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Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 12 SP5

4 Installation auf IBM Z

In diesem Kapitel wird die Vorbereitung der Installation von SUSE® Linux Enterprise Server auf IBM Z beschrieben. Hier finden Sie alle erforderlichen Informationen, mit denen Sie die Installation auf LPAR- und z/VM-Seite vorbereiten.

4.1 Allgemeine Informationen und Anforderungen

Dieser Abschnitt gibt grundlegende Informationen zu den Systemvoraussetzungen (z. B. zur unterstützten Hardware), zur MicroCode-Ebene und zur Software. Außerdem werden die verschiedenen Installationstypen vorgestellt, und es wird erläutert, wie Sie einen IPL-Vorgang bei der ersten Installation ausführen. Ausführliche technische Informationen zu IBM Z unter SUSE Linux Enterprise Server finden Sie unter http://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/documentation_suse.html.

4.1.1 Systemanforderungen

Dieser Abschnitt enthält eine Liste der Hardwarekomponenten für IBM Z, die von SUSE Linux Enterprise Server unterstützt werden. Als Nächstes wird die MicroCode-Ebene (MCL) erläutert, die in Ihrem System mit IBM Z verwendet wird. Diese ist äußerst wichtig für die Installation. Zusätzliche Software, die installiert werden und für die Installation genutzt werden kann, wird am Ende dieses Abschnitts aufgeführt.

4.1.1.1 Hardware

SUSE Linux Enterprise Server läuft problemlos auf den folgenden Plattformen:

  • IBM zEnterprise System z196 (2817)

  • IBM zEnterprise System z114 (2818)

  • IBM zEnterprise EC12 (zEC12) (2827)

  • IBM zEnterprise BC12 (zBC12) (2828)

  • IBM z Systems z13 (2964)

  • IBM z Systems z13s (2965)

  • IBM LinuxONE Emperor (2964)

  • IBM LinuxONE Rockhopper (2965)

4.1.1.1.1 Arbeitsspeicheranforderungen

Für verschiedene Installationsmethoden gelten bei der Installation unterschiedliche Speicheranforderungen. Nach Abschluss der Installation kann der Systemadministrator den Arbeitsspeicher auf die gewünschte Größe reduzieren. SUSE empfiehlt die Verwendung von:

1 GB

Für die Installation unter z/VM.

1 GB

Für die Installation unter LPAR.

1 GB

Für die Installation unter KVM.

Anmerkung
Anmerkung: Speicheranforderungen mit Ferninstallationsquellen

Für die Installation von NFS-, FTP- oder SMB-Installationsquellen oder bei der Verwendung von VNC sind mindestens 512 MB Arbeitsspeicher erforderlich. Andernfalls schlägt der Installationsversuch wahrscheinlich fehl. Beachten Sie außerdem, dass die Anzahl der für den z/VM-Gast oder das LPAR-Image sichtbaren Geräte die Speicheranforderungen beeinflusst. Die Installation mit buchstäblich Hunderten von zugänglichen Geräten (selbst wenn sie für die Installation nicht verwendet werden) kann mehr Speicher erfordern.

4.1.1.1.2 Speicherplatzanforderungen

Die Anforderungen an die Festplatte hängen im Wesentlichen von der Installation ab. Gewöhnlich benötigen Sie mehr Speicherplatz als die Installationssoftware alleine, damit ein System ordnungsgemäß arbeitet. Mindestanforderungen für verschiedene Optionen:

800 MB

Minimalinstallation

1,4 GB

Minimalinstallation + Basissystem

2,6 GB

Standardinstallation

3,6 GB+

Empfohlen (mit grafischem Desktop, Entwicklungspaketen und JAVA).

4.1.1.1.3 Netzwerkverbindung

Für die Kommunikation mit dem SUSE Linux Enterprise Server-System wird eine Netzwerkverbindung benötigt. Dabei kann es sich um eine oder mehrere der folgenden Verbindungen oder Netzwerkkarten handeln:

  • OSA Express Ethernet (einschließlich Fast und Gigabit Ethernet)

  • HiperSockets oder Gast-LAN

  • 10 GBE, VSWITCH

  • RoCE (RDMA over Converged Ethernet)

Folgende Schnittstellen sind noch enthalten, werden aber nicht mehr unterstützt:

  • CTC (oder virtuelles CTC)

  • ESCON

  • IP-Netzwerkschnittstelle für IUCV

Für Installationen unter KVM müssen die folgenden Anforderungen erfüllt sein, damit dem VM-Gast (VM Guest) ein transparenter Zugang zum Netzwerk ermöglicht wird:

  • Die virtuelle Netzwerkschnittstelle muss mit einer Host-Netzwerkschnittstelle verbunden sein.

  • Die Host-Netzwerkschnittstelle muss mit einem Netzwerk verbunden sein, in das der virtuelle Server integriert ist.

  • Wenn für den Host durch die Gruppierung von zwei unabhängigen OSA-Netzwerkports in einer gebündelten Netzwerkschnittstelle (Bonding) eine redundante Netzwerkverbindung konfiguriert wurde, lautet die Kennung für die gebündelte Netzwerkschnittstelle bond0 (bzw. bei mehreren gebündelten Schnittstellen bond1, bond2 usw.).

  • Wenn die Host-Netzwerkverbindung nicht als redundante Verbindung eingerichtet wurde, muss die Kennung der alleinigen Netzwerkschnittstelle verwendet werden. Sie wird in der Form enccw0.0.NNNN angegeben. Dabei steht NNNN für die Gerätenummer der gewünschten Netzwerkschnittstelle.

4.1.1.2 MicroCode-Ebene, APARs und Korrekturen

Eine Dokumentation zu den Einschränkungen und Anforderungen für diese Version von SUSE Linux Enterprise Server finden Sie bei IBM developerWorks unter http://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/documentation_suse.html. Es wird empfohlen, immer den höchsten verfügbaren Service-Level zu verwenden. Erfragen Sie die Mindestanforderungen bei Ihrem IBM-Support.

4.1.1.2.1 z/VM
  • z/VM 5.4

  • z/VM 6.2

  • z/VM 6.3– Sie sollten zur Verbesserung der qclib-Ausgabe unbedingt APAR VM65419 (oder höher) installieren.

Besprechen Sie die Installationsreihenfolge mit Ihrem IBM-Support, da es eventuell erforderlich ist, die VM APARs vor der Installation der neuen MicroCode-Levels zu aktivieren.

4.1.1.3 Software

Beim Installieren von SUSE Linux Enterprise Server über nicht-Linux-gestütztes NFS oder FTP können Probleme mit der NFS- oder FTP-Serversoftware auftreten. Der Windows-Standard-FTP-Server kann Fehler verursachen, daher wird auf diesen Rechnern generell eine Installation über SMB empfohlen.

Zum Herstellen einer Verbindung mit dem SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem ist eine der folgenden Methoden erforderlich (SSH oder VNC wird empfohlen):

SSH mit Terminalemulation (xterm-kompatibel)

SSH ist ein Unix-Standardwerkzeug, das auf jedem Unix- oder Linux-System vorhanden sein sollte. Für Windows gibt es einen SSH-Client mit dem Namen Putty. Es ist frei benutzbar und verfügbar unter http://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/putty/.

VNC-Client

Für Linux ist der VNC-Client vncviewer in SUSE Linux Enterprise Server als Teil des tightvnc-Pakets inbegriffen. Für Windows ist TightVNC ebenfalls erhältlich. Laden Sie es von http://www.tightvnc.com/ herunter.

X-Server

Suchen Sie eine geeignete X-Server-Implementierung auf jedem beliebigen Linux- oder Unix-Arbeitsplatzrechner. Für Windows und macOS sind zahlreiche kommerzielle X-Window-Systemumgebungen erhältlich. Einige davon können als kostenlose Testversionen heruntergeladen werden. Eine Testversion von Mocha X Server von MochaSoft kann unter http://www.mochasoft.dk/freeware/x11.htm bezogen werden.

Tipp
Tipp: Weitere Informationen

Lesen Sie die README im Stammverzeichnis auf der DVD 1 von SUSE Linux Enterprise Server, bevor Sie SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z installieren. Diese Datei ergänzt diese Dokumentation.

4.1.2 Installationstypen

In diesem Abschnitt finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Installationstypen für SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z:

LPAR

Installation von SUSE Linux Enterprise Server anhand einer logischen Partition (LPAR).

z/VM

Installation von SUSE Linux Enterprise Server als Gastbetriebssystem in z/VM.

KVM

Installation von SUSE Linux Enterprise Server als Gastbetriebssystem in KVM.

Abhängig vom Modus der Installation (LPAR oder z/VM) gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Start des Installationsvorgangs und Ausführen eines IPL-Vorgangs für das installierte System.

4.1.2.1 LPAR

Wenn Sie SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z in eine logische Partition (LPAR) installieren, weisen Sie der Instanz die nötigen Arbeitsspeicher- und Prozessorressourcen zu. Installation in LPAR wird für stark belastete Produktionscomputer empfohlen. Durch die Ausführung in einer LPAR stehen außerdem höhere Sicherheitsstandards zur Verfügung. Netzwerkverbindungen zwischen LPARs werden über externe Schnittstellen oder Hipersockets ermöglicht. Wenn Sie die Installation für die Virtualisierung mit KVM einsetzen möchten, wird die Installation in einer LPAR dringend empfohlen.

4.1.2.2 z/VM

Die Ausführung von SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z in z/VM bedeutet, dass SUSE Linux Enterprise Server als Gastsystem in z/VM fungiert. Ein Vorteil dieses Modus ist, dass Sie von z/VM die volle Kontrolle über SUSE Linux Enterprise Server haben. Dies ist sehr nützlich für Kernel-Entwicklung oder Kernel-basierte Fehlersuche. Es ist auch sehr einfach, Hardware zu Linux-Gästen hinzuzufügen oder von ihnen zu entfernen. Das Anlegen von SUSE Linux Enterprise Server-Gästen ist unkompliziert und Sie können Hunderte von Linux-Instanzen gleichzeitig ausführen.

4.1.2.3 KVM-Gast

Damit SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z als KVM-Gast installiert werden kann, muss eine Instanz des KVM-Hostservers in der logischen Partition (LPAR) installiert sein. Weitere Informationen zur Installation von Gästen finden Sie in Prozedur 4.3, „Überblick über die Installation eines KVM-Gasts“.

4.1.3 IPL-Optionen

Dieser Abschnitt bietet die Informationen, die Sie zur Ausführung eines IPL für die erste Installation benötigen. Abhängig von der Art der Installation müssen unterschiedliche Optionen verwendet werden. Es werden der VM-Reader, das Laden von CD-ROM oder von einem Server sowie das Laden von einer per SCSI verbundenen DVD-ROM vorgestellt. Die Installation der Softwarepakete, die über das Netzwerk erfolgt, benötigt das IPL-Medium nicht.

