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Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 12 SP5

10 Installationen auf Remote-Systemen

Für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server stehen zahlreiche Verfahren zur Auswahl. Neben der normalen Medieninstallation, die in Kapitel 6, Installation mit YaST beschrieben wird, können Sie aus mehreren netzwerkbasierten Ansätzen auswählen oder eine vollautomatische Installation von SUSE Linux Enterprise Server ausführen.

Die einzelnen Methoden werden über zwei kurze Checklisten eingeführt: In einer werden die Voraussetzungen für diese Methoden aufgeführt, in der anderen die grundlegenden Verfahren dargestellt. Anschließend werden alle in diesen Installationsszenarien verwendeten Techniken ausführlicher erläutert.

Anmerkung
Anmerkung: Terminologie

In den folgenden Abschnitten wird das System, auf dem Ihre neue SUSE Linux Enterprise Server-Installation ausgeführt wird, als Zielsystem oder Installationsziel bezeichnet. Der Begriff Repository (früher Installationsquelle genannt) wird für alle Quellen der Installationsdaten verwendet. Dazu gehören physische Medien, z. B. CD und DVD, sowie Netzwerkserver, die die Installationsdaten im Netzwerk verteilen.

10.1 Installationsszenarien für die Installation auf entfernten Systemen

In diesem Abschnitt werden die gängigsten Installationsszenarien für Installationen auf entfernten Systemen beschrieben. Prüfen Sie für jedes Szenario die Liste der Voraussetzungen und befolgen Sie das für dieses Szenario beschriebene Verfahren. Falls Sie für einen bestimmten Schritt ausführliche Anweisungen benötigen, folgen Sie den entsprechenden Links.

10.1.1 Einfache Installationen auf Remote-Systemen über VNC – Statische Netzwerkkonfiguration

Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten. Die Installation wird von einer entfernten Arbeitsstation gesteuert, die mit dem Installationsprogramm über VNC verbunden ist. Das Eingreifen des Benutzers ist wie bei der manuellen Installation erforderlich (siehe Kapitel 6, Installation mit YaST).

Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:

  • Repository (remote oder lokal):

    • Remote-Repository: NFS, HTTP, FTP, TFTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.

    • Lokales Repository, zum Beispiel eine DVD.

  • Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.

  • Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und VNC-Viewer-Software

  • Physisches Bootmedium (CD, DVD oder Flash-Laufwerk) zum Booten des Zielsystems.

  • Gültige statische IP-Adressen, die dem Repository und dem Steuersystem bereits zugewiesen sind.

  • Gültige statische IP-Adresse, die dem Zielsystem zugewiesen wird.

Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:

  1. Richten Sie das Repository wie in Kapitel 8, Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP-, FTP- oder TFTP-Netzwerkserver. Informationen zu einem SMB-Repository finden Sie unter Abschnitt 8.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.

  2. Booten Sie das Zielsystem mit DVD1 aus dem SUSE Linux Enterprise Server-Medienkit.

  3. Wenn der Bootbildschirm des Zielsystems erscheint, legen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen die entsprechenden VNC-Optionen und die Adresse des Repositorys fest. Dies wird ausführlich in Abschnitt 10.2, „Booten des Zielsystems für die Installation“ beschrieben.

    Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse und Anzeigenummer an, unter der die grafische Installationsumgebung über eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Browser erreichbar ist. VNC-Installationen werden über OpenSLP angekündigt, sofern dies in den Firewall-Einstellungen zulässig ist. Sie finden sie mit slptool, wie in Prozedur 10.1, „Auffinden von VNC-Installationen über OpenSLP“ beschrieben.

  4. Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Webbrowser und stellen Sie wie in Abschnitt 10.3.1, „VNC-Installation“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.

  5. Führen Sie die Installation wie in Kapitel 6, Installation mit YaST beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.

