Zum Inhalt springenZur Seitennavigation springen: vorherige Seite [Zugriffstaste p]/nächste Seite [Zugriffstaste n]
documentation.suse.com / SUSE Linux Enterprise Server-Dokumentation / Bereitstellungshandbuch / Erstkonfiguration des Systems / Verwalten von Benutzern mit YaST
Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 12 SP5

16 Verwalten von Benutzern mit YaST

Während der Installation haben Sie möglicherweise einen lokalen Benutzer für Ihr System erstellt. Mit dem YaST-Modul Benutzer- und Gruppenverwaltung können Sie weitere Benutzer hinzufügen und vorhandene Benutzer bearbeiten. Darüber hinaus können Sie das System für die Authentifizierung von Benutzern über einen Netzwerkserver konfigurieren.

16.1 Dialogfeld „Verwaltung von Benutzern und Gruppen“

Zur Verwaltung von Benutzern oder Gruppen starten Sie YaST, und klicken Sie auf Sicherheit und Benutzer › Verwaltung von Benutzern und Gruppen. Das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen können Sie auch über die Kommandozeile mittels des Kommandos sudo yast2 users & starten.

YaST – Verwaltung von Benutzern und Gruppen
Abbildung 16.1: YaST – Verwaltung von Benutzern und Gruppen

Jedem Benutzer wird eine systemweite Benutzer-ID (UID) zugewiesen. Neben den Benutzern, die sich an Ihrem Computer anmelden können, gibt es außerdem eine Reihe von Systembenutzern nur für den internen Gebrauch. Jeder Benutzer wird einer oder mehreren Gruppen zugewiesen. Ähnlich wie bei den Systembenutzern gibt es auch Systemgruppen für den internen Gebrauch.

Über Filter geben Sie an, welche Art von Benutzern (lokale Benutzer, Netzwerkbenutzer oder Systembenutzer) in diesem Dialogfeld angezeigt und bearbeitet werden sollen. Entsprechend dieser Auswahl enthält das Hauptfenster verschiedene Karteireiter. Über die Karteireiter können Sie folgende Aufgaben ausführen:

Benutzerkonten verwalten

Auf dem Karteireiter Benutzer können Sie Benutzerkonten erstellen, ändern, löschen oder vorübergehend deaktivieren (siehe Abschnitt 16.2, „Benutzerkonten verwalten“). Weitere Informationen zur Durchsetzung von Passwortrichtlinien, zur Verwendung von verschlüsselten Home-Verzeichnissen oder zur Verwaltung von Festplattenquoten finden Sie unter Abschnitt 16.3, „Weitere Optionen für Benutzerkonten“.

Ändern der Standardeinstellungen

Die Einstellungen auf dem Karteireiter Standardeinstellungen für neue Benutzer legen fest, wie lokale Benutzerkonten erstellt werden. Informationen zur Änderung der Standardgruppenzuweisung oder des Standardpfads und der Zugriffsberechtigungen für Home-Verzeichnisse erhalten Sie unter Abschnitt 16.4, „Ändern der Standardeinstellungen für lokale Benutzer“.

Zuweisen von Benutzern zu Gruppen

Informationen zur Änderung der Gruppenzuweisung für einzelne Benutzer erhalten Sie unter Abschnitt 16.5, „Zuweisen von Benutzern zu Gruppen“.

Verwalten von Gruppen

Auf dem Karteireiter Gruppen können Sie Gruppen hinzufügen, ändern oder löschen. Informationen hierzu erhalten Sie unter Abschnitt 16.6, „Verwalten von Gruppen“.

Ändern der Methode zur Benutzer-Authentifizierung

Wenn Ihr Computer mit einem Netzwerk verbunden ist, das Benutzerauthentifizierungsmethoden wie NIS oder LDAP unterstützt, können Sie auf dem Karteireiter Authentifizierungseinstellungen zwischen verschiedenen Authentifizierungsmethoden wählen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 16.7, „Ändern der Methode zur Benutzer-Authentifizierung“.

Für die Benutzer- und Gruppenverwaltung bietet das Dialogfeld ähnliche Funktionen. Sie können einfach zwischen den Ansichten für die Benutzer- und Gruppenverwaltung umschalten, indem Sie oben im Dialogfeld den entsprechenden Karteireiter auswählen.