4.1.3.1 VM Reader

Übertragen Sie für die Ausführung des IPL von einem VM-Reader zunächst die erforderlichen Dateien in den Reader. Zur Vereinfachung der Administration wird empfohlen, den Benutzer linuxmnt anzulegen, der eine Minidisk mit den Dateien und Skripten besitzt, die für IPL benötigt werden. Auf diese Minidisk greifen dann die Linux-Gäste im Nur-Lese-Modus zu.

4.1.3.2 Laden von einem Wechselmedium oder einem Server

Für den IPL-Vorgang auf eine LPAR kann das Kernel-Image entweder direkt vom CD/DVD-ROM-Gerät der SE oder HMC geladen werden oder von jedem fernen System, das über FTP zugänglich ist. Diese Funktion kann von der HMC ausgeführt werden. Für die Installation ist eine Datei mit einer Zuordnung des Speicherorts der Installationsdaten im Dateisystem sowie den Arbeitsspeicherpositionen erforderlich, an die die Daten kopiert werden sollen.

Für SUSE Linux Enterprise Server gibt es zwei Dateien. Beide Dateien befinden sich im Stammverzeichnis des Dateisystems von DVD 1:

  • suse.ins: Damit diese Datei funktioniert, müssen Sie den Netzwerkzugriff in Linuxrc einrichten, bevor Sie die Installation starten.

  • susehmc.ins: Hiermit können Sie die Installation ohne Netzwerkzugriff ausführen.

Erweitern Sie im linken Navigationsbereich der HMC den Eintrag Systems Management (Systemverwaltung) › Systeme, und wählen Sie das Mainframe-System aus, mit dem Sie arbeiten möchten. Wählen Sie die LPAR, in der SUSE Linux Enterprise Server gebootet werden soll, in der Tabelle der LPARs aus, und wählen Sie Load from Removable Media or Server (Von Wechselmedium oder Server laden).

Wählen Sie Hardware Management Console CD-ROM/DVD (CD-ROM/DVD der HMC) oder FTP Source (FTP-Quelle) aus. Bei Auswahl der letzteren Option müssen Sie die Adresse oder den Namen des Servers und Ihren Berechtigungsnachweis eingeben. Falls sich die entsprechende .ins-Datei nicht im Root-Verzeichnis des Servers befindet, müssen Sie den Pfad dieser Datei angeben. Navigieren Sie zum Menü Select the software to load (Zu ladende Software auswählen) und wählen Sie dort den Eintrag für die entsprechende .ins-Datei aus. Starten Sie die Installation mit OK.

4.1.3.3 Laden von einer per SCSI verbundenen DVD

Zur Ausführung von IPL von einer SCSI-DVD benötigen Sie Zugriff auf einen FCP-Adapter, der mit einem DVD-Laufwerk verbunden ist. Darüber hinaus benötigen Sie Werte wie die WWPN und die LUN vom SCSI-Laufwerk. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 4.2.4.1.2, „IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD“.

4.1.3.4 Laden vom Netzwerk mit zPXE

Zur Ausführung von IPL vom Netzwerk mit zPXE ist ein Cobbler-Server mit Kernel, RAM-Datenträger und parmfile erforderlich. Es wird durch Ausführung des ZPXE EXEC-Skripts initiiert. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 4.2.1.3, „Verwenden eines Cobbler-Servers für zPXE“. zPXE ist nur auf z/VM verfügbar.

4.2 Vorbereitung der Installation

Erfahren Sie, wie Sie die Daten zur Installation bereitstellen, SUSE Linux Enterprise Server mit verschiedenen Methoden installieren und den IPL-Vorgang des SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystems vorbereiten und ausführen. Darüber hinaus erhalten Sie Informationen zur Konfiguration der Netzwerkinstallation.

4.2.1 Bereitstellen der Installationsdaten

In diesem Abschnitt finden Sie ausführliche Informationen dazu, wie Sie die Installationsdaten für SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z zur Installation bereitstellen. Je nach Computer- und Systemumgebung treffen Sie eine Auswahl zwischen der NFS- oder FTP-Installation. Wenn Sie in Ihrer Umgebung Microsoft Windows-Arbeitsstationen ausführen, können Sie auch das Windows-Netzwerk einschließlich des SMB-Protokolls für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf dem IBM Z-System verwenden.

Tipp
Tipp: IPL von DVD

Ab Service Pack 1 von SUSE Linux Enterprise Server Version 10 kann IPL über die DVD ausgeführt und die DVD als Installationsmedium verwendet werden. Dies ist besonders praktisch, wenn Beschränkungen für das Einrichten eines Installationsservers bestehen, der Installationsmedien über das Netzwerk bereitstellt. Voraussetzung ist ein per FCP angeschlossenes SCSI-DVD-Laufwerk.

Anmerkung
Anmerkung: Keine Installation Von Festplatte

Es ist nicht möglich, von einer Festplatte zu installieren, indem der Inhalt der DVD auf eine Partition auf einem DASD kopiert wird.

4.2.1.1 Verwenden einer DVD für Linux Workstation oder SUSE Linux Enterprise Server

Wenn Sie in Ihrer Rechnerumgebung einen Linux-Arbeitsplatzrechner ausführen, stellen Sie hierüber die Installationsdaten für den Installationsvorgang für IBM Z mit NFS oder FTP bereit. Wenn der Linux-Arbeitsplatzrechner unter SUSE Linux Enterprise Server ausgeführt wird, können Sie einen Installationsserver (NFS oder FTP) über das YaST-Modul Installationsserver einrichten, wie unter Abschnitt 8.1, „Einrichten eines Installationsservers mithilfe von YaST“ beschrieben.

4.2.1.1.1 Über NFS

Die Installationsmedien werden über NFS (Network File System) verfügbar gemacht.

Wichtig
Wichtig: Export eingehängter Geräte über NFS

Durch das Exportieren des Dateisystem-Root (/) werden eingehängte Geräte (z. B. DVD) nicht automatisch exportiert. Der Einhängepunkt muss in /etc/exports explizit angegeben werden:

/media/dvd  *(ro)

Starten Sie nach dem Ändern dieser Datei den NFS-Server mit dem Befehl sudo systemctl restart nfsserver neu.

4.2.1.1.2 Über FTP

Die Einrichtung eines FTP-Servers auf einem Linux-System umfasst die Installation und Konfiguration der Serversoftware, beispielsweise vsftpd,. Wenn Sie SUSE Linux Enterprise Server verwenden, lesen Sie die Installationsanweisungen im Kapitel 33, Einrichten eines FTP-Servers mit YaST. Da ein Download der Installationsdaten über eine anonyme Anmeldung nicht unterstützt wird, müssen Sie den FTP-Server für die Unterstützung der Benutzerauthentifizierung konfigurieren.

4.2.1.1.3 SUSE Linux Enterprise Server auf DVD

DVD 1 für SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z enthält ein bootfähiges Linux-Image für Intel-gestützte Arbeitsplatzrechner sowie ein Image für IBM Z.

Booten Sie für Intel-basierte Arbeitsplatzrechner von dieser DVD, beantworten Sie die Fragen hinsichtlich bevorzugter Sprache und Tastaturbelegung und wählen Sie dann Start rescue system (Rettungssystem starten) aus. Hierfür sind mindestens 64 MB RAM erforderlich. Festplattenspeicher wird nicht benötigt, da sich das gesamte Rettungssystem im RAM (Random Accesss Memory) des Arbeitsplatzrechners befindet. Dieser Ansatz setzt ausreichend Erfahrung mit Linux und Netzwerken voraus, da die Netzwerkfunktionen des Arbeitsplatzrechners manuell eingerichtet werden müssen.

Führen Sie für IBM Z für Ihre LPAR/Ihren VM-Gast IPL von dieser DVD aus, wie in Abschnitt 4.2.4.1.2, „IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD“ beschrieben. Nach der Eingabe Ihrer Netzwerkparameter behandelt das Installationssystem die DVD als Quelle der Installationsdaten. Da an IBM Z kein X11-fähiges Terminal direkt angeschlossen werden kann, wählen Sie zwischen VNC- und SSH-Installation. SSH bietet auch eine grafische Installation durch Tunneling der X-Verbindung über SSH mit ssh -X.

4.2.1.2 Mit einer Microsoft Windows-Arbeitsstation

Wenn in Ihrem Netzwerk eine Microsoft Windows-Arbeitsstation verfügbar ist, verwenden Sie diesen Computer zur Bereitstellung der Installationsmedien. Am einfachsten lässt sich dies mithilfe des SMB-(Server Message Block-)Protokolls bewerkstelligen, das bereits in das Windows-Betriebssystem integriert ist. Aktivieren Sie in jedem Fall SMB über TCP/IP, da hierdurch die Verkapselung von SMB-Paketen in TCP/IP-(Transmission Control Protocol/Internet Protocol-)Pakete ermöglicht wird. Detaillierte Informationen finden Sie in der Windows-Online-Hilfe bzw. in anderen Windows-Dokumentationen, die sich auf Netzwerke beziehen. Sie können auch FTP (File Transfer Protocol) verwenden. Auch hierfür ist Drittanbieter-Software für Windows erforderlich.

4.2.1.2.1 Mit SMB

Wenn Sie die Installationsmedien über SMB bereitstellen möchten, legen Sie die SUSE Linux Enterprise Server-DVD 1 in das DVD-Laufwerk der Windows-Arbeitsstation ein. Erstellen Sie dann unter Verwendung des Laufwerkbuchstabens des DVD-ROM-Laufwerks eine neue Freigabe und stellen Sie sie für sämtliche Benutzer im Netzwerk bereit.

Der Installationspfad in YaST kann wie folgt lauten:

smb://DOMAIN;USER:PW@SERVERNAME/SHAREPATH

Die Platzhalter bedeuten dabei Folgendes:

DOMAIN

Optionale Arbeitsgruppe oder Active Directory-Domäne.

USER , PW

Optionaler Benutzername und Passwort eines Benutzers, der auf diesen Server und seine Freigabe zugreifen kann.

SERVERNAME

Name des Servers, auf dem sich die Freigabe(n) befinden.

SHAREPATH

Pfad für die Freigabe(n).

4.2.1.2.2 Mit NFS

Ziehen Sie die im Lieferumfang des Drittanbieter-Produkts enthaltene Dokumentation zurate, mit dem NFS-Serverdienste für Ihre Windows-Arbeitsstation aktiviert werden. Das DVD-ROM-Laufwerk, in das die SUSE Linux Enterprise Server-DVDs eingelegt sind, muss sich im verfügbaren NFS-Pfad befinden.

