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Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 12 SP5

5 Installation in der ARM AArch64-Architektur

In diesem Kapitel werden die erforderlichen Schritte für die Vorbereitung der Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf ARM AArch64-Computern beschrieben. Es beschreibt die für die Vorbereitung der verschiedenen Installationsmethoden erforderlichen Schritte. Die Liste der Hardware-Anforderungen bietet einen Überblick über die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützten Systeme. Sie erhalten Informationen über verfügbare Installationsmethoden und mehrere bekannte Probleme. Sie lernen, wie Sie die Installation steuern, Installationsmedien zur Verfügung stelln und mit normalen Methoden booten können.

5.1 Systemvoraussetzungen für den Betrieb von Linux

Das Betriebssystem SUSE® Linux Enterprise Server eignet sich für die verschiedensten Hardware-Geräte. Es ist unmöglich, alle denkbaren Hardware-Kombinationen aufzuführen, die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützt werden. Um Ihnen für die Planungsphase eine Richtlinie zur Verfügung zu stellen, werden hier die Mindestanforderungen dargestellt.

Wenn Sie ganz sichergehen möchten, dass eine bestimmte Computerkonfiguration funktioniert, erkundigen Sie sich, welche Plattformen von SUSE zertifiziert wurden. Eine Liste finden Sie unter https://www.suse.com/yessearch/.

5.1.1 Hardware für ARM AArch64

Prozessor

Als Mindestanforderung ist eine CPU erforderlich, die die ARMv8-A-Befehlssatzinfrastruktur (Instruction Set Architecture, ISA) unterstützt, z. B. ARM Cortex-A53 oder Cortex-A57. Eine Liste der verfügbaren ARMv8-A-Prozessoren finden Sie unter https://www.arm.com/products/processors/cortex-a/.

CPUs mit der ARMv8-R- (Echtzeit) und ARMv8-M-ISA (Mikrokontroller) werden derzeit nicht unterstützt.

Maximale Anzahl an CPUs

Aufgrund des Software-Designs werden maximal 128 CPUs unterstützt. Wenn Sie ein so großes System nutzen möchten, informieren Sie sich auf unserer Webseite zur Hardware-Systemzertifizierung über die unterstützten Geräte (siehe https://www.suse.com/yessearch/).

Arbeitsspeicheranforderungen

Für eine Minimalinstallation ist mindestens 1 GB Arbeitsspeicher erforderlich. Es werden jedoch mindestens 1024 MB bzw. 512 MB pro CPU auf Multiprozessorcomputern empfohlen. Bei einer Remote-Installation über HTTP oder FTP sind weitere 150 MB einzurechnen. Diese Werte gelten ausschließlich für die Installation des Betriebssystems. Der tatsächliche Arbeitsspeicherbedarf in der Produktion ist abhängig von der Auslastung des Systems.

Anforderungen an die Festplatte

Die Anforderungen an die Festplatte sind im Wesentlichen abhängig von der ausgewählten Installation und von der geplanten Nutzung des Computers. Mindestanforderungen für verschiedene Optionen:

System

Anforderungen an die Festplatte

Minimalinstallation

800 MB bis 1 GB

Minimales X Window-System

1,4 GB

GNOME-Desktop

3,5 GB

Alle Schemata

8,5 GB

Verwenden von Snapshots für die Virtualisierung

min. 8 GB

Boot-Methoden

Der Computer kann von einer CD oder über das Netzwerk gestartet werden. Zum Starten über das Netzwerk ist ein spezieller Boot-Server erforderlich. Die Einrichtung kann mit SUSE Linux Enterprise Server erfolgen.

5.2 Überlegungen zur Installation

Dieser Abschnitt umfasst zahlreiche Faktoren, die vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf ARM AArch64-Hardware zu berücksichtigen sind.

5.2.1 Installationstyp

SUSE Linux Enterprise Server wird in der Regel als unabhängiges Betriebssystem installiert. Seit der Einführung der Virtualisierung ist es auch möglich, mehrere Instanzen von SUSE Linux Enterprise Server auf derselben Hardware auszuführen. Die Installation des VM-Host-Servers erfolgt jedoch wie eine typische Installation mit einigen zusätzlichen Paketen. Die Installation von virtuellen Gästen wird in Chapter 9, Guest Installation beschrieben.