  6. Schließen Sie die Installation ab.

10.1.2 Einfache Installationen auf Remote-Systemen über VNC – Dynamische Netzwerkkonfiguration

Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten. Die Netzwerkkonfiguration wird über DHCP vorgenommen. Die Installation wird mit VNC über eine Fernarbeitsstation vorgenommen, für die Konfiguration ist jedoch das Eingreifen des Benutzers erforderlich.

Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:

  • Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.

  • Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.

  • Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und VNC-Viewer-Software

  • Booten Sie das Zielsystem mit DVD1 aus dem SUSE Linux Enterprise Server-Medienkit.

  • Laufender DHCP-Server, der IP-Adressen zur Verfügung stellt.

Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:

  1. Richten Sie das Repository wie in Kapitel 8, Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Informationen zu einem SMB-Repository finden Sie unter Abschnitt 8.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.

  2. Booten Sie das Zielsystem mit DVD1 aus dem SUSE Linux Enterprise Server-Medienkit.

  3. Wenn der Bootbildschirm des Zielsystems erscheint, legen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen die entsprechenden VNC-Optionen und die Adresse des Repositorys fest. Dies wird ausführlich in Abschnitt 10.2, „Booten des Zielsystems für die Installation“ beschrieben.

    Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse und Anzeigenummer an, unter der die grafische Installationsumgebung über eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Browser erreichbar ist. VNC-Installationen werden über OpenSLP angekündigt, sofern dies in den Firewall-Einstellungen zulässig ist. Sie finden sie mit slptool, wie in Prozedur 10.1, „Auffinden von VNC-Installationen über OpenSLP“ beschrieben.

  4. Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Webbrowser und stellen Sie wie in Abschnitt 10.3.1, „VNC-Installation“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.

  5. Führen Sie die Installation wie in Kapitel 6, Installation mit YaST beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.

  6. Schließen Sie die Installation ab.

10.1.3 Installation auf entfernten Systemen über VNC – PXE-Boot und Wake-on-LAN

Diese Art der Installation wird vollständig automatisch durchgeführt. Der Zielcomputer wird über den entfernten Zugriff gestartet und gebootet. Das Eingreifen des Benutzers ist lediglich für die eigentliche Installation erforderlich. Dieser Ansatz ist für standortübergreifende Implementierungen geeignet.

Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:

  • Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.

  • TFTP-Server.

  • Laufender DHCP-Server für Ihr Netzwerk.

  • Zielsystem, das PXE-Boot-, Netzwerk- und Wake-on-LAN-fähig, angeschlossen und mit dem Netzwerk verbunden ist.

  • Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und VNC-Viewer-Software

Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation auszuführen:

  1. Richten Sie das Repository wie in Kapitel 8, Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver aus oder konfigurieren Sie ein SMB-Repository wie in Abschnitt 8.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“ beschrieben.

  2. Richten Sie einen TFTP-Server ein, auf dem das Boot-Image gespeichert wird, das vom Zielsystem abgerufen werden kann. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 9.2, „Einrichten eines TFTP-Servers“ beschrieben.

  3. Richten Sie einen DHCP-Server ein, der IP-Adressen für alle Computer bereitstellt und dem Zielsystem den Speicherort des TFTP-Servers bekannt gibt. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 9.1, „Einrichten eines DHCP-Servers“ beschrieben.

  4. Bereiten Sie das Zielsystem für PXE-Boot vor. Dies wird ausführlich in Abschnitt 9.5, „Vorbereiten des Zielsystems für PXE-Boot“ beschrieben.

  5. Initiieren Sie den Bootvorgang des Zielsystems mithilfe von Wake-on-LAN. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 9.7, „Wake-on-LAN“ beschrieben.

  6. Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Webbrowser und stellen Sie wie in Abschnitt 10.3.1, „VNC-Installation“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.

  7. Führen Sie die Installation wie in Kapitel 6, Installation mit YaST beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.