4.2.1.2.3 Mit FTP

Ziehen Sie die im Lieferumfang des Drittanbieter-Produkts enthaltene Dokumentation zurate, mit dem FTP-Serverdienste auf Ihrer Windows-Arbeitsstation aktiviert werden. Das DVD-ROM-Laufwerk, in das die SUSE Linux Enterprise Server-DVDs eingelegt sind, muss sich im verfügbaren FTP-Pfad befinden.

Der in einigen Versionen von Microsoft Windows enthaltene FTP-Server implementiert lediglich eine Teilmenge des FTP-Kommandosatzes und ist für die Bereitstellung der Installationsdaten nicht geeignet. Falls dies bei Ihrer Windows-Arbeitsstation der Fall ist, verwenden Sie einen FTP-Server eines anderen Anbieters, der die erforderlichen Funktionen bereitstellt.

4.2.1.2.4 Verwenden eines per FCP angeschlossenen SCSI-DVD-Laufwerks

Nachdem Sie den IPL-Vorgang, wie in Abschnitt 4.1.3.3, „Laden von einer per SCSI verbundenen DVD“ beschrieben, durchgeführt haben, verwendet das Installationssystem die DVD als Installationsmedium. In diesem Fall benötigen Sie die Installationsmedien nicht auf einem FTP-, NFS- oder SMB-Server. Jedoch benötigen Sie die Netzwerkkonfigurationsdaten für Ihren SUSE Linux Enterprise Server, da Sie das Netzwerk während der Installation zur Ausführung einer grafischen Installation per VNC oder X-Tunneling durch SSH einrichten müssen.

4.2.1.3 Verwenden eines Cobbler-Servers für zPXE

Zur Ausführung von IPL vom Netzwerk ist ein Cobbler-Server mit Kernel, initrd und Installationsdaten erforderlich. Der Cobbler-Server wird in vier Schritten vorbereitet:

  • Importieren der Installationsdaten

  • Hinzufügen einer Distribution

  • Hinzufügen von Profilen

  • Hinzufügen von Systemen

4.2.1.3.1 Importieren der Installationsdaten

Zum Importieren der Medien muss die Installationsquelle auf dem Cobbler-Server verfügbar sein – wahlweise als DVD oder als Netzwerkquelle. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Daten zu importieren:

cobbler import --path=PATH1 --name=IDENTIFIER2 --arch=s390x

1

Einhängepunkt der Installationsdaten.

2

Eine Zeichenkette, die das importierte Produkt bezeichnet, z. B. sles12_s390x. Diese Zeichenkette wird als Name für das Unterverzeichnis verwendet, in das die Installationsdaten kopiert werden. Auf einem Cobbler-Server unter SUSE Linux Enterprise ist dies /srv/www/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER. Wenn Cobbler unter einem anderen Betriebssystem ausgeführt wird, gilt ggf. ein anderer Pfad.

4.2.1.3.2 Hinzufügen einer Distribution

Durch das Hinzufügen einer Distribution weisen Sie Cobbler an, die für IPL erforderlichen Bestandteile (Kernel und initrd) über zPXE bereitzustellen. Zum Hinzufügen von SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z führen Sie das folgende Kommando auf dem Cobbler-Server aus:

cobbler distro add --arch=s390 --breed=suse --name="IDENTIFIER"1 \
  --os-version=sles122 \
  --initrd=/srv/www/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER/boot/s390x/initrd3 \
  --kernel=/srv/www/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER/boot/s390x/linux4 \
  --kopts="install=http://cobbler.example.com/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER"5

1

Benutzerdefinierte Kennung für die Distribution, beispielsweise SLES 12 SP5 Z. Muss eindeutig sein.

2

Kennung für das Betriebssystem. Verwenden Sie sles12.

3

Path für initrd. Der erste Teil des Pfads (/srv/www/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER/) ist abhängig vom Speicherort, an den die Daten durch Cobbler importiert wurden, sowie vom Namen des Unterverzeichnisses, den Sie beim Importieren der Installationsdaten angegeben haben.

4

Pfad des Kernels. Der erste Teil des Pfads (/srv/www/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER/) ist abhängig vom Speicherort, an den die Daten durch Cobbler importiert wurden, sowie vom Namen des Unterverzeichnisses, den Sie beim Importieren der Installationsdaten angegeben haben.

5

URL des Installationsverzeichnisses auf dem Cobbler-Server.

4.2.1.3.3 Anpassen des Profils

Wenn Sie eine Distribution hinzufügen (siehe Abschnitt 4.2.1.3.2, „Hinzufügen einer Distribution“), wird automatisch ein Profil mit der entsprechenden KENNUNG erzeugt. Mit dem folgenden Befehl nehmen Sie einige erforderliche Anpassungen vor:

cobbler distro edit \
--name=IDENTIFIER1 --os-version=sles102 --ksmeta=""3
--kopts="install=http://cobbler.example.com/cobbler/ks_mirror/IDENTIFIER"4

1

Kennung für das Profil. Verwenden Sie dieselbe Zeichenkette, die Sie beim Hinzufügen der Distribution angegeben haben.

2

Version des Betriebssystems. Distribution, für die das Profil gelten soll. Verwenden Sie hier die Zeichenkette, die Sie mit --name=IDENTIFIER beim Importieren festgelegt haben.

3

Erforderliche Option zum Erstellen von Vorlagen für Kickstart-Dateien. In SUSE nicht verwendet. Geben Sie daher einen leeren Wert an, wie im Beispiel ersichtlich.

4

Durch Komma getrennte Liste der Kernel-Parameter. Muss mindestens den Parameter install enthalten, wie im Beispiel ersichtlich.

4.2.1.3.4 Hinzufügen von Systemen

Als letzten Schritt fügen Sie Systeme zum Cobbler-Server hinzu. Für jeden IBM Z-Gast, der über zPXE gebootet werden soll, muss ein System hinzugefügt werden. Gäste werden mit einer z/VM-Benutzer-ID bezeichnet. (Im nachfolgenden Beispiel wird die ID linux01 verwendet.) Die Zeichenkette dieser ID muss dabei aus Kleinbuchstaben bestehen. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um ein System hinzuzufügen:

cobbler system add --name=linux01 --hostname=linux01.example.com \
--profile=IDENTIFIER --interface=qdio \
--ip-address=192.168.2.103 --subnet=192.168.2.255 --netmask=255.255.255.0 \
--name-servers=192.168.1.116 --name-servers-search=example.com \
--gateway=192.168.2.1 --kopts="KERNEL_OPTIONS"

Mit der Option --kopts legen Sie die Kernel- und Installationsparameter fest, die ansonsten in der parmfile angegeben werden. Die Parameter werden (durch Leerzeichen getrennt) im Format PARAMETER1=VALUE1 PARAMETER2=VALUE2 eingegeben. Bei fehlenden Parametern werden Sie durch das Installationsprogramm zur Eingabe aufgefordert. Für eine vollständig automatisierte Installation müssen Sie alle Parameter für Netzwerke und DASDs angeben und eine AutoYaST-Datei bereitstellen. Im nachfolgenden Beispiel wird ein Gast mit einer OSA-Schnittstelle dargestellt, der die obigen Netzwerkparameter nutzt.

--kopts=" \
AutoYaST=http://192.168.0.5/autoinst.xml \
Hostname=linux01.example.com \
Domain=example.com \
HostIP=192.168.2.103 \
Gateway=192.168.2.1 \
Nameserver=192.168.1.116 \
Searchdns=example.com \
InstNetDev=osa; \
Netmask=255.255.255.0 \
Broadcast=192.168.2.255 \
OsaInterface=qdio \
Layer2=0 \
PortNo=0 \
ReadChannel=0.0.0700 \
WriteChannel=0.0.0701 \
DataChannel=0.0.0702 \
DASD=600"

4.2.1.4 Installieren von DVD oder einem Flash-Laufwerk der HMC

Für die Installation von SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z-Servern wird in der Regel eine Installationsquelle im Netzwerk benötigt. Diese Anforderung kann jedoch möglicherweise nicht in allen Umgebungen erfüllt werden. Bei SUSE Linux Enterprise Server können Sie die vorhandene DVD oder das Flash-Laufwerk der Hardware Management Console (HMC) als Installationsquelle für die Installation in einer logischen Partition (LPAR) verwenden.

Gehen Sie wie folgt vor, um eine mediengebundene Installation über die DVD oder das Flash-Laufwerk der HMC auszuführen:

  • Fügen Sie

    install=hmc:/

    zur Parameterdatei parmfile (siehe Abschnitt 4.3, „Die Parmfile – Automatisierte Systemkonfiguration“) oder zu den Kernel-Optionen hinzu.

  • Alternativ dazu können Sie auch im manuellen Modus in linuxrc Folgendes auswählen:

    Start Installation (Installation starten), anschließend

    Installation und danach

    Hardware Management Console.

    Das Installationsmedium muss in die HMC eingesetzt werden.

Wichtig
Wichtig: Konfigurieren des Netzwerks

Denken Sie daran, dass Sie vor Beginn der Installation das Netzwerk in linuxrc konfigurieren müssen. Sie haben später keine Möglichkeit mehr, Bootparameter zu übergeben, und Sie werden wahrscheinlich Netzwerkzugriff benötigen. Rufen Sie in linuxrc Start Installation (Installation starten) auf und wählen Sie dann Netzwerkkonfiguration aus.

Wichtig
Wichtig: Das Linux-System muss zuerst gebootet werden

Erteilen Sie den Zugriff auf die Medien auf der DVD oder auf dem Flash-Laufwerk der HMC erst, wenn das Linux-System gebootet wurde. Der IPL-Vorgang kann die Verbindung zwischen der HMC und der LPAR stören. Falls beim ersten Versuch mit der beschriebenen Methode ein Fehler auftritt, können Sie den Zugriff erteilen und die Option HMC wiederholen.

Anmerkung
Anmerkung: Installations-Repository

Da es sich nur um eine vorübergehende Zuweisung handelt, werden die DVD oder Flash-Laufwerkdateien nicht als Repository für die Installation beibehalten. Falls Sie ein Installations-Repository benötigen, müssen Sie das Online-Repository registrieren und verwenden.

4.2.2 Installationstypen

In diesem Abschnitt finden Sie Informationen dazu, welche Schritte zur Installation von SUSE Linux Enterprise Server in den einzelnen Installationsmodi durchgeführt werden müssen und wo sich die entsprechenden Informationen befinden. Halten Sie sich nach Abschluss der in den vorherigen Kapiteln erwähnten Vorbereitungsschritte an den Installationsüberblick des gewünschten Installationsmodus, um SUSE Linux Enterprise Server auf Ihrem System zu installieren.

Wie in Abschnitt 4.2.1, „Bereitstellen der Installationsdaten“ beschrieben, gibt es drei unterschiedliche Installationsmodi für Linux auf IBM Z:

  • LPAR-Installation

  • z/VM-Installation

  • Installation eines KVM-Gasts

Vorgehen 4.1: Überblick über eine LPAR-Installation
  1. Bereiten Sie die für die Installation benötigten Geräte vor. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.3.1, „IPL-Vorbereitung einer LPAR-Installation“.