Mithilfe von Filteroptionen können Sie den Satz an Benutzern bzw. Gruppen definieren, den Sie bearbeiten möchten: Klicken Sie auf dem Karteireiter Benutzer oder Gruppe auf Filter festlegen, um nur die Benutzer einer bestimmten Kategorie anzuzeigen, beispielsweise Lokale Benutzer oder LDAP-Benutzer (wenn Sie Zugriff auf ein Netzwerk mit LDAP haben). Mit Filter festlegen › Benutzerdefinierte Filtereinstellung können Sie außerdem einen benutzerdefinierten Filter einrichten und verwenden.

Je nach Filter stehen im Dialogfeld nicht alle nachfolgend beschriebenen Optionen und Funktionen zur Verfügung.

16.2 Benutzerkonten verwalten

In YaST können Benutzerkonten erstellt, geändert, gelöscht und vorübergehend deaktiviert werden. Ändern Sie keine Benutzerkonten, es sei denn, Sie sind ein erfahrener Benutzer oder Administrator.

Anmerkung
Anmerkung: Ändern der Benutzer-IDs bestehender Benutzer

Als Eigentümer einer Datei wird nicht der Name des betreffenden Benutzers, sondern seine Benutzer-ID angegeben. Bei der Änderung einer Benutzer-ID werden die Dateien im Home-Verzeichnis des betreffenden Benutzers automatisch an die neue ID angepasst. Das Eigentum an Dateien, die der Benutzer an anderer Stelle im Dateisystem erstellt hat, geht bei einer Änderung der Benutzer-ID allerdings verloren. Um es zu erhalten, müssten Sie den Eigentümer der Dateien manuell ändern.

Nachfolgend erfahren Sie, wie standardmäßige Benutzerkonten eingerichtet werden. Weitere Optionen finden Sie unter Abschnitt 16.3, „Weitere Optionen für Benutzerkonten“.

Vorgehen 16.1: Hinzufügen oder Bearbeiten von Benutzerkonten
  1. Öffnen Sie in YaST das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen, und klicken Sie dort auf Benutzer.

  2. Definieren Sie mithilfe von Filter festlegendie Menge der Benutzer, die Sie verwalten möchten. Das Dialogfeld zeigt eine Liste der Benutzer im System und die Gruppen, zu denen die Benutzer gehören.

  3. Wenn Sie Optionen für einen vorhandenen Benutzer bearbeiten möchten, wählen Sie einen Eintrag aus und klicken Sie dann auf Bearbeiten.

    Zum Erstellen eines neuen Benutzerkontos klicken Sie auf Hinzufügen.

  4. Geben Sie die entsprechenden Benutzerdaten auf dem ersten Karteireiter an, beispielsweise Benutzername (zur Anmeldung verwendet) und Passwort. Diese Daten reichen aus, um einen neuen Benutzer zu erstellen. Wenn Sie nun auf OK klicken, weist das System automatisch eine Benutzer-ID zu und legt alle Werte entsprechend der Standardvorgabe fest.

  5. Aktivieren Sie Empfang von System-Emails, wenn alle Systembenachrichtigungen an die Mailbox dieses Benutzers zugestellt werden sollen. Dadurch wird ein Email-Alias für den root erstellt und der Benutzer kann die System-Email lesen, ohne sich vorher als root anmelden zu müssen.

    Die durch Systemdienste gesendeten Emails werden in der lokalen Mailbox unter/var/spool/mail/BENUTZERNAME abgelegt, wobei mit BENUTZERNAME der Anmeldename des ausgewählten Benutzers gemeint ist. E-Mails können mit dem Kommando mail gelesen werden.

  6. Auf der Registerkarte Details können Sie Details wie die Benutzer-ID oder den Pfad zum Home-Verzeichnis des betreffenden Benutzers anpassen.

    Wenn Sie das Home-Verzeichnis eines bestehenden Benutzers an einen anderen Ort verschieben müssen, geben Sie den Pfad des neuen Home-Verzeichnisses hier an und verschieben Sie den Inhalt des aktuellen Home-Verzeichnisses mithilfe von An anderen Speicherort verschieben. Anderenfalls wird ein neues Home-Verzeichnis ohne die bereits vorhandenen Daten erstellt.

