbindung mit dem Hotspot von einem Remote-Computer die im Dialogfeld angezeigten Anmeldedaten.

31.3.4 NetworkManager und VPN

NetworkManager unterstützt verschiedene Technologien für virtuelle private Netzwerke (VPN). Für jede Technologie bietet SUSE Linux Enterprise Server ein Basispaket mit generischer Unterstützung für NetworkManager. Zusätzlich müssen Sie auch das entsprechende Desktop-spezifische Paket für Ihr Miniprogramm installieren.

OpenVPN

Installieren Sie zur Verwendung dieser VPN-Technik:

  • NetworkManager-openvpn

  • NetworkManager-openvpn-gnome

OpenConnect

Installieren Sie zur Verwendung dieser VPN-Technik:

  • NetworkManager-openconnect

  • NetworkManager-openconnect-gnome

PPTP (Point-to-Point-Tunneling-Protokoll)

Installieren Sie zur Verwendung dieser VPN-Technik:

  • NetworkManager-pptp

  • NetworkManager-pptp-gnome

Im folgenden Verfahren wird beschrieben, wie Sie Ihren Computer mithilfe von NetworkManager als OpenVPN-Client einrichten können. Das Einrichten anderer VPN-Typen funktioniert auf die gleiche Weise.

Stellen Sie sicher, dass das Paket NetworkManager-openvpn-gnome installiert ist und alle Abhängigkeiten aufgelöst wurden, bevor Sie starten.

Vorgehen 31.4: Einrichten von OpenVPN mit NetworkManager
  1. Öffnen Sie die Einstellungen der Anwendung, indem Sie auf die Statussymbole am rechten Ende der Kontrollleiste und anschließend auf das Symbol mit dem Schraubenschlüssel und dem Schraubendreher klicken. Wählen Sie im Fenster All Settings (Alle Einstellungen) die Option Network (Netzwerk).

  2. Klicken Sie auf das Symbol +.

  3. Wählen Sie VPN und anschließend OpenVPN aus.

  4. Wählen Sie bei Authentication den Authentifizierungstyp. Wählen Sie entsprechend der Konfiguration Ihres OpenVPN-Servers, Certificates (TLS) (Zertifikate (TLS) oder Password with Certificates (TLS) (Passwort mit Zertifikaten (TLS)).

  5. Geben Sie die erforderlichen Werte in die entsprechenden Textfelder ein. In unserem Beispiel sind dies:

    Gateway

    Der Remote-Endpunkt des VPN-Servers

    User name (Benutzername)

    Der Benutzer (nur verfügbar, wenn Sie Password with Certificates (TLS) ausgewählt haben)

    Password (Passwort)

    Das Passwort für den Benutzer (nur verfügbar, wenn Sie Password with Certificates (TLS) ausgewählt haben)

    User Certificate (Benutzerzertifikat)

    /etc/openvpn/client1.crt

    CA Certificate (CA-Zertifikat)

    /etc/openvpn/ca.crt

    Private Key (Privater Schlüssel)

    /etc/openvpn/client1.key

  6. Schließen Sie die Konfiguration ab, indem Sie auf Add (Hinzufügen) klicken.

  7. Um die Verbindung zu aktivieren, klicken Sie in der Kontrollleiste Netzwerk der Anwendung Einstellungen auf den Umschalter. Alternativ können Sie auf die Statussymbole am rechten Ende der Kontrollleiste klicken. Klicken Sie auf den Namen Ihres VPN und dann auf Verbinden.

31.4 NetworkManager und Sicherheit

Der NetworkManager unterscheidet zwischen zwei Typen von drahtlosen Verbindungen: verbürgte und unverbürgte Verbindungen. Eine verbürgte Verbindung ist jedes Netzwerk, das Sie in der Vergangenheit explizit ausgewählt haben. Alle anderen sind unverbürgt. Verbürgte Verbindungen werden anhand des Namens und der MAC-Adresse des Zugriffspunkts identifiziert. Durch Verwendung der MAC-Adresse wird sichergestellt, dass Sie keinen anderen Zugriffspunkt mit dem Namen Ihrer verbürgten Verbindung verwenden können.