  8. Schließen Sie die Installation ab.

10.1.4 Einfache Installationen auf Remote-Systemen über SSH – Statische Netzwerkkonfiguration

Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten und um die IP-Adresse des Installationsziels zu ermitteln. Die Installation selbst wird vollständig von einer entfernten Arbeitsstation gesteuert, die mit dem Installationsprogramm über SSH verbunden ist. Das Eingreifen des Benutzers ist wie bei der regulären Installation erforderlich (siehe Kapitel 6, Installation mit YaST).

Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:

  • Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.

  • Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.

  • Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und funktionierender SSH-Client-Software.

  • Booten Sie das Zielsystem mit DVD1 aus dem SUSE Linux Enterprise Server-Medienkit.

  • Gültige statische IP-Adressen, die dem Repository und dem Steuersystem bereits zugewiesen sind.

  • Gültige statische IP-Adresse, die dem Zielsystem zugewiesen wird.

Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:

  1. Richten Sie das Repository wie in Kapitel 8, Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Informationen zu einem SMB-Repository finden Sie unter Abschnitt 8.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.

  2. Booten Sie das Zielsystem mit DVD1 aus dem SUSE Linux Enterprise Server-Medienkit.

  3. Wenn der Bootbildschirm des Zielsystems erscheint, legen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen die entsprechenden VNC-Optionen und die Adresse des Repositorys fest. Dies wird ausführlich in Abschnitt 10.2.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“ beschrieben.

    Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse an, unter der die grafische Installationsumgebung von einen beliebigen SSH-Client adressiert werden kann.

  4. Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation ein Terminalfenster und stellen Sie wie in Abschnitt 10.3.2.2, „Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.

  5. Führen Sie die Installation wie in Kapitel 6, Installation mit YaST beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.

  6. Schließen Sie die Installation ab.

10.1.5 Einfache entfernte Installation über SSH – Dynamische Netzwerkkonfiguration

Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten und um die IP-Adresse des Installationsziels zu ermitteln. Die Installation wird mit SSH über eine Fernarbeitsstation vorgenommen, für die Konfiguration ist jedoch das Eingreifen des Benutzers erforderlich.

Anmerkung
Anmerkung: Vermeiden eines Verbindungsverlusts nach dem zweiten Schritt (Installation)

Aktivieren Sie im Dialogfeld der Netzwerkeinstellungen die Option Traditionelle Methode mit ifup, und vermeiden Sie NetworkManager. Ansonsten geht Ihre SSH-Verbindung während der Installation verloren. Sobald die Installation beendet ist, setzen Sie die Einstellungen wieder auf Benutzergesteuert mithilfe von NetworkManager zurück.

Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:

  • Repository (remote oder lokal):

    • Remote-Repository: NFS, HTTP, FTP, TFTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.

    • Lokales Repository, zum Beispiel eine DVD.

  • Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.

  • Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und funktionierender SSH-Client-Software.

  • Physisches Bootmedium (CD, DVD oder Flash-Laufwerk) zum Booten des Zielsystems.

  • Laufender DHCP-Server, der IP-Adressen zur Verfügung stellt.

Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:

  1. Richten Sie das Repository wie in Kapitel 8, Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Informationen zu einem SMB-Repository finden Sie unter Abschnitt 8.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.

  2. Booten Sie das Zielsystem mit DVD1 aus dem SUSE Linux Enterprise Server-Medienkit.

  3. Wenn der Bootbildschirm des Zielsystems erscheint, legen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen die entsprechenden Parameter für die Netzwerkverbindung, den Speicherort der Installationsquelle und die SSH-Aktivierung fest. Weitere Informationen sowie ausführliche Anweisungen zur Verwendung dieser Parameter finden Sie in Abschnitt 10.2.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“.

    Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse an, unter der die grafische Installationsumgebung über einen beliebigen SSH-Client erreichbar ist.

  4. Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation ein Terminalfenster und stellen Sie wie in Abschnitt 10.3.2.2, „Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.

  5. Führen Sie die Installation wie in Kapitel 6, Installation mit YaST beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.