5.2.2 Boot-Methoden

Je nachdem, welche Hardware Sie verwenden, sind folgende Boot-Methoden für den ersten Boot-Vorgang vor der Installation von SUSE Linux Enterprise Server verfügbar:

Tabelle 5.1: Bootoptionen

Boot-Option

Verwenden Sie

CD- oder DVD-Laufwerk

Die einfachste Boot-Methode. Hierfür benötigt das System ein lokal verfügbares CD-ROM- oder DVD-ROM-Laufwerk.

Flash-Laufwerke

Suchen Sie die für die Erstellung von Boot-Disketten erforderlichen Images auf der ersten CD oder DVD im Verzeichnis /boot. Lesen Sie hierzu auch die Datei README im selben Verzeichnis. Das Starten über einen USB-Speicherstick ist nur möglich, wenn diese Methode im BIOS des Computers unterstützt wird.

PXE oder bootp

Muss von der Firmware des verwendeten Systems unterstützt werden. Für diese Option ist ein Boot-Server im Netzwerk erforderlich. Diese Aufgabe kann auch von einem anderen SUSE Linux Enterprise-Server übernommen werden.

Festplatte

SUSE Linux Enterprise Server kann auch von der Festplatte gebootet werden. Kopieren Sie hierfür den Kernel (linux) und das Installationssystem (initrd) aus dem Verzeichnis /boot/loader der ersten CD oder DVD auf die Festplatte und fügen Sie einen entsprechenden Eintrag im Bootloader hinzu.

5.2.3 Installationsquelle

Bei der Installation von SUSE Linux Enterprise Server müssen die tatsächlichen Installationsdaten im Netzwerk, auf einer Festplattenpartition oder auf einer lokalen DVD verfügbar sein. Zur Ausführung der Installation über das Netzwerk benötigen Sie einen Installationsserver. Richten Sie einen Computer in einer Unix- oder Linux-Umgebung als NFS-, HTTP-, SMB- oder FTP-Server ein, um die Installationsdaten zur Verfügung zu stellen. Um die Installationsdaten über einen Windows-Computer bereitzustellen, geben Sie die Daten mit SMB frei.

Die Installationsquelle kann besonders leicht ausgewählt werden, wenn Sie einen SLP-Server im lokalen Netzwerk konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Kapitel 8, Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden.

5.2.4 Installationsziel

Die meisten Installationen erfolgen auf der lokalen Festplatte. Daher müssen die Festplatten-Controller für das Installationssystem nicht zur Verfügung stehen. Wenn ein bestimmter Controller (z. B. ein RAID-Controller) ein zusätzliches Kernel-Modul benötigt, stellen Sie für das Installationssystem eine Aktualisierungsdiskette für das Kernel-Modul bereit.

Sonstige Installationsziele können verschiedene Arten von Block-Geräten sein, die ausreichenden Speicherplatz und eine entsprechende Geschwindigkeit zum Ausführen eines Betriebssystems bieten. Dies beinhaltet auch Netzwerk-Block-Geräte, wie iSCSI oder SAN. Die Installation kann auch auf Netzwerk-Dateisystemen mit den standardmäßigen Unix-Berechtigungen ausgeführt werden. Beim Starten dieser Systeme können jedoch Probleme auftreten, da sie von initramfs unterstützt werden müssen, damit das eigentliche System gestartet werden kann. Diese Art der Installation ist nützlich, wenn dasselbe System an unterschiedlichen Standorten gestartet werden muss.

5.2.5 Verschiedene Installationsmethoden

SUSE Linux Enterprise Server bietet verschiedene Methoden zum Steuern der Installation:

  • Installation über die grafische Konsole

  • Installation über die serielle Konsole

  • Installation mit AutoYaST

  • Installation mit KIWI-Images

  • Installation über SSH

  • Installation mit VNC

Standardmäßig wird die grafische Konsole verwendet. Wenn die Installation auf mehreren Computern mit ähnlichen Voraussetzungen erfolgen soll, ist es ratsam, eine AutoYaST-Konfigurationsdatei oder ein KIWI-Preload-Image zu erstellen und diese(s) für den Installationsprozess bereitzustellen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Dokumentation zu AutoYaST unter AutoYaST bzw. in der Dokumentation zu KIWI unter http://doc.opensuse.org/projects/kiwi/doc/.

5.3 Boot- und Installationsmedien

Beim Installieren des Systems können sich die Medien für das Booten und die Systeminstallation unterscheiden. Alle Kombinationen unterstützter Medien für Booten und Installieren können verwendet werden.