  7. Um zu erzwingen, dass die Benutzer ihr Passwort in regelmäßigen Abständen ändern, oder um andere Passwortoptionen festzulegen, wechseln Sie zu Passworteinstellungen und passen Sie die Optionen entsprechend an. Weitere Einzelheiten finden Sie unter Abschnitt 16.3.2, „Erzwingen von Passwortrichtlinien“.

  8. Wenn Sie alle Optionen nach Ihren Wünschen festgelegt haben, klicken Sie auf OK.

  9. Klicken Sie auf OK, um das Verwaltungsdialogfeld zu schließen und die Änderungen zu speichern. Ein neu hinzugefügter Benutzer kann sich nun mithilfe des von Ihnen erstellten Anmeldenamens und Passworts beim System anmelden.

    Sollen alle Änderungen gespeichert werden, ohne das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen zu schließen, klicken Sie alternativ auf Optionen für Experten › Änderungen jetzt schreiben.

Tipp
Tipp: Zuordnung von Benutzer-IDs

Bei einem neuen (lokalen) Benutzer auf einem Notebook, das in eine Netzwerkumgebung integriert werden muss, in der der Benutzer bereits eine Benutzer-ID besitzt, ist es sinnvoll, die (lokale) Benutzer-ID der ID im Netzwerk zuzuordnen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Eigentümerschaft an den Dateien, die der Benutzer offline erstellt, dieselbe ist wie bei der Erstellung der Dateien direkt im Netzwerk.

Vorgehen 16.2: Deaktivieren oder Löschen von Benutzerkonten
  1. Öffnen Sie in YaST das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen, und klicken Sie dort auf Benutzer.

  2. Um ein Benutzerkonto vorübergehend zu deaktivieren, ohne es zu löschen, wählen Sie es in der Liste aus und klicken Sie auf Bearbeiten. Wählen Sie Benutzernamen deaktivieren aus. Der Benutzer kann sich erst wieder an Ihrem Rechner anmelden, wenn Sie das Konto erneut aktiviert haben.

  3. Um ein Benutzerkonto zu löschen, wählen Sie den Benutzer in der Liste aus und klicken Sie auf Löschen. Wählen Sie aus, ob auch das Benutzerverzeichnis des betreffenden Benutzers gelöscht werden soll oder ob die Daten beibehalten werden sollen.

16.3 Weitere Optionen für Benutzerkonten

Neben den Einstellungen für ein Standardbenutzerkonto bietet SUSE® Linux Enterprise Server weitere Optionen, beispielsweise Optionen zur Durchsetzung von Passwortrichtlinien, Verwendung von verschlüsselten Home-Verzeichnissen oder Definition von Festplattenquoten für Benutzer und Gruppen.

16.3.1 Automatische Anmeldung und Anmeldung ohne Passwort

Wenn Sie in der GNOME-Desktop-Umgebung arbeiten, können Sie die Automatische Anmeldung für einen bestimmten Benutzer sowie die Anmeldung ohne Passwort für sämtliche Benutzer konfigurieren. Mit der Option für die automatische Anmeldung wird ein Benutzer beim Booten automatisch in der Desktop-Umgebung angemeldet. Diese Funktion kann nur für jeweils einen Benutzer aktiviert werden. Mit der Option für die Anmeldung ohne Passwort können sich sämtliche Benutzer beim System anmelden, nachdem sie ihren Benutzernamen im Anmeldemanager eingegeben haben.

Warnung
Warnung: Sicherheitsrisiko

Die Aktivierung der automatischen Anmeldung bzw. der Anmeldung ohne Passwort ist auf einem Computer, zu dem mehrere Personen Zugang haben, ein Sicherheitsrisiko. Wenn keine Authentifizierung erforderlich ist, erhält jeder Benutzer Zugriff auf Ihr System und Ihre Daten. Verwenden Sie diese Funktion nicht, wenn Ihr System vertrauliche Daten enthält.

Zur Aktivierung der automatischen Anmeldung oder der Anmeldung ohne Passwort greifen Sie auf diese Funktionen in der Verwaltung von Benutzern und Gruppen von YaST über Optionen für Experten › Einstellungen für das Anmelden zu.