  2. Führen Sie den IPL-(Initial Program Load-)Vorgang für das Installationssystem durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.4.1, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer LPAR-Installation“.

  3. Konfigurieren Sie das Netzwerk. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.5, „Netzwerkkonfiguration“.

  4. Stellen Sie eine Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem her. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.6, „Herstellen einer Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem“.

  5. Starten Sie die Installation mit YaST, und führen Sie den IPL-Vorgang für das installierte System durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Kapitel 6, Installation mit YaST.

Vorgehen 4.2: Installationsüberblick über die z/VM-Installation
  1. Bereiten Sie die für die Installation benötigten Geräte vor. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.3.2, „IPL-Vorbereitung einer z/VM-Installation“.

  2. Führen Sie den IPL-(Initial Program Load-)Vorgang für das Installationssystem durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.4.2, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer z/VM-Installation“.

  3. Konfigurieren Sie das Netzwerk. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.5, „Netzwerkkonfiguration“.

  4. Stellen Sie eine Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem her. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.6, „Herstellen einer Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem“.

  5. Starten Sie die Installation mit YaST, und führen Sie den IPL-Vorgang für das installierte System durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Kapitel 6, Installation mit YaST.

Vorgehen 4.3: Überblick über die Installation eines KVM-Gasts
  1. Erstellen Sie ein Image des virtuellen Datenträgers und schreiben Sie eine XML-Domänendatei. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 4.2.3.3, „IPL-Vorbereitung der Installation eines KVM-Gasts“.

  2. Bereiten Sie das Installationsziel vor und führen Sie einen IPL-Vorgang für den VM-Gast (VM Guest) aus. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 4.2.4.3, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei der Installation eines KVM-Gasts“.

  3. Abschnitt 4.2.5.3, „Einrichten des Netzwerks und Auswählen der Installationsquelle“.

  4. Stellen Sie eine Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem her. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.2.6, „Herstellen einer Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem“.

  5. Starten Sie die Installation mit YaST, und führen Sie den IPL-Vorgang für das installierte System durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Kapitel 6, Installation mit YaST.

4.2.3 Vorbereiten des IPL-Vorgangs für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem

4.2.3.1 IPL-Vorbereitung einer LPAR-Installation

Konfigurieren Sie Ihr IBM Z-System so, dass der Start im ESA/S390- oder Nur-Linux-Modus erfolgt (mit entsprechendem Aktivierungsprofil und IOCDS). Ziehen Sie für weitere Informationen hierzu die IBM-Dokumentation zurate. Fahren Sie mit Abschnitt 4.2.4.1, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer LPAR-Installation“ fort.

4.2.3.2 IPL-Vorbereitung einer z/VM-Installation

4.2.3.2.1 Hinzufügen eines Linux-Guest-Benutzers

Zunächst werden ein oder mehrere DASDs im System hinzugefügt, zur Verwendung durch den Linux-Guest-Benutzer in z/VM. Dann wird ein neuer Benutzer in z/VM erstellt. Das Beispiel zeigt ein Verzeichnis für einen Benutzer LINUX1 mit Passwort LINPWD, 1 GB Speicher (auf maximal 2 GB erweiterbar), 32 MB erweitertes RAM (XSTORE), mehreren Minidisks (MDISK), zwei CPUs und einem OSA-QDIO-Gerät.

Tipp
Tipp: Zuweisen von Speicher für z/VM-Guest-Benutzer

Wenn Sie einem z/VM-Guest-Benutzer Speicher zuweisen, vergewissern Sie sich, dass die Speichergröße auf die Anforderungen des bevorzugten Installationstyps abgestimmt ist. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 4.1.1.1.1, „Arbeitsspeicheranforderungen“. Um die Arbeitsspeichergröße auf 1 GB einzustellen, verwenden Sie den Befehl CP DEFINE STORAGE 1G. Setzen Sie nach dem Abschluss der Installation die Arbeitsspeichergröße auf den gewünschten Wert zurück.

Beispiel 4.1: Konfiguration eines z/VM-Verzeichnisses
USER LINUX1 LINPWD 1024M 2048M G
*____________________________________________
* LINUX1
*____________________________________________
* This VM Linux guest has two CPUs defined.

CPU 01 CPUID 111111
CPU 02 CPUID 111222
IPL CMS PARM AUTOCR
IUCV ANY
IUCV ALLOW
MACH ESA 10
OPTION MAINTCCW RMCHINFO
SHARE RELATIVE 2000
CONSOLE 01C0 3270 A
SPOOL 000C 2540 READER *
SPOOL 000D 2540 PUNCH A
SPOOL 000E 3203 A
* OSA QDIO DEVICE DEFINITIONS
DEDICATE 9A0 9A0
DEDICATE 9A1 9A1
DEDICATE 9A2 9A2
*
LINK MAINT 0190 0190 RR
LINK MAINT 019E 019E RR
LINK MAINT 019D 019D RR
* MINIDISK DEFINITIONS
MDISK 201 3390 0001 0050 DASD40 MR ONE4ME TWO4ME THR4ME
MDISK 150 3390 0052 0200 DASD40 MR ONE4ME TWO4ME THR4ME
MDISK 151 3390 0253 2800 DASD40 MR ONE4ME TWO4ME THR4ME

In diesem Beispiel wird Minidisk 201 als Home-Disk des Guest-Benutzers verwendet. Minidisk 150 mit 200 Zylindern ist das Linux-Auslagerungsgerät. Auf Disk 151 mit 2800 Zylindern wird die Linux-Installation verwaltet.

Fügen Sie nun (als Benutzer MAINT) den Guest-Benutzer mit DIRM FOR LINUX1 ADD dem Benutzerverzeichnis hinzu. Geben Sie den Namen des Guest-Benutzers ein (LINUX1) und drücken Sie F5. Verwenden Sie zur Einrichtung der Umgebung des Benutzers Folgendes:

DIRM DIRECT
DIRM USER WITHPASS

Das letzte Kommando gibt eine Reader-Dateinummer zurück Diese Nummer wird für den nächsten Befehl benötigt:

RECEIVE <number> USER DIRECT A (REPL)

Sie können sich nun als Guest-Benutzer LINUX1 anmelden.

Wenn die Option dirmaint nicht verfügbar ist, konsultieren Sie die IBM-Dokumentation dazu, wie dieser Benutzer eingerichtet wird.

Fahren Sie mit Abschnitt 4.2.4.2, „Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer z/VM-Installation“ fort.

4.2.3.3 IPL-Vorbereitung der Installation eines KVM-Gasts

Für die Installation eines KVM-Gasts sind eine XML-Domänendatei, in der die virtuelle Maschine definiert ist, und mindestens ein Image des virtuellen Datenträgers für die Verwendung bei der Installation erforderlich.

4.2.3.3.1 Erstellen eines Image des virtuellen Datenträgers

Standardmäßig sucht libvirt in /var/lib/libvirt/images/ auf dem VM-Hostserver nach Datenträger-Images. Images können auch an einer anderen Stelle im Dateisystem gespeichert werden, allerdings wird empfohlen, zur einfacheren Verwaltung alle Images zentral an einem Ort zu speichern. Im folgenden Beispiel wird ein qcow2-Image mit einer Größe von 10 GB in /var/lib/libvirt/images/ erstellt. Weitere Informationen finden Sie unter Section 28.2, “Managing Disk Images with qemu-img.

  1. Melden Sie sich am KVM-Hostserver an.

  2. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um das Image zu erstellen:

    qemu-img create -f qcow2 /var/lib/libvirt/images/s12lin_qcow2.img 10G
4.2.3.3.2 Schreiben einer XML-Domänendatei

Der VM-Gast wird in einer XML-Domänendatei definiert. Öffnen Sie zur Erstellung der XML-Domänendatei eine leere Datei (s12-1.xml) mit einem Editor und erstellen Sie eine Datei wie im folgenden Beispiel.

Beispiel 4.2: Beispiel einer XML-Domänendatei

Im folgenden Beispiel wird ein VM-Gast mit einer einzelnen CPU, 1 GB RAM und dem Image des virtuellen Datenträgers aus dem vorherigen Abschnitt (Abschnitt 4.2.3.3.1, „Erstellen eines Image des virtuellen Datenträgers“) erstellt. Es wird davon ausgegangen, dass der virtuelle Server der Host-Netzwerkschnittstelle bond0 zugeordnet wird. Ändern Sie das Element für Ursprungsgeräte und passen Sie es an Ihre Netzwerkkonfiguration an.

<domain type="kvm">
 <name>s12-1</name>
 <description>Guest-System SUSE Sles12</description>
 <memory>1048576</memory>
 <vcpu>1</vcpu>
 <os>
  <type arch="s390x" machine="s390-ccw-virtio">hvm</type>
  <!-- Boot kernel - remove 3 lines after successfull installation -->
  <kernel>/var/lib/libvirt/images/s12-kernel.boot</kernel>
  <initrd>/var/lib/libvirt/images/s12-initrd.boot</initrd>
  <cmdline>linuxrcstderr=/dev/console</cmdline>
 </os>
 <iothreads>1</iothreads>
 <on_poweroff>destroy</on_poweroff>
 <on_reboot>restart</on_reboot>
 <on_crash>preserve</on_crash>
 <devices>
  <emulator>/usr/bin/qemu-system-s390x</emulator>
  <disk type="file" device="disk">
   <driver name="qemu" type="qcow2" cache="none" iothread="1" io="native"/>
   <source file="/var/lib/libvirt/images/s12lin_qcow2.img"/>
   <target dev="vda" bus="virtio"/>
  </disk>
  <interface type="direct">
   <source dev="bond0" mode="bridge"/>
   <model type="virtio"/>
  </interface>
  <console type="pty">
   <target type="sclp"/>
  </console>
 </devices>
</domain>

4.2.4 Ausführen des IPL-Vorgangs für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem

4.2.4.1 Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer LPAR-Installation

Für das Ausführen des IPL-Vorgangs für SUSE Linux Enterprise Server in einer LPAR stehen mehrere Methoden zur Auswahl. Die bevorzugte Vorgehensweise ist die Funktion Load from CD-ROM or server von SE bzw. HMC.

4.2.4.1.1 IPL von DVD-ROM

Markieren Sie die LPAR für die Installation und wählen Sie Load from CD-ROM or server aus. Lassen Sie das Feld für den Dateispeicherort frei oder geben Sie den Pfad zum root-Verzeichnis der ersten DVD-ROM ein und wählen Sie die Option zum Fortfahren aus. Aktivieren Sie in der daraufhin angezeigten Liste mit Optionen die Standardauswahl. In den Kernel-Boot-Meldungen sollte nun Operating system messages angezeigt werden.