  6. Schließen Sie die Installation ab.

10.1.6 Installation auf entfernten Systemen über SSH – PXE-Boot und Wake-on-LAN

Diese Art der Installation wird vollständig automatisch durchgeführt. Der Zielcomputer wird über den entfernten Zugriff gestartet und gebootet.

Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:

  • Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.

  • TFTP-Server.

  • Laufender DHCP-Server für Ihr Netzwerk, der dem zu installierenden Host eine statische IP-Adresse zuweist.

  • Zielsystem, das PXE-Boot-, Netzwerk- und Wake-on-LAN-fähig, angeschlossen und mit dem Netzwerk verbunden ist.

  • Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und SSH-Client-Software.

Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation auszuführen:

  1. Richten Sie das Repository wie in Kapitel 8, Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Weitere Informationen zur Konfiguration eines SMB-Repositorys finden Sie in Abschnitt 8.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.

  2. Richten Sie einen TFTP-Server ein, auf dem das Boot-Image gespeichert wird, das vom Zielsystem abgerufen werden kann. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 9.2, „Einrichten eines TFTP-Servers“ beschrieben.

  3. Richten Sie einen DHCP-Server ein, der IP-Adressen für alle Computer bereitstellt und dem Zielsystem den Speicherort des TFTP-Servers bekannt gibt. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 9.1, „Einrichten eines DHCP-Servers“ beschrieben.

  4. Bereiten Sie das Zielsystem für PXE-Boot vor. Dies wird ausführlich in Abschnitt 9.5, „Vorbereiten des Zielsystems für PXE-Boot“ beschrieben.

  5. Initiieren Sie den Bootvorgang des Zielsystems mithilfe von Wake-on-LAN. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 9.7, „Wake-on-LAN“ beschrieben.

  6. Starten Sie auf der steuernden Arbeitsstation einen SSH-Client und stellen Sie wie in Abschnitt 10.3.2, „SSH-Installation“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.

  7. Führen Sie die Installation wie in Kapitel 6, Installation mit YaST beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.

  8. Schließen Sie die Installation ab.

10.2 Booten des Zielsystems für die Installation

Abgesehen von der in Abschnitt 9.7, „Wake-on-LAN“ und Abschnitt 9.3.1, „Vorbereiten der Struktur“ beschriebenen Vorgehensweise gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten, den Bootvorgang für die Installation anzupassen. Sie können beispielsweise über die standardmäßigen Boot-Optionen und Funktionstasten oder über die Boot-Optionsbefehle im Installations-Boot-Bildschirm die gewünschten Boot-Optionen angeben, die der Installations-Kernel möglicherweise für Ihre Hardware benötigt.

10.2.1 Standardmäßige Boot-Optionen

Die Boot-Optionen werden unter Kapitel 6, Installation mit YaST genauer erläutert. In der Regel wird durch die Auswahl von Installation der Bootvorgang für die Installation gestartet.

Verwenden Sie bei Problemen Installation - ACPI deaktiviert bzw. Installation - Sichere Einstellungen. Weitere Informationen zu Fehlerbehebung beim Installationsvorgang finden Sie in Abschnitt 41.2, „Probleme bei der Installation“.

Die Menüleiste unten im Bildschirm enthält erweiterte Funktionen, die bei manchen Setups erforderlich sind. Mithilfe der Funktionstasten F1 bis F12 können Sie zusätzliche Optionen angeben, die an die Installationsroutinen weitergegeben werden, ohne dass Sie die detaillierte Syntax dieser Parameter kennen müssen (siehe Abschnitt 10.2.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“). Eine detaillierte Beschreibung der verfügbaren Funktionstasten finden Sie in Abschnitt 6.2.2.1, „Der Boot-Bildschirm auf Computern mit herkömmlichem BIOS“.