16.3.2 Erzwingen von Passwortrichtlinien

Bei einem System mit mehreren Benutzern ist es ratsam, mindestens grundlegende Sicherheitsrichtlinien für Passwörter zu erzwingen. Die Benutzer sollten ihre Passwörter regelmäßig ändern und starke Passwörter verwenden, die nicht so leicht herausgefunden werden können. Gehen Sie bei lokalen Benutzern wie folgt vor:

Vorgehen 16.3: Konfigurieren von Passworteinstellungen
  1. Öffnen Sie in YaST das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen, und klicken Sie dort auf den Karteireiter Benutzer.

  2. Wählen Sie den Benutzer aus, dessen Passworteinstellungen Sie ändern möchten, und klicken Sie auf Bearbeiten.

  3. Öffnen Sie den Karteireiter Passworteinstellungen. Die letzte Passwortänderung des Benutzers wird auf dem Karteireiter angezeigt.

  4. Aktivieren Sie Passwortänderung erzwingen, um zu erzwingen, dass der Benutzer sein Passwort bei der nächsten Anmeldung ändert.

  5. Legen Sie zur Erzwingung einer regelmäßigen Passwortänderung eine Maximale Anzahl von Tagen für das gleiche Passwort und eine Minimale Anzahl von Tagen für das gleiche Passwort fest.

  6. Legen Sie unter Tage vor Ablauf des Passworts warnen eine bestimmte Anzahl von Tagen fest, um den Benutzer vor Ablauf seines Passworts an die Passwortänderung zu erinnern.

  7. Legen Sie unterTage nach Ablauf des Passworts Anmeldevorgang möglich eine bestimmte Anzahl von Tagen fest, um den Zeitraum einzuschränken, innerhalb dem sich der Benutzer trotz abgelaufenem Passwort anmelden kann.

  8. Sie können auch ein bestimmtes Ablaufdatum für das gesamte Konto festlegen. Das Ablaufdatum muss im Format JJJJ-MM-TT eingegeben werden. Diese Einstellung hängt nicht mit dem Passwort zusammen, sondern gilt für das Konto selbst.

  9. Weitere Informationen zu den einzelnen Optionen und deren Standardwerten erhalten Sie über die Schaltfläche Hilfe.

  10. Übernehmen Sie die Änderungen mit OK.

16.3.3 Verwalten verschlüsselter Home-Verzeichnisse

Um Datendiebstahl in Home-Verzeichnissen und die Entfernung der Festplatte zu unterbinden, können Sie verschlüsselte Home-Verzeichnisse für Benutzer erstellen. Sie werden mit LUKS (Linux Unified Key Setup) verschlüsselt. Dabei werden ein Image und ein Image-Schlüssel für die Benutzer erstellt. Der Image-Schlüssel ist durch das Anmeldepasswort des Benutzers geschützt. Wenn sich der Benutzer am System anmeldet, wird das verschlüsselte Home-Verzeichnis eingehängt und die Inhalte werden für den Benutzer verfügbar gemacht.

Mit YaST können Sie verschlüsselte Home-Verzeichnisse für neue oder vorhandene Benutzer erstellen. Um verschlüsselte Home-Verzeichnisse von bereits vorhandenen Benutzern zu verschlüsseln oder zu bearbeiten, müssen Sie das aktuelle Anmeldepasswort des Benutzers eingeben. Standardmäßig werden sämtliche vorhandenen Benutzerdaten in das neue verschlüsselte Home-Verzeichnis kopiert, im unverschlüsselten Verzeichnis jedoch nicht gelöscht.

Warnung
Warnung: Sicherheitsbeschränkungen

Das Verschlüsseln des Home-Verzeichnisses eines Benutzers bietet keinen umfassenden Schutz vor anderen Benutzern. Wenn Sie einen umfassenden Schutz benötigen, sollten nicht mehrere Benutzer an einem Rechner arbeiten.

Hintergrundinformationen zu verschlüsselten Home-Verzeichnissen und zu den Aktionen zum Erreichen einer höheren Sicherheit finden Sie in Section 12.2, “Using Encrypted Home Directories”.