NetworkManager scannt in regelmäßigen Abständen nach verfügbaren drahtlosen Netzwerken. Wenn mehrere verbürgte Netzwerke gefunden werden, wird automatisch das zuletzt verwendete ausgewählt. Wenn keines der Netzwerke vertrauenswürdig ist, wartet NetworkManager auf Ihre Auswahl.

Wenn die Verschlüsselungseinstellung geändert wird, aber Name und MAC-Adresse gleich bleiben, versucht NetworkManager, eine Verbindung herzustellen. Zuvor werden Sie jedoch aufgefordert, die neuen Verschlüsselungseinstellungen zu bestätigen und Aktualisierungen, z. B. einen neuen Schlüssel, bereitzustellen.

Wenn Sie von der Verwendung einer drahtlosen Verbindung in den Offline-Modus wechseln, blendet NetworkManager die SSID oder ESSID aus. So wird sichergestellt, dass die Karte nicht mehr verwendet wird.

31.4.1 Benutzer- und Systemverbindungen

NetworkManager kennt zwei Verbindungsarten: user- und system-Verbindungen.

Für Benutzerverbindungen müssen alle Benutzer im NetworkManager authentifiziert werden. Darin werden die Berechtigungsnachweise der Benutzer in deren lokalen GNOME-Schlüsselbunden gespeichert. Benutzer müssen sie daher nicht mehr erneut eingeben, wenn sie sich verbinden.

Systemverbindungen sind automatisch für alle Benutzer verfügbar. Der erste Benutzer, der die Verbindung herstellt, gibt die erforderliche Berechtigung ein. Danach haben alle anderen Benutzer Zugriff, ohne die Berechtigung kennen zu müssen. Die Konfiguration einer Benutzerverbindung unterscheidet sich von der Konfiguration einer Systemverbindung nur durch ein Kontrollkästchen: Anderen Benutzern zur Verfügung stellen. Informationen zum Konfigurieren von Benutzer- oder Systemverbindungen mit NetworkManager finden Sie unter Abschnitt 31.3, „Konfigurieren von Netzwerkverbindungen“.

31.4.2 Speichern von Passwörtern und Berechtigungsnachweisen

Wenn Sie Ihre Berechtigungsnachweise nicht bei jedem Verbindungsversuch mit einem verschlüsselten Netzwerk erneut eingeben wollen, können Sie den GNOME Keyring Manager verwenden, um Ihre Berechtigungsnachweise verschlüsselt und durch Master-Passwort geschützt auf der Festplatte zu speichern.

31.4.3 Firewall-Zonen

firewalld-Zonen in NetworkManager
Abbildung 31.2: firewalld-Zonen in NetworkManager

Die Firewall-Zonen legen allgemeine Regeln zu den zulässigen Netzwerkverbindungen fest. Zum Konfigurieren der firewalld-Zone für eine verkabelte Verbindung öffnen Sie die Registerkarte Identität der Verbindungseinstellungen. Zum Konfigurieren der firewalld-Zone für eine WLAN-Verbindung öffnen Sie die Registerkarte Sicherheit der Verbindungseinstellungen.

Wenn Sie sich in Ihrem Heimatnetz befinden, verwenden Sie die Zone home. Bei öffentlichen kabellosen Netzwerken wechseln Sie zu public. Wenn Sie sich in einer sicheren Umgebung befinden und alle Verbindungen zulassen möchten, verwenden Sie die Zone trusted.

Details zu firewalld finden Sie im Section 23.4, “firewalld.

31.5 Häufig gestellte Fragen

Nachfolgend finden Sie verschiedene häufig gestellte Fragen zum Konfigurieren spezieller Netzwerkoptionen mit NetworkManager.