4.2.4.1.2 IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD

Sie können den Load-Vorgang verwenden, indem Sie SCSI als Ladetyp für IPL von SCSI auswählen. Geben Sie den WWPN (Worldwide Port Name) und die LUN (Logical unit number) ein, die Ihre SCSI-Bridge oder Ihr SCSI-Speicher bereitstellt (16 Stellen – unterdrücken Sie auf keinen Fall die angehängten Nullen). Die Boot-Programmauswahl muss 2 sein. Verwenden Sie Ihren FCP-Adapter als Ladeadresse und führen Sie einen IPL-Vorgang durch.

4.2.4.2 Ausführen eines IPL-Vorgangs bei einer z/VM-Installation

In diesem Abschnitt wird der IPL-Vorgang für das Installationssystem zur Installation von SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z auf einem z/VM-System beschrieben.

4.2.4.2.1 IPL vom z/VM-Reader

Sie benötigen eine funktionierende TCP/IP-Verbindung und ein FTP-Clientprogramm in Ihrem neu definierten z/VM-Gast, um das Installationssystem per FTP zu übertragen. Die TCP/IP-Einrichtung für z/VM würde den Rahmen dieses Handbuchs sprengen. Ziehen Sie die entsprechende IBM-Dokumentation zurate.

Melden Sie sich für den IPL-Vorgang als z/VM-Linux-Guest-Benutzer an. Stellen Sie den Inhalt des Verzeichnisses /boot/s390x auf DVD 1 von SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z über FTP in Ihrem Netzwerk bereit. Aus diesem Verzeichnis benötigen Sie die Dateien linux, initrd, parmfile und sles12.exec. Übertragen Sie die Dateien mit einer festen Blockgröße von 80 Zeichen. Geben Sie die Größe mithilfe des FTP-Kommandos locsite fix 80 an. linux (der Linux-Kernel) und initrd (das Installations-Image) müssen in jedem Fall als Binärdateien kopiert werden, Sie sollten folglich den binary-Übertragungsmodus verwenden. parmfile und sles12.exec müssen im ASCII-Modus übertragen werden.

Aus dem Beispiel gehen die erforderlichen Schritte hervor. In diesem Beispiel ist der Zugriff auf die erforderlichen Dateien von einem FTP-Server mit IP-Adresse 192.168.0.3 möglich; die Anmeldung erfolgt mit lininst. Diese Angabe kann je nach Netzwerk variieren.

Beispiel 4.3: Übertragen der Binärdateien über FTP
FTP 192.168.0.3
VM TCP/IP FTP Level 530
Connecting to 192.168.0.3, port 21
220 ftpserver FTP server (Version wu-2.4.2-academ[BETA-18](1)
Thu Feb 11 16:09:02 GMT 2010) ready.
USER
lininst
331 Password required for lininst
PASS
******
230 User lininst logged in.
Command:
binary
200 Type set to I
Command:
locsite fix 80
Command:
get /media/dvd1/boot/s390x/linux sles12.linux
200 PORT Command successful
150 Opening BINARY mode data connection for /media/dvd1/boot/s390x/linux
(10664192 bytes)
226 Transfer complete.
10664192 bytes transferred in 13.91 seconds.
Transfer rate 766.70 Kbytes/sec.
Command:
get /media/dvd1/boot/s390x/initrd sles12.initrd
200 PORT Command successful
150 Opening BINARY mode data connection for /media/dvd1/boot/s390x/initrd
(21403276 bytes)
226 Transfer complete.
21403276 bytes transferred in 27.916 seconds.
Transfer rate 766.70 Kbytes/sec.
Command:
ascii
200 Type set to A
Command:
get /media/dvd1/boot/s390x/parmfile sles12.parmfile
150 Opening ASCII mode data connection for /media/dvd1/boot/s390x/parmfile
(5 bytes)
226 Transfer complete.
5 bytes transferred in 0.092 seconds.
Transfer rate 0.05 Kbytes/sec.
Command:
get /media/dvd1/boot/s390x/sles12.exec sles12.exec
150 Opening ASCII mode data connection for /media/dvd1/boot/s390x/sles12.exec
(891 bytes)
226 Transfer complete.
891 bytes transferred in 0.097 seconds.
Transfer rate 0.89 Kbytes/sec.
Command:
quit

Verwenden Sie das heruntergeladene REXX-Skript sles12.exec, um den IPL-Vorgang für das Linux-Installationssystem auszuführen. Mit diesem Skript werden Kernel, parmfile sowie der anfängliche RAM-Datenträger für den IPL-Vorgang in den Reader geladen.

Beispiel 4.4: SLES12 EXEC
/* REXX LOAD EXEC FOR SUSE LINUX S/390 VM GUESTS       */
/* LOADS SUSE LINUX S/390 FILES INTO READER            */
SAY ''
SAY 'LOADING SLES12 FILES INTO READER...'
'CP CLOSE RDR'
'PURGE RDR ALL'
'SPOOL PUNCH * RDR'
'PUNCH SLES12 LINUX A (NOH'
'PUNCH SLES12 PARMFILE A (NOH'
'PUNCH SLES12 INITRD A (NOH'
'IPL 00C'

Mithilfe dieses Skripts führen Sie den IPL-Vorgang für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem mit dem Kommando sles12 aus. Daraufhin wird der Linux-Kernel gestartet und gibt eine Boot-Meldung aus.

Fahren Sie zur weiteren Installation mit Abschnitt 4.2.5, „Netzwerkkonfiguration“ fort.

4.2.4.2.2 IPL von per FCP angeschlossener SCSI-DVD

Bereiten Sie für die Ausführung des IPL-Vorgangs in z/VM den SCSI-IPL-Vorgang mithilfe des Parameters SET LOADDEV vor:

SET LOADDEV PORTNAME 200400E8 00D74E00 LUN 00020000 00000000 BOOT 2

Führen Sie nach der Festlegung des LOADDEV-Parameters mit den entsprechenden Werten den IPL-Vorgang Ihres FCP-Parameters durch, z. B.:

IPL FC00

Fahren Sie zur weiteren Installation mit Abschnitt 4.2.5, „Netzwerkkonfiguration“ fort.

4.2.4.2.3 IPL von einem Cobbler-Server mit zPXE

Zur Ausführung von IPL über einen Cobbler-Server mit zPXE übertragen Sie das Skript zpxe.rexx per FTP vom Cobbler-Server an den z/VM-Gast. Der z/VM-Gast benötigt eine funktionsfähige TCP/IP-Verbindung und ein FTP-Client-Programm.

Melden Sie sich als z/VM Linux-Gast bei IPL an, und übertragen Sie das Skript mit einer festen Größe von 80 Zeichen im ASCII-Modus (ein Beispiel finden Sie unter Beispiel 4.3, „Übertragen der Binärdateien über FTP“). Das Skript zpxe.rexx ist auf dem Cobbler-Server unter /usr/share/doc/packages/s390-tools/ verfügbar.

zpxe.rexx ersetzt die Datei PROFILE EXEC des Gasts. Fertigen Sie eine Sicherungskopie der vorhandenen Datei PROFILE EXEC an und benennen Sie ZPXE REXX in PROFILE EXEC um. Alternativ rufen Sie ZPXE REXX aus der vorhandenen PROFILE EXEC auf. Geben Sie hierzu eine neue Zeile mit dem folgenden Inhalt ein: 'ZPXE REXX'.

Im letzten Schritt erstellen Sie eine Konfigurationsdatei (ZPXE CONF), in der Sie ZPXE REXX anweisen, welcher Cobbler-Server kontaktiert und für welchen Datenträger der IPL-Vorgang ausgeführt werden soll. Führen Sie xedit zpxe conf a aus, und erstellen Sie ZPXE CONF mit dem folgenden Inhalt (Beispieldaten entsprechend ersetzen):

HOST cobbler.example.com
IPLDISK 600

Beim nächsten Anmelden am z/VM-Gast wird eine Verbindung zum Cobbler-Server hergestellt. Wenn eine Installation auf dem Cobbler-Server geplant ist, so wird sie gestartet. Zum Planen der Installation führen Sie den folgenden Befehl auf dem Cobbler-Server aus:

cobbler system edit --name ID1 --netboot-enabled 12 --profile PROFILENAME3

1

z/VM-Benutzer-ID.

2

Aktivieren der IPL-Ausführung vom Netzwerk.

3

Name eines vorhandenen Profils (siehe Abschnitt 4.2.1.3.3, „Anpassen des Profils“).

4.2.4.3 Ausführen eines IPL-Vorgangs bei der Installation eines KVM-Gasts

Um mit der Installation des Gasts zu beginnen, müssen Sie zunächst den in Abschnitt 4.2.3.3.1, „Erstellen eines Image des virtuellen Datenträgers“ definierten VM-Gast starten. Hierfür müssen der Kernel und die Initial Ramdisk (initrd) verfügbar sein, da diese für den IPL-Vorgang benötigt werden.

4.2.4.3.1 Vorbereiten der Installationsquelle

Der Kernel und die initrd des Installationssystems müssen auf den VM-Hostserver kopiert werden, damit der IPL-Vorgang für den VM-Gast im Installationssystem möglich ist.

  1. Melden Sie sich am KVM-Host an und vergewissern Sie sich, dass Sie eine Verbindung zum Remote-Host oder dem Gerät herstellen können, der bzw. das die Installationsquelle bereitstellt.

  2. Kopieren Sie die folgenden beiden Dateien aus der Installationsquelle in /var/lib/libvirt/images/. Wenn die Daten von einem Remote-Host bereitgestellt werden, übertragen Sie diese mit ftp, sftp oder scp:

    /boot/s390x/initrd
    /boot/s390x/cd.ikr
  3. Benennen Sie die Dateien auf dem KVM-Host um:

    cd /var/lib/libvirt/images/
    mv initrd s12-initrd.boot
     mv cd.ikr s12-kernel.boot
4.2.4.3.2 IPL-Vorgang für den VM-Gast

Zur Ausführung des IPL-Vorgangs für den VM-Gast müssen Sie sich am KVM-Host anmelden und den folgenden Befehl ausführen:

virsh  create s12-1.xml --console

Nach dem erfolgreichen Systemstart des VM-Gasts wird das Installationssystem gestartet. Folgende Nachricht wird angezeigt:

Domain s12-1 started
Connected to domain s12-1
Escape character is ^]
Initializing cgroup subsys cpuset
Initializing cgroup subsys cpu
Initializing
cgroup subsys cpuacct
.
.
Please make sure your installation medium is available.
Retry?
0) <-- Back <--
1) Yes
2) No

Beantworten Sie die Frage mit 2) No (Nein) und wählen Sie im nächsten Schritt Installation aus. Fahren Sie entsprechend den Anweisungen in Abschnitt 4.2.5.3, „Einrichten des Netzwerks und Auswählen der Installationsquelle“ fort.