Vorgehen 16.4: Erstellen verschlüsselter Home-Verzeichnisse
  1. Öffnen Sie in YaST das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen, und klicken Sie dort auf den Karteireiter Benutzer.

  2. Wenn Sie das Home-Verzeichnis eines vorhandenen Benutzers verschlüsseln möchten, wählen Sie den Benutzer aus und klicken Sie auf Bearbeiten.

    Anderenfalls klicken Sie auf Hinzufügen, um ein neues Benutzerkonto zu erstellen, und geben Sie auf dem ersten Karteireiter die entsprechenden Benutzerdaten ein.

  3. Aktivieren Sie auf dem Karteireiter Details die Option Verschlüsseltes Home-Verzeichnis verwenden. Geben Sie unter Verzeichnisgröße in MB die Größe der verschlüsselten Imagedatei an, die für diesen Benutzer erstellt werden soll.

    Image
  4. Übernehmen Sie die Einstellungen mit OK.

  5. Geben Sie das aktuelle Anmeldepasswort des Benutzers ein, um bei der Eingabeaufforderung von YaST fortzufahren.

  6. Klicken Sie auf OK, um das Verwaltungsdialogfeld zu schließen und die Änderungen zu speichern.

    Sollen alle Änderungen gespeichert werden, ohne das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen zu schließen, klicken Sie alternativ auf Optionen für Experten › Änderungen jetzt schreiben.

Vorgehen 16.5: Modifizieren oder Deaktivieren verschlüsselter Home-Verzeichnisse

Selbstverständlich besteht jederzeit die Möglichkeit, die Verschlüsselung eines Home-Verzeichnisses zu deaktivieren bzw. die Größe der Imagedatei zu ändern.

  1. Öffnen Sie das YaST-Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen in der Ansicht Benutzer.

  2. Wählen Sie einen Benutzer aus der Liste aus und klicken Sie auf Bearbeiten.

  3. die Verschlüsselung deaktivieren möchten, wechseln Sie zum Karteireiter Details und deaktivieren Sie Verschlüsseltes Home-Verzeichnis verwenden.

    Wenn Sie die Größe der verschlüsselten Imagedatei für diesen Benutzer ändern müssen, ändern Sie den Wert in Verzeichnisgröße in MB.

  4. Übernehmen Sie die Einstellungen mit OK.

  5. Geben Sie das aktuelle Anmeldepasswort des Benutzers ein, um bei der Eingabeaufforderung von YaST fortzufahren.

  6. Klicken Sie auf OK, um das Verwaltungsdialogfeld zu schließen und die Änderungen zu speichern.

    Sollen alle Änderungen gespeichert werden, ohne das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen zu schließen, klicken Sie alternativ auf Optionen für Experten › Änderungen jetzt schreiben.

16.3.4 Verwalten von Quoten

Um zu verhindern, dass die Systemkapazität ohne Benachrichtigung zur Neige geht, können Systemadministratoren Quoten für Benutzer oder Gruppen einrichten. Quoten können für ein oder mehrere Dateisysteme definiert werden und beschränken den Speicherplatz, der verwendet werden kann, sowie die Anzahl der Inodes (Index-Knoten), die hier erstellt werden können. Inodes sind Datenstrukturen eines Dateisystems, die grundlegende Informationen über normale Datei-, Verzeichnis- oder andere Dateisystemobjekte speichern. Sie speichern alle Attribute eines Dateisystemobjekts (z. B. Eigentümer des Objekts und Berechtigungen wie Lesen, Schreiben oder Ausführen), mit Ausnahme des Dateinamens und des Dateiinhalts.

SUSE Linux Enterprise Server ermöglicht die Verwendung von Softquoten und Hardquoten. Zusätzlich können Kulanzintervalle definiert werden, damit Benutzer oder Gruppen ihre Quoten vorübergehend um bestimmte Werte überschreiten können.

Softlimit

Definiert eine Warnstufe, bei dem die Benutzer informiert werden, sobald sie sich ihrer Grenze nähern. Die Administratoren fordern die Benutzer auf, die Partition zu bereinigen und die Datenmenge auf der Partition zu vermindern. Der Wert für das Softlimit ist in der Regel niedriger als der Wert für das Hardlimit.