5.3.1 Boot-Medien

Das Booten eines Computers hängt von den Möglichkeiten der verwendeten Hardware und der Verfügbarkeit von Medien für die entsprechende Boot-Option ab.

Booten von DVD

Dies ist die häufigste Möglichkeit zum Booten eines Systems. Sie ist für die meisten Computerbenutzer einfach, erfordert aber eine Menge von Interaktion für jeden Installationsvorgang.

Booten von einem USB-Flash-Laufwerk

Abhängig von der verwendeten Hardware ist es möglich, von einer USB-Festplatte zu booten. Das entsprechende Medium muss gemäß den Anweisungen unter Abschnitt 6.2.2, „PC (AMD64/Intel 64/ARM AArch64): Systemstart“ erstellt werden.

Booten vom Netzwerk

Sie können einen Computer nur direkt vom Netzwerk aus booten, wenn dies von der Firmware des Computers unterstützt wird. Diese Bootmethode erfordert einen Boot-Server, der die erforderlichen Boot-Images über das Netzwerk bereitstellt. Das exakte Protokoll hängt von Ihrer Hardware ab. In der Regel benötigen Sie mehrere Dienste, wie TFTP und DHCP oder PXE-Boot. Wenn Sie einen Boot-Server benötigen, lesen Sie auch Abschnitt 10.1.3, „Installation auf entfernten Systemen über VNC – PXE-Boot und Wake-on-LAN“.

5.3.2 Installationsmedien

Die Installationsmedien enthalten alle erforderlichen Pakete und Metadaten für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server. Diese müssen dem Installationssystem nach dem Booten für die Installation zur Verfügung stehen. Die Installationsmedien für SUSE Linux Enterprise Server können dem System mit verschiedenen Methoden zur Verfügung gestellt werden.

Installation von DVD

Alle erforderlichen Daten werden auf den Bootmedien geliefert. Abhängig von der gewählten Installation können eine Netzwerkverbindung oder Add-on-Medien erforderlich sein.

Installation über das Netzwerk

Wenn Sie die Installation von mehreren Systemen planen, vereinfacht die Bereitstellung der Installationsmedien über das Netzwerk vieles. Die Installation von vielen gängigen Protokollen ist möglich, z. B. NFS, HTTP, FTP oder SMB. Weitere Informationen zur Ausführung einer solchen Installation finden Sie unter Kapitel 10, Installationen auf Remote-Systemen.

5.4 Installationsvorgang

In diesem Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über die für den Abschluss der SUSE® Linux Enterprise Server-Installation erforderlichen Schritte im entsprechenden Modus. Teil II, „Der Installations-Workflow“ enthält eine vollständige Beschreibung der Installation und Konfiguration des Systems mit YaST.

5.4.1 Starten von einem lokalen Wechsellaufwerk

Bei der Installation können Sie DVD-ROM- und USB-Speichergeräte nutzen. Passen Sie den Computer an Ihre Anforderungen an:

  1. Vergewissern Sie sich, dass das Laufwerk als bootfähiges Laufwerk in der Firmware eingegeben ist.

  2. Legen Sie das Boot-Medium in das Laufwerk ein und starten Sie den Boot-Vorgang.

  3. Das Installations-Bootmenü SUSE Linux Enterprise Server ermöglicht das Übertragen verschiedener Parameter an das Installationssystem. Siehe auch Abschnitt 10.2.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“. Wenn die Installation über das Netzwerk ausgeführt werden soll, geben Sie hier die Installationsquelle an.

  4. Falls während der Installation unerwartete Probleme auftreten, starten Sie im abgesicherten Modus.

5.4.2 Installation über das Netzwerk

Zum Durchführen der Installation über eine Netzwerkquelle ist ein Installationsserver erforderlich. Der Installationsvorgang für diesen Server wird in Kapitel 8, Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden beschrieben.

Wenn Sie über einen SLP-Server verfügen, wählen Sie im ersten Boot-Bildschirm SLP als Installationsquelle aus. Wählen Sie während des Boot-Vorgangs aus, welche der verfügbaren Installationsquellen verwendet werden soll.

Wenn die DVD im Netzwerk verfügbar ist, verwenden Sie sie als Installationsquelle. Geben Sie in diesem Fall an der Boot-Eingabeaufforderung den Parameter install=<URL> mit den entsprechenden Werten ein. Eine detailliertere Beschreibung dieses Parameters finden Sie in Abschnitt 10.2.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“.