4.2.5 Netzwerkkonfiguration

Warten Sie, bis der Kernel seine Startroutinen abgeschlossen hat. Wenn Sie die Installation im Basismodus oder in einer LPAR vornehmen, rufen Sie in HMC bzw. SE Operating System Messages auf.

Wählen Sie zunächst Start Installation im Linuxrc-Hauptmenü und dann Start Installation or Update, um den Installationsvorgang zu starten. Wählen Sie Netzwerk als Ihr Installationsmedium aus und danach den Netzwerkprotokolltyp, den Sie zur Installation verwenden möchten. Abschnitt 4.2.1, „Bereitstellen der Installationsdaten“ beschreibt, wie die Installationsdaten für die unterschiedlichen Arten von Netzwerkverbindungen bereitgestellt werden. Zurzeit werden FTP, HTTP, NFS und SMB/CIFS (Windows-Dateifreigabe) unterstützt.

Wählen Sie nun ein OSA- oder HiperSockets-Netzwerkgerät, über das die Installationsdaten empfangen werden sollen, aus der Liste der verfügbaren Geräte aus. Diese Liste enthält möglicherweise auch CTC-, ESCON- oder IUCV-Geräte, die jedoch unter SUSE Linux Enterprise Server nicht mehr unterstützt werden.

4.2.5.1 Konfigurieren einer HiperSockets-Schnittstelle

Wählen Sie ein HiperSocket-Gerät aus der Liste der Netzwerkgeräte aus. Geben Sie dann die Nummer für den Lese-, Schreib- und Datenkanal ein:

Beispiel 4.5: Unterstützte Netzwerkverbindungstypen und Treiberparameter
Choose the network device.

 1) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0600)
 2) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0601)
 3) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0602)
 4) IBM Hipersocket (0.0.0800)
 5) IBM Hipersocket (0.0.0801)
 6) IBM Hipersocket (0.0.0802)
 7) IBM OSA Express Network card (0.0.0700)
 8) IBM OSA Express Network card (0.0.0701)
 9) IBM OSA Express Network card (0.0.0702)
10) IBM OSA Express Network card (0.0.f400)
11) IBM OSA Express Network card (0.0.f401)
12) IBM OSA Express Network card (0.0.f402)
13) IBM IUCV

> 4

Device address for read channel. (Enter '+++' to abort).
[0.0.800]> 0.0.800

Device address for write channel. (Enter '+++' to abort).
[0.0.801]> 0.0.801

Device address for data channel. (Enter '+++' to abort).
[0.0.802]> 0.0.802

4.2.5.2 Konfigurieren eines OSA Express-Geräts

Wählen Sie ein OSA Express-Gerät aus der Liste der Netzwerkgeräte aus, und geben Sie eine Portnummer an. Geben Sie dann die Nummer für den Lese-, Schreib- und Datenkanal sowie den Portnamen ein, falls erforderlich. Wählen Sie, ob die Unterstützung von OSI-Schicht 2 aktiviert werden soll.

Die Portnummer wurde zur Unterstützung der neuen OSA Express 3 Network-Geräte mit zwei Ports hinzugefügt. Wenn Sie kein OSA Express 3-Gerät verwenden, geben Sie 0 ein. OSA Express-Karten besitzen auch die Option, in einem Modus mit Unterstützung von OSI-Schicht 2 oder im älteren, gängigeren Modus für Schicht 3 ausgeführt zu werden. Der Kartenmodus beeinflusst alle Systeme, die das Gerät gemeinsam nutzen, einschließlich Systeme auf anderen LPARs. Geben Sie im Zweifelsfall 2 an, um Kompatibilität mit dem Standardmodus zu erreichen, den andere Betriebssysteme wie z/VM und z/OS verwenden. Erfragen Sie weitere Informationen zu diesen Optionen bei Ihrem Hardware-Administrator.

Beispiel 4.6: Treiberparameter für das Netzwerkgerät
Choose the network device.

 1) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0600)
 2) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0601)
 3) IBM parallel CTC Adapter (0.0.0602)
 4) IBM Hipersocket (0.0.0800)
 5) IBM Hipersocket (0.0.0801)
 6) IBM Hipersocket (0.0.0802)
 7) IBM OSA Express Network card (0.0.0700)
 8) IBM OSA Express Network card (0.0.0701)
 9) IBM OSA Express Network card (0.0.0702)
10) IBM OSA Express Network card (0.0.f400)
11) IBM OSA Express Network card (0.0.f401)
12) IBM OSA Express Network card (0.0.f402)
13) IBM IUCV

> 7

Enter the relative port number. (Enter '+++' to abort).
> 0

Device address for read channel. (Enter '+++' to abort).
[0.0.0700]> 0.0.0700

Device address for write channel. (Enter '+++' to abort).
[0.0.0701]> 0.0.0701

Device address for data channel. (Enter '+++' to abort).
[0.0.0702]> 0.0.0702

Enable OSI Layer 2 support?

0) <-- Back <--
1) Yes
2) No

> 1

MAC address. (Enter '+++' to abort).
> +++

4.2.5.3 Einrichten des Netzwerks und Auswählen der Installationsquelle

Sobald Sie alle Parameter für das Netzwerkgerät eingegeben haben, wird der zugehörige Treiber installiert und die entsprechenden Kernel-Meldungen werden angezeigt.

Bestimmen Sie als Nächstes, ob die automatische DHCP-(Dynamic Host Configuration Protocol-)Konfiguration für die Einrichtung der Netzwerkschnittstellenparameter verwendet werden soll. Da DHCP nur auf einigen Geräten eingesetzt werden kann und eine spezielle Hardwarekonfiguration vorgenommen werden muss, empfiehlt sich in diesem Fall mit größter Wahrscheinlichkeit die Auswahl von NEIN. In diesem Fall werden Sie aufgefordert, die folgenden Netzwerkparameter anzugeben:

  • IP-Adresse des zu installierenden Systems

  • die entsprechende Netzwerkmaske (falls nicht über IP-Adresse angegeben)

  • IP-Adresse eines Gateways zur Verbindung mit dem Server

  • Liste der Suchdomänen, die vom Domain Name Server (DNS) abgedeckt sind

  • IP-Adresse Ihres Domain Name Server

Beispiel 4.7: Netzwerkparameter
Automatic configuration via DHCP?

0) <-- Back <--
1) Yes
2) No

> 2

Enter your IP address with network prefix.

You can enter more than one, separated by space, if necessary.
Leave empty for autoconfig.

Examples: 192.168.5.77/24 2001:db8:75:fff::3/64. (Enter '+++' to abort).
> 192.168.0.20/24

Enter your name server IP address.

You can enter more than one, separated by space, if necessary.
Leave empty if you don't need one.

Examples: 192.168.5.77 2001:db8:75:fff::3. (Enter '+++' to abort).
> 192.168.0.1

Enter your search domains, separated by a space:. (Enter '+++' to abort).
> example.com

Enter the IP address of your name server. Leave empty if you do not need one. (En
ter '+++' to abort).
> 192.168.0.1

Abschließend werden Sie aufgefordert, Details zum Installationsserver anzugeben, beispielsweise die IP-Adresse, das Verzeichnis, in dem sich die Installationsdaten befinden, sowie die Anmeldedaten. Sobald Sie alle Daten eingegeben haben, wird das Installationssystem geladen.

4.2.6 Herstellen einer Verbindung zum SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem

Nach dem Laden des Installationssystems werden Sie von linuxrc aufgefordert, den Anzeigetyp für die Steuerung des Installationsverfahrens anzugeben. Zur Auswahl stehen X11 (X Window-System), VNC (Virtual Network Computing-Protokoll), SSH (Textmodus bzw. X11-Installation über Secure Shell und ASCII Console (ASCII-Konsole). Die Verwendung von VNC oder SSH wird empfohlen.

Bei der Auswahl der letzten Option ASCII Console (ASCII-Konsole) wird YaST im Textmodus gestartet und Sie können die Installation direkt in Ihrem Terminal durchführen. Weitere Informationen zur Verwendung von YaST im Textmodus finden Sie in Kapitel 5, YaST im Textmodus. Die Option ASCII Console (ASCII-Konsole) ist nur bei der Installation in einer LPAR von Nutzen.

Anmerkung
Anmerkung: Terminalemulation für die ASCII-Konsole

Für die Arbeit mit YaST im Textmodus ist die Ausführung in einem Terminal mit VT220/Linux-Emulation (auch als ASCII Console (ASCII-Konsole) bezeichnet) erforderlich. Sie können YaST beispielsweise nicht in einem 3270-Terminal verwenden.

4.2.6.1 Initiieren der Installation für VNC

  1. Nach Auswahl der Installationsoption VNC wird der VNC-Server gestartet. Aus einem kurzen Hinweis auf der Konsole geht hervor, welche IP-Adresse und Display-Nummer für eine Verbindung mit vncviewer erforderlich sind.

  2. Starten Sie auf Ihrem Clientsystem eine VNC-Clientanwendung.

  3. Geben Sie die IP-Adresse sowie die Display-Nummer des SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystems ein, wenn Sie dazu aufgefordert werden.

  4. Sobald die Verbindung hergestellt wurde, starten Sie die Installation von SUSE Linux Enterprise Server mit YaST.

4.2.6.2 Initiieren der Installation für das X Window-System

Wichtig
Wichtig: X-Authentifizierungsmechanismus

Die direkte Installation über das X Window System beruht auf einem einfachen auf Hostnamen basierenden Authentifizierungsmechanismus. Dieser Mechanismus ist in den aktuellen Versionen von SUSE Linux Enterprise Server deaktiviert. Die Installation mit SSH oder VNC wird bevorzugt.

  1. Vergewissern Sie sich, dass der X-Server dem Client (dem installierten System) den Verbindungsaufbau ermöglicht. Legen Sie die Variable DISPLAYMANAGER_XSERVER_TCP_PORT_6000_OPEN=„yes“ in der Datei /etc/sysconfig/displaymanager fest. Starten Sie dann den X-Server und ermöglichen Sie dem Client die Verbindung mit dem Server, und zwar mit folgendem Kommando: xhost <client IP address>.

  2. Wenn Sie auf dem Installationssystem dazu aufgefordert werden, geben Sie die IP-Adresse des Rechners ein, auf dem der X-Server ausgeführt wird.

  3. Warten Sie, bis YaST geöffnet wird, und starten Sie dann die Installation.

4.2.6.3 Initiieren der Installation für SSH

Um das Installationssystem mit dem Namen earth mithilfe von SSH zu verbinden, führen Sie ssh -X earth aus. Wenn auf Ihrem Arbeitsplatzrechner Microsoft Windows ausgeführt wird, verwenden Sie den SSH- und Telnet-Client und den Terminal-Emulator PuTTy, verfügbar unter http://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/putty/. Aktivieren Sie Enable X11 forwarding (X11-Forwarding aktivieren) in PuTTy unter Connection › SSH › X11 (Verbindung > SSH > X11). Falls Sie ein anderes Betriebssystem verwenden, führen Sie ssh -X earth aus, um sich mit einem Installationssystem namens earth zu verbinden. Wenn ein lokaler X-Server verfügbar ist, wird X-Forwarding über SSH unterstützt. Andernfalls stellt YaST über ncurses eine Textschnittstelle zur Verfügung.