Hardlimit

Definiert die Grenze, ab der Schreibanforderungen verweigert werden. Sobald das Hardlimit erreicht wird, können keine Daten mehr gespeichert werden und Anwendungen können unter Umständen abstürzen.

Kulanzzeitraum

Definiert den Zeitraum zwischen dem Überschreiten des Softlimits und der Ausgabe der Warnmeldung. In der Regel ein relativ niedriger Wert von einer oder wenigen Stunden.

Vorgehen 16.6: Aktivieren der Quotenunterstützung für eine Partition

Wenn Sie Quoten für bestimmte Benutzer und Gruppen konfigurieren möchten, müssen Sie zunächst in YaST im Dialogfeld „Festplatte vorbereiten: Expertenmodus“ die Quotenunterstützung für die entsprechende Partition aktivieren.

Anmerkung
Anmerkung: Quoten für BTRFS-Partitionen

Quoten für Btrfs-Partitionen werden anders behandelt. Weitere Informationen finden Sie unter Section 1.2.5, “Btrfs Quota Support for Subvolumes”.

  1. Wählen Sie in YaST die Optionsfolge System › Partitionieren, und klicken Sie dann auf Ja, um fortzufahren.

  2. Wählen Sie unter Festplatte vorbereiten: Expertenmodus die Partition, für die Sie Quoten aktivieren möchten, und klicken Sie dann auf Bearbeiten.

  3. Klicken Sie auf Optionen für Fstab und aktivieren Sie die Option zur Aktivierung der Quotenunterstützung. Falls das Paket quota noch nicht installiert ist, wird es automatisch installiert, sobald Sie die entsprechende Meldung mit Ja bestätigen.

  4. Bestätigen Sie Ihre Änderungen und beenden Sie Festplatte vorbereiten: Expertenmodus.

  5. Vergewissern Sie sich, dass der Dienst quotaon ausgeführt wird, indem Sie den folgenden Befehl ausführen:

    systemctl status quotaon

    Er sollte als aktiv gekennzeichnet sein. Wenn dies nicht der Fall ist, starten Sie ihn mit dem Befehl systemctl start quotaon.

Vorgehen 16.7: Einrichten von Quoten für Benutzer oder Gruppen

Nun können Sie für spezifische Benutzer oder Gruppen Soft- bzw. Hardquoten definieren und Zeiträume als Kulanzintervalle festlegen.

  1. Wählen Sie in YaST im Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen den Benutzer bzw. die Gruppe aus, für den/die Sie Quoten festlegen möchten, und klicken Sie dann auf Bearbeiten.

  2. Wählen Sie auf dem Karteireiter Plugins den Eintrag Konfiguration der Benutzerquote aus und klicken Sie dann auf Aufrufen, um das Dialogfeld für die Quotenkonfiguration zu öffnen.

  3. Wählen Sie unter Dateisystem die Partition aus, auf die die Quote angewendet werden soll.

    Image
  4. Beschränken Sie im Bereich Größenbeschränkungen den Speicherplatz. Geben Sie die Anzahl der 1-KB-Blöcke an, über die der Benutzer bzw. die Gruppe auf dieser Partition verfügen kann. Geben Sie einen Wert für Softlimit und einen für Hardlimit an.

  5. Zudem können Sie die Anzahl der Inodes beschränken, über die der Benutzer bzw. die Gruppe auf der Partition verfügen kann. Geben Sie im Bereich für die Inodes-Limits ein Softlimit und ein Hardlimit ein.

  6. Kulanzintervalle können nur definiert werden, wenn der Benutzer bzw. die Gruppe das für die Größe bzw. die Inodes festgelegte Softlimit bereits überschritten hat. Anderenfalls sind die zeitbezogenen Textfelder nicht aktiviert. Geben Sie den Zeitraum an, für den der Benutzer bzw. die Gruppe die oben festgelegten Limits überschreiten darf.

  7. Bestätigen Sie die Einstellungen mit OK.

  8. Klicken Sie auf OK, um das Verwaltungsdialogfeld zu schließen und die Änderungen zu speichern.

    Sollen alle Änderungen gespeichert werden, ohne das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen zu schließen, klicken Sie alternativ auf Optionen für Experten › Änderungen jetzt schreiben.