10.2.2 Benutzerdefinierte Boot-Optionen

Mithilfe geeigneter Boot-Optionen können Sie den Installationsvorgang vereinfachen. Viele Parameter können mit den linuxrc-Routinen auch zu einem späteren Zeitpunkt konfiguriert werden, das Verwenden der Boot-Optionen ist jedoch viel einfacher. In einigen automatisierten Setups können die Boot-Optionen über die Datei initrd oder eine info-Datei bereit gestellt werden.

In der folgenden Tabelle sind alle in diesem Kapitel erwähnten Installationsszenarien mit den erforderlichen Parametern für das Booten sowie die entsprechenden Boot-Optionen aufgeführt. Um eine Boot-Zeichenkette zu erhalten, die an die Installationsroutinen übergeben wird, hängen Sie alle Optionen in der Reihenfolge an, in der sie in dieser Tabelle angezeigt werden. Beispiel (alle in einer Zeile):

install=XXX netdevice=XXX hostip=XXX netmask=XXX vnc=XXX VNCPassword=XXX

Ersetzen Sie alle XXX-Werte in diesem Befehl durch die für Ihre Konfiguration geeigneten Werte.

Kapitel 6, Installation mit YaST

Für den Bootvorgang erforderliche Parameter.  Keine

Bootoptionen.  Nicht erforderlich

Abschnitt 10.1.1, „Einfache Installationen auf Remote-Systemen über VNC – Statische Netzwerkkonfiguration“
Für den Bootvorgang erforderliche Parameter
  • Adresse des Installationsservers

  • Netzwerkgerät

  • IP-Adresse

  • Netzmaske

  • Gateway

  • VNC-Aktivierung

  • VNC-Passwort

Bootoptionen
  • install=(nfs,http, ftp,smb)://PATH_TO_INSTMEDIA

  • netdevice=NETDEVICE (nur erforderlich, wenn mehrere Netzwerkgeräte verfügbar sind)

  • hostip=IP_ADDRESS

  • netmask=NETMASK

  • gateway=IP_GATEWAY

  • vnc=1

  • VNCPassword=PASSWORD

Abschnitt 10.1.2, „Einfache Installationen auf Remote-Systemen über VNC – Dynamische Netzwerkkonfiguration“
Für den Bootvorgang erforderliche Parameter
  • Adresse des Installationsservers

  • VNC-Aktivierung

  • VNC-Passwort

Bootoptionen
  • install=(nfs,http, ftp,smb)://PATH_TO_INSTMEDIA

  • vnc=1

  • VNCPassword=PASSWORD

Abschnitt 10.1.3, „Installation auf entfernten Systemen über VNC – PXE-Boot und Wake-on-LAN“
Für den Bootvorgang erforderliche Parameter
  • Adresse des Installationsservers

  • Adresse des TFTP-Servers

  • VNC-Aktivierung

  • VNC-Passwort

Bootoptionen.  Nicht zutreffend; Prozess wird über PXE und DHCP verwaltet

Abschnitt 10.1.4, „Einfache Installationen auf Remote-Systemen über SSH – Statische Netzwerkkonfiguration“
Für den Bootvorgang erforderliche Parameter
  • Adresse des Installationsservers

  • Netzwerkgerät

  • IP-Adresse

  • Netzmaske

  • Gateway

  • SSH-Aktivierung

  • SSH-Passwort

Bootoptionen
  • install=(nfs,http, ftp,smb)://PATH_TO_INSTMEDIA

  • netdevice=NETDEVICE (nur erforderlich, wenn mehrere Netzwerkgeräte verfügbar sind)

  • hostip=IP_ADDRESS

  • netmask=NETMASK

  • gateway=IP_GATEWAY

  • ssh=1

  • ssh.password=PASSWORT

Abschnitt 10.1.5, „Einfache entfernte Installation über SSH – Dynamische Netzwerkkonfiguration“
Für den Bootvorgang erforderliche Parameter
  • Adresse des Installationsservers