5.5 Steuern der Installation

Die Installation lässt sich auf verschiedene Arten steuern. Am häufigsten erfolgt die Installation von SUSE® Linux Enterprise Server über die Computerkonsole. Für andere Situationen stehen weitere Optionen zur Verfügung.

5.5.1 Installation über die Computerkonsole

Am einfachsten wird SUSE Linux Enterprise Server über die Computerkonsole installiert. Bei dieser Methode werden Sie von einem grafischen Installationsprogramm durch den Installationsvorgang geführt. Diese Installationsmethode wird ausführlich in Kapitel 6, Installation mit YaST behandelt.

Die Installation kann auch ohne Grafikmodus über die Konsole ausgeführt werden. Im textbasierten Installationsprogramm stehen dieselben Funktionen zur Verfügung wie in der grafischen Version. Einige Tipps zur Navigation in diesem Modus erhalten Sie in Abschnitt 5.1, „Navigation in Modulen“.

5.5.2 Installation über eine serielle Konsole

Für diese Installationsmethode ist ein zweiter Computer erforderlich, der über ein Null-Modem-Kabel mit dem Computer verbunden ist, auf dem SUSE Linux Enterprise Server installiert werden soll. Die Hardware und Firmware beider Computer muss die serielle Konsole unterstützen. Einige Firmware-Implementierungen sind bereits so konfiguriert, dass die Ausgabe der Bootkonsole an eine serielle Konsole gesendet wird (durch entsprechende Angabe einer Geräte-Baumstruktur mit „/chosen/stdout-path“). In diesem Fall ist keine zusätzliche Konfiguration erforderlich.

Falls die Firmware nicht mit der seriellen Konsole als Ziel für die Ausgabe der Bootkonsole eingerichtet ist, geben Sie den folgenden Bootparameter am Bootprompt des Installationssystems an (für weitere Informationen siehe Abschnitt 12.2.5, „Ändern von Menüeinträgen während des Bootvorgangs“): console=TTY,BAUDRATE

Ersetzen Sie BAUDRATE durch die Baudrate der Schnittstelle. Gültige Werte: 115200, 38400 oder 9600. Ersetzen Sie TTY durch den Namen der Schnittstelle. Die meisten Computer verfügen über mindestens eine serielle Schnittstelle. Die Namen der Schnittstellen können je nach Hardware variieren:

  • ttyS0 bei APM

  • ttyAMA0 bei Server Base System Architecture (SBSA)

  • ttyPS0 bei Xilinx

Für die Installation benötigen Sie ein Terminalprogramm, wie minicom oder screen. Initiieren Sie die serielle Verbindung, indem Sie das screen-Programm in einer lokalen Konsole durch die Eingabe des folgenden Kommandos starten:

screen /dev/ttyUSB0 115200

Das bedeutet, dass screen den ersten seriellen Port mit einer Baudrate von 115200 überwacht. Von nun an fährt die Installation ähnlich der textbasierten Installation über dieses Terminal fort.

5.5.3 Installation mit SSH

Wenn Sie keinen direkten Zugriff auf den Computer haben und die Installation über eine Verwaltungskonsole gestartet werden muss, können Sie den ganzen Installationsvorgang über das Netzwerk steuern. Geben Sie hierzu am Bootprompt die Parameter ssh=1 und ssh.password=SECRET ein. Anschließend wird ein SSH-Daemon im System gestartet und Sie können sich als Benutzer root mit dem Passwort SECRET anmelden.

Stellen Sie mit ssh -X eine Verbindung her. Wenn ein lokaler X-Server verfügbar ist, wird X-Forwarding über SSH unterstützt. Andernfalls stellt YaST über ncurses eine Textschnittstelle zur Verfügung. Anschließend werden Sie von YaST durch den Installationsvorgang geführt. Eine genauere Erläuterung dieses Vorgangs finden Sie in Abschnitt 10.1.5, „Einfache entfernte Installation über SSH – Dynamische Netzwerkkonfiguration“.

Wenn in Ihrem lokalen Netzwerk kein DHCP-Server verfügbar ist, weisen Sie dem Installationssystem manuell eine IP-Adresse zu. Geben Sie hierzu am Bootprompt die Option HostIP=IPADDR ein.