1. Wie kann eine Verbindung an ein bestimmtes Gerät gebunden werden?

Standardmäßig sind Verbindungen in NetworkManager gerätetypspezifisch: Sie gelten für alle physischen Geräte desselben Typs. Wenn mehrere physische Geräte pro Verbindungsart verfügbar sind (z. B. wenn Ihr Gerät mit zwei Ethernet-Karten ausgestattet ist), können Sie eine Verbindung an ein bestimmtes Gerät binden.

Schlagen Sie dafür in GNOME zunächst die MAC-Adresse Ihres Geräts in der Verbindungsinformation nach, die über das Miniprogramm zur Verfügung steht, oder verwenden Sie die Ausgabe von Befehlszeilenwerkzeugen wie nm-tool oder wicked show all. Starten Sie dann das Dialogfeld zur Konfiguration von Netzwerkverbindungen und wählen Sie die Verbindung aus, die Sie ändern möchten. Geben Sie auf der Registerkarte Verkabelt oder Drahtlos die MAC-Adresse des Geräts ein und bestätigen Sie Ihre Änderungen.

2. Wie wird ein bestimmter Zugriffspunkt angegeben, wenn mehrere Zugriffspunkte mit derselben ESSID erkannt werden?

Wenn mehrere Zugriffspunkte mit unterschiedlichen Funkfrequenzbereichen (a/b/g/n) verfügbar sind, wird standardmäßig der Zugriffspunkt mit dem stärksten Signal automatisch gewählt. Um diesen Vorgang außer Kraft zu setzen, verwenden Sie das Feld BSSID beim Konfigurieren Ihrer drahtlosen Verbindungen.

Der Basic Service Set Identifier (BSSID) identifiziert jedes Basic Service Set eindeutig. In einem Basic Service Set der Infrastruktur entspricht die BSSID der MAC-Adresse des drahtlosen Zugriffspunkts. In einem unabhängigen (Ad-hoc) Basic Service Set entspricht die BSSID einer lokal verwalteten MAC-Adresse, die aus einer 46-Bit-Zufallszahl generiert wird.

Starten Sie den Dialog die die Konfiguration von Netzwerkverbindungen wie in Abschnitt 31.3, „Konfigurieren von Netzwerkverbindungen“ beschrieben. Wählen Sie die drahtlose Verbindung, die Sie ändern möchten, und klicken Sie auf Bearbeiten. Geben Sie in der Registerkarte Drahtlos die BSSID ein.

3. Wie werden Netzwerkverbindungen mit anderen Computern freigegeben?

Das primäre Gerät (das Gerät, das mit dem Internet verbunden ist) benötigt keine spezielle Konfiguration. Jedoch müssen Sie das Gerät, das mit dem lokalen Hub oder Computer verbunden ist, wie folgt konfigurieren:

  1. Starten Sie den Dialog für die Konfiguration von Netzwerkverbindungen wie in Abschnitt 31.3, „Konfigurieren von Netzwerkverbindungen“ beschrieben. Wählen Sie die Verbindung, die Sie ändern möchten, und klicken Sie auf Bearbeiten. Wechseln Sie zum Karteireiter IPv4-Einstellungen und aktivieren Sie in der Dropdownliste Methode die Option Shared to other computers (Für andere Computer freigegeben). Damit ist die Weiterleitung von IP-Netzwerkverkehr möglich und ein DHCP-Server wird auf dem Gerät ausgeführt. Bestätigen Sie Ihre Änderungen in NetworkManager.

  2. Da der DHCP-Server den Port 67 verwendet, stellen Sie sicher, dass dieser nicht durch die Firewall blockiert ist: Starten Sie YaST auf dem Computer, der die Verbindungen nutzen möchte, und wählen Sie Sicherheit und Benutzer › Firewall aus. Wechseln Sie zur Kategorie Erlaubte Dienste. Wenn DHCP-Server nicht bereits als Erlaubter Dienst angezeigt ist, wählen Sie DHCP-Server aus Services to Allow (Erlaubte Dienste) und klicken Sie auf Hinzufügen. Bestätigen Sie Ihre Änderungen in YaST.