  • SSH-Aktivierung

  • SSH-Passwort

Bootoptionen
  • install=(nfs,http, ftp,smb)://PATH_TO_INSTMEDIA

  • ssh=1

  • ssh.password=PASSWORT

Abschnitt 10.1.6, „Installation auf entfernten Systemen über SSH – PXE-Boot und Wake-on-LAN“
  • Adresse des Installationsservers

  • Adresse des TFTP-Servers

  • SSH-Aktivierung

  • SSH-Passwort

Bootoptionen.  Nicht zutreffend; Prozess wird über PXE und DHCP verwaltet

Tipp
Tipp: Weitere Informationen zu den linuxrc-Boot-Optionen

Weitere Informationen zu den linuxrc-Boot-Optionen für das Booten eines Linux-Systems finden Sie in http://en.opensuse.org/SDB:Linuxrc.

10.2.2.1 Installieren von Add-on-Produkten und Treiberaktualisierungen

SUSE Linux Enterprise Server unterstützt die Installation von Add-on-Produkten mit Erweiterung (z. B. die SUSE Linux Enterprise High Availability Extension), von Produkten und Treibern von Drittanbietern sowie von zusätzlicher Software. Damit ein Add-on-Produkt automatisch installiert werden kann, wenn SUSE Linux Enterprise Server über Fernzugriff bereitgestellt wird, muss der Parameter addon=REPOSITORY angegeben werden.

REPOSITORY muss ein gehostetes Repository sein, das von YaST (YaST 2 oder YUM (rpm-md)) ausgelesen werden kann. ISO-Images werden zurzeit nicht unterstützt.

Tipp
Tipp: Treiberaktualisierungen

Aktualisierungen für Treiber finden Sie unter http://drivers.suse.com/. Nicht alle Treiberaktualisierungen werden als Repositorys bereitgestellt; einige Aktualisierungen sind nur als ISO-Images verfügbar und können daher nicht mit dem Parameter addon installiert werden. Weitere Anweisungen zum Installieren von Treiberaktualisierungen mithilfe von ISO-Images finden Sie unter http://drivers.suse.com/doc/SolidDriver/Driver_Kits.html.

10.3 Überwachen des Installationsvorgangs

Es gibt mehrere Möglichkeiten der entfernten Überwachung des Installationsvorgangs. Wenn beim Booten für die Installation die richtigen Boot-Optionen angegeben wurden, kann die Installation und Systemkonfiguration mit VNC oder SSH von einer Fernarbeitsstation aus überwacht werden.

10.3.1 VNC-Installation

Mithilfe einer beliebigen VNC-Viewer-Software können Sie die Installation von SUSE Linux Enterprise Server von praktisch jedem Betriebssystem aus überwachen. In diesem Abschnitt wird das Setup mithilfe einer VNC-Viewer-Anwendung oder eines Webbrowsers beschrieben.

10.3.1.1 Vorbereiten der VNC-Installation

Zum Aktivieren von VNC auf dem Installationsziel geben Sie die entsprechenden Boot-Optionen beim ersten Booten für die Installation an (siehe Abschnitt 10.2.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“). Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und wartet darauf, dass ein VNC-Client eine Verbindung zum Installationsprogramm herstellt.

Das Installationsprogramm gibt die IP-Adresse bekannt und zeigt die für die Verbindung zum Installationsprogramm erforderliche Nummer an. Wenn Sie physischen Zugriff auf das Zielsystem haben, werden diese Informationen sofort nach dem Booten des Systems für die Installation zur Verfügung gestellt. Geben Sie diese Daten ein, wenn Sie von der VNC-Client-Software dazu aufgefordert werden, und geben Sie Ihr Passwort ein.