5.5.4 Installation über VNC

Wenn Sie über keinen direkten Zugriff auf das System verfügen, aber eine grafische Installation wünschen, installieren Sie SUSE Linux Enterprise Server über VNC. Diese Methode wird ausführlich in Abschnitt 10.3.1, „VNC-Installation“ beschrieben.

Da geeignete VNC-Clients auch für andere Betriebssysteme wie Microsoft Windows und mac OS verfügbar sind, kann die Installation auch von Computern aus gesteuert werden, auf denen diese Betriebssysteme ausgeführt werden.

5.5.5 Installation mit AutoYaST

Wenn SUSE Linux Enterprise Server auf mehreren Computern mit ähnlicher Hardware installiert werden muss, empfiehlt es sich, die Installationen mithilfe von AutoYaST durchzuführen. Installieren Sie in diesem Fall zuerst eine Instanz von SUSE Linux Enterprise Server und erstellen Sie hierüber die erforderlichen AutoYaST-Konfigurationsdateien.

Für AutoYaST finden Sie eine umfangreiche Dokumentation in AutoYaST .

5.6 Behandlung von Start- und Installationsproblemen

Vor der Bereitstellung wird SUSE® Linux Enterprise Server umfangreichen Tests unterzogen. Dennoch treten gelegentlich Probleme beim Start oder bei der Installation auf.

5.6.1 Probleme beim Starten

Startprobleme können das YaST-Installationsprogramm daran hindern, Ihr System zu starten. Ein weiteres Symptom ist, dass Ihr System nicht startet, nachdem die Installation abgeschlossen wurde.

Das installierte System startet, aber nicht die Medien.

Ändern Sie die Firmware Ihres Computers, sodass die richtige Startsequenz eingestellt ist. Ziehen Sie hierzu die Dokumentation zu Ihrer Hardware zurate.

Der Computer bleibt hängen.

Ändern Sie die Konsole auf Ihrem Computer, sodass die Kernel-Ausgabe sichtbar wird. Überprüfen Sie die letzten Ausgaben. In der Regel erfolgt dies durch Drücken der Taste StrgAltF10. Falls Sie das Problem nicht beheben können, wenden Sie sich an die SUSE Linux Enterprise Server-Supportmitarbeiter. Um alle Systemmeldungen zum Startzeitpunkt zu protokollieren, verwenden Sie eine serielle Verbindung, wie in Abschnitt 2.5, „Steuern der Installation“ beschrieben.

Boot-Disk

Die Boot-Disk ist eine nützliche Übergangslösung, falls Probleme bei der Festlegung der anderen Konfigurationen auftreten oder Sie die Entscheidung bezüglich des endgültigen Startmechanismus noch aufschieben möchten. Weitere Details über das Erstellen von Bootdisketten finden Sie unter grub2-mkrescue.

5.6.2 Probleme bei der Installation

Wenn während der Installation ein unerwartetes Problem auftritt, sind Informationen zum Ermitteln der Ursache erforderlich. Die folgenden Anweisungen helfen Ihnen bei der Fehlersuche:

  • Überprüfen Sie die Ausgaben der verschiedenen Konsolen. Sie können die Konsole mit der Tastenkombination StrgAlt Fn wechseln. Rufen Sie beispielsweise eine Shell zum Ausführen verschiedener Befehle auf, indem Sie StrgAlt F2 drücken.

  • Versuchen Sie, die Installation mit sicheren Einstellungen zu starten. (Drücken Sie im Installationsbildschirm die Taste F5 und wählen Sie Sichere Einstellungen.) Wenn die Installation in diesem Fall problemlos funktioniert, besteht eine Inkompatibilität, die zu einem Fehler in ACPI oder APIC führt. In einigen Fällen kann dieses Problem durch eine Firmware-Aktualisierung behoben werden.

  • Überprüfen Sie die Systemmeldungen in der Konsole des Installationssystems durch Eingabe des Befehls dmesg -T.

5.6.3 Ändern der Boot-Quelle zur Boot-DVD

Um den Installationsprozess zu erleichtern und Installationsfehler zu vermeiden, wird das System gemäß der Standardeinstellung der SUSE Linux Enterprise Server-Installations-DVD von der ersten Festplatte gestartet. Zu diesem Zeitpunkt übernimmt in der Regel ein installierter Bootloader die Steuerung des Systems. Das bedeutet, dass die Start-DVD während einer Installation im Laufwerk bleiben kann. Wählen Sie zum Start der Installation eine der Installationsmöglichkeiten im Bootmenü des Mediums aus.