4. Wie kann statische DNS-Information mit automatischen (DHCP-, PPP-, VPN-) Adressen bereitgestellt werden?

Falls ein DHCP-Server ungültige DNS-Informationen (und/oder Routen) liefert, können Sie diese überschreiben. Starten Sie den Dialog düe die Konfiguration von Netzwerkverbindungen wie in Abschnitt 31.3, „Konfigurieren von Netzwerkverbindungen“ beschrieben. Wählen Sie die Verbindung, die Sie ändern möchten, und klicken Sie auf Bearbeiten. Öffnen Sie den Karteireiter IPv4-Einstellungen und aktivieren Sie im Dropdown-Feld Methode die Option Automatic (DHCP) addresses only (Nur automatische (DHCP-)Adressen). Geben Sie die DNS-Information in die Felder DNS-Server und Suchdomänen ein. Sollen automatisch abgerufene Routen ignoriert werden, klicken Sie auf Routes (Routen) und aktivieren Sie das Kontrollkästchen Ignore automatically obtained routes (Automatisch abgerufene Routen ignorieren). Bestätigen Sie Ihre Änderungen.

5. Wie kann NetworkManager dazu veranlasst werden, eine Verbindung zu passwortgeschützten Netzwerken aufzubauen, bevor sich ein Benutzer anmeldet?

Definieren Sie eine system connection, die für solche Zwecke verwendet werden kann. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 31.4.1, „Benutzer- und Systemverbindungen“.

31.6 Fehlersuche

Es können Verbindungsprobleme auftreten. Bei NetworkManager sind unter anderem die Probleme bekannt, dass das Miniprogramm nicht startet oder eine VPN-Option fehlt. Die Methoden zum Lösen und Verhindern dieser Probleme hängen vom verwendeten Werkzeug ab.

NetworkManager-Desktop-Applet wird nicht gestartet

Das Miniprogramm wird automatisch gestartet, wenn das Netzwerk für die NetworkManager-Steuerung eingerichtet ist. Wenn das Miniprogramm/Widget nicht gestartet wird, überprüfen Sie, ob NetworkManager in YaST aktiviert ist (siehe Abschnitt 31.2, „Aktivieren oder Deaktivieren von NetworkManager“). Überprüfen Sie dann, ob das NetworkManager-gnome-Paket installiert ist.

Wenn das Desktop-Miniprogramm installiert ist, aber nicht ausgeführt wird, starten Sie es manuell über den Befehl nm-applet.

Das NetworkManager-Applet beinhaltet keine VPN-Option

Die Unterstützung für NetworkManager-Miniprogramme sowie VPN für NetworkManager wird in Form separater Pakete verteilt. Wenn Ihr NetworkManager-Applet keine VPN-Option enthält, überprüfen Sie, ob die Pakete mit der NetworkManager-Unterstützung für Ihre VPN-Technologie installiert sind. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 31.3.4, „NetworkManager und VPN“.

Keine Netzwerkverbindung verfügbar

Wenn Sie Ihre Netzwerkverbindung ordnungsgemäß konfiguriert haben und alle anderen Komponenten für die Netzwerkverbindung (Router usw.) ebenfalls funktionieren, hilft es manchmal, die Netzwerkschnittstellen auf Ihrem Computer neu zu starten. Melden Sie sich dazu bei einer Befehlszeile als root an und führen Sie einen systemctl restart wickeds aus.

31.7 Weitere Informationen

Weitere Informationen zu NetworkManager finden Sie auf den folgenden Websites und in folgenden Verzeichnissen:

Projektseite des NetworkManagers

https://gitlab.freedesktop.org/NetworkManager/NetworkManager

Dokumentation zu den einzelnen Paketen

Sehen Sie sich auch die neuesten Informationen zu NetworkManager und dem GNOME-Miniprogramm in den folgenden Verzeichnissen an:

  • /usr/share/doc/packages/NetworkManager/,

  • /usr/share/doc/packages/NetworkManager-gnome/.