Daraufhin wird eine Anmeldeeingabeaufforderung angezeigt. Geben Sie root ein und melden Sie sich mit Ihrem Passwort an. Geben Sie yast.ssh ein, um YaST zu starten. Anschließend werden Sie von YaST durch den Installationsvorgang geführt.

Fahren Sie mit der detaillierten Beschreibung des Installationsvorgangs in Kapitel 6, Installation mit YaST fort.

4.2.7 Bootverfahren für SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z

Für SLES 10 und 11 galt das nachstehende Schema für das Bootverfahren. Ausführlichere Informationen finden Sie in der Dokumentation unter http://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/documentation_suse.html.

  1. Stellen Sie den Kernel bereit.

  2. Stellen Sie die initrd für den angegebenen Kernel bereit oder erstellen Sie eine initrd.

  3. Geben Sie die richtigen Pfade für die initrd und den Kernel in /etc/zipl.conf an.

  4. Installieren Sie die Konfiguration aus /etc/zipl.conf im System.

In SLES 12 hat sich der Bootvorgang für SUSE Linux Enterprise Server auf IBM Z geändert. Für diese Änderung gab es mehrere Gründe:

  • Abstimmung mit anderen Architekturen: Aus Administratorsicht sollten sich alle SLES-Systeme auf allen Architekturen gleich verhalten.

  • Btrfs: Der zipl-Bootloader ist technisch inkompatibel mit Btrfs, dem neuen standardmäßigen Root-Dateisystem für SLES (siehe Section 1.2, “Btrfs”).

  • Unterstützung für System-Rollbacks mit Snapper: Snapper bietet in Kombination mit Btrfs bootfähige Snapshots, mit denen Sie System-Rollbacks ausführen können (siehe Kapitel 7, Systemwiederherstellung und Snapshot-Verwaltung mit Snapper).

GRUB 2 ersetzt daher zipl in IBM SUSE Linux Enterprise Server für IBM Z ab SLES 12. GRUB 2 auf der AMD64-/Intel 64-Architektur enthält Gerätetreiber auf Firmware-Ebene, mit denen der Zugriff auf das Dateisystem erfolgt. Mainframes arbeiten ohne Firmware. Die Einbindung von ccw in GRUB 2 wäre nicht nur ein immenser Arbeitsaufwand, sondern würde eine Neuimplementierung von zipl in GRUB 2 erfordern. In SUSE Linux Enterprise Server gilt daher ein zweiphasiges Verfahren:

1. Phase:

Eine separate Partition mit dem Kernel und einer initrd wird in /boot/zipl eingehängt (vergleichbar mit /boot/efi auf UEFI-Plattformen). Dieser Kernel und die initrd werden über zipl mit der Konfiguration aus /boot/zipl/config geladen.

Diese Konfiguration fügt das Schlüsselwort initgrub in die Kernel-Befehlszeile ein. Sobald der Kernel und die initrd geladen sind, aktiviert die initrd die erforderlichen Geräte, mit denen das Root-Dateisystem eingehängt wird (siehe /boot/zipl/active_devices.txt). Anschließend wird ein GRUB 2-Userspace-Programm gestartet, mit dem die Datei /boot/grub2/grub.cfg gelesen wird.

2. Phase:

Der Kernel und die initrd, die in /boot/grub2/grub.cfg angegeben sind, werden per kexec gestartet. In /boot/zipl/active_devices.txt aufgeführte und zum Starten des Systems auf Datenträger benötigte Geräte werden aktiviert. Sonstige Geräte auf dieser Liste werden zwar in die Whitelist gestellt, doch ignoriert. Das Root-Dateisystem wird eingehängt und der Bootvorgang wird wie auf den anderen Architekturen fortgesetzt.

4.3 Die Parmfile – Automatisierte Systemkonfiguration

Der Installationsvorgang kann durch Angabe der wesentlichen Parameter in der Datei parmfile teilweise automatisiert werden. Die parmfile enthält alle für die Netzwerkeinrichtung und die DASD-Konfiguration erforderlichen Daten. Darüber hinaus kann sie zum Einrichten der Verbindungsmethode für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem und die dort ausgeführte YaST-Instanz verwendet werden. Die Benutzerinteraktion wird so auf die eigentliche über YaST-Dialogfelder gesteuerte YaST-Installation begrenzt.

Folgende Parameter können an die Installationsroutine weitergegeben und so als Standardwerte für die Installation verwendet werden. Bei allen hier angegebenen IP-Adressen, Servernamen und numerischen Werten handelt es sich um Beispiele. Ersetzen Sie diese Werte mit denen, die Sie für Ihr Installationsszenario benötigen.

Die Anzahl der Zeilen in der Datei parmfile ist auf 10 begrenzt. Geben Sie mehrere Parameter pro Zeile ein. Bei Parameternamen muss die Groß- und Kleinschreibung nicht beachtet werden. Trennen Sie die Parameter durch Leerzeichen. Die Parameter können in beliebiger Reihenfolge angegeben werden. Achten Sie darauf, dass die Zeichenfolge PARAMETER=value immer zusammen in einer Zeile steht. Beispiele:

Hostname=s390zvm01.suse.de HostIP=10.11.134.65
Tipp
Tipp: Verwenden von IPv6 während der Installation

Standardmäßig können Sie Ihrem Computer nur IPv4-Netzwerkadressen zuweisen. Geben Sie zur Aktivierung von IPv6 während der Installation einen der folgenden Parameter an der Bootaufforderung ein: ipv6=1 (IPv4 und IPv6 akzeptieren) oder ipv6only=1 (nur IPv6 akzeptieren).

einige der folgenden Parameter sind erforderlich. Wenn sie fehlen, wird der automatische Prozess angehalten und Sie werden zur manuellen Eingabe des Werts aufgefordert.

4.3.1 Allgemeine Parameter

AutoYaST=<URL> Manual=0

Der Parameter AutoYaST gibt den Speicherort der Steuerungsdatei autoinst.xml für die automatische Installation an. Mit dem Parameter Manual wird gesteuert, ob die anderen Parameter nur Standardwerte sind, die vom Benutzer noch akzeptiert werden müssen. Setzen Sie diesen Parameter auf 0, wenn alle Werte ohne Nachfrage übernommen werden sollen. Wenn Sie AutoYaST einstellen, bedeutet dies, dass Manual auf 0 gesetzt wird.

Info=<URL>

Gibt einen Standort für eine Datei an, von der zusätzliche Optionen gelesen werden sollen. Dadurch werden die Beschränkungen auf 10 Zeilen (und 80 Zeichen pro Zeile unter z/VM) für diese Parameterdatei außer Kraft gesetzt. Weitere Dokumentationen zur Infodatei finden Sie unter Section 6.3.3, “Combining the linuxrc info file with the AutoYaST control file”. Da auf die Infodatei typischerweise nur über das Netzwerk auf IBM Z zugegriffen werden kann, können Sie sie nicht verwenden, um Optionen anzugeben, die zum Einrichten des Netzwerks erforderlich sind, d. h. die in Abschnitt 4.3.2, „Konfigurieren der Netzwerkschnittstelle“ beschriebenen Optionen. In der Parameterdatei müssen auch andere linuxrc-spezifischen Optionen wie die zur Fehlersuche angegeben werden, um wirksam zu werden.

Upgrade=<0|1>

Zum Aufrüsten von SUSE Linux Enterprise geben Sie Upgrade=1 an. Soll eine bestehende Installation von SUSE Linux Enterprise aufgerüstet werden, ist daher eine benutzerdefinierte parmfile erforderlich. Ohne diesen Parameter bietet die Installation keine Aufrüstungsoption.

4.3.2 Konfigurieren der Netzwerkschnittstelle

Wichtig
Wichtig: Konfigurieren der Netzwerkschnittstelle

Die in diesem Abschnitt beschriebenen Einstellungen gelten nur für die während der Installation verwendete Netzwerkschnittstelle. Konfigurieren Sie zusätzliche Netzwerkschnittstellen im installierten System, indem Sie die Anleitungen in Abschnitt 16.5, „Manuelle Netzwerkkonfiguration“ befolgen.

Hostname=zsystems.example.com

Geben Sie den vollständigen Hostnamen ein.

Domain=example.com

Domänensuchpfad für DNS. Ermöglicht Ihnen, kurze anstelle von vollständig qualifizierten Hostnamen zu verwenden.

HostIP=192.168.1.2

Geben Sie die IP-Adresse der zu konfigurierenden Schnittstelle ein.

Gateway=192.168.1.3

Geben Sie den gewünschten Gateway an.

Nameserver=192.168.1.4

Geben Sie den beteiligten DNS-Server an.

InstNetDev=osa

Geben Sie den zu konfigurierenden Schnittstellentyp ein. Zulässige Werte sind osa, hsi, ctc, escon und iucv. (CTC, ESCON und IUCV werden nicht mehr offiziell unterstützt.)

Geben Sie für die Schnittstellen vom Typ hsi und osa eine geeignete Netzmaske und eine optionale Broadcast-Adresse an:

Netmask=255.255.255.0
Broadcast=192.168.255.255

Geben Sie für Schnittstellen vom Typ ctc, escon und iucv (CTC, ESCON und IUCV werden offiziell nicht mehr unterstützt) die IP-Adresse des Peer ein:

Pointopoint=192.168.55.20
OsaInterface=<lcs|qdio>

Für osa-Netzwerkgeräte geben Sie die Host-Schnittstelle (qdio oder lcs) ein.

Layer2=<0|1>

Geben Sie für osa-QDIO-Ethernet- und hsi-Geräte an, ob die Unterstützung von OSI-Schicht 2 aktiviert (1) oder deaktiviert (0) werden soll.

OSAHWAddr=02:00:65:00:01:09

Für Schicht-2-fähige osa-QDIO-Ethernet-Geräte. Geben Sie manuell eine MAC-Adresse ein, oder verwenden Sie den Systemstandardwert OSAHWADDR= (mit nachfolgendem Leerzeichen).

PortNo=<0|1>

Geben Sie für osa-Netzwerkgeräte die Portnummer an (sofern das Gerät diese Funktion unterstützt). Der Standardwert ist 0.

Für die einzelnen Schnittstellen sind bestimmte Setup-Optionen erforderlich:

  • Schnittstellen ctc und escon (CTC und ESCON werden offiziell nicht mehr unterstützt):

    ReadChannel=0.0.0600
    WriteChannel=0.0.0601

    Mit ReadChannel wird der zu verwendende READ-Kanal angegeben. WriteChannel gibt den WRITE-Kanal an.