SUSE Linux Enterprise Server umfasst auch Befehlszeilen-Tools wie repquota oder warnquota. Die Systemadministratoren können mit diesen Tools die Festplattennutzung steuern oder Email-Benachrichtigungen an Benutzer senden, die ihre Quote überschritten haben. Mit quota_nld können Administratoren auch Kernel-Meldungen über überschrittene Speicherquoten an D-BUS weiterleiten. Weitere Informationen finden Sie auf der requota-, warnquota- und quota_nld-man-Seite.

16.4 Ändern der Standardeinstellungen für lokale Benutzer

Beim Erstellen von neuen lokalen Benutzern werden von YaST verschiedene Standardeinstellungen verwendet. Zu diesen Einstellungen zählen unter anderem die Primärgruppe sowie die Sekundärgruppen des Benutzers und die Zugriffsberechtigungen für das Home-Verzeichnis des Benutzers. Sie können diese Standardeinstellungen entsprechend Ihren Anforderungen ändern:

  1. Öffnen Sie in YaST das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen, und klicken Sie dort auf den Karteireiter Standardeinstellungen für neue Benutzer.

  2. Zur Änderung der Primärgruppe, der neue Benutzer automatisch angehören sollen, wählen Sie unter Standardgruppe eine andere Gruppe aus.

  3. Zur Änderung der Sekundärgruppen für neue Benutzer ändern Sie die unter Sekundäre Gruppen angegebenen Gruppen. Die Namen der Gruppen müssen jeweils durch ein Komma getrennt werden.

  4. Wenn Sie als Standardpfad für das Home-Verzeichnis neuer Benutzer nicht /home/BENUTZERNAME verwenden möchten, ändern Sie den Eintrag unter Pfadpräfix für Home-Verzeichnis.

  5. Wenn Sie die Standardberechtigungsmodi für neu erstellte Home-Verzeichnisse ändern möchten, ändern Sie den umask-Wert unter Umask für Home-Verzeichnis. Weitere Informationen zu 'umask' finden Sie unter Chapter 11, Access Control Lists in Linux sowie auf der man-Seite zu umask.

  6. Informationen zu den einzelnen Optionen erhalten Sie über die Schaltfläche Hilfe.

  7. Übernehmen Sie die Änderungen mit OK.

16.5 Zuweisen von Benutzern zu Gruppen

Lokale Benutzer können mehreren Gruppen zugewiesen werden. Diese Zuweisung erfolgt gemäß den Standardeinstellungen, die Sie im Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen auf dem Karteireiter Standardeinstellungen für neue Benutzer festlegen. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie die Gruppenzuweisung eines einzelnen Benutzers ändern. Informationen zur Änderung der Standardgruppenzuweisung für neue Benutzer erhalten Sie unter Abschnitt 16.4, „Ändern der Standardeinstellungen für lokale Benutzer“.

Vorgehen 16.8: Ändern der Gruppenzuweisung eines Benutzers
  1. Öffnen Sie in YaST das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen, und klicken Sie dort auf Benutzer. Dort werden Benutzer und die Gruppen aufgelistet, denen sie angehören.

  2. Klicken Sie auf Bearbeiten und wechseln Sie zum Karteireiter Details.

  3. Um die primäre Gruppe zu ändern, zu der der Benutzer gehört, klicken Sie auf Standardgruppe und wählen Sie die betreffende Gruppe in der Liste aus.

  4. Um den Benutzer zu zusätzlichen sekundären Gruppen zuzuweisen, aktivieren Sie die zugehörigen Kontrollkästchen in der Liste Zusätzliche Gruppen.

  5. Klicken Sie zum Anwenden der Änderungen auf OK.

  6. Klicken Sie auf OK, um das Verwaltungsdialogfeld zu schließen und die Änderungen zu speichern.

    Sollen alle Änderungen gespeichert werden, ohne das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen zu schließen, klicken Sie alternativ auf Optionen für Experten › Änderungen jetzt schreiben.

16.6 Verwalten von Gruppen

Mit YaST können Sie schnell und einfach Gruppen hinzufügen, bearbeiten und löschen.