Da sich das Installationsziel über OpenSLP selbst bekannt gibt, können Sie die Adressinformationen des Installationsziels über einen SLP-Browser abrufen, ohne dass Sie physischen Zugriff auf die Installation selbst haben müssen, vorausgesetzt, OpenSLP wird von der Netzwerkkonfiguration und von allen Computern unterstützt:

Vorgehen 10.1: Auffinden von VNC-Installationen über OpenSLP
  1. Führen Sie slptool findsrvtypes | grep vnc aus, um eine Liste aller Dienste zu erhalten, die VNC anbieten. Die VNC-Installationsziele müssen unter einem Dienst mit dem Namen YaST.installation.suse bereitstehen.

  2. Mit slptool findsrvs YaST.installation.suse erhalten Sie eine Liste der verfügbaren Installationen. Geben Sie die IP-Adresse und den Port (in der Regel 5901) an; diese Angaben sind dem VNC-Viewer beigelegt.

10.3.1.2 Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm

Möchten Sie eine Verbindung zu einem VNC-Server herstellen (in diesem Fall als Installationsziel), starten Sie eine unabhängige VNC-Viewer-Anwendung in einem beliebigen Betriebssystem.

Mit VNC können Sie die Installation eines Linux-Systems von jedem Betriebssystem, einschließlich anderer Linux-, Windows- oder macOS-Betriebssysteme, aus steuern.

Stellen Sie auf einem Linux-Computer sicher, dass das Paket tightvnc installiert ist. Installieren Sie auf einem Windows-Computer den Windows-Port dieser Anwendung, der über die Homepage von TightVNC (http://www.tightvnc.com/download.html) erhältlich ist.

Gehen Sie wie folgt vor, um eine Verbindung zu dem auf dem Zielcomputer ausgeführten Installationsprogramm herzustellen:

  1. Starten Sie den VNC-Viewer.

  2. Geben Sie die IP-Adresse und die Anzeigenummer des Installationsziels wie vom SLP-Browser oder dem Installationsprogramm selbst zur Verfügung gestellt ein:

    IP_ADDRESS:DISPLAY_NUMBER

    Auf dem Desktop wird ein Fenster geöffnet, in dem die YaST-Bildschirme wie bei einer normalen lokalen Installation angezeigt werden.

10.3.2 SSH-Installation

Mithilfe von SSH können Sie die Installation des Linux-Computers unter Verwendung einer beliebigen SSH-Client-Software von einem entfernten Standort aus überwachen.

10.3.2.1 Vorbereiten der SSH-Installation

Zusätzlich zum Installieren des erforderlichen Softwarepakets (OpenSSH für Linux und PuTTY für Windows) müssen Sie die entsprechenden Boot-Optionen angeben, um SSH für die Installation zu aktivieren. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 10.2.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“. OpenSSH wird auf allen SUSE Linux-basierten Betriebssystemen standardmäßig installiert.

10.3.2.2 Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm

  1. Rufen Sie die IP-Adresse des Installationsziels ab. Wenn Sie physischen Zugriff auf den Zielrechner haben, verwenden Sie die IP-Adresse, die von der Installationsroutine nach dem anfänglichen Bootvorgang in der Konsole angezeigt wird. Verwenden Sie andernfalls die IP-Adresse, die diesem Host in der DHCP-Serverkonfiguration zugewiesen wurde.

  2. Geben Sie in eine Kommandozeile das folgende Kommando ein:

    ssh -X root@
    ip_address_of_target

    Ersetzen Sie IP_ADDRESS_OF_TARGET durch die IP-Adresse des Installationsziels.

  3. Wenn Sie zur Eingabe eines Benutzernamens aufgefordert werden, geben Sie root ein.

  4. Wenn Sie zur Eingabe eines Passworts aufgefordert werden, geben Sie das Passwort ein, das mit der SSH-Boot-Option festgelegt wurde. Wenn Sie sich erfolgreich authentifiziert haben, wird eine Kommandozeilenaufforderung für das Installationsziel angezeigt.

  5. Geben Sie yast ein, um das Installationsprogramm zu starten. Es wird ein Fenster geöffnet, in dem die üblichen YaST-Bildschirme wie in Kapitel 6, Installation mit YaST beschrieben angezeigt werden.