  • Geben Sie für die Schnittstelle ctc (wird offiziell nicht mehr unterstützt) das Protokoll an, das für diese Schnittstelle verwendet werden soll:

    CTCProtocol=<0/1/2>

    Gültige Einträge:

    0

    Kompatibilitätsmodus, auch für Nicht-Linux-Peers mit Ausnahme von OS/390 und z/OS (dies ist der Standardmodus)

    1

    Erweiterter Modus

    2

    Kompatibilitätsmodus mit OS/390 und z/OS

  • Netzwerkgerättyp osa mit Schnittstelle lcs:

    ReadChannel=0.0.0124

    ReadChannel steht für die in dieser Einrichtung verwendete Kanalnummer. Die zweite Portnummer kann hiervon abgeleitet werden, indem Sie ReadChannel den Wert 1 hinzufügen. Mit Portnumber wird der relative Port angegeben.

  • Schnittstelle iucv:

    IUCVPeer=PEER

    Geben Sie den Namen des Peer-Computers ein.

  • Netzwerkgerätetyp osa mit Schnittstelle qdio für OSA-Express Gigabit Ethernet:

    ReadChannel=0.0.0700
    WriteChannel=0.0.0701
    DataChannel=0.0.0702

    Geben Sie für ReadChannel die Nummer des READ-Kanals ein. Geben Sie für WriteChannel die Nummer des WRITE-Kanals ein. Mit DataChannel wird der DATA-Kanal angegeben. Stellen Sie sicher, dass für den READ-Kanal eine gerade Gerätenummer festgelegt ist.

  • Schnittstelle hsi für HiperSockets und VM-Gast-LANs:

    ReadChannel=0.0.0800
    WriteChannel=0.0.0801
    DataChannel=0.0.0802

    Geben Sie für ReadChannel die entsprechende Nummer des READ-Kanals ein. Geben Sie für WriteChannel und DataChannel die Nummern des WRITE- bzw. des DATA-Kanals ein.

4.3.3 Angeben der Installationsquelle und der YaST-Schnittstelle

Install=nfs://server/directory/DVD1/

Geben Sie den Speicherort der zu verwendenden Installationsquelle an. Mögliche Protokolle sind nfs, smb (Samba/CIFS), ftp, tftp http und https.

Wenn eine ftp-, tftp- oder smb-URL angegeben wird, geben Sie mit der URL den Benutzernamen und das Passwort an. Diese Parameter sind optional und wenn sie nicht angegeben sind, wird von einer anonymen Anmeldung oder einer Gastanmeldung ausgegangen.

Install=ftp://USER:PASSWORD@SERVER/DIRECTORY/DVD1/
Install=tftp://USER:PASSWORD@SERVER/DIRECTORY/DVD1/

Wenn Sie die Installation über eine verschlüsselte Verbindung vornehmen möchten, verwenden Sie eine URL vom Typ https. Falls das Zertifikat nicht überprüft werden kann, deaktivieren Sie die Prüfung von Zertifikaten mit der Bootoption sslcerts=0.

Bei einer Samba- oder CIFS-Installation können Sie zudem die Domäne angeben, die verwendet werden soll:

Install=smb://WORKDOMAIN;USER:PASSWORD@SERVER/DIRECTORY/DVD1/
ssh=1 vnc=1 Display_IP=192.168.42.42

Je nachdem, welchen Parameter Sie angeben, wird ein Remote X-Server, SSH oder VNC für die Installation verwendet. Mit ssh wird die SSH-Installation aktiviert, mit vnc wird ein VNC-Server auf dem Installationsrechner gestartet und mit Display_IP versucht das Installationssystem, eine Verbindung zu einem X-Server an der angegebenen Adresse herzustellen. Es sollte jeweils nur einer dieser Parameter festgelegt werden.

Wichtig
Wichtig: X-Authentifizierungsmechanismus

Die direkte Installation über das X Window System beruht auf einem einfachen auf Hostnamen basierenden Authentifizierungsmechanismus. Dieser Mechanismus ist in den aktuellen Versionen von SUSE Linux Enterprise Server deaktiviert. Die Installation mit SSH oder VNC wird bevorzugt.

Um eine Verbindung zwischen dem YaST- und dem Remote-X-Server zu ermöglichen, führen Sie den Befehl xhost <IP-Adresse> mit der Adresse des Installationscomputers auf dem Remote-Computer aus.

Geben Sie für VNC ein aus 6 bis 8 Zeichen bestehendes Passwort für die Installation ein:

VNCPassword=<a password>

Geben Sie für SSH ein aus 6 bis 8 Zeichen bestehendes Passwort für die Installation ein:

ssh.password=<a password>

4.3.4 Beispiele für Parmfiles

Eine Parmfile kann maximal 860 Zeichen umfassen. Als Anhaltspunkt sollte die Parmfile maximal 10 Zeilen mit maximal je 79 Zeichen enthalten. Beim Lesen einer Parmfile werden alle Zeilen ohne Leerzeichen miteinander verkettet. Das letzte Zeichen (Nr. 79) in jeder Zeile muss daher ein Leertaste sein.

Für den Empfang etwaiger Fehlermeldungen an der Konsole verwenden Sie

linuxrclog=/dev/console
Beispiel 4.8: Parmfile für eine Installation von NFS mit VNC und AutoYaST
ramdisk_size=131072 root=/dev/ram1 ro init=/linuxrc TERM=dumb
instnetdev=osa osainterface=qdio layer2=1 osahwaddr=
pointopoint=192.168.0.1
hostip=192.168.0.2
nameserver=192.168.0.3
install=nfs://192.168.0.4/SLES/SLES-12-Server/s390x/DVD1
autoyast=http://192.168.0.5/autoinst.xml
linuxrclog=/dev/console vnc=1
VNCPassword=testing
Beispiel 4.9: Parmfile zur Installation mit NFS, SSH und HSI sowie AutoYaST mit NFS
ramdisk_size=131072 root=/dev/ram1 ro init=/linuxrc TERM=dumb
AutoYast=nfs://192.168.1.1/autoinst/s390.xml
Hostname=zsystems.example.com HostIP=192.168.1.2
Gateway=192.168.1.3 Nameserver=192.168.1.4
InstNetDev=hsi layer2=0
Netmask=255.255.255.128 Broadcast=192.168.1.255
readchannel=0.0.702c writechannel=0.0.702d datachannel=0.0.702e
install=nfs://192.168.1.5/SLES-12-Server/s390x/DVD1/
ssh=1 ssh.password=testing linuxrclog=/dev/console

4.4 Verwenden des Terminalemulators vt220

Neuere MicroCode-Stufen ermöglichen neben dem standardmäßigen Zeilenmodusterminal (ASCII-Terminal) die Verwendung eines integrierten vt220-Terminalemulators. Das vt220-Terminal ist mit /dev/ttysclp0 verbunden. Das Zeilenmodusterminal ist mit /dev/ttysclp_line0 verbunden. Bei LPAR-Installationen ist der vt220-Terminalemulator standardmäßig aktiviert.

Zum Starten der ASCII-Konsole auf der HMC melden Sie sich bei der HMC an, und wählen Sie Systems Management (Systemverwaltung) › Systems (Systeme) › IMAGE_ID. Aktivieren Sie die Optionsschaltfläche für die LPAR, und wählen Sie Recovery (Wiederherstellung) › Integrated ASCII Console (Integrierte ASCII-Konsole).

Um die Kernel-Meldungen zum Boot-Zeitpunkt von der Systemkonsole an das vt220-Terminal umzuleiten, fügen Sie der Zeile parameters in der Datei /etc/zipl.conf folgende Einträge hinzu:

console=ttysclp0 console=ttysclp_line0

Die sich daraus ergebende parameters-Zeile sieht in etwa wie folgt aus:

parameters = "root=/dev/dasda2 TERM=dumb console=ttysclp0 console=ttysclp_line0"

Speichern Sie die Änderungen in /etc/zipl.conf, führen Sie zipl aus und starten Sie das System neu.

4.5 Weitere eingehende Informationen zu IBM Z

In den IBM Redbooks (https://www.redbooks.ibm.com/Redbooks.nsf/domains/zsystems) oder bei IBM developerWorks (https://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/) finden Sie weitere technische Dokumentationen mit umfassenden Informationen zu IBM Z. Unter finden Sie die produktspezifische Dokumentation zu SUSE Linux Enterprise Serverhttps://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/documentation_suse.html.

4.5.1 Allgemeine Dokumente zu Linux auf IBM Z

Eine allgemein gehaltene Erläuterung zu Linux auf IBM Z finden Sie in folgenden englischsprachigen Dokumenten:

  • Linux on IBM eServer zSeries and S/390: ISP and ASP Solutions (SG24-6299)

Obwohl diese Dokumente möglicherweise nicht den aktuellen Stand der Linux-Entwicklung widerspiegeln, bleiben die beschriebenen Grundprinzipien von Linux weiterhin gültig.

4.5.2 Technische Aspekte von Linux auf IBM Z

Ziehen Sie folgende englischsprachige Dokumente für fundierte technische Informationen zum Linux-Kernel sowie hinsichtlich anwendungsbezogener Themen zurate. Im Internet finden Sie die jeweils aktuelle Version dieser Dokumente, einschließlich aktuellem Code-Drop (http://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/index.html).

  • Linux auf System z-Gerätetreibern, Funktionen und Kommandos

  • zSeries ELF Application Binary Interface Supplement

  • Linux auf System z-Gerätetreibern unter Verwendung der Dump-Tools

  • IBM zEnterprise 196 Technical Guide

  • IBM zEnterprise EC12 Technical Guide

  • IBM z13 Technical Guide

Unter http://www.redbooks.ibm.com steht zudem ein englischsprachiges Redbook für die Linux-Anwendungsentwicklung zur Verfügung:

  • Linux on IBM eServer zSeries and S/390: Application Development (SG24-6807)

4.5.3 Erweiterte Konfigurationen für Linux auf IBM Z

Komplexere IBM Z-Szenarien finden Sie in folgenden englischsprachigen Redbooks, Redpapers und unter folgenden Links:

4.5.4 Virtualisierung mit KVM auf IBM Z

In den folgenden englischsprachigen Dokumenten unter https://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/documentation_dev.html finden Sie weitere Informationen zu KVM auf IBM Z:

  • Installing SUSE Linux Enterprise Server 12 as a KVM Guest (SC34-2755-00)

  • KVM Virtual Server Quick Start (SC34-2753-01)

  • KVM Virtual Server Management (SC34-2752-01)

  • Device Drivers, Features, and Commands for Linux as a KVM Guest (Kernel 4.4) (SC34-2754-01)