Vorgehen 16.9: Erstellen und Bearbeiten von Gruppen
  1. Öffnen Sie in YaST das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen, und klicken Sie dort auf den Karteireiter Gruppen.

  2. Definieren Sie mithilfe von Filter festlegen die Menge der Gruppen, die Sie verwalten möchten. Im Dialogfeld werden die Gruppen im System aufgelistet.

  3. Um eine neue Gruppe zu erstellen, klicken Sie auf Hinzufügen.

  4. Um eine vorhandene Gruppe zu ändern, wählen Sie sie aus und klicken Sie dann auf Bearbeiten.

  5. Geben Sie im folgenden Dialogfeld die Daten ein bzw. ändern Sie sie. Die Liste auf der rechten Seite zeigt einen Überblick aller verfügbaren Benutzer und Systembenutzer, die Mitglieder der Gruppe sein können.

    Image
  6. Wenn Sie vorhandene Benutzer einer neuen Gruppe hinzufügen möchten, wählen Sie sie in der Liste der möglichen Gruppenmitglieder aus, indem Sie das entsprechende Kontrollkästchen aktivieren. Wenn Sie sie aus der Gruppe entfernen möchten, deaktivieren Sie das Kontrollkästchen.

  7. Klicken Sie zum Anwenden der Änderungen auf OK.

  8. Klicken Sie auf OK, um das Verwaltungsdialogfeld zu schließen und die Änderungen zu speichern.

    Sollen alle Änderungen gespeichert werden, ohne das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen zu schließen, klicken Sie alternativ auf Optionen für Experten › Änderungen jetzt schreiben.

Es können nur Gruppen gelöscht werden, die keine Gruppenmitglieder enthalten. Um eine Gruppe zu löschen, wählen Sie sie in der Liste aus und klicken Sie auf Löschen. Klicken Sie auf OK, um das Verwaltungsdialogfeld zu schließen und die Änderungen zu speichern. Sollen alle Änderungen gespeichert werden, ohne das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen zu schließen, klicken Sie alternativ auf Optionen für Experten › Änderungen jetzt schreiben.

16.7 Ändern der Methode zur Benutzer-Authentifizierung

Wenn Ihr Computer an ein Netzwerk angeschlossen ist, können Sie die Authentifizierungsmethode ändern. Mit den zur Verfügung stehenden Optionen können Sie

NIS

Die Benutzer werden zentral auf einem NIS-Server für alle Systeme im Netzwerk verwaltet. Weitere Informationen finden Sie in Chapter 3, Using NIS.

SSSD

Der System Security Services Daemon (SSSD) kann Benutzerdaten lokal im Cache speichern und den Benutzern den Zugriff auf diese Daten ermöglichen, selbst wenn der eigentliche Verzeichnisdienst (vorübergehend) nicht erreichbar ist. Weitere Informationen finden Sie in Section 4.3, “SSSD”.

Samba

Die SMB-Authentifizierung wird häufig in heterogenen Linux- und Windows-Netzwerken verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter Kapitel 29, Samba.

Gehen Sie wie folgt vor, um die Authentifizierungsmethode zu ändern:

  1. Öffnen Sie in YaST das Dialogfeld Verwaltung von Benutzern und Gruppen.

  2. Klicken Sie auf den Karteireiter Einstellungen für Authentifizierung, um eine Übersicht über die verfügbaren Authentifizierungsmethoden und die aktuellen Einstellungen anzuzeigen.

  3. Wenn Sie die Authentifizierungsmethode ändern möchten, klicken Sie auf Konfigurieren und wählen Sie die Authentifizierungsmethode aus, die Sie bearbeiten möchten. Damit werden die YaST-Module zur Client-Konfiguration aufgerufen. Informationen zur Konfiguration des entsprechenden Client finden Sie in folgenden Abschnitten:

    NIS: Section 3.2, “Configuring NIS Clients”

    LDAP: Section 4.2, “Configuring an Authentication Client with YaST”

    Samba: Abschnitt 29.5.1, „Konfigurieren eines Samba-Clients mit YaST“

  4. Kehren Sie nach der Übernahme der Konfiguration zum Überblick unter Verwaltung von Benutzern und Gruppen zurück.

  5. Klicken Sie auf OK, um das Verwaltungsdialogfeld zu